Konversion RC-Modell in Fesselflieger

Peter K

Vereinsmitglied
Hi,

auf was muss man achten beim Bau eines RC- als Fesselflug-Modell?

Hier mal meine Gedanken / Fragen, da mir das Praxiswssen fehlt:
- Lagerung des Steuerhebels im Schwerpunkt
- Lagerung der Leinen am Innenflügel eher hinter dem Schwerpunkt (Rumpf zeigt etwas nach außen auf Flugbahn)
- Flugrichtung immer gegen den Uhrzeigersinn oder spielt die Laufrichtung des Motors dabei eine Rolle?
- Seitenruder und Motorzug zeigen nach rechts - wie viel?
- Massenausgleich des Modells (beide Seiten gleich schwer).
- Um ein Einlenken des Modells zu verhindern sollte der innere Flügel mind. so viel Auftrieb bringen wie der äußere (Re-Zahlen unterschiedlich) - aber um wie viel größer sollte er sein?
- Spielt es eine Rolle, ob die Leinen über oder unter dem Flügel sitzen (wenn Führung durch den Flügel nicht machbar ist)?
- Querruder neutral wg Rückenflug/Looping?
und vor allem:
- Welche Leinen (Art, Dicke, Länge) für den Anfang? Modell ca 300-500g, 1 - 1,2m Spannweite
 
Hallo Peter,

das geht sicherlich, aber warum willst Du es Dir so schwer machen?

Ich kann Dir nur raten, Dir einen Bauplan eines erprobten Modells zu besorgen, oder gar einen Bausatz. Von SIG gibt es da einiges oder auch von Aeronaut.

Den "Meteor"-Bausatz von Aeronaut habe ich vor ein paar Wochen für 26.- € als absolutes Schnäppchen über Yatego gekauft. Ich kann ihn aber nicht empfehlen, da die Beschreibung des Baukasteninhaltes nicht mit der Realität übereinstimmte. Es fehlten als Inhalt angebotene Teile wie Klebstoffe, Spannlack, Räder, und der Tank. Okay, es war trotzdem noch ein prima Schnäppchen, aber eine solch fehlerhafte Beschreibung ist prinzipiell nicht akzeptabel. Ich habe das moniert und jetzt kostet der Bausatz 32,- €. Ich bin mir ziemlich sicher, dass die bei mir fehlenden Teile trotzdem trotzdem zum Teil auch jetzt noch fehlen. Man muss da halt abwägen.

Ich denke aber, der Bausatz des Aeronaut "Komet" schneidet in der Beziehung besser ab.

Ciao
Klaus
 

Peter K

Vereinsmitglied
Hi Klaus,

ich möchte gerne ausprobieren, ob einige "meiner" Modelle auch FF-geeignet wären ... klicke einfach den Link in der Signatur an, dann siehst du, um welche Modelle es geht.

Als Antrieb kommen grundsätzlich BL zum Einsatz, keine Verbrenner.

Sind meine Überlegungen richtig? Was muss ich beachten? Meine FF-Erfahrungen sind 30J alt und bezogen sich auf kleine Cox-Modelle ... wenn sich der Motor zum laufen bringen ließ ;)
 

Bernd Langner

Moderator
Teammitglied
Modell konvertieren

Modell konvertieren

Hallo Peter

Ich bin nicht der große Crack in dem Bereich aber ich bin am lernen.
Also Die Innere Fläche muß auch das Gewicht der Leinen tragen.
Es gibt jetzt zwei Lösungen die ich kenne entweder Gewicht der Leinen als
Gegengewicht in die Außenfläche oder die Innere Fläche länger bauen meistens bei Holzmodellen ein Rippenfeld mehr (2-5cm).
Als Leinen nimmt man bei 2,5 - 3,5ccm eine 0,3mm bei 3,5 - 6,5cc eine
Stärke von 0,38mm.
Bei kleinen Profilrumpfmodellen wird die Leine oft über oder unter der Fläche geführt Vor oder Nachteile weiß ich leider nicht.

