Last Down: Welche Größe?

Moin Flieger,

Ich liebäugele gerade mit dem Last Down von Staufenbiel. Nun gibt es den ja in 3 verschiedenen Größen. Bis auf die Spannweite (und logischerweise das Gesamtgewicht) habe ich keinen Unterschied feststellen können bzw. der Rumpf scheint bei allen drei Versionen gleich zu sein.

Hauptsächlich möchte ich mit dem Flieger ausgedehnte Thermikflüge machen - Kunstflugeigenschaften sind mir nicht wichtig. Auch soll im Rumpf genug Platz sein um weiteres Zubehör (ggf. eine FPV Ausrüstung) aufzunehmen.

Glaubt Ihr, der Last Down ist für diese Anforderungen geeignet?
Wo sind flugtechnisch die Unterschiede zwischen den drei Größen?

Grüße,

Georg
 

SvenR

User
Hallo Georg,

ich fliege seit 5 monaten etwa den LD XL , ich finde die Größe reicht vollkommen, er ist gut zu Transportieren, fliegt klasse, nicht auch sehr gut Thermik an.

Und man kann ihn auch mit einem Kleine Aufwand von Akkuseite fliegen.


Ich kann guten Gewissens den Xl entpfehlen.

Und wenn es doch mal im Tiefenruder kitzeln sollte nimmt er einem das auch nichtr übel!!


Gruß Sven
 
Hallo Georg,

ich selbst fliege einen alten LD XXL in 3,20m.
Viele anfängliche Probleme des Modells bzgl. Verarbeitung etc. wurden bis heute zur Version V3 audgemerzt.
Wenn Du hauptsächlich Thermikfliegen willst, dann kannst Du ja auch auf einen Motor verzichten.
Das schont den Geldbeutel nochmals deutlich, da es schon eine starke Antriebsvariante benötigt um den Vogel sportlich zu bewegen.

Wichtig beim LD ist die korrekte Einstellung der EWD. Ich weiss jetzt nicht wie beim V3 die Orginaleinstellung liegt, aber vermutlich viel zu stark.
Ich selbst bin bei 1,5° EWD und einem Schwerpunkt bei 85mm angelangt.

Sonst ist der Vogel wirklich toll und ein echter Allrounder, den man auch mal zügiger aus grosser Höhe runter holen kann.
Thermikgierig würde ich ihn jetzt nicht nennen, da hab ich leistungsstärkere Segler an Bord. Aber er zeigt jeden Bart gut an und lässt sich ganz gut zentrieren. Der LD will aber mit deutlichem Seitenruderausschlag geflogen werden, da er sonst nicht schön in den Kreisflug geht. Sicher tragen die Winglets zur erhöhten Richtungsstabilität bei, was für den Anfang auch gut ist.

Ich selbst werde nun weiter an der Agilität des Modells arbeiten, da er für meinen Geschmack noch deutlich zu träge reagiert. Versuche mit Turbulator vor dem Seitenruder und Weglassen der Winglets stehen aus.

Was würde ich heute anders machen?:
- Das Seitenruder mit einer Seilanlenkung versehen
- Hochstart- und Flitschenhaken einbauen

Was mir nicht gefällt:
- Seglerversion braucht ca. 400g Blei in der Nase
- Flügel sind stellenweise weich und druckempfindlich
- Wurzelrippe liegt nicht schön am Rumpf an

Was mir gut gefällt:
- Formschöner gut verarbeiteter Rumpf
- Erscheinungsbild allg.
- Vorfertigungsgrad und Holzeinbauteile


Für mich war der LD XXL ein grosser Schritt vom EasyGlider, mit dem ich das Fliegen gelernt habe. Ich bin zufrieden....vorallem habe ich meinen damals für 99.- EUR von Staufenbiel bekommen. So kann ich sicher sagen, dass er jeden Cent wert ist.
 
Vielen Dank für Eure Antworten.

Da ich ausschließlich in der Ebene unterwegs bin, komme ich um einen Motor nicht herum.

chradtke schrieb:
Thermikgierig würde ich ihn jetzt nicht nennen, da hab ich leistungsstärkere Segler an Bord.

Kannst Du mir da einen empfehlen? Ich will mit dem Flieger nicht heizen sondern Thermik genießen und ggf. eine Kamera einbauen (deshalb braucht er Platz im Rumpf). Hotlinereigenschaften wären also überflüssig.

Was haltet Ihr vom Proxima II?

Grüße,

Georg
 
Georg,

ich sehe gerade, daß Du von der Ostseeküste stammst - und chradtke schreibt seinen Kommentar aus Lörrach an der Schweizer Grenze...

Was das mit Deiner Frage zu tun hat? Ich bin dort im Süden "modellfliegerisch aufgewachsen" und jetzt seit 20 Jahren im Norden. Der GROßE Unterschied: Im Süden fliegt man Thermik typischerweise ohne/mit wenig Wind, während wir hier (fast) immer Wind haben und es daher wichtiger ist, ein Modell zu haben, das man gegen den Wind (wieder zurück) fliegen kann.

