2-Mot "Banane" wieder in ihrem Element!

Hallo zusammen,
ich möchte in diesem Beitrag ein Modell vorstellen, dass bis vor kurzem einige Jahre ein tristes Dasein bei meinem Kollegen "unter der Decke" fristete und nun von uns gemeinsam wieder in die Luft befördert wurde.
Die "Banane" hat eine Spannweite von 250cm und eine Rumpflänge von gut 200cm. Ein Video vom ersten Rolltest habe ich bereits eingestellt.
Das Modell wiegt jetzt flugfertig gute 8000g und paßt damit sicher für viele nicht in die heutige Zeit der "100g-Mehrgewicht-merkt-man-aber-Modelle und -Piloten" ;)
Vor einer Woche wagten wir den "Erstflug" mit neuem Antrieb und stürzten leider ab, was einen Fahrwerksschaden und einen verbogenen LS-Mitnehmer zur Folge hatte. Heute ist wieder alles repariert und die Ursache wahrscheinlich gefunden, wozu ich später noch kommen werde.
Die Antriebsauslegung ist nicht alltäglich für ein Modell dieser Größenordnung, hat sich aber heute als absolut passend herausgestellt. Hier einige Eindrücke:

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Weitere Infos und (Detail-)Fotos folgen in den nächsten Tagen. Wer Lust hat, kann ja mal raten, wie die "Banane" elektrifiziert ist :D

Grüße
Heiko

P.S.: Bernd E. darf als "Wissender" nicht mitspielen :p ;)
 

Gast_15021

User gesperrt
:eek: Ein 18windiger "Tschikita" mit 600 Stauden in der Minute, an 6s3p Bananenkisten?
Der Regler dürfte ein Jeti "Spinner" sein, aber das ist ja eigentlich auch Banane.:eek: :eek:
Spaß beiseite: Würd mich aber auch interessieren,für was ähnliches im Winter.
Wenn ich sagen würde: Ist ein schöner Flieger, würde ich nicht unbedingt die Wahrheit sagen, aber imposant und eigenwillig trifft es ganz gut;) .
Gruß aus der Pfalz
Marc
 
Moin!

Noch einige Infos zur Bauweise: Das gesamte Modell ist aus Styropor mit GFK-Beschichtung aufgebaut. Das Höhenleitwerk und Seitenleitwerk läßt sich nicht abbauen, damit ist das Modell recht sperrig. Das Cockpit kann man abziehen, um an die Akkus heranzukommen. Früher ist das Modell mit 2 x 16 Zellen RC2400 geflogen. Mit zwei Ultra-Getriebe-Antrieben lag das Gewicht abflugfertig bei geschätzten 9500g. Bodenstart war mit viel Anlauf möglich, die Flugzeit betrug ca. 5 Minuten.

Das Modell paßt "umgedreht" unter das Dach eines Kleinwagens (Honda Jazz):

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Der Erbauer Jörg "Otterair" Siegmann beim Reichweitentest:

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Ein leider etwas unscharfes Foto vom ersten Start. Man erkennt die recht ansehnliche Steigleistung:

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Nach dem Start gewann das Modell gut an Höhe und wurde dann vom Piloten in eine Linkskurve gesteuert. Nach einem kurzem Geradeausflug kippte das Modell über die linke Tragflächenhälfte ab und konnte nur noch schwer abgefangen werden. Das rechte Fahrwerk wurde in Mitleidenschaft gezogen und der Mitnehmer der linken Luftschraube mußte ersetzt werden, bis es eine Woche später mit dem zweiten Versuch losgehen konnte.
Die Untersuchungen am Boden zeigten, dass beide Antriebe bei Vollstrom identische Drehzahlen aufweisen. Bei Teillast brach ein Antrieb stark in der Drehzahl ein, was vermutlich der Grund für den Absturz war.
Von meiner Seite wird vermutet, dass sich die beiden an einem gemeinsamen Akku (zwei Packs parallel über Adapter an beiden Stellern angeschlossen) angeschlossenen Steller im Teillastbetrieb beeinflussen. Nach Auftrennen des Antriebsstrangs in zwei einzelne Antriebe (jeder Steller bekommt seinen eigenen Akku), war das Problem behoben.
Wer zur gegenseitigen Beeinflussung von zwei Stellern im Teillastbereich was sagen kann, darf dies gerne tun :D

