Flächenstahl - Vierkantverbinder mit V-Form versehen

Hi zusammen,

ich möchte für einen Segler einen neuen Flächenstahl mit vergrößerter V-Form erstellen. Die Steckung besteht aus einem 15mm x 15mm Alu-Vierkant welcher mit Rovings gefüllt wurde.

Wie kann ich nun den Vierkantverbinder am besten mit einer V-Form versehen (ca 3-4°)? Einfach biegen wird wohl nicht drin sein, da würde das Alu wohl reißen und sehr stark ausbeulen.

Würde es helfen wenn ich den Vierkantverbinder zum Biegen mit Sand befülle um das ausbeulen zu verhindern?

Welches Vorgehen würdet Ihr mir empfehlen?
 

Mefra

User
Hi Stephan,

wie sagte früher ein Dozent immer: "Es kommt darauf an...." ;)

Was ich meine ist, wenn Du einen schwimmenden Holmverbinder hast, kann das Alurohr ruhig leicht ausbeulen.

Mein 20 x 20 mm Vierkant ( 2x 3° V-Form) ist auch leicht ausgebeult, da es jedoch keinen Kontakt zum Rumpf hat, macht das auch nichts aus.

Falls das Vierkant jedoch im Rumpf geführt wird, wird es schwierig das Vierkant ohne Beulen einzubauen, aber vielleicht kennt jemand hier eine Lösung durch Warmverformen.

Ich habe Dich richtig verstanden, dass Du das Vierkantrohr neu herstellen möchtest, denn das mit Rovings gefüllte Rohr wirst Du sicherlich nicht verbiegen können.
 
Hi Frank,

danke schon mal für die Antwort! Ich möchte natürlich einen neuen Flächenverbinder anfertigen.

Es handelt sich um einen schwimmenden Holmverbinder, aber ich möche das ausbeulen so gut es geht dennoch vermeiden. Vor einem Riss habe ich aber ehrlich gesagt mehr Bedenken, oder ist das bei dem kleinen Biegewinkel noch unproblematisch?

Wie bist du beim Biegen genau vorgegangen?
 
Bei 3-4° hätte ich da keine Bedenken.

Biegen idealerweise auf einer Abkantbank oder unter einer Hydraulikpresse. Mit Amateurmethoden: im Schraubstock einspannen, langes, möglichst passendes Rohr aufstecken und von Hand biegen. Oder auch Hartholzbeilage, um die Kraft auf die Biegestelle zu konzentrieren, und mit Hammerschlägen mit einem möglichst schweren Hammer biegen.
 

Sebastian St.

Vereinsmitglied
Hallo ,

ich würde versuchen den Biegeradius so zu wählen , das er fast die kpl. Rumpfinnenbreite ausnutzt , so ist die Tendenz des Ausbeulens wesentlich geringer als wenn man einen " scharfen Knick " ( kleiner Biegeradius ) wählt .
 

Mefra

User
Hi Stephan,
Vor einem Riss habe ich aber ehrlich gesagt mehr Bedenken, oder ist das bei dem kleinen Biegewinkel noch unproblematisch?
Ich habe die Flächensteckung nicht selbst gemacht, sondern so fertig bezogen, doch denke ich, dass bei diesen kleinen Winkeln, es werden sicherlich nicht mehr als 10° (je 5° pro Seite) sein, keine Probleme (Risse) auftreten sollten, und falls ja, versuche es erneut. M.E. reicht ein Alu-Vierkant aus dem Baumarkt für diesen Zweck aus.

Ich denke die "Amateurmethode" von Markus ist sicherlich anwendbar.

Denke bitte daran, das Alurohr hat m.E. nur eine formgebende Aufgabe, der Biegemoment wird durch die Cfk-Rovings aufgenommen.

In einer nicht so alten Ausgabe der Modell (2007 odfer 2008) Zeitschrift war mal ein Bericht über das Einziehen von Rovings in ein Rohr.

Viel Erfolg. ;)
 

Hans Rupp

Vereinsmitglied
Hallo,

mach doch einen Sägeschnitt von der Oberseite her, dann kannst Du das Vierkantrohr ohne Probleme biegen.

Hans
 

Mefra

User
Hallo,

Hans bring´s mal wieder mit einem Satz auf den Punkt.;)

Ein kurzer Sägeschnitt, ist die Lösung.

Genial einfach <=> einfach genial ;)
 

Sebastian St.

Vereinsmitglied
Also ich persönlich würde die Biegelösung vorziehen , da ich mir einrede das ein Einsägen des Alurohrs einer Sollbruchstelle gleich kommt . Bei den doch recht kleinen Biegewinkel sollte das Ausbeulen/Einknicken kein Problem sein . F.Köttermann biegt seine Flächenverbinder aus Aluvierkantrohr und füllt sie nach dem endgültigen anpassen mit Rovings siehe hier
 
Danke schon mal für die Antworten.

Ich sehe es eigentlich genauso wie Sebastian. Mir widerstrebt es einfach, ein intaktes Vierkantroh anzusägen. Ich denke ich werde die "einfache" Biegelösung wählen.
 
Hi zusammen,

habe mir nun aus Holz ne Biegeform mit 2° gebastelt und anhand dieses Stempels den Vierkant im Schraubstock gebogen. Ging gut, nix eingerissen und nur marginal ausgebeult.

Bin zufrieden :-)

Vierkant.jpg

Nun nur noch mal zum füllen des Rohrs mit Rovings. Wie berechnet Ihr hierfür die benötigte Menge an Rovings? Nur auf Basis des Rovingvolumens oder inkl. des Harzes (im erwähnten Modellartikel wird nur von 85% Rovingvolumen ausgegangen)?
 
Edit: Meine Frage bzgl. der Rovings hat sich erledigt. Der Modellbericht über der Berechnung der Rovinganzahl hat mich gestern Abend etwas durcheinander gebracht.

Ich rechne einfach mit dem Querschnitt eines getränkten 24k Rovings, welcher mit 1,5-1,6mm² angegeben ist. Eigentlich logisch, stand wohl etwas auf dem Schlauch :rolleyes: .....
 
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