Anlenkung mit Fesselfluglitze

Hi, ich baue feste an meinem Oldy und komme nun
an die SR-Anlenkung. Habe bei einigen Fliegern mit Litze angelenkt, aber das war immer irgendwie Krampf. Problem: die Litze läßt sich nicht löten.
Ich habs dann mit Quetschhülsen bzw. einkleben zwar hingekriegt, aber es ist und bleibt Krampf.
Habt Ihr da ne Patentlösung ? Benutzt Ihr verstellbare Gabelköpfe und Spannschlösser ?

Bin für jeden Hinweis dankbar! gruß kalle
 

Steffen

User
Moin,

Fesselfluglitze hartlöten würden ich aber heftig von abraten. Die glüht dann aus und neigt hervorragend zum brechen.

ich habe Fesselfluglitze immer normal gelötet. Ordentliches Lötzinn und es hat prima verbunden.

Jetzt allerdings nehme ich Stahlvorfach vom Angler (=Fesselfluglitze mit Kunststoffumhüllung von Burchlast 10N bis 480N) und den Quetschhülsen, die es auch beim Angler gibt. Mit einer Preßzange (vom Angler oder Aderendhülsenzange) die Klemme drauf. Wenn ich jetzt noch microschäkel und mikrokauschen bekämee (träum)

Alternativ gibt es beim Angler auch geflochtenes Kevlar.

Ich mach mal ein Bild...

Ciao, Steffen
 

Mefra

User
Hallo,

ich setze auch bei vielen meiner Modelle Litze z.B. zur Ansteuerung des SLR an.

Neben der kunststoffummantelten Litze von T.C. habe ich auch schon mal Kevlear/Kohle/Stahllitze verwendet. Sie ist superleicht und im Angelbedarf, ich glaube sie heisst dort Vorfacht, erhältlich.
Einziger mir bekannter Nachteil ist: sie lässt sich schwer ablängen. Aber mittels Seitenschneider gehts schon.

Zur Befestigung.
Ich setzte immer Quetschhülsen ein, auch die von T.C..
Sie müssen nur vom Durchmesser passen, es bringt nichts, wenn der Innendurchmesser der Qutschhülse erheblich größer ist als der Durchmesser der Litze. Ich habe auch schon mal verucht dünnwandiges Messing- oder Alurohr als Quetschhülse abzulängen. Das war aber ein mühevolles Unterfangen. Nimm lieber die fertigen Hülsen.
Das Quetschen übernehme ich mittels eines -stumpfen- Seitenschneiders.

Zur Längenverstellung:
Ich bohre in eine Löthülse ein ca. 1mm. großes Loch, fädel dann die Litze ein und sichere sie mittels der Quetschhülse. Fertig :)

Bei der o.g. Litze sichere ich noch zusätzlich mittels einem Tropfen Sekundenkleber, das ist aber nicht unbedingt nötig.
 
Hallo,

ich nehme auch immer kunststoffummanteltes Stahlseil, zum Quetschen Adernendhülsen. Die gibt es im Baumarkt in verschiedenen Durchmessern für wenig Geld. 100Stück so ungefähr 1,50€
 

Steffen

User
Moin,

die kunststoffummantelte Litze von TC ist Stahlvorfach, nur etwas teurer.

Zum Quetschen rate ich von Rohren, Aderendhülsen u.ä. ab. Sie sind nicht wirklich gut geeignet, da ihre Steifigkeiten und ihr plastisches Verfomen beim Klemmen nur schwer abzuschätzen ist.

Ich habe jedenfalls kürzlich Stahlvorfach (15m), Kevlarvorfach (10m), 100 Quetschhülsen, 15 Wirbel und 15 Karabiner für so ca 15 Euro gekauft.

Die Aderendhülsenzange von Conrad gabs für so ca 10 Euro mit einem Batzen Endhülsen dabei (aber die eben nur für Adern benutzen :) )

Und wenn ihr die Klemmen presst, ein paar Sekunden die Zange geschlossen halten, die Klemme muss etwas Zeit zum fliessen haben.

Die Anglerzange kenne ich nicht, war gerade keine da, hörte sich aber an, als ob es auch eine Aderendhülsenzange ist.
Von anderen Zangen würde ich absehen, der Vorgang ist zu unkontrolliert.

1070528607.jpg


Bild ist leider nicht so doll, Nahaufnahmen sind nicht die Stärke meiner Digiknipse...

Ciao, Steffen
 

bie

Vereinsmitglied
Hi,

für die SLR-Anlenkung meines 4-Meter-Lunaks habe ich mir beim Fahrradhändler einen dünnen Seilzug für die Anlenkung von Gangschaltungen besorgt.

Die Litze lässt sich mit dem Seitenschneider einfach trennen und ganz easy in Löthülsen oder direkt in die Metallgabelköpfe einlöten (ich habe vorher etwas Lötfett draufgegeben). :)

Da brauche ich keine Zangen, Quetschhülsen, etc. ... und kann alles mit Bordmitteln (Lötkolben) verarbeiten. ;)

Einfacher gehts nicht ...
 

Gregor Toedte

Vereinsmitglied
Hi Kalle,

Original erstellt von bie:
....habe ich mir beim Fahrradhändler einen dünnen Seilzug für die Anlenkung von Gangschaltungen besorgt.

