Betrieb Nahe der maximalen Felddrehzahl?

Hallo zusammen,

möchte einen Turn Left mit einem kleinen Außenläufer tunen.
Jetzt stellt sich mir die Frage, ob es dem Regler etwas ausmacht, nahe der maximalen Felddrehzahl zu arbeiten?
Die PWM funktioniert ja mit weitaus höheren Frequenzen, also denke ich, dass es in erster Linie mit der Taktfrequenz des verwendeten Mikroprozessors zusammenhängt. So gesehen wäre es unkritisch.

Meines Wissens nach wäre dann die max. möglich Drehzahl eines 14-Polers:
150000/7=21429 U/min

Diese Drehzahl dürfte auch bei Sturzflügen nicht überschritten werden, weshalb ich von einer maximalen Drehzahl bei Standmessungen von etwa 18000 U/min ausgehe?

Schreibt doch mal Eure Meinung dazu (bitte nur, wer sich damit auch auskennt)!

Grüße
Torsten
 
das wirklich signifikante höherdrehen eines elektromotors im sturzflug ist eine legende.
der akkustische effekt hängt offenbar nur mit der wellenverdichtung durch das näherkommen der geräuschquelle zusammen.

alle entsprechenden logs beweisen das.
siehe z.b. auch hier:
http://www.rc-network.de/forum/showthread.php?t=103944
davon habe ich noch mehr von verschiedenen drehzahl- und fluggeschwindigkeitsbereichen bis zu über ähmm, sagen wir mal 370 :D km/h.

was wirklich passiert ist, dass bei nahezu konstanter drehzahl die stromaufnahme deutlich absinkt.

für einen steller mit 150.000 als max feld rpm stimmt deine rechnung.
mit einem yge wären es 240.000 / 7PP.
ich habe sogar 16poler mit > 31.000 rpm betrieben. (leerlauf) damit ist aber dann auch die "sicherheitsreserve" von heinos steller voll aufgebraucht.
beim jazz bin ich bis 175.000 frpm gekommen, beim jive bisher bis 215.000 (der war aber noch nicht am ende)

leider ist stefan merz unilog- drehzahlsensor ab etwa 31000 rpm beim 16P nicht mehr bereit, ergebnisse zu liefern. stefan hat bestätigt, dass das ausserhalb der spezifikation des teiles wäre.

pwm findet bei vollgas (glücklicherweise) nicht mehr statt.
sonst würden die steller sehr viel früher abbrennen. (schaltverluste!)

vg,
ralph
www.powercroco.de
 

Gerd Giese

Moderator
Teammitglied
Moin,

stimme dem zu, ich möchte es mal anders ausdrücken, da hier der Eindruck entstehen könnte: wir arbeiten mit Reglern
(nicht Stellern), die die Drehzahl konstant halten.:eek:
Das macht meines Wissens nur der Jazz bei Teillast und das auch im Normal-Modus (nicht Helimodus)!
Wer also in der Teilllast einen Sturzflug vollzieht macht den mit Jazz drehzahlkonstant.

... was heisst nun:
wirklich signifikante höherdrehen eines elektromotors im sturzflug ist eine legende.
>> signifikante Höherdrehen ...<
Natürlich muss er höher drehen nur eben nicht signifikannt!:D
Es genügt dazu ein Blick in die Kennlinien eines Motors - z.B. ein höherdrehender AXI 2217-9D.

Im Betriebspunkt dreht er "normal" 16.380rpm bei 31A. Wird der Prop durch den Sturzflug jetzt stark angeströmt,
sinkt der Motorstrom um 50% (was viel wäre im Struzflug - die Praxis ist weniger!), hängt aber von vielen
Faktoren ab wie: Schlupf des Props, Steifheit des Motos, Aerodynamik des Modells ...etc ...

Wenn der Motorstrom nun 16A hat ist die Drehzahl auf ca. 17.700rpm angestiegen - also gerade einmal
8% Drehzahlzuwachs bei nur noch halbem Motorstrom!

(Das sie Spannung steigt bei sinkender Last habe ich jetzt bewußt weg gelassen, da für diese Betrachtung unerheblich).

Die Drehzahl steigt - nur eben in "extremer" Abhängigkeit vom:
Schlupf des Props, Steifheit des Motos, Aerodynamik des Modells ...etc ...

Beispiel: Je größer der Schlupf des Props, je flacher die Drehzahlkennline bei schlechter Aerodynamik (3D-Modell),
hier ist fast kein Drehzahlzuwachs vorhanden!

"Pauschal" gibt es keine Lösung da zuviele Abhängigkeiten, nur wer sicher gehen will plant aber eine 10%'tige Drehzahlreserve mit ein!;)

axi-beispiel.gif

JetiSpin und Jazz erzeugen sehr sichere 175.000Feldumdrehungen.
Der YGE war bei 235.000 Feldumdrehungen noch nicht am Ende - mein Motor schon!:D
Der JIVE hat bei mir sichere 200.000 Feldumdrehungen erreicht.

