bei rauer oberfläche darf man lackieren?

mario

User
Kennt irgendwer denn uwe hortenflieger?(nurflügelteam)er hat eine spannweite von 3m :eek: und wiegt 2kg er ist mit furnier beplankt und es steht man sollte eine sehr raue fläche haben.
wäre es von nachteil wenn man die flächen lackiert :mad:
 

DD8ED

Vereinsmitglied
Hallo Mario,
ich kenn den Flieger. Den habe ich mittlerweile. Auf jedem Fall solltest du den mit Klarlack behandelen, oder fein säuberlich Feuchtigkeit meiden. Es gibt von Uwe vergleichbare Flügel, die Folienfinish haben und die fliegen auch sehr gut. Wahrscheinlich ist das Abrissverhalten mit Folie oder anderem, glatten Finish etwas ungnädiger. Du könntest als ein richtiges Finish machen, musst aber nicht.
Gruss Frank
 
Wahrscheinlich ist das Abrissverhalten mit Folie oder anderem, glatten Finish etwas ungnädiger.
Vielleicht äußert sich ja jemand vom Nurflügelteam hier noch zu, jedoch gilt allgemein: Bei Nurflügeln kann eine leicht rauhe Oberfläche (nicht nur) das Pendeln um die Hochachse in allen Flugphasen absolut sicher verhindern, während das spiegelblanke Pendant ständig versucht, sich rechts und links im Wechsel zu überholen. Es ist keine gute Idee, wenn sich das linke und rechte Hinterrad am Auto ständig darüber streiten, wer zuerst die Vorderräder überholen darf! Rennfahrer nennen sowas ehrführchtig "übersteuern". Der Unterschied ist: Flugmodelle sehen im Gegensatz zu Autos meist irgendwann ein, dass der Pilot besser mit Sicht nach vorne fliegen sollte... :D

Die leichte Verkürzung der laminaren Laufstrecken geht dabei mit einem oftmals blasenfreien Umschlag einher. Das Flugverhalten wird dadurch dramatisch besser, bei zugleich besseren Flugleistungen, obwohl der Profilwiderstand meist minimal schlechter wird. Dennoch kostet Pendeln usw. deutlich mehr Leistung, so dass ingsgesamt ein erheblicher Leistungsgewinn entsteht. Ein rauher Nurflügel kann daher nicht nur ein besseres Überziehverhalten aufweisen, sondern insgesamt ein wesentlich besseres Handling.

Wichtig: Es ist ein schwerwiegender Eingriff in die Flugmechanik, die Rauhigkeit (=Dämpfung) eines Flugzeugs zu ändern!

Rauhigkeit (=Widerstand) dämpft Schwingungen ab und je glatter/widerstandsärmer man baut, desto leichter treten Schwingungen auf - bei allen Flugzeugtypen wohlgemerkt! Und bei unseren Modellflugzeugen hat es einen sehr, sehr großen Einfluss. Wer einen Amigo mit Folienbespannung je geflogen hat, wird den Flieger mit Papierbespannung nicht wiedererkennen. Der fliegt auf einmal halbwegs vernünftig! ;) Es ist also auch bei Leitwerklern durchaus keine Kleinigkeit, mal eben die Rauhigkeit des Flugmodells zu verändern. Die extreme Dutch-Roll des "Amigo" jedenfalls ist ganz klar eine Sache der Folienbespannung. Der Flieger braucht mit Folienbespannung weniger V-Form und ein deutlich größeres Seitenruder, um sauber steuerbar zu sein. Mit Papier dagegen braucht er nur ein etwas größeres Seitenruder! :p

Der Effekt ist grundsätzlich gut bekannt, die Stabilisierung durch lokale Erhöhung des Widerstands ist ein oft eingesetztes Mittel. Nur selten ist sie jedoch so offen sichtbar, wie an den Spreizklappen aller modernen Northrop/Lockheed Martin/NASA Nurflügel. Dann doch lieber eine etwas rauhe Oberfläche! ;)
Siggi

[ 30. Mai 2004, 16:08: Beitrag editiert von: Hartmut Siegmann ]
 

DD8ED

Vereinsmitglied
Hallo Siggi, hallo Mario,
nach meiner persönlichen Flugerfahrung mit genau dem beim Nurflügelteam beschriebenen Flieger und vergleichbaren Versionen mit Folie (hab ich auch) kann ich sagen, dass die rauhe Version im Langsamflug "gnädiger" ist. ;)
Mit Folie kommt der Abriss doch etwas plötzlich, was bei genügend Höhe kein Problem darstellt, da der Abkipper recht schnell zu beenden ist. Im Landeanflug ist das allerdings ein nicht mehr zu ignorierender Unterschied. :o
Im praktischen Flugbetrieb ist der Unterschied allerdings zu vernachlässigen, wenn man sich mal abgewöhnt hat, den Flieger bis an die Abrissgrenze auszuhungern und etwas flotter aufzusetzen. Dazu noch in Tipp aus der Praxis: Mach Störklappen rein. Ich hab den mal (wg. kaputtem Servo) ohne Störklappen geflogen. Nun ja, unser Platz ist zu kurz für die Landung. Hat ne Trägerlandundung gegeben.
Von daher würde ich empfehlen: lass es beim "Möbelfinish" und geh einmal mit Klarlack drüber (wg. Feuchtigkeit). Bei einem glatten Finish sind die Vorteile minimal und der Langsamflug kann im Grenzberich zum va-banque-Spiel werden. Ausserdem kannst du dir ne Menge Schleiferei und erheblich Moneten sparen und so schlecht sieht das ja auch nicht aus.

Gruss Frank

p.s.: Siggi, wo warst du während des NF-Meetings in Walsum. Du wurdest vermisst.
:confused:
 

Timo

User
So,
da muss ich ja mal nachfragen.
Ich baue ja gerade den Sirion, und habe jetzt gerade den Flieger mit Parkettlack und Papier bespannt.
Das ganze gefällt mir außerordentlich gut, so im "Abachi Rustikal" Look.
Nun meine frage:
Wie sieht man so eine fliegende Schrankwand in großer Höhe? Gibt es da Probleme, oder sollte ich die Unterseite doch farbig aufmöbeln ? ;)

Was ist glatt? So wie er jetzt ist, ist die Oberfläche rauh und glänzend, zwischen den beiden Lackiervorgängen hatte ich durch das Schleifen mit 240´er Papier eine Seidenmatte Oberfläche, die mir eigentlich sogar besser gefallen hat.
Allerdings war die Oberfläche nicht ganz so rauh wie die unbehandelte.
Ist das schon zu glatt, oder kann ich leicht überschleifen?

Danke

Grüsse

Timo
 

G G G

User
Hallo Timo!

Deine Oberfläche ist sicher ausreichend rau. :)
Über die Gewichtszunahme durch Parketlack läst sich streiten.Farbige Gestaltung (Streifen) der Unter- und auch der Oberseite würde ich sehr empfelen, es ist auch so oft schwierig genug die Fluglage sicher zu erkenen. :rolleyes:

Gruß Karl
 
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