Nurflügler und Kurvenflug

Hallo,
ich besitze zwei Nurflügler, einen „Jazz extreme“ (Zaggi-Variante) und eine schwanzlose Eigenkonstruktion (1,7 m Spannweite, Rechteckflügel, Pfeilwinkel 25 deg, Verwindung 2 deg). Ich habe z. Zt.sehr wenig Flugerfahrung mit diesen Modellen mangels geignetem Hang.

Jedoch fiel mir bei beiden auf, dass im Kurvenflug (Rollwinkel => 30 deg) sehr stark gezogen werden muss und dann die Flugleistung stark abfällt.

Nun die Fragen an die Experten:

1) Ist das eine bekannte Eigenschaft von Nurflüglern (oder nur ein falscher Eindruck von mir)?
2) Was wäre die flugmechanische/aerodynamische Erkärung dieses Effektes? Z.B. durch ziehen veringert sich der Auftrieb an den Fügelenden, somit der Gesamtauftrieb welcher durch Erhöhung des Anstellwinkels ausgeglichen werden muss?

Vielen Dank für Eure Hilfe.
Seagull1

Leg den Schwerpunkt weiter nach hinten, dann sollte der Effekt weg sein.
Siggi

Danke für den Tip, Siggi.

Werde es versuchen, Wird wohl noch ne weile dauern da der Haushang nicht drehbar ist.

seagull1

Hast du die Querruder bis in die Flächenmitte gebaut? So etwas bremst nur stark ab, bringt aber aufgrund des geringen Hebelarms der inneren Ruderpartien kein nennenswertes Rollmoment. Folge: Flieger bremst stark ab und geht damit "eierig/schwammig" in die Kurve. Nach der Kurve ist die Fahrt draußen und die Höhe abgebaut. Am deutlichsten ist dieser Effekt in S-Kurven festzustellen.
Abhilfe: Die Ruder erst weiter außen beginnen lassen (erst bei 20...30% der Halbspannweite) und in "CZ-Form" bringen. Ich habe bei meinen F4Y Mini diese Modifikation nachgerüstet, der Effekt war wirklich absolut verblüffend. Kaum mehr Fahrtverlust in den Kurven und selbst im sehr langsamen Flug sind noch Kurvenwechsel möglich.

Selbstverständlich sollte dabei der Schwerpunkt so weit als möglich nach hinten genommen werden. Das kann schrittweise erflogen werden.

Dieter

Oder aber auch bestehende Ruder zur Mitte hin schmälern

Hi Dieter & BigMic,

Bei der Eigenkonstruktion beginnen die Ruder bei 50% mit durchgehender Tiefe von 25%. Der "Zagi" hat natürlich durchgehende Ruder, die möchte ich nicht umbauen weil dann die Servos nach außen wandern würden. Ich setze auf Schwerpunktsverlagerung. Leider steht der Haushang immer noch falsch.

Vielen Dank für die Tips,
Seagull1

Natürlich sollst du den Zagi nicht komplett neu aufbauen, das habe ich bei meinen Nachrüstungen auch nicht gemacht.
Es kann durchaus schon viel bringen, wenn du die Ruder innen nur 2-3 cm pro Seite kürzst, so dass die Servos an ihrer Position bleiben können und lediglich die Rudergestänge etwas schräg nach hinten geführt werden. Wird dann der innere Ruderteil noch in der Tiefe gekürzt (CZ-Form mit Knick in der Hinterkante), dann sollte das schon ausreichen.
Das einzige, was dafür erforderlich ist sind neue Ruderanlenkungen.
Die Modifikation ist eine Sache von 10 Minuten und bringt echt einiges.
Dieter