HS128X

Ted

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Hallo Leute.

Vor einiger Zeit schickte mir Siggi mal die Koordinaten einer Brett-Profilfamilie HS126X bis HS132X. Mittlerweile sind bei uns zwei gleiche Modelle gebaut worden mit dem HS128X (ein dritter "Ersatz"-flieger ist in Arbeit).

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Das Modell "Snert" hat 1,6 m Spannweite mit Profiltiefen 22 und 16 cm. Das eine Modell ist mit relativ rauher Oberfläche gebaut (die Balsabeplankung wurde 4 mal mit Porenfüller behandelt), das zweite hat eine glatte Folienbespannung (ist aber leider bis auch einige wenige Gleitflüge noch nicht zum Fliegen gekommen).

Der Eindruck des verwendeten Profils ist wie folgt: Zunächst mal ist es ein Profil, das man durch seine recht dicke Endfahne auch vernünftig bauen kann! Es ist (zumindest bei diesem Modell) an Gutmütigkeit kaum zu übertreffen – das konnte man eigentlich auch schon vorher anhand der Polaren sagen. Dazu kommt noch eine ausgeprägte Schwerpunktunempfindlichkeit. Diese beiden Punkte machen es schwierig, das Modell optimal einzustellen (Schwerpunkt, Trimmung). Bei einer Flächenbelastung von 30 gr/dm² ist das Modell auch erfolgreich in der Thermik zu fliegen. Man kann das Modell aushungern, ohne daß die Flugleistungen gleich in den Keller gehen. Der Schnellflug sieht auch vernünftig aus (konnte ich allerdings noch nicht so ausgiebig ausprobieren).
Eindrucksvoll sind mit "Snert" die Starts mit der Gummi-Flitsche: ein ca. 8m langer Strang des EMC-Mega-Rubber-Allround um 25m gedehnt katapultiert das Modell auf ca. 50 bis 60m Höhe. Aus der Höhe kann man dann schon mal erfolversprechend auf Thermiksuche gehen. (ich habe noch einen zweiten Strang des o.g. Gummis – demnächst stehen Starts mit zwei parallel gespannten Gummis auf dem Programm! Ich hoffe, daß das die Fläche aushält.)

Wie geht’s weiter? Ich werde wohl mal eine 2m-Fläche für "Snert" bauen (mit den selben Schneiderippen) und könnte mir auch vorstellen, noch deutlich größer zu werden. Vielleicht sogar einen 4m-Großsegler?

Wir werden sehen...

Auf jeden Fall kann ich nach den bisherigen Erfahrungen das Profil uneingeschränkt weiterempfehlen. Danke, Siggi.

Ted
 

Ted

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Hallo H@bib.

Das Gerät wiegt 900gr. Eine Skizze habe ich derzeit nicht zur Hand, kann aber schnell mal verbal die Geometrie beschreiben:

Spannweite 1,6m
Flächentiefe innen 22cm, außen 16cm
Endleiste gerade (senkrecht zur Flugrichtung)
V-Form: 1cm

Bauweise: Styro, 80er Glasgewebe (0/90° - ganzflächig), 1mm Balsa (bei den beiden anderen Fliegern 1mm Funier, was zu ca. 80gr Mehrgeweicht führt)

Rumpf: GFK aus Negativ-Form (habe ich schon seit einigen Jahren)

Das hohe, schlanke Seitenleitwerk verkraftet auch 2m Sapnnweite, wie ich vor mehrere Jahren schon ausprobiert habe (gleicher Flieger, aber anderes Profil).

Für weitere Fragen stehe ich jedezeit zur Verfügung.

Ted
 

Ted

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Es war einmal...

Ja, Snert lebt nicht mehr. Letzte Woche hat er bei seinen ersten ernsthaften DS-Einsätzen das zeitliche gesegnet. Ich muß aber sagen, daß das sehr gut ging: mit der Gummiflitsche hinter einer Baumreihe gestartet kam ich gleich auf den richtigen Kurs. Die erreichten Geschwindigkeiten waren einfach gigantisch (auch die Geräuschkulisse!). Das ganze ging solange gut, bis ich bei der Luv-Wende etwas dicht über den Bäumen war und der Flieger bei fast vollem Höhenruderausschlag durch Turbulenzen vom Messerflug in den Rückenflug gedreht wurde. Der Flieger knallte mit vollem Speed in die Bäume, noch bevor ich "A" sagen konnte!

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Die Fläche wurde durch die Bäume schlagartig verzögert, der Rumpf löste sich von der Fläche und das Seitenleitwerk durchtrennte die Fläche etwa zur Hälfte!

