Frage V-Leitwerk, Servoausfall

Harm

User
Mal eine, für mich bis jetzt hypothetische, Frage.

Wenn ich bei ein V-Leitwerk, mit pro Leitwerk sein eigenes Servo, eine der zwei Servos im Fluge sein Dienst verweigert, ist der Segler dann noch einigermassen steuerbar und heile runter zu bekommen?

Ich habe verschiedene Zwecksegler mit V-Leitwerk und demnächst ein Grosssegler auch damit versehen. Wenn es irgendwie mögliche Massnahmen bei Servoausfall zu nehmen wären worauf ich mich Vorbereiten könnte, höre ich gerne darüber.

Grund für meine Frage ist das ich in meine Bekanntenkreis schon zwei kapitale Grossegler verloren gegangen sind (beide T-Leitwerk) als das einzigste Höhenruderservo nicht mehr funktionierte. Für mich ein Grund übrigens bei Grossegler, wenn möglich, künftig T- oder Kreuzleitwerke mit geteilte HR-Blätter und zwei Servos auszustatten.
 
Mir hat sich bei einem Robbe Geier (Quer und Höhe gemischt, keine Seitenruderfunktion) einmal eines der Streifenruder verabschiedet. Das Modell war nicht mehr sinnvoll kontrollierbar und ist schliesslich nach mehreren grossen Kreisen eingeschlagen.

Bei V + Quer kann ich mir vorstellen, dass durch die Kompensation der Seitenruderwirkung mit Quer trotzdem noch einigermassen gesteuerter Flug möglich ist: Priorität hat auf dem V Höhe, der unerwünschte Seitenimpuls muss mit Quer ausgesteuert werden. Führt natürlich zu Schiebeflug, sollte aber beherrschbar bleiben.

(Habe von den Grossen schon von einem Fall gehört, wo in grosser Kälte in der Welle das Seitenruder bei Vollauschlag blockierte (Dichtlippe ausgefahren). Der Pilot konnte im Seitengleitflug auf den Platz zurück; bei der Landung hats einen Ringelpiez gegeben, aber er blieb unverletzt. Am nächsten Tag ist er mit dem gleichen Flugzeug wieder geflogen.)
 

Thommy

User †
Hallo,
bei mir hat bei der Banana mal ein DS 281 nach wenigen Stunden den Geist aufgegeben. Ehrlicherweise muß ich zugeben, dass ich das während des Fluges nicht, sondern erst bei der Landung gemerkt habe. Die Tiefenruderbeimischung war nicht mehr so stark wie ursprünglich.
Ob das bei Modellen die besser auf Seite reagieren anders aussieht, kann ich nicht sagen. Bei der Banana jedenfalls war es kein Problem.
Gruß
Thommy
 

RetoF3X

User
Hallo Harm

In meiner Karriere sind bei zwei Fliegern (Masterpiece und Stork2) mal ein VLW Servo im Flug stehen geblieben oder eine Klappe ausgefallen. Ich konnte in beiden Fällen noch landen, wenn auch die Höhenruderwirkung beim Stork sehr schwach war. Beim Masterpiece ist mir das eine VLW Servo auf "hoch" stehen geblieben, das konnte ich mit der verbleibenden Klappe kompensieren und einigermassen sauber am Hang landen.

viele Grüsse:
Reto
 

Thommy

User †
Hallo,
Reto hat natürlich Recht, es kommt auf die Stellung an, in der das Ruder stehen bleibt und auf die HR-Wirkung vorher. Bei mir war es neutral und ich habe ganz ordentliche Ausschläge.
Gruß
Thommy
 

thomasr

User
Hallo Harm,

erst vor wenigen Wochen ist mir in meinem Escape ein Höhenruderservo abgeraucht, weil ich wahrscheinlich schlecht gelötet und schlecht isoliert habe. Im Flug merkte ich plötzlich, dass er etwas auf Tiefe ging und eher schwammig auf Höhenruder reagierte. Ich leitet die Landung ein, wobei er mit Butterfly deutlich die Nase nach oben nahm, so dass ich viel nachdrücken musste. Nach der Landung sah ich dann, dass ein Servo unbeweglich etwas auf Tiefe Stand. Beim öffnen der Haube qualmte es mir dann heftig entgegen. Seitdem stehe ich sehr auf V-Leitwerke. Sicher, wäre das bei Vollausschlag Höhe, oder Tiefe passiert, wäre es schwer geworden. Hätte ich aber ein Kreuzleitwerk gehabt, wär von dem schönen Flieger wahrscheinlich nix mehr übrig. Jetzt übe ich löten. Bis ich's kann nehm ich V-Leitwerke, wenn's irgendwie geht.

Gruß

Thomas
 
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