Drehrichtung im oder gegen Uhrzeiger es gibt einige die fliegen im Uhrzeigersinn
die meisten aber gegen den Uhrzeiger ich gehöre auch dazu.
Die Querruder sollten neutral stehen oder du machst sie anlenkbar entgegen
den Ausschlag des Höhenruder als sogenannte Kunstflugflaps willst du keinen
gehobenen Kunstflug durchführen die Querruder auf neutral festlegen.

Für die anderen Fragen muß dir dann wohl mal ein Fesselflieger weiterhelfen
der tiefere Kenntnisse hat.

Gruß Bernd
 
Hallo Peter,
leider habe ich Fesselflug nie betrieben bin aber an dieser Sparte auch interessiert. Deshalb habe ich gerade angefangen mir ein Fesselflug Kunstflugmodell zu bauen, allerdings werde ich dieses Modell mit RC fliegen.
Ausgesucht habe ich mir den ARES von Bill Werwage, ein Modell das er 1959 gezeichnet und auch geflogen hat. Bei dem Modell sind wie schon von Bernd geschrieben die Flügelhälften unterschiedlich lang und zwar genau um 5 cm ist die Kreisinnere Fläche länger als die äußere bei einer Spannweite von ca 125 cm. Wenn Du mal den Plan sehen möchtest kannst Du auf meiner Webseite schauen ist aber nur eine kleines Foto das aber schon etwas aussagekräftig ist.
MfG Ralph
 
Hallo.

@ Peter K.: Also grundsätzlich kann man RC-Modelle (z.B. die modernen ARF-Modelle) natürlich in ein Fesselflugmodell verwandeln. Habe ich auch chon 2 mal gemacht.

Ich versuche mich mal kurz zu fassen, um deine Fragen in einem Aufwasch zu beantworten.
Zunächst muß ich mit einem Märchen aufräumen - wo das Segment gelagert ist, ist völlig schnurz-piep-egal!! Es kann vor, hinter, im, auf oder irgendwo im Flügel befestigt sein. Allein entscheidend ist die Position der LEINENFÜHRUNG am Innenflügel! Von dort aus wirken alle Kräfte die über die Leine zum Modell gelangen DURCH DEN SCHWERPUNKT! Einzig und allein die Position der Leinenführung relativ zum Schwerpunkt wirkt sich auf die Fluglage des Modells aus. Natürlich nicht nur bezüglich der Hochachse sondern auch bezüglich der Längsachse!
Also komplettes Modell an den 'leadouts' (wie heißt das auf deutsch?) aufhängen. Nase des Modells sollte leicht (wirklich nur 'leicht'!) nach unten weisen und Modell sollte von hinten oder vorne gepeilt in einer Linie mit den Leinen sein, sonst hängt ein Flügel. So einfach ist die Grundeinstellung. Den Rest des Feintrimmens muß man durch Fliegen ermitteln.

Längerer Innenflügel muß nicht unbedingt sein, das Leinengewicht und den Widerstand kann man auch mit etwas mehr Tipgewicht im Außenflügel oder leicht nacht unten gestelltes Flap des Innenflügel 'abarbeiten'. Moderne Kunstflugkonstruktionen haben oft keinen längeren Innenflügel mehr.

Für guten Leinenzug sollte man den Motor ca. 2° nach außen 'schielen' lassen, das Seitenruder wenig nach rechts ausschlagen (Dies gilt für den Flug gegen den Uhrzeigersinn, mit dem Uhrzeigersinn natürlich andersherum!) und genug Tipgewicht am Außenflügel vorsehen.

Wo die Leine relativ zum Flügel geführt werden ist fast egal. Schöner aussehen tut es im Flügel, funktionieren tut es auch über oder unter dem Flügel.

