War wieder eine im wahrsten Sinne des Wortes heisse Nummer am Schwarzsee. 30 Grad auf 1000 m Höhe! Auch haben sich die Schweizer Segelfreunde manchmal kräftig gefetzt, da ist es ein Vorteil, wenn das in Schwyzer Dütsch geschieht, denn dann versteht man nicht jedes Wort. Trotzdem, Golf ist nicht die Alternative.
Die friedliche Landschaft hat die Gemüter aber schnell wieder beruhigt und so hatten wir eine Superregatta mit 40 Läufen, was für ein positives Kosten/Anzahl der Läufe-Verhältnis. Vielen Dank an die Veranstalter, die wiederum keine Mühe gescheut haben, um uns Segeln vom Feinsten erleben zu lassen. Das Beste: Man hat keinen Pokal gewonnen, sondern eine grosse Rolle Dacron-Schnur.
Manfred, AUT 09, segelte mit der für ihn neuen Viry Easy, die über Umwege von Heinz Bohn zu ihm kam. Zwischenzeitlich war das Boot auf shroudless-Riggs umgebaut, diesen Stilbruch konnten wir nicht akzeptieren und ich baute das Boot für Manfred zurück und gab ihm meine aktuellen Swinger. Und was macht der? Er fährt mit den für ihn ungewohnten Riggs verdammt schnell, sodass es aller Konzentration bedurfte, um ihn wenigstens ein klein wenig auf Distanz zu halten.
Dieter Lagemann führte am ersten Tag das Feld an.Es herrschte da noch wenig Wind und so konnte er die Vorteile seines M-Bootes dank seiner Klasse ausspielen. Das änderte sich ab dem 2.Tag bei mehr Wind. Dieter und Birgit sind auf jeden Fall vom Zehnervirus infiziert und spätestens zur nächsten Schwarzseeregatta haben auch sie einen echten 10 Rater.
Gerd John, GER 19, war mit seiner neuen Diamond am Start, d.h. am Start war er immer sehr zurückhaltend, Vorsicht und ein wenig Angst um das neue, schöne Boot hatten Vorrang. In einigen Läufen zeigte er aber das Potenzial dieses Bantock-Bootes, das bei etwas Wind und entsprechender Lage eine lange Wasserlinie entwickelt und beweist, dass Länge einfach unschlagbar läuft.
Henning Faas, GER 68, schlug sich wacker mit seiner Starkers, aber auch er ist am Zusammenbau einer Diamond und ich weiss noch nicht, was ich mir da als Gegenmittel einfallen lassen muss, denn die Viry Easy mit nur einer Gesamtlänge von 140 cm kann schlecht eine Wasserlinie von 155 cm entwickeln und die 15 cm Unterschied sind Welten.
Dieses Jahr reichte es noch, trotz des brandneuen A-Riggs mit Kinderkrankheiten (nachdem das seitherige A-Rigg jetzt die AUT 09 ziert). Die letzten Läufe absolvierte ich bei noch gutem A-Wind mit einem B-Rigg, das 40 cm kürzer war, und siehe, es lief genau so schnell wie die A-riggs und ich konnte sogar mehrere Läufe damit gewinnen. Für mich ein Beweis mehr, dass man oft viel zu spät wechselt, man will es einfach nicht glauben. Dieses B-Rigg wird in Zukunft auf der GER 83 erscheinen, einer Viry Easy, die ich noch gut kenne, mit einem jetzigen Eigner, der sich ebenfalls von der M-Klasse "hochgearbeitet" hat. Und da sage noch einer etwas von aussterbender Klasse!!!!
Benni, SUI 33, konnte dieses Mal nicht ganz vorne landen, Wettfahrtleiter und Segler gleichzeitig ist nicht ganz einfach und sein Golfspielen versaut auch noch die Daumen.
Gusti, SUI 55 und Thomy, SUI 77, fahren eine Ur-Viry-Easy bezw. deren Nachbau, die an einigen Stellen, hauptsächlich Segel, optimiert werden können und wenn bei der SUI 77 zukünftig die Daumen genau so gut laufen wie das sich beschwerende Basler Mundwerk, dann ist alles drin.
Günter Stoess SUI 07, hatten einen ganz neuen Eigenbau-10er, der m.E. gutes Potenzial besitzt. Einige Kleinigkeiten sind noch zu optimieren, dann kann er aber sicher geschwindigkeitsmässig voll mithalten. Eine weitere, begrüssenswerte Neuheit im 10er-Feld. Es gibt sie also noch, die Leute, die unbedingt was Eigenes kreieren wollen und dabei Vorzügliches zustande bringen.
GER61 hard