Da es ein Flieger mit guten Allroundeigenschaften war, der zudem noch einfach zu bauen ist, will ich einen neuen Snert auflegen. Um beim DS noch höhere Geschwindigkeiten zu erreichen, möchte ich diesmal das HS130X verwenden und dieses dann noch ausdünnen. Hinsichtlich der Festig- / Steifigkeit habe ich keine Bedenken und habe daher vor, es mal mit einer Dicke von 8% zu probieren. Gibt es da Einwände?

Ted

PS: da ich noch weitere Modelle mithatte, war der Nachmittag gerettet. Unter anderm wurde mein "Dizzy" (www.zanonia.de) eingesetzt, der nochmal deutlich schneller war und bis auf ein dumpfes Grollen kein Pfeifgeräusch von sich gab!
 

DavidSt

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hallo ted

hab mal so was ähnliches gebaut, was meinst.

SPW: 1650mm
Profil: HS130 d=7.5%

Bauweise: Styro. 1mm-Abachi + 80gr-Glas(45°) vollflächig
Holm ist 15mm-dicker Pappelsperrholz (bissi schwer, aber entsprechend steif ;) )

gruß

d@vid
 
mein Beileid,

das steht mir noch bevor, verdammte Springbäume, Angst essen Seele auf.

Hab kürzlich dieses M60 Brett im Einsatz gesehen .... ich fürchte ich muß auch wieder ein Brett haben

Überlege mir krampfhaft, ob ich DS an der Leekannte unserer Braunkohlegruben probieren soll. Sieht eigentlich wie eine Steilküste (ohne Meer....)aus, aber noch hab ich zu viel Muffe.
 

Ted

User
Hallo H@bib.

Hast Du Dein Brett schon mal zum Dizzen eingesetzt? Wieviel wiegt denn das Teil und welche Flächentiefen hast Du? Wie sind die Erfahrungen?

Bei mir ist schon ein "Snert 2" in der Konstruktion und fast schon im Bau. Änderungen: Diesmal wird die Nasenleiste gerade gemacht (keine Rückpfeilung). Als Flächentiefen plane ich 22 und 18cm wieder mit einem stark ausgerundetem Randbogen (wie schon beim Snert) - sieht einfach besser aus. Die Quer-/Höhenruder möchte ich diesmal über die ganze Spannweite machen - ein Gedanke, den ich schon vor Erscheinen der aktuellen "Aufwind" hatte. Ich werde auch jetzt wieder etwas auf das Gewicht achten, damit das Teil noch halbwegs alltagstauglich bleibt. Bei meinem "Dizzy" (siehe www.zanonia.de) habe ich nicht aufs Gewicht geachtet und setze das Teil jetzt nur bei richtig guten Bedingungen ein, da es sonst einfach zu fraglich ist, ob es geht.

Ich bin noch am überlegen, ob ich den (unbeschädigten) Original-Rumpf verwende (dafür habe ich auch eine Negativ-Form) oder einen neuen Rumpf mit minimiertem Rumpfquerschnitt im Positivverfahren baue.

Zum Abschluß muß ich einfach (trotz viel "Splitterholz" in letzter Zeit) Joe Wurts aus dem Film "The Lift Ticket" zitieren: "Dynamic Soaring is pretty cool!" - dem ist nichts hinzuzufügen!

Ted
 

DavidSt

User
hallo ted

das ganz sieht so aus:
1088618316.gif


was anderes machen würde:
=> die 38mm sind noch nicht der weisheit letzter schluss, die ruder sind mit 5mm ein bissi viel angestellt => feintuning bei nächsten versuchen

=> 2° V-Form sind auch mehr als genug. das nächste mal tun es max. 1.5°/seite

=> layout fläche ggf. nach peter wick's vorgaben (t/4 leicht noch vorne gepfeilt=gerade Nasenleiste, aussen noch ein kleines trapez dran)

zum dizzen bin ich leider noch nicht gekommen, bin noch kräftig am location suchen, ist in meiner gegend doch schwieriger als angenommen. (aus maisfelder hochstarten ist relativ schwierig ;) )

GGG ist gerade dabei, eine 2m-Version mit den gleichen rippen zu machen, darauf bin ich schon gespannt!

gruß

d@vid
 

Ted

User
Hallo D@vid.

Vielen Dank für die Info.

Noch eine Kleinigkeit: ich werde bei meinem neuen Brett die Quer-/Höhenruder übrigens mit konstanter absoluter Tiefe mit ca. 25% am Randbogen erstellen. Damit ergeben sich dann an der Wurzel Werte von ca. 20% relativer Tiefe. Vorteil: Man erhält bei Höhenruderausschlag im Prinzip ein bischen Schränkung und damit ein unkritischeres Abreißverhalten (wobei ich damit noch bei keinem meiner Bretter Probleme hatte).

