DAeC: Jets in Ansbach

DAeC-Jet-Wettbewerb (von Uli Braune - Vizepräsident im LV Bayern)

Die Ansbacher Modellflieger, bekannt für ihren tollen Flugplatz, machten Ende 2001 den Vorschlag einer Deutschen-Jet-Meisterschaft. Kurz entschlossen nahm Adolf Middeldorff, im DAeC für Modellflugwettbewerbe zuständig, die Idee auf und es gab erstmals einen Versuchs-Wettbewerb in dieser Klasse. Die Ansbacher waren wie immer perfekt vorbereitet und so fand diese erste offene Deutsche Meisterschaft für Jetmodelle des DAeC unter optimalen Bedingungen statt – Dank an den Aero Club Ansbach.

Der Wettbewerb

Zwei Klassen waren ausgeschrieben. Leider waren für die Expertklasse nur 2 Meldungen eingegangen. In der Sportklasse dominierten bei 17 Meldungen eindeutig die Delta-Modelle Kangoo und Hot-Spot, aber auch einige Scale-bzw. Semiscale Jets flogen in dieser interessanten Einsteigerklasse mit.

Das Flugprogramm beinhaltete neben Start und Landung eine Reihe einfacher Figuren wie Looping und Rolle, Verfahrenskurve mit Rolle usw. Mit diesem Programm sollte den Besonderheiten des Jetfliegens Rechnung getragen werden.
Noch vor dem ersten Durchgang wurde die Abfolge der Figuren auf Wunsch der Piloten von DAeC-‚Sportchef’ Adolf Middeldorff angeglichen.
Schwierig erwies sich bei einigen Piloten die Verfahrenskurve mit der Rolle nach der 90-Grad Kurve. Hier kamen einige Düsenflugmodelle dem Boden sehr nahe. Hauptproblem war für einige die optimale Einteilung des Flugraums, was durch den FAI-Punktwerter Peter Lessner in der abendlichen Runde angesprochen wurde. Er gab den Piloten weitere wichtige Tipps, die beim Training und bei den kommenden Wettbewerbsflügen hilfreich sein können.
Besprochen wurden auch die Landungen, da viele Modelle nicht ‚jet-like’ zum Stehen gebracht werden konnten. Die Ansbacher Piste war eigentlich nicht zu kurz, aber der Aufsetzpunkt wurde nicht immer optimal getroffen. Dennoch kann allen Piloten hohes fliegerisches Können bescheinigt werden, was die beiden anderen Punktwerter Bernd Onken (Bremen) und Walter Hildel (Herzogenaurauch) ebenfalls bestätigten. Walter Hildel: ‚So viele 10er habe ich selten geschrieben’.

Die Sieger

Gewonnen haben alle, die Piloten und der Verband. Auf dem Treppchen stand ganz oben Volker Heine, der schon in der Hubschrauberszene viele Pokale abgeräumt hat. Doch den DAeC-Pokal, der aus einer echten Düsenschaufel besteht, dürfte einmalig in seiner Sammlung sein. Auf Platz zwei flog Andreas Scholl und Dritter wurde Martin Forster aus der Schweiz. Neben den Pokalen gab es übrigens für alle Teilnehmer, Punktwerter und den Wettbewerbsleiter ‚original’ Ansbacher Fliegersekt.

1. Volker Heine 100%
2. Andreas Scholl 97,43%
3. Martin Forster 94,36%
4. Martin Schempp 93,13%
5. Heinz Neuhaus 91,93%
6. Thorsten Klaus 91,37%
7. Andreas Ruppert 91,22%
8. Eberhard Mauk 88,9%
9. Johann Vief 86,02%
10. Karl-Hein Iwan 74,34%
11. Peter Hahn 65,45%
12. Jürgen Friedel 53,91%

Interessante Diskussion

Nach dem Wettbewerb am Samstag waren Piloten, Punktwerter und Funktionäre zu einer Diskussion eingeladen. In gemütlicher Runde am Lagerfeuer, bei untergehender Sonne diskutierte man unter Leitung von Adolf Middeldorff sehr engagiert. Dabei entwickelten sich schnell zwei Meinungsrichtungen.
Zusätzlich zu den bisher durch die IJMC, eine ehemalige Arbeitsgruppe der FAI unter Leitung von Winfried Ohlgart, durchgeführten Wettbewerbe im Bereich Scale, werden von den Jet-Piloten eindeutig und dringlich Kunstflugwettbewerbe gewünscht. Auch eine Klasse mit der Ausrichtung Semi-Scale wird als erforderlich gesehen.
Der DAeC wird diesen Wünschen Rechnung tragen und die diesmal geflogenen Sportklasse zweistufig weiter entwickeln, wobei neben einer Einsteigerstufe eine echte Kunstflugklasse entstehen soll. Daneben soll es eine Semi-Scale-Klasse mit einem deutlichen Wertungsschwerpunkt Flugaufgabe geben. In beiden Klassen wird es dem Piloten möglich sein, sein individuelles Flugprogramm aus einer Figurenliste zusammenzustellen. Winfried Ohlgart und Dieter König, Vorsitzender der Modellflugkommission, vereinbarten am Rande der Meisterschaft die Zusammenarbeit von IJMC und DAeC.

Der Sonntag

Nachdem sich für die Expertenklasse, wie schon erwähnt überraschend nur zwei Teilnehmer gemeldet hatten, wurde auf diese Klasse verzichtet und stattdessen der Sonntag zum freien Jet-Fliegen genutzt. Und da waren dann bei schönem Wetter mehr als 20 Jets am Modellflugplatz Herrieden-Stadel.

Die Versicherung

Im Vorfeld gab es viele Diskussionen um die ‚richtige’ Versicherung für Jet-Flugmodelle. Nach einem klärenden Gespräch mit der Allianz konnte erreicht werden, dass Jet-Modelle wie alle anderen Flugmodelle, also ohne Zuschlag, versichert sind. Der Gerlingkonzern, bei dem diverse Landesverbände versichert sind, hatte schon vorher eine ähnliche Zusage gemacht.

Ulrich Braune
 
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