Fahrwerke: Dämpfung und Federung

Guten Morgen!

Ich habe mal eine kurze Frage: Welches Fett, oder welche Paste benutzt ihr für die Dämpfung an Euren Fahrwerken? Das Fahrwerk soll ja nich schlagartig wieder zurück federn.

Dann noch eine Frage bei zu harten Federn: Gibt es eine Möglichkeit (ausglühen ?), die Spannkraft der Feder zu reduzieren?

Mit freundlichen Grüßen,

David Büsken
 
Hallo David,

also daqs mit dem gedämpften ausfedern ist so ne Sache. Hierzu müsstest Du ein geschlossenes Kolbensystem haben. Eine Dämpfung erreichst Du nur vernünftig wenn Du Öl nimmst und der Kolben kleine Bohrungen besitzt durch die eine definierte Menge Öl fliessen kann. Mit Fett wird das ganze nur "Zähgängig" mit dem Nachteil das, aufgrund der fehlenden Passung/falschen Materialpaarung, Du mit der Zeit auch Staub aufsammelst der das ganze dann zum Reiben bringt.
Füllst Du das Rohr ganz geht das ganze Thema nur auf Block da sich Fett und Öl nicht komprimieren lassen. Wenn Du das ganze nur schmieren möchtest nimmst Du am besten Kupferpaste oder Molykote mit Graphitanteil.

Ausglühen von Federn kannst Du komplett vergessen! Du wirst dadurch die Feder gezielt zerstören. bzw. keine definierte Federkraft erreichen.

Besser Du schaust hier http://www.gutekunst-federn.de.

Dort kannst Du Dir fast jede notwendige Federkraft errechnen und die Feder wickeln lassen. Evtl. haben die auch schon die passende Standardfeder auf Lager. Du kannst da auch ne Software zum berechnen von Federn runterladen.

Ich kaufe meine Federn immer dort. Habe gerade für die Phantom Federn mit 180N und 38mm Länge bestellt. Stückpreis €2,65 zzgl. Versand.

Dafür lohnt es nicht zu experimentieren!

Liebe Grüsse

Andreas
 

mec

User
kann mich meinem vorredner nur anschließen:
feder ausglühen > kaputt.

was aber geht:
du könntest die feder mittels dremel, schleifspindel etc außen abschleifen. dadurch reduzierst du den drahtdurchmesser und die feder wird weicher. am besten beginnst du am übergang vom zweiten drittel zum letzten drittel, in ein paar arbeitsschritten zum ende der feder hin. so wird sukzessive die feder gegen ende immer dünner. weiterer erwünschter vorteil, du erreichst dadurch eine progressive feder, die anfangs weich ist und auf kleine unebenheiten anspricht, bei groben unebenheiten aber dennoch nicht durchschlägt.

dämpfung:
in der geschichte der benzinrösser gabs reibungsdämpfer, bei den antiken mountainbikes elastomere, die beim einfedern an den standrohren reibung verursachten.
wenn du eine ordentliche dämpfung anstrebst, dann führt kein weg an hydraulischen stößdämpfern vorbei, wenig dämpfung einwärts, viel dämpfung auswärts.
vielleicht schaffst du es hydraulische dämpfer aus dem rc-car bereich in deine fahrwerke zu integrieren?!

grüße
mec
 
Hallo David,

Andreas hat das schon perfekt formuliert, dem ist auch in Sachen Federnlieferanten und Ausglühen nix besseres mehr hinzuzufügen.

Ich stelle meine Fahrwerke so ein, das diese im Stand vollgetankt ca 1/3 u. mehr Federweg eingefedert sind.
Damit gibts kein Springen mehr, da die Ausfederungskraft einfach gering genug ist.
Die Anfangskraft an meinen 22 kg Flieger liegt bei ca. 1 kg und hat 36 mm Federweg. Die Endkraft liegt bei etwa 18 kg pro Bein.

Die kommerziellen Fahrwerke die ich kenne sind vor allem am Anfang viel zu hart.
Ist der Federweg recht gering, hilft dir evtw. die Kombination zweier Federn weiter, also am Anfang weich, dann hart.
Damit ist auch keine Dämpfung mehr erforderlich.

Wenn aber doch, verwende ich Molykote N Motoradkettensprühfett das wird nach verdunsten seines Lösemittels sehr zäh und bremst die Bewegung hervorragend. Baumarkt-Zeugs hilft dir da aber nix. Das alte Öl entfernen muss auch sein.
Der Nachteil mit dem Dreck der dran hängen bleibt ist aber unvermeidlich, womit sich der Verschleiß erhöht.

Gruß
Eberhard
 
Hallo David,

Eberhard hat mit seiner weichen Auslegung genau recht. Die Federkraft sollte gering sein, damit das Modell nicht wieder in die Luft springt. Ich kenne als kommerziellen Fahrwerke nur die BVM-Fahrwerke, die das berücksichtigen. Dort sind die Federbeine im Ruhezustand durch das Eigengewicht bereits zu ca. 50% eingetaucht. Besonders am Bugfahrwerk ist die Federkraft dann sehr gering. Aber auf Graspisten springt dann die Nase bei Start und Landung nicht so schnell hoch.

Diese Auslegung habe ich bei meinem Panther übernommen und hat sich gut bewährt. Die Federn kamen aus dem Baumarkt und dann so lange probiert bis es gepasst hat. Alternativ wie oben beschrieben anfertigen lassen. Bei harten Landungen schlagen die Federbeine schon mal durch. (Aber ein Stück Silkonschlauch in der Feder dämpft das Geräusch.)

Progressive Federung habe ich damit erreicht, dass ich die Federn auf der Hälfte der Länge auseinandergezogen habe, bis eine bleibende Verformung blieb. Jetzt ist der Wicklungsabstand auf einer Hälfte größer und die Feder hier härter.

Schöne Grüße,

Uwe
 
Hallo!

Ich danke Euch allen für die Tipps und werde mich jetzt an's Basteln begeben. Haralds Tipp scheint auf die Schnelle am einfachsten zu verwirklichen zu sein. Wenn ich mich "verdremel" kann ich ja noch neue Federn bestellen. Ich werde dazu das Kettenfett kombinieren. Walter Bodie hat ein Fett, das genau den Effekt bewirkt. Sicherlich hängt dann da ein wenig Dreck dran, aber das kann ich verkraften. Wenn mein Hauptfahrwerk (geschleppt) nämlich nicht weiter einfedert im Stand, dann springt die Nase an jeder Stolperkante hoch. Ich glaube da will ich drauf verzichten, zumal wir auf einem ziemlichen Rübenacker fliegen. Manchmal frage ich mich schon, wie die Fahrwerke ausgelegt sind. Ich habe die kleinen schwarzen Eurokitt-Beine, die sidn so stramm, daß es einem Angst und Bange wird.

Gruß,

David
 

Suzi75

User
Hallo David,
Möchte mich den Vorgängern anschliessen!
Das mit dem Schleifen ist aber auch so a Sach... Der Querschnitt wird verändert und diese Teile sind meistens aus Federstahl: Hart / Spröde und bei zu grosser Belastung " hin ". Lieber Federn aus dann etwas!!!! dünnerem Federstahldraht einsetzen.
Habe bei mir in !! die Feder(n) einen TYGON-Schlauch eingesetzt (eingestellt). Er wird so bemessen, dass er kurz vor dem durchschlagen der Feder diesen Schlag abfängt. So hast du 2 "Druckstufen". Versuch`s mal so! Die Sache ist auch billig da meistens Reste rumliegen. Nach einer Saison wird dieser "Dämpfer" dann ersetzt.
Gruss Jochen
 

mec

User
üblicherweise brechen die federn, wenn sie gegen ende der windung hin zugeschliffen werden nicht. dadurch dass sie in diesem bereich weicher sind, liegt dann dort einfach beim einfedern windung auf windung (mehr torsion geht nicht).

das mit dem kettenfett sehe ich etwas skeptisch: der hauptbestandteil der motorradkettenfette dürfte ein kleber sein. muß auch sein, denn bei den hohen fliehkräften sollte das fett dennoch haften.
bei meinen rc-cars verwendete ich eine zeitlang auch diese fette und kettensprays, mit dem erfolgt, dass nach kurzer zeit zugegebenermaßen ölige, aber recht große dreckklumpen das leistungsgewicht nachhaltig verschlechterten :)

mec
 
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