Leonardo 2000 Einfliegen

RSchu

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Hallo Experten,
ich bin Neuling bei Nuris, habe dennoch einen Leonardo 2000 nach einem Plan von Jupp Wimmer (nicht der aus der FMT in 1:5,5)in 1:4 gebaut.

Fluggewicht 3200g,
Motor LRK 350/20, 38 A an 10 Zellen.
Anfangsschub 1,7 kg.

Im Plan von Jupp ist kein Schwerpunkt angegeben. So habe ich die Mitte des Tanks als wahrscheinlich angenommen. Bei RC-Line habe ich den Bericht von Guiodo Trenz gelesen. Er mußte den Schwerpunkt gegenüber dem FMT-Plan um 2,5 cm bis zum hinteren Holm zurückverlegen. Da dies genau der Position des Tankes in Jupps Plan entspricht, habe ich mich bestätigt gefühlt und bin so zum Erstflug angetreten.
Wegen des voluminösen Scale Rumpfes hatten meine "Einflieger" zum Bodenstart geraten. Der lief nun nach deren Bericht so ab:
1 Beschleunigung und kleben am Boden
2 Startabbruch durch Leistungsrücknahme einleiten.
3 Gerät hebt flach bei leicht gezogenem Höhenruder ab.
4 Leistung nachgeschoben, um Start fortzusetzen
5 geht in relativ steilen Steigflug.
6 Höhenruderkorrektur bis leicht gedrückt.
7 45 Grad-Landung aus 2 m Höhe, Rumpf offenbart seine Schwachstellen.

Vom Kleben am Boden hatte mit Guido Trenz schon berichtet. Das ist besonder bei meinem hohen Rumpf und oben liegendem Motor trotz Sturz wie in FMT erklärlich.

In der FMT 9/03 schreibt ein Leser, dass er den Schwerpunkt nur 6 mm nach hinten verschoben hat.
Offenbar gibt es aufgrund von kleinen Bauunterschieden eine große Variationsbreite des richtigen Schwerpunktes. Ich habe es nicht genau vermessen, aber ich habe den Eindruck dass mein Leo eine von FMT abweichende Flächengeometrie hat. Meine Fläche ist z.B. unter Berücksichtigung des Maßstabes innen etwa 3% breiter.

Unsere Unfallanalyse ging bisher in Richtung Schwerpunkt noch zu weit vorne.
Vom Ablauf her und vom Flug-Gefühl Strömungsabriß weniger wahrscheinlich.

Ich denke daran, jetzt erst mal zum Einfliegen einen Kastenrumpf ohne Antrieb für den Hand- oder Flitschenstart zu bauen. Das würde die Crashmasse auf etwa 2,5 kg reduzieren.

Wie kriege ich den Leo möglichst unfallfrei zum fliegen?

Vielen Dank für Eure Starthilfe.

Rolf
 

RSO

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Hallo Rolf,

den Schwerpunkt sollte man mit M.Möller, oder Ranis (Truckenbrodt) nachrechnen. Der stimmt dann zu 95%. Stell doch hier mal die Skizze zum Flieger
rein. Wenn ich Zeit finde rechne ich mal drüber. Oder es erbarmt sich noch jemand. HARU...?

Gruss, Raimund
 

RSchu

User
Original erstellt von RSO:
Hallo Rolf,

den Schwerpunkt sollte man mit M.Möller, oder Ranis (Truckenbrodt) nachrechnen.
Gruss, Raimund
Hallo,
ich glaube nicht, dass das so einfach wird. Was ich von solchen Programmen weiß braucht man dazu Stützpunkte, die die Geometrie der Fläche darstellen. Der Leo hat eine Sichelfläche mit parabolischem Umriß. Hatte mich gschon damit befaßt, bin aber mangels Kenntnissen zu keiner Lösung gekommen, von der ich das Gefühl gehabt hätte, dass ein brauchbares Rechenergebnis heraus kommt. Zudem gibt es Nachbauten des FMT-Planes mit unterschiedlichen erflogenen Schwerpunkten.
Das hat mich veranlaßt eher nach einer praktischen Vorgehensweise mit möglichst geringen Risiko zu fragen.
Wenn es Sinn macht, und sich jemand die Mühe machen will zu rechnen, bin ich natürlich auch bereit, die Fläche in beliebig viele Abschnitte zu zerlegen.

Rolf

[ 22. August 2003, 08:53: Beitrag editiert von: RSchu ]
 
Die Programme von Ranis und Möller geben gute Vorhersagen über den Schwerpunkt und man sollte sich die Arbeit machen, die Fläche in viele Rechtecke zu zerlegen.
Alternative Methode mit der der Schwerpunkt der Amade (Holzmann) bestimmt wurde. Der Flügelgrundriß wurde aus Pappe ausgeschnitten. Diese Pappe wurde dann auf einer dünnen Leiste verschoben, bis sie nicht mehr auf eine Seite kippte. An dieser Linie soll der Neutralpunkt liegen. Dahinter verbirgt sich das gleicht Verfahren mit dem normalerweise der Schwerpunkt von Trapezflächen zeichnerisch bestimmt wird. Von diesem Neutralpunkt dann 10 bis 15% der Flügeltiefe nach vorne gehen da ist der Schwerpunkt.

Ich habe diese Methode nie ausprobiert und weiß nicht wie genau sie ist.

Ich hoffe das war nicht zu konfus, ich gehe morgen in Urlaub ( den brauche ich auch), also viel Spaß allen im Forum und viele Grüße von einem Hessen im Schwabenland.

Bernd
 

RSchu

User
@ Bernd:
Danke für die Anregungen.
Mein Problem mit den Rechtecken ist, dass Rechtecke nun mal mit geraden Linien begrenzt sind. Um der Wahrheit mit einer endlichen Anzahl nahe zu kommen, kann man Maße nicht direkt aus dem Plan entnehmen, sondern muß zeichnerisch aus Rechtecken eine neue Fläche generieren, die Segment um Segment mit der wahren Kontur einen gemeinsamen Flächenschwerpunkt haben. Wenn ich mich recht erinnere, haben die frei zugänglichen Programme eine relativ geringe Anzahl von Stützstellen.
An die Methode Pappschablone habe ich auch schon gedacht. Wenn eine Methode nicht relativ genau ist, bin ich damit genau so weit wie jetzt auch.
Nochmals danke und schönen Urlaub!!

Rolf
 

RSO

User
Hallo Rolf,

die Parabeln von Jupp und Alfons haben eine recht gute Leistungsausbeute. Rechnet man solch einen Ersatzflügel, dann kommt man auf einen Auftriebsangriffspunkt von 41%-42% das bedeutet eine fast elliptische Auftriebsverteilung. Ein Grund für die gute Flugleistung die natürlich durch Jupps Lieblingsprofil CJ... wieder vernichtet wird. Trotzdem müsste der Auftriebsangriffspunkt bei ca. 41% der Halbspannweite auf der T1/4 - Linie liegen. Rechnet man dann noch ein Stabilitätsmass von vieleicht 7% dazu, dann sollte sich der Schwerpunkt ergeben. Prüf das doch mal nach und berichte was Du ermittelt hast.
Ich werde auch mal Alfons Gabsch fragen, wo sich der Auftriebsangriffspunkt seiner Parabel befindet.

Gruss, Raimund
 

RSchu

User
@ Raimund
Danke für die Anleitung, das werde ich machen.
Winglets haben einen Einfluß auf diese Rechnungen. Ich habe relativ scale nachgebaut und symmetrisch profilierte Winglets gebaut, um darin Servos für Landeklappen unterzubringen. Gibt es einen Anhaltspunkt für deren Einfluß.

Nochmals vielen Dank

Rolf

PS:
Inzwischen habe ich nachgerechnet. Danach müßte der Schwerpunkt noch 10 % vor dem nach FMT liegen, nicht 10 % dahinter wie bisher eingestellt.

[ 23. August 2003, 14:34: Beitrag editiert von: RSchu ]
 

RSO

User
Hallo Rolf,

Winglets haben einen Einfluss. Den wir bei der
Betrachtung vernachlässigen können. Besser wie die elliptische Auftriebsverteilung können wir nicht werden. So ist der Daumenwert von 41% der Halbspannweite+STM auf der T1/4-Linie schon realistisch. Auch mit Winglets. Weitere Werte
werden dann erflogen. Zum Erststart sollte es reichen. Weiterhin spielt der Rumpf beim Leonardo noch eine Rolle. Der Schiffartig ausgebildet ist und vorne durch die Rundung Auftrieb? bringt. Das Problem dürfte Jupp beim Original auch haben. Übrigens ist das Original über das Hüpferstadium noch nicht hinausgekommen. Derzeit wird ein neuer Rumpf gebaut.

Gruss, Raimund
 

RSO

User
Hallo,

ich habe eben mit Alfons Gabsch telefoniert.
Ermittlung des Schwerpunktes wie ich schon vorgeschlagen habe.
Bei der Parabel hat man zuerst einen geraden Teil des Flügels, und wo sich ab einer bestimmten Spannweite die Pfeilung drastisch vergrössert.
Näherungswert wie schon oben beschrieben.

Gruss, Raimund
 

RSchu

User
@ Alle
Vielen Dank für Eure Mühe. Ein Einfachstrumpf als Unterkunft für Empfänger und Akku ist nächste Woche fertig. Ich denke auch dass der Originalrumpf einen spürbaren Einfluß hat.
Werde über den weiteren Verlauf berichten.

Rolf
 

RSchu

User
Original erstellt von RSchu:
@ Alle
Werde über den weiteren Verlauf berichten.

Rolf
Hallo,
ich habe mal die Fläche in ein Programm eingegeben. Das Ergebnis erscheint mir seltsam.

Rolf
1062573440.gif
 

Herbert Stammler

Vereinsmitglied
Teammitglied
Moin moin,

Original erstellt von RSchu:
Hallo,
ich habe mal die Fläche in ein Programm eingegeben. Das Ergebnis erscheint mir seltsam.
Sieht für mich so aus wie ein einseitiger Klappenausschlag, ist das linke Ruder ggf. irgendwie stark ausgeschlagen?

Kannst Du das Ranis-File irgendwie hier einstellen? Oder schick es mir einfach mal, dann kommen wir dahinter. :D
Mail: hstammlerj@gmx.de
 

RSchu

User
Original erstellt von Herbert Stammler:
Moin moin,


Kannst Du das Ranis-File irgendwie hier einstellen? Oder schick es mir einfach mal, dann kommen wir dahinter. :D
Ich habe die Klappen einer Gruppe zugeordnet und den Ausschlag auf 0 Grad gestellt. Jetzt sieh es so aus:

1062580314.gif
 

Herbert Stammler

Vereinsmitglied
Teammitglied
Nachtrag... :D

Mir fällt gerade noch auf, Du rechnest mit 15 als "Wirbelanzahl" (ganz links unter den Buttons im Ranis). Versuch's mal mit einer höheren wenn es Dein Rechner hergibt. Bei sovielen Flächensegmenten kann dann das Ergebnis schon deutlich abweichen, hab mit Yoda diese Erfahrung gemacht... :rolleyes:

Der Vollständigkeit halber: Natürlich sollte das Ergebnis mit mehr Wirbeln das bessere sein... also traue eher den 64 oder 128 Wirbeln und nicht den 15. :D

cu2all
Herbert
 

RSchu

User
Original erstellt von Herbert Stammler:
Dann steht jetzt der nächsten Flugerprobung nichts mehr im Weg?
Berichte mal wenn sich was Neues ergibt. ;)

Grüße aus Hessen!

Herbert
Hallo Herbert,
die nächste Flugerprobung hat stattgefunden. Nach einer Optimierung der Flächengeometrie im Nuri-Programm wurde der Schwerpunkt bezogen auf 435 mm Wurzeltiefe mit 200 mm angegeben. In meinem stabilen Testrumpf (3 mm Sperrholz und Pappe) brauchte ich einige 100 g Blei. Der erste Wurfstart wurde eher ein Absturz, also Blei raus. Jetzt ist keines mehr drin und der Schwerpunkt wie beim ersten Versuch auf 230 mm. :D
Ich werde jetzt den E-Motor einbauen und mit dem Motorzug/Sturz experimentieren.

Rolf

[ 24. September 2003, 08:09: Beitrag editiert von: RSchu ]
 

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