Z.Zt. teste ich den neuen schulze "future-value" der mit 240.000 Feldumdr. angegeben ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
unter höchstlastbedingungen wird btw. die durch die geringer werdende last steigende spannung durch die durch energieverbrauch sinkende grundlastspannung des akkus völlig "kompensiert".

das hochdrehen ist um so stärker je schlechter die "steifheit" der drehzahlkurve des motors ist.
das ist der grund, warum ich das "kv" (besser: spezifische drehzahl) als alleiniges kriterium bei der auswahl eines antriebes ablehne.

diese beiden nahezu gleichschweren motoren haben ähnliche spezifische drehzahlen, die ja bei leerlaufbedingungen bestimmt wird:
kora-croco.jpg


die kora hat die höhere spezifische drehzahl (die "gerade" drehzahlkurve beginnt ganz links im leerlauf höher.) inzahlen: kora=703rpm/V; croco= 669rpm/V.

betrachten wir aber mal die arbeitsdrehzahl bei 30A:
dort dreht der drehzahlsteifere croco ca. 7300rpm, die kora nur noch 6715rpm.
wenn man sich jetzt vergegenwärtigt, dass drehzahl und leistungsaufnahme eines propellers in der 3. potenz mit einander verknüpft sind, sollte klar werden, was diese 600rpm drehzahlunterschied am arbeitspunkt ausmachen!

um wieder auf das höherdrehen zurückzukommen:

bei sinkender last = sinkender strom wandert der arbeitspunkt des motors auf der drehzahlkurve nach links. (er wandert übrigens auch auf der wirkungsgradkurve :D )
heisst, der motor mit der steiler abfallenden drehzahlkurve wird mehr an drehzahl zulegen, als der steife motor.
nehmen wir an, der laststrom sinkt auf 20A >(2/3 des ausgangswertes, das ist eine recht realistische annahme)
dort hat die kora 7250rpm, der croco 7500rpm.
die kora hat also ca. 500rpm zugelegt, der croco lediglich 200rpm.

die auswirkungen für den praktischen betrieb lasse ich jetzt erstmal sein - erstmal hören, ob das soweit verständlich ist :confused:

vg,
ralph

www.powercroco.de
 
Hallo,
vielen Dank für die fundierten Infos, hat mir sehr geholfen.

Inzwischen habe ich einen Mega RC400/15/5 von Stern auf Dreieck verschaltet und ein paar Probeläufe gemacht. Leider mit nicht so positiven Ergebnissen.

Erster Probelauf mit
Castle Creations 25A-Regler
3S Saehan 2500 maAh
APC-E 4,75x5,5"

11,1V
21,6A
20100 U/min
P in=239,8W
P out laut DriveCalc=161,4W (ist die Leistung, die diese Luftschraube für 20100 U/min braucht)
eta=67,3%

Ergebnis: Motorlaufzeit höchstens 30s, da dann zu heiß, Regler wird auch gut warm. Außerdem ein ohrenbetäubendes Pfeifen bei Vollgas. Die zwei passenden Timing-Stufen ändern an den Werten so gut wie nichts.


Dann habe ich mir einen gebrauchten YGE 40BL besorgt, um drehzahlmäßig mehr Luft nach oben zu bekommen.

Ergebnis mit ansonsten gleicher Ausrüstung:
10,3V
27A
19000 U/min !

Motor wird noch heißer, Regler ebenfalls sehr warm!? Timing verändern brachte so gut wie keinen Unterschied. Auch eine kleinere Luftschraube (APC-E 4,75x4,75") senkte den Strom nur um 0,5A, das thermische Problem blieb gleich.

Dann habe ich den Regler an meinen Turn Left angeschlossen (Dymond BL3000 Innenläufer), Drehzahl gut 800 U/min höher als mit dem alten Regler (Hacker Master 30-3P), allerdings kletterte der Strom auch um 2,5A auf 32,6A in die Höhe. Der Regler scheint also in Ordnung zu sein.

Aufgrund der Wicklung mit 4x0,4mm Lackdraht parallel hatte ich mir von dem Mega RC400 eigentlich etwas mehr versprochen. Wenn man etwas herumrechnet und dann noch mit z.B. dem Axi 2217-9D vergleicht, sollten eigentlich ähnliche Werte erreichbar sein.

Könnt Ihr Euch das Verhalten irgendwie erklären?
Der Motor ist (anscheinend) i.O., hat keine Masseschlüsse, im Betrieb als Generator liefern alle 3 Phasen die gleiche Spannung.

Danke schonmal.
Gruß
Torsten
 
wie ist das n / p verhältnis des motors?

was sind die deiner meinung nach "passenden tmingstufen"?

hohe drehzahlen wollen dünne bleche.
wie isses damit bestellt?
 
Hallo Ralph,

der Motor hat 12 Nuten, 14 Pole.

Die Bleche würde ich als normal dünn bezeichnen. Nachmessen kann ich das ja nicht. Welche Blechdicke wäre agemessen?

Passendes Timing meinte irgendwas zwischen 20 und 35°.


Gruß
Torsten
 
timing kannst du mal mit 15° versuchen.

blechdicke am besten 0,2mm.
einfache methode:
mit der makroeinstellung der digicam fotografieren und dann zählen.

stator gesamthöhe : zählergebnis = blechdicke.

10 magnete mit der dann zusätzlich geringeren abdeckung würden mit sicherheit besser funzen.
 
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