Welche Leine du verwendest, hängt von Größe und Gewicht des Modells ab. Bei kleinen Modellen z.B. mit Cox-Motor oder für die 'neuartigen' Indoor-Fesselflieger (geänderte Schockflyer) kann man noch Angelleine von DYNEEMA verwenden. Die streckt sich nicht und gleitet gut aneinander vorbei.
Oder für diese Größe die dünnste Leine von SIG, ich glaube die hat die amerikanische Bezeichnung .008 und ist ca. 0,2 mm stark. Allerdings sind diese Leinen sehr empfindlich und bedürfen guter Plege und Wartung. Viel Zugkraft halten sie auch nicht aus.
Ich verwende für alle meine kleinen Modelle (auch COX) die 7 x 0,1 von Graupner. Diese ist 0,3 mm stark und verträgt relativ viel unvorsichtige Behandlung. Es gibt sie immer noch in Spulen mit 50 m, kosten allerdings so ca. 13,- EURO. Mit 50 m kann man 2 Sätze Leinen für kleine Modelle machen.

So das wärs erst mal.
Gruß
Willi


P.S.: Ich habe erst im Nachhinein deine Seite angeschaut. Also die Nurflügel sollten auch für Fesselflug gehen. Ein kleiner Nachteil ist die große Pfeilung. Nicht fürs fliegen (im Gegenteil, die sollten sehr stabil fliegen!) sondern für die Leinenführung. Da diese möglichst weit außen am Innenflügel und kurz hinter dem Schwerpunkt sitzen sollte, mußt du irgendetwas vorsehen (z.B. Kohlerohr) mit dem du die Leinenführung in der Nähe des Innenflügelrandbogens nach vorne verlegen kannst. Auch Tipgewicht bringt nicht nur das Gewicht in den Außenflügel sondern auch nach hinten, mußt du also duch Gewichtszugabe vorne ausgleichen. Den Schwerpunkt würde ich auch weiter nach vorne verlegen, dann fliegt das Modell stabiler. Größe der Flaps mindestens halbieren (in der Spannweite) und ganz kleine Ausschläge (großes Segment, kleine Abtriebshebel 100 mm zu 15 mm) mit kurzem Abstand der Leinen am Griff! Sonst werden die Dinger unbeherrschbar!
 

Peter K

Vereinsmitglied
Hi Willi,

danke für die Tipps, super. Ganz neu war für mich die beliebige Anordnung des Segments.

Wenn ich deinen Nachsatz so lese, wären Brett-Nurflügel von der Geometrie her eigentlich geeigneter als Pfeile, wenn sie nur stabil genug fliegen ... wendiger beim Loop sind sie allemal. Bei Brettern kann man auch eine zentrale HR-Klappe realisieren, was den Bauaufwand und Gewicht hinterm CG reduziert. Dazu noch eine Kürzung der Spannweite, um die Streckung zu senken .... muss mal schauen, ob/was ich passendes da habe.
 

Bernd Langner

Moderator
Teammitglied
Brettnurflügel

Brettnurflügel

Hallo Peter

Schau dir mal meinen Beitrag an über den Orbit ist ein Nurflügel!!

gruß Bernd
 
Hallo.

@ Peter K.:
So ist es! Nurflügel im Fesselflug brauchen keine Pfeilung zur Stabilisierung um die Längsachse, das übernehmen die Leinen! Schnelle, wendige Modelle wie z.B. in Combat vonnöten, sind Nurflügel. Zur besseren Wirkung des Höhenruders, sowohl dämpfend als auch steuernd, sind die Höhenruderflossen möglichst weit hinten, bei den Amerikanern sogar an Auslegern, angebracht. Ein gut fliegendes Brett aus EPP zu bauen sollte also kein Problem sein.

Gruß
Willi
 

Peter K

Vereinsmitglied
@ Willi
ich hab mal meine Bretter so durchgeschaut und was passendes gefunden: Den Fast-One. 1m Spannweite, Pylon-Profil PW51, geringe Streckung - also eigentlich ideal. OK, vielleicht etwas flott fürn Anfang, aber das läßt sich über den Antrieb ja regeln :D

Ich hab mal ein paar Versionen gemalt - welche davon wird wohl die praxistauglichste sein? Die Frontmontage schließe ich wg der Motor-Lebensdauer am Anfang mal aus ... ;)

Mein Favorit wäre (B), aber ob das Modell beim head over in den Kreis eindreht??? (A) ist mir zu unsymetrisch vom Gewicht her, (C) braucht halt 2 kleine Motoren mit kleinen (lauteren) Luftschrauben. Btw: Gezeichnet sind die Luftschrauben mit 6 bzw 4 Zoll.
Fast-One1.jpg
 
Hallo Peter.