Gruß
Heiko
 
Heiko Mannertz schrieb:
P.S.: Bernd E. darf als "Wissender" nicht mitspielen :p ;)

Och menno,

jetzt wollt ich mal so richtig klugscheißen.:D


Heiko Mannertz schrieb:
Bei Teillast brach ein Antrieb stark in der Drehzahl ein, was vermutlich der Grund für den Absturz war.
Von meiner Seite wird vermutet, dass sich die beiden an einem gemeinsamen Akku (zwei Packs parallel über Adapter an beiden Stellern angeschlossen) angeschlossenen Steller im Teillastbetrieb beeinflussen. Nach Auftrennen des Antriebsstrangs in zwei einzelne Antriebe (jeder Steller bekommt seinen eigenen Akku), war das Problem behoben.
Wer zur gegenseitigen Beeinflussung von zwei Stellern im Teillastbereich was sagen kann, darf dies gerne tun

Da würde ich dann dicke Dioden in die Zuleitungen zu den Stellern einbauen, damit im Falle eines Akkusterbens wenigstens noch bei beiden Motoren Saft ankommt. Sonst gibts das gleiche Maleur wie beim Erstflug.
Sowas passiert ja typischerweise immer in der Start- oder Landephase.
Vielleicht wäre das eine testwürdige Alternative. Normal sollte es aber keine Beeinflussung zwischen den Stellern geben. Hängen ja nicht beide über BEC am System, oder?

Grüße, Bernd
 
Moin Bernd!

Bernd E. schrieb:
Och menno,

jetzt wollt ich mal so richtig klugscheißen.:D
:D

Bernd E. schrieb:
Hängen ja nicht beide über BEC am System, oder?
Nein! Bei einem Steller wurde das Plus-Kabel aus dem Stecker entfernt. Die Versorgung der 5 Standardservos erfolgt über das Switch-BEC eines Stellers. Der gemessenen Strom jedes einzelnen Servos liegt bei ca. 250mA bei "wildem Rumknüppeln" am Boden.

Dann löse ich mal auf, wie das Modell jetzt elektrifizert ist:

Jeder Antrieb besteht aus einem Dymond AL4260 mit Ramoser VarioProp 15.2"x12". Die Steigung wird - wie vorher auch angedacht - noch ein wenig nach unten korrigiert auf 15.2"x11". Jeder Motor wird versorgt durch einen 4s1p-FePO-Akku, also gerade mal ~11V unter Last.
Damit fliegt die Banane mit ca. 1000W Eingangsleistung beim Start lockere 6 Minuten "scale" durch die Luft. Beim Start rotieren die riesiegen Props mit knapp über 5000rpm und erzeugen einen Schub von jeweils ~2.4-2.5kg. Für einfaches Herumfliegen genügt etwa Halbgas.
Durch die Vorspantmontage der beiden Motore, Entfernen des alten Akkuschachtes (120g) und Verzurren der beiden Akkus ganz vorn in der Cockpitnase konnte der Schwerpunkt gerade erreicht werden.

Der normale Aluminium-Mitnehmer, der bei Heckspantmontage des AL4260 für die Luftschraube vorgesehen ist, ist leider für ein Ramoser-Dreiblattmittelstück zu kurz. Deshalb wurden beide Mitnehmer für den Erstflug auf 5mm abgedreht und ein normaler Klemmkonus verwendet. Diese beiden Mitnehmer wurden nach dem Absturz durch neu gedrehte Stahl-Mitnehmer ersetzt.

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Beim zweiten Flug habe ich den UniLog auf einem Antrieb mitlaufen lassen. Wenn die Daten aussagekräftig sind, dann poste ich mal ein Diagramm.

Gruß
Heiko
 
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