Optimal geringes Gewicht interessiert mich daher beim Segler heute nicht mehr, sondern optimales Handling, um z.B. auch bei verblasener (Ostwind-)Thermik die gegebenen Möglichkeiten so gut es geht nutzen zu können.

Dies als Denkanstoß, denn ich gehe davon aus, daß "thermikgierig" automatisch mit "leicht und langsam" (siehe "Flächenwackeln") gleich gesetzt wird.

Gruß
Herbert Eberbach
 
sehr guter Einwand.....war gerade an der Ostseeküste und bin gar nicht zurecht gekommen :confused:

Mein "thermikgiereiger" Segler ist eine 20 Jahre alte WIK Kestrel mit entsprechendem Profil. Ja " leicht und langsam passt sehr gut" :)
Nicht unbedingt DIE Referenz, da ja eh ein Oldtimer.

Ausserdem denke ich, dass das so viel verpönte Eppler 205 Profil des LastDown bei Küstenbedingungen nicht unbedingt der Renner ist. Hier würde ich in Bezug auf die Windsituation dann doch eher ein etwas weniger kritisches Profil wählen....vielleicht ein klassisches F3J-Profil wie z.B. das MH-32 oder das gute alte SD7037.

Hierzu möchte ich dir gerne zu folgender Lektüre raten:
http://www.aerodesign.de/profile/e205_sd7037.htm

Hierzu sei zu sagen, dass das Profil E205 bei zügiger Fahrt wirklich gut funktioniert, aber im Langsamflug doch recht zickig ist. Die meisten Leute, die ich kenne, die einen LD haben, fliegen die Elektroversion. Somit ist von einem grundsätzlich zügigerem Flugstil auszugehen.

Vielleicht schaust du doch lieber mal nach einem anderen Segler?
Wäre ich nicht so ehrgeizig dem Vogel das Fliegen beizubringen (oder mir ;) ),
dann hätte ich die Zicke schon längst in der Bucht versenkt.
 
Das ist ein guter Punkt, den ich so bisher nur teilweise berücksichtigt habe.

Ich bin auf den Last Down nicht festgschossen nur fehlt mir im Moment eine Idee, welcher Segler statt dessen geeignet sein könnte.

Habt IhrTipps?

Grüße,

Georg
 
Danke für die vielen Tipps!

Die Proxima II war mir vorher schon als Alternative zum LD ins Auge gefallen. Die Frage ist, ob ich die wenn es sein muss auch gegen unseren Norddeutschen Wind bewegt bekomme. Das wird mir wahrscheinlich niemand beantworten können, der sie nicht zufällig selbst fliegt, deswegen frage ich mal anders:

Ich fliege derzeit einen Arcus von Robbe (Schaumwaffel). Kann man davon ausgehen, daß die Proxima II (immerhin aus GFK) besser gegen den Wind geht?

Grüße,

Georg
 
Also bei uns am Hang fliegt jemand das Teil. Leider hat er´s nicht mehr so mit den Augen, so dass der Flug manchmal etwas holprig wird.

Der Proxima macht das aber alles mit uns ist durchaus stabil gebaut. Lässt man ihn mal sausen, dann nimmt er schon ordentlich Fahrt auf, was letztlich für das Profil spricht.

Auf Aerodesign.de sagt der Autor darüber:
S 3021
Vielleicht mit einem ClarkY 10% vergleichbar. Diesen gegenüber ist es leicht überlegen. Ich selbst habe das S3021 weder gebaut noch geflogen. Es ist kein Klappenprofil (Index in der Tabelle: K), aber man kann durchaus Wölbklappen einbauen, die Wirkung ist ganz ordentlich. Für Freizeitmodelle der 2,5m Klasse ist das S-3021 das Profil, das das bringt, was die Piloten eigentlich vom E-205 erwarten.:D :D :D
Das S3021 wird gerne bei Scale-Großseglern mit extrem großer Flügelstreckung als Außenprofil verwendet und hier hat es sich absolut bewährt. In dieser Hinsicht ist es mit dem Gö-795 vergleichbar, was für denselben Einsatzbereich verwendet wird. Aufgrund der etwas spitzeren Profilnase halte ich das S3021 für etwas besser. Bei derart hochgestreckten Flügeln braucht man in den meisten Fällen einen Turbulator auf der Profilunterseite vor dem Querruder. Wenn man das beachtet, hat mein ein Modell mit erstaunlich ausgeglichenem Handling.

Fazit: Das Profil ist für Freizeitpiloten mit Hang zur Thermik eine gute Wahl, für extrem hoch gestreckte Großsegler ist das Profil erste Wahl!
 
Alternative zum Last Down ?

Alternative zum Last Down ?

Hallo Georg,

habe hier den Thread interessiert verfolgt...