Ob eine fest eingebaute Schränkung beim Dizzen so gut ist, weiß ich nicht :confused: . Ich befürchte, daß es damit bei richtig Speed dann zu strukturellen Problemen kommen kann. Mein "Snert" flog jedenfalls auch ohne Schränkung sehr überzeugend.

Ted
 
Armer H@bib,

die maisfelder werden zum Glück irgendwann zu Popcorn gemacht und dann geht los ....

Ich hab Videos aus Hangstholm gesehen, das macht mir Mut .... weil den Hang kenn ich.

Wenn es dort geht, muß es hier auch gehen.
 
Hallo zusammen

Schränkung hat eigentlich bei einem Brett nichts zu suchen. Erstens ist die Wirkung auf den Momentenhaushalt fast null, man hat ja keinen Hebelarm und das Ueberziehverhalten löst man besser mit einer geeigneten Geometrie, so wie ihr das tut. Ansonsten schränkt eine Verwindung nur den Flugbereich ein.

Wenn ihr mit Brettern seriös DS fliegt, solltet ihr Euch Gedanken machen über die Statik von Brettern, besonders, wenn Ihr denkt nur 8 % dicke Profile zu bauen. Ob das für DS überhaupt sinnvoll ist, ist eine andere Frage. Hinsichtlich Statik ist es ja so beim Brett, dass der Druckpunkt, also dort wo die Luftkraft gesammelt angreift, vor der t/4 Linie liegt. Im Ranis kann man sich ja die Druckpunktlage örtlich als Linie einzeichnen lassen. Wenn man nun einen Holm einbaut, so sollte der in der Nähe dieser Druckpunktlinie liegen, also weit vorne, ansonsten wird der Flügel versuchen sich um den Holm zu drehen, was zu Verwindung führen kann. Liegt der Holm aber auf der Druckpunktlage, so tritt wohl kaum Torsion am Brett auf. Dies gilt natürlich nur solange, man kein Querruder gibt, erst dann tritt Torsion auf.
Das Ganze ist eigentlich ein ähnlicher Fall wie bei einem Pendelhöhenruder...dies har ja auch einen Nullmomentenbeiwert von 0 und eine Lagerung im t/4 Punkt der mittleren Tiefe.
Das Brett hat also einige statische Vorteile, aber nur wenn man den Holm richtig plaziert.

liebe Grüsse Peter
 

Muckla

User
Hallo,
ein ganz ähnliches Modell ist mein DSD V3 in positiv-CfK/GfK.
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Um der von Peter angesprochenen Anforderung an die Statik gerecht zu werden, habe ich den Flieger so aufgebaut, da biegt und dreht sich nix:
dsd-v3_07.jpg

Der Holm liegt zwar hinter t/4, allerdings ist die Fläche in dieser Bauweise wohl auch so ausreichend fest.
 

Ted

User
Vielen Dank für die Kommentare.

@ Peter: ja mit der Profildicke bin ich auch mittlerweile der Meinung, daß ein ultradünnes Profil gar nicht soviel Vorteile bringt (zumindest beim DS). Ich bin sogar soweit, den Nachfolger von Snert einfach wieder mit dem HS128X zu bauen - aus reiner Faulheit natürlich. Das Modell flog genau so, wie ich es erwartet habe. Warum sollte ich dann was daran ändern?

@ Stefan: Das Brett sieht ja verschärft aus. Hast Du damit schon mal DS ausprobiert?

Ted
 

Muckla

User
@jwl: ich bin mit der Schwerpunktlage noch nicht 100%ig zufrieden. Ich vermute, er müsste weiter nach hinten, die Ruder sind auch im Schnellflug noch etwas hoch getrimmt. Überziehen etc. habe ich noch nicht konsequent ausprobiert.
@Ted: ja, eigentlich habe ich noch nix anderes ausprobiert... und einschlägige :D Erfahrungen habe ich auch schon gesammelt. Das Brett wird ziemlich schnell, ist jedoch nicht leicht zu beherrschen. Es zieht sich etwas in die Kurve hinein: Schwerpunkt, Querruderdifferenzierung, Seitenruderfläche?

ach ja, ich habe übrigens das HS130 in 1,5° Verwindung verwendet
 

Ted

User
Ich würde an Deiner Stelle erstmal die Querruderdifferenzierung rausnehmen.
Wie stehen denn die Ruder bei Normalflug? Könnte das schon ein Hinweis für einen zu weit vorne liegenden Schwerpunkt sein? Dreht der Flieger bei Rechts- und bei Linkskreisen ein?

Ist das Bild von vor den Einschlägen oder danach? Wenn nachher, dann hast Du wirklich robust gebaut!!!

@ Peter: Du schreibst, daß Du momentenneutrale Profile mit maximal 2% Wölbung empfiehst. Kannst Du konkrete Profile nennen (am besten schon in der Praxis erprobt)? Das E184 erscheint mir nicht mehr auf der Höhe der Zeit, ebenso das EH1,5/9. Wie sähe es mit einem S5010 mit reduzierter Wölbung aus?

Ted
 
Hallo Ted

Ich würde ein HS 520 oder ein TL 56 nehmen, wobei das HS 520 wohl das leistungsfähigere ist. Das Auslegungs-ca ist dann wohl in etwa 0. Das heisst, Klappen im Strak gleich steiler Flug nach unten. Mit nur minimalem Stabilitätsmass, also -2 Grad Ausschlag nach oben, fliegt man dann schon beim Abriss, man verliert also nicht soviel ca mit einer solchen Auslegung, als man im vorneherein denkt. Wenn man lieber ein wenig ein höheres Auslegungs-ca möchte, so könnte man auch das HS 510 ein wenig modifizieren, also ein wenig dünner, und ein wenig weniger Wölbung....wenn ich mich recht erinnere.
Das ergibt ein Teil mit satten Schnellflugleistungen und gutem Handling. Für das gute Handling meinen Artikel im Aufwind lesen ...:)) also Klappen bis nach innen zum SLW und die ganze Länge als Quer- und Höhenruder verwenden, ansonsten geht die Auftriebsverteilung bei Ausschlag kaputt!!!!! oder, und man hat mehr neg. Wendemoment. Gute Servos verwenden.
War das die Antwort auf deine Frage Ted?
 

Ted

User
@ Peter: Ja, das war genau die Antwort, die ich erwartet habe. Vielleicht kann ich mich ja doch noch dazu durchringen, einen Satz neuer Schneiderippen zu erstellen ;). Mit welchen Flächenbelastungen fliegen denn Deine Bretter, bzw. was hälst Du bei einen Allround-Flügel für einen sinnvollen Bereich?

@ Stefan: Wieviel wiegt Dein Brett eigentlich? Bei der massiven Bauweise kommt da sicherlich einiges zusammen, oder? Wenn ich schon neue Schneiderippen mache, dann werde ich wohl auch mal wieder in Voll-GFK/CFK-Positivbauweise bauen.

Ted
 

Muckla

User
@Ted: Das Brett wiegt ca. 1150 g, ist also ganz schön schwer. Das liegt jedoch auch daran, dass alle RC-Komponenten in der Fläche untergebracht sind und demzufolge recht viel Trimmblei nötig war. Ein paar weitere Bilder gibt es übrigens auf meiner HP. Die Bauweise sollte eine Alternative zu EPP sein, also unkaputtbar... Bei Verwendung von festerem Styropor oder Roofmade würde wahrscheinlich auch eine Lage C 160 statt zwei Lagen ausreichen. Das Brett hat, was Einschläge angeht, zwei Schwachpunkte:
1. Die Nasenleiste. Diese besteht aus mehreren Rovings. Bei harten Einschlägen, oder beim Abschlagen einer mehr als daumendicken Tannenspitze :eek: (ist mir tatsächlich gelungen) kann sich die Beplankung schon mal von der Nase trennen bzw. die Nase in das Syro gedrückt werden.
2. Das Seitenleitwerk. Die Fläche ist mit 2 M6 Nylonschrauben auf den Rumpf geschraubt. Wenn sich bei härteren Einschlägen die Fläche vom Rumpf löst, dann schneidet die sehr dünne Endleiste grundsätzlich das Seitenruder ab.
Das blödeste was mir passiert ist, war jedoch, dass die Schleppantenne im tiefen Überflug in einem Zaun hängen geblieben und abgerissen ist...
 
Hallo Ted

meine Bretter liegen so im Bereich von 30g/dm2. Allerdings in EPP Bauweise. Mein Neustes hat 1,8m Spannweite und rund 36dm2, es wiegt yiemlich genau ein Kilogramm. Hat allerdings Ballastkammer um satte 650gr. aufzunehmen. Dann kommt das Teil auf rund 46g/dm2 Flächenbelastung. Diese Flächenbelastung kann man schon gebrauchen, wenns mal richtig bläst. Also unbedingt dafür was vorsehen.
 
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