Ich würde Version A präferieren! Der Motor innen gibt Leinenzug nach außen, Tipgewicht hilft auch dabei.

Version B geht auch, aber dann sollte der Motor deutlichen Außenzug haben, mindestens 4°, besser noch mehr! Auch hier auf Tipgewicht nicht verzichten, so 10 bis 15 Gramm helfen immer.

Version C ist Geschmackssache. Ist der Aufwand mit 2 Motoren nicht zu groß?
Beiden Motoren Seitenzug nach außen geben!

Für alle Versionen:
Weil die Höhenruder Teil des Flügels sind und damit sehr nahe am Schwerpunkt sitzen, würde ich deren Spannweite doch etwas erhöhen, so vom Aussehen würde ich sagen, auf jeder Seite nochmal die Hälfte dazu geben.

Die Leadouts besser auf einen Punkt am Innenflügel als Leinenführung zulaufen lassen. Also nicht parallel führen, sondern hintere Leine senkrecht zur Längsachse lassen und vordere auf den Punkt, wo die hintere Leine den Flügel verläßt, zuführen (als ersten Anhaltspunkt). Wenn du dann eine verstellbare Leinenführung machst (aufgeschraubt, aufgeklebt, Draht mit klemmbaren Röhrchen), kannst du damit auch noch die Lage um die Hochachse trimmen für mehr oder weniger Leinenzug.

Funktionieren werden alle 3 Versionen, wenn sie einigermaßen richtig ausgeführt sind.

Gruß
Willi
 

Peter K

Vereinsmitglied
Aus FastoNE WIRRD fAST-tWO

Aus FastoNE WIRRD fAST-tWO

Hi Willi,

ich habe versucht, alle deine Tipps in einem Entwurf münden zu lassen ...
über den Zwischenschriit (D) bin ich dann zum (vorläufigen?) Endstand (E) gekommen.

(E) finde ich auch optisch ganz gut, an den Rümpfen läßt sich ein Fahrwerk anbringen und das Ruder wandert weiter vom Schwerpunkt weg. Der Widerstand ist durch die zwei Rümpfe etwas höher, aber darüber bin ich zumindest anfangs wohl ganz froh :D

Und weil das Ding nen Namen braucht, wird wohl der Fast-TWO ;)
Anhang anzeigen 165244
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Peter.

Tut mir leid, auch der Link geht nicht!

Es erscheint:
<Ungültige Angabe: Anhang
Wenn Sie einem normalen, gültigen Link im Forum gefolgt sind, wenden Sie sich bitte an den Webmaster.>

Es scheint ein Problem mit der Grafik zu sein.

Gruß
Willi
 

Peter K

Vereinsmitglied
Habe das Bild nochmals neu erstellt und hochgeladen.

Wie zuvor beschrieben, sind im Entwurf (E) wohl alle deine Anregungen und Tipps eingearbeitet ... und die Optik ist für meinen Geschmack auch ok.
Fast-TWO.jpg

Als Antrieb ein BL mit max 8"-Luftschraube (so viel Platz ist zwischen den Rümpfen), Akku je nach benötigtem Gewicht.

Nun muss sich noch die Leinenfrage klären und das Modell + Griff gebaut werden ... :D
 

Bernd Langner

Moderator
Teammitglied
Leinen Griffe

Leinen Griffe

Hallo

Willi hat es schon geschrieben Flight Depot ist die Anlaufstelle. Die Artikel sind von der Firma SIG die in Deutschland von Kavan vertrieben wird.
Mein ganzen Leinen sind aus dieser Quelle.

Zu dem Thema Griffe gibt es ansich über Brodak http://www.brodak.com/
aber schau die mal an kann man sehr gut selber herstellen.
Anbei mal zwei Bilder von Griffen die ich nach Unterlagen von Claus Maikis erstellt habe http://www.clacro.de/

Meine ersten Griffe nach Morris
comp_Griif Alt.jpg

Meine letzten nach Kehnen verstellbarer Leinenabstand
comp_Griff Neu.jpg

Gruß Bernd
 
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