Zitat:
"Das ist ein guter Punkt, den ich so bisher nur teilweise berücksichtigt habe.
Ich bin auf den Last Down nicht festgschossen nur fehlt mir im Moment eine Idee, welcher Segler statt dessen geeignet sein könnte.
Habt IhrTipps?"
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Ich fliege z.Zt. zwar am liebsten EPP und Schaumwaffel-Segler, aber einige Jahre habe ich es auch mit klassischen Seglern gehabt:
Dandy, Filius, Airfish, 3-Meter-ASW15, Schwalbe und Hot-Line von Beineke, Spirit von SMG.....so als Hintergrund
Neben dem Rumpfwiderstand ist ja das Profil maßgebend für die Flugleistungen

Ich habe eine ASW 15 von Rödel, die eben lt. Prospekt genau dieses E205 als Tragflächenprofil hat. Nachträglich habe ich Tragflächen und Leitwerke mit GFK beschichtet, Gesamtgewicht ? weiß nicht...

Also der Flieger hat einen recht dicken Rumpf: wenn ich sie schnell mache, dann dauert es erst ein wenig (wie beim Turbo-Diesel), und dann wird sie auch tatsächlich schon ganz schön fix und fängt wunderbar an zu pfeifen :) Es ist eher mein Bauchgefühl, welches mich dann an weiterer Beschleunigung hindert (nicht, daß sie mal die Ohren anlegt) Sie kommt gut mit stärkerem Wind zurecht, aber als sensiblen thermikgierigen Schnüffler möchte ich sie nicht bezeichnen, dafür würde ich auch eher zu einem leichteren Modell mit anderem Profil raten ==>

letztes Jahr fertig gebaut und dieses Jahr mehrfach begeistert geflogen bin ich den Spirit von SMG http://www.smg-gerten.de/. Stabiler GFK-Rumpf (ich finde ihn hochwertiger und stabiler als den meiner Schwalbe), Flächen Styro-Abachi habe ich nur mit Japanpapier belegt, stabile und sauber gearbeitete Flächen.
Er hat 2400mm SW und fliegt m. E. für einen Nicht-High-End-Thermiksegler wirklich SEHR gut: deutliche Thermikanzeige - und Annahme vor allem bei schwacher Thermik, ruhiger Kurvenflug (auf Winglets kannst Du getrost verzichten) und eine m. E. mehr als ausreichende Fahrtaufnahme: die Beschreibung auf der SMG-HP kann ich voll unterschreiben (nicht verwandt etc...) Die Anlenkung des SR ist m. E. nicht unbedingt erforderlich, es sei denn, Du willst den Bart auskitzeln

Schwalbe und Hotline (Beineke) fliegen eher zügiger durch die Gegend und nehmen am Hang gerne Thermik mit, aber ein einigermaßen gescheiter Thermik-Segler (den Du im Eingangsposting favorisierst) wird die beiden bei gleicher Pilotenleistung in der Thermik sicher auskurbeln

Vielleicht hilft Dir das auch ein wenig ?

LG
Christian
 
Hallo,

ich kenne mich bei Segelflieger überhaupt nicht aus, würde aber gerne nochmals zur Eingangsfrage kommen, da ich mich auch stark für den LD interessiere.

Was macht den der Unterschied beim Fliegen aus zwischen den 3 Größen?

Mir ist klar, dass ich 3,60m besser sehe als 2,80m aber das ist bestimmt nicht der Grund für einen Hersteller ein Modell in 3 Größen anzubieten.
Bedeutet mehr Tragfläche gleich mehr Thermik? Kann ich mit 3,60m trotzdem Loopings machen?


Danke und Gruß
Martin
 
Hallo Martin,

der Unterschied dürfte vorallem in der Wendigkeit und dem Kreisflug liegen.
Alle drei Spannweiten haben die selbe Flächentiefe und das selbe Profil.
Der kleinste dürfte somit am wendigsten sein, aber vielleicht auch minimal kippliger. Aber ich glaube, dass du das kaum merkst.

Kann es sein, dass der 2,80m keine Wölbklappen hat?
Die Wölbklappen sind bei diesem Profil jetzt nich so wichtig und bringen auch nicht arg viel, im Gegensatz zu anderen Seglerprofilen, aber zum Landen sind diese in der sog. Butterflystellung als Bremse beim Landanflug sehr hilfreich.

Letztlich musst du auch den Transport beachten. Die Flügelhälften haben eine Gesamtdifferenz vom XL zum XXXL beträgt immerhin 40cm (280-360cm / 2). Das ist viel.....jenachdem was du für ein Auto hast, kann das den Transport extrem beeinflussen.

Ich selbst fliege den XXL mit 3,20m und die Flügel passen in meinem VW-Bus noch hinter die Vordersitze.
Also check das ab und entscheide dich dann.
 
danke,

irgendwie zieht es mich zum 3XL.

Was mich jetzt auch noch plagt, ich habe nur einen 6 Kanal Sender ohne Poti (Futaba FF-6)

Kann ich trotzdem eine Butterfly-Stellung belegen oder überhaupt irgendwie die Wölbklappen ansteuern?

Ich muss dazu sagen, das meine Trieb zum Mittleren oder Großen auch durch die Wölbklappen kommt. Das habe ich noch nie an einem Modell gehabt.

Gruß
Martin
 
Hallo Martin,

die FF-6 sollte reichen. Du brauchst 4 