Hallo zusammen
hier mal kurz meine Meinung zu den genannten Profilen. Zu allererst finde ich es schade, dass wenn man Profile veröffentlicht, deren Koordinaten man nicht so richtig brauchen kann. Hier meine ich: entweder oder!
Meiner Meinung nach sind Quabeck Profile recht leistungsfähig, aber nur in einem relativ kleinen ca-Bereich der Polare. Damit man diesen Bereich beim Fliegen auch trifft, muss man viel mit der Wölbklappe arbeiten. Mag das an einem F3B oder F3J Segler noch einigermassen funktionieren, so hat man beim NF ein gewaltiges Problem. Die Klappen schlagen umgekehrt aus! An einem Pfeil NF zumindest aussen, innen sind WK Pflicht, ansonsten ist ein Pfeil wohl nicht besser als ein Brett! Quabecks Auslegung mit relativ langer laminarer Laufstrecke auf der Oberseite bei ca Werten um 0,2 bis 0,4 liefert zwar gutes Gleiten bei höheren Geschwindigkeiten, macht das Profil aber nicht sehr ca stark, und ca hat man eh nicht genug bei einem S-Schlag Profil. Dem kann man wiederum mit WK abhelfen, aber am NF hat man noch ein weiters Problem: die lange laminare Laufstrecke schafft Probleme mit dem Momentenhaushalt, da die Dickenrücklage auf der Oberseite relativ weit hinten liegt, kann man einen grossen positiven cm0 Wert nur erreichen, wenn man auf der Unterseite einen kräftigen S-Schlag, stark konvexe Unterseite in den letzten 40% des Profiles, einbaut. Darüber ist die Strömung bei kleinen Anstellwinkeln nicht sehr glücklich und löst ab. Mit der Folge von Widerstandszunahme und einem deutlich negativerem cm bei kleinen ca. Meine Konklusion: Oberseite ok, aber ca schwach, Unterseite nicht sehr geeignet für ein NF Profil. Der Cm0 Wert, und das habe ich nun schon oft versucht klar zu machen, ist im Re-zahl Bereich des Modellfluges nichts sagend, da er nicht konstant ist, aber alle Rechnungen, z.B. zum Auslegungs-ca davon ausgehen. Zusätzlich fliegt ein NF nicht mit einem Starrprofil. Selbstverständlich erreicht das HQ 1,3 /9 irgendwann einen cm von 0.023, die Frage ist aber bei welchem Anstellwinkel und bei welcher Rezahl. Das heisst ein Flieger mit einer solch starken Wanderung des cm Wertes wird immer, wenn bei kleinen Stabilitätsmassen und damit leistungsfähig geflogen, zwischen verschiedenen ca Werten hin und her pendeln. Mühsame Sache. Vielleicht könnte man dem abhelfen, wenn man Turbulatoren einsetzt.
Man könnte auch fragen, warum gute NF Profile eine fast gerade Unterseite haben...HS520 / 522 oder ein konvexe Wölbung die weit vorne liegt und gut über die gesamte Unterseite verteilt ist, z.B. MH45.
An Hartmut
Zu den deinen beiden anderen Profilen:
Sie sehen aus, als hätte man einfach einen negativen Klappenausschlag an die Profile gehängt. Damit bekommt man aber genau das gleiche Problem wie oben, d.h. starke konvexe Wölbung in den letzten Prozenten des Profils. Starke cm Wanderung über den gesamten Anstellwinkelbereich ist die Folge. Das ist bei 7-2 deutlich mehr ausgeprägt als beim 9-2. Zusätzlich ist die Geschwindigkeitsverteilung unstetig und damit wenigstens theoretisch nicht ausgereitzt.
So, ich wollte nun nicht irgend jemanden verletzten, schliesslich ist das ja nur meine Meinung, sondern dazu beitragen NF Profile in die richtige Richtung zu entwicklen...selbstverständlich, das was ich als richtig ansehe.