Besuch beim JaBoG 31 B

Ich wollte schon gestern davon erzählen .. hatte aber keine Zeit. Ein ehemaliger Kollege von mir arbeitet in der Simulator Entwicklung bei CAE. Über einen weiteren Kollegen ( ehemaliger Tornado Pilot ) kam gestern eine private Führung im Fliegerhorst Nörvenich beim Jagdbombergeschwader 31 "Boelke" zustanden. Bilder habe ich alllerdings keine.
Bei unserer Ankunft machten einige Tornados gerade Start und Landeübungen. Jeweils eine Platzrunde, Touch & Go, die nächste Platzrunde. Wenn man am Ende der Landebahn an der Ampel warten muss das man kreuzen darf, ist das schon nicht übel, wenn die Vögel mit Afterburner über einen drüber donnern.
Danach konnten wir uns knapp 2h lang einen Tornado aus allernächster Nähe ansehen, mal drauf herumlaufen und ins Cockpit einsteigen. Ist schon schwer beeindruckend, wie riesig die Kiste ist. Der Starfighter der auf dem Gelände rumstand ist im Vergleich absolut winzig.
Nach der Theorie kam dann die Praxis: Wir hatten für unsere Gruppe 2h Zeit im Tornado Simulator. Der fliegt sich einfacher als man denkt. Bremse treten, Flaps auf Mitte, Wings ausfahren, Parkbremse lösen, Afterburner an, Bremse lösen .. ab geht's. Bei 150knt hebt er ab. Der Simulator soll dabei noch etwas empfindlicher reagieren als der echte. Mit ein paar Anweisungen klappen auch die Landungen. Ach ja .. zwei Rollen waren auch kein Problem.
Dann haben wir uns in der Wartungshalle noch einige zerlegte Flieger angesehen. Bei einem war das Triebwerk ausgebaut und man konnte sich die Hydraulik und Mechanik der Schubumkehr am anderen Triebwerk mal genauer ansehen. Die Schubumkehr ist auch der Grund, warum die Teile oben auf dem Rücken und am Seitenleitwerk so verdreckt sind. :D
Dann waren wir noch eine Weile auf dem Tower und haben einige Starts und Landungen verfolgt. Von oben sieht und hört man den Afterburner so richtig gut. Vor allem beim Formationsstart von 2 Tornados nebeneinander wackeln die Wände. Zum Abschluß gab's noch ein Schnitzel im Offizierskasino.
Alles in Allem war's ein absolut genialer Tag und eine seltene Gelegenheit. Nächstes Jahr werden die Eurofighter ausgeliefert, dann ist der Tornado in Nörvenich bald Vergangenheit. War echt Klasse, so einen 40 Jahre alten Jet aus der Nähe zu sehen.
 

Gast_4396

User gesperrt
Booooaaaaahhhhhhh!

Booooaaaaahhhhhhh!

Hallo Ralf

Scheint so als wäre gestern der Tag der Besuche gewesen!
Du Glücklicher!!!!
Jetzt bin ich aber ziemlich neidisch!!!

Gruss
Julius:D
 
Stimmt, gestern war wohl Besuchertag. Ich musste auch an Dich denken, als ich den Tornado gesehen habe. Es hätte Dir da sicher richtig gut gefallen.
War übrigens interessant, auch beim echten werden die Flächen mit einem Spindeltrieb verstellt, genauso wie die Wölbklappen an der Flächennase. Interessant waren auch die Luftkissen, die den Rumpf abdichten. Die Fläche fährt da einfach zwischen zwei Luftkissen. Total simples Prinzip, aber funktioniert. Interessant ist auch, daß sich die Aussenlasten an den Tragflächen beim Einfahren mitdrehen .. und zwar per Seilzug! Da dreht sich der ganze Kraftstofftank mit 1500l Kerosin einfach mal so mit, daß er immer in Flugrichtung ausgerichtet ist. Alles ist mechanisch gelöst - 60er/70er Jahre Technik halt - aber funktioniert.
Auf der Flächenoberseite sitzen Klappen statt Querruder, die einfach die Strömung abreissen lassen, so daß der Flieger abkippt. Die Airbrakes werden so gut wie nie in der Praxis eingesetzt. Und wenn, dann eher in der Luft als bei der Landung. Beim Landen bremst der Tornado mit Umkehrschub und dreckt sich oben ein. Deinem fehlt der Dreck noch, die sind da alle komplett schwarz. :D Ach ja, wenn Du scale bauen willst, scheuer noch ein paar Kabelisolierungen durch. :D Das waren schon ein paar feine technische Details die wir uns angucken konnten.

Dein Besuch war aber doch auch Klasse, Du durftest wenigstens fotografieren. Ich durfte nur gucken und anpassen und muss mich so erinnern.
 

Eckart Müller

Moderator
Teammitglied
*g* Apropos "altertümliches" Radar aus dem Bericht, so schlecht fanden die Jungs im Tower das gar nicht. Klar gibt es modernere Systeme, aber sie meinten, was die modernen Systeme nicht mehr anzeigen sind Vogelflug und Wetterfronten. Das kann man wohl auf dem alten Röhrenradar noch richtig gut erkennen und auseinander halten, während ein modernes Rader das alles einfach weg filtert. :D Naja, irgendwie muss man es ja rechtfertigen.
Ach ja, die Bordkanonen sind übrigens auch wieder "In", ganz nach dem Motto: Die gut ausgerüsteten Armeen sind sowieso auf unserer Seite. Wieso sollen wir eine 95.000€ Laser-Bombe auf Lehmhütten werfen? Uns gehen eher die finanziellen Mittel aus, als denen der Lehm. Das ist wohl auch ein Grund, warum der Eurofighter entgegen ursprünglicher Pläne jetzt auch eine Bordkanone bekommt.
 
Ansicht hell / dunkel umschalten
Oben Unten