Die Litze lässt sich mit dem Seitenschneider einfach trennen und ganz easy .....einlöten

Einfacher gehts nicht ...
...so hab ichs auch bisher immer gemacht.

Gruß
Gregor
 

bie

Vereinsmitglied
Ooops,

habe ich irgendetwas übersehen - oder wieso geht es anders besser ? :rolleyes:
 

Steffen

User
Gelötete Verbindungen haben zwei relevante Nachteile:
-steifigkeitssprung durch Lötzinn
-schwer kontrollierbar (wirklich gelötet oder nur gepappt?)

geklemmte Verbindungen sind eigentlich ziemlich gute Verbindungen, leicht, Vibrationsfest, geringer Steifigkeitssprung. ist nicht umsonst eine zulässige Verbindung für Steuereseile im Flugzeugbau. Löten darf da keiner, schweissen nur ein Flugzeugschweisser.

Davon abgesehen sind mir die Fahrradzüge zu schwer und zu dick.

Seilzüge mache ich nur noch mit Klemmungen.
Zur Perfektion fehlen halt nur noch Kauschen und oder Schäkel.

Ciao, Steffen
 

bie

Vereinsmitglied
Und wieder was gelernt ! Danke. :)

Allerdings glaube ich, dass der Festigkeitssprung, die möglicherweise vorhandene Vibrationsanfälligkeit sowie das Gewicht und der Durchmesser (0,5 mm?) bei meiner Anwendung (SLR im Segler) keinerlei Rolle spielen.

Was mich interessiert ist: Was ist der Unterschied beim Löten zwischen wirklich gelötet und nur gepappt bzw. wie finde ich heraus, was Sache ist?

Bisher habe ich nach dem Löten immer einen Festigkeitstest gemacht, indem ich mit aller Gewalt versucht habe, die Litze (oder was auch immer ich in die Löthülse eingelötet habe) herauszuziehen. Reicht das nicht?
 

Steffen

User
Hi,

Was mich interessiert ist: Was ist der Unterschied beim Löten zwischen wirklich gelötet und nur gepappt bzw. wie finde ich heraus, was Sache ist?
Hm, das ist das Problem.
Löten ist ein Vorgang, der auf das erheblichste mit den Eigenschaften der zu verlötetenden Materialien zu tun hat.
Kupfer, Silber, Gold lassen sich mit unseren typischerweise im Regal liegenden Elektronikloten gut löten.
Aber eine Edelstahllitze? Verzinkter Stahl? Vernickelter Stahl?

Alles halt recht fraglich.

Eine Klemmung ist dagegen recht einfach sicherzustellen und vor allem: sie ist vom Hersteller aller beteiligten Bauteile (Klemmen, Vorfach) genau dafür vorgesehen.
Allerdings würde ich nicht einfach mit einer belibigen Zange darauf rumbeissen.

Geh mal zum Angler, die haben echt tolle Sachen, ich war begeistert.

Bisher habe ich nach dem Löten immer einen Festigkeitstest gemacht, indem ich mit aller Gewalt versucht habe, die Litze (oder was auch immer ich in die Löthülse eingelötet habe) herauszuziehen. Reicht das nicht?
Im Prinzip ja, aber:
Wenn die Lötstelle eben nur formschlüssig ist, aber nicht eine Materialbindung besitzt, dann kann der Spalt korrodieren o.ä. und irgendwann fällt der Zug dann doch raus. Noch nie erlebt?
ich weiß nicht, wie ift ich einen Bowdenzug gelötet habe, fest überzeugt war, dass das super war und irgendwann rappelt's doch raus.
Zwar nie ein Modell dadurch verloren, aber trotzdem genug Ärger.

Ciao, Steffen
 
Danke für die zahlreichen Tips. Also war meine Quetsche schon gar nicht so verkehrt. Gut gefällt mir die Lösung mit dem 1mm Loch in der Löthülse.
So habe ich gleichzeitig eine perfekte Längenverstellung - dank!

gruß kalle aus dem habichtswald

P.S. Gregor, wieder daheim oder noch in M.?
 
Hi elu, dann sag uns wie wunderbar das Löten von Litze geht - wir brechen uns hier alle dabei nen Ast ab.
 

chrisu69

Vereinsmitglied
Hallo zusammen,

nehmt doch mal die kunststoffummantelte Litze, fädelt sie durch ein Ruderhorn und verzwirbelt das offene Ende mit der Anlenkung so das eine kleine Schlaufe im Ruderhorn liegt. Nun nehmt ihr ein normales Feuerzeug und erhitzt den verzwirbelten Bereich. Der Kunststoff schmilzt und fängt an zu Kochen. Feuerzeug weg, abkühlen lassen, fertig. So machen wir das bei schon vielen Modellen (auch >2m), das hält bombenfest, man muß schon mit gewaltigen Kräften an der Schlaufe ziehen um den verschmolzenen Bereich wieder zu zerstören.

Probiert es mal aus und ihr werdet überrascht sein wie einfach diese Methode ist und wie fest diese Verbindung wird.

Gruß
Christian
 
Hi elo, das Problem war immer die kunststoffummantelte Litze. Selbst wenn Du den Kunststoff wegschmorst nimmt die Litze kein Lötzinn an.
 
Ansicht hell / dunkel umschalten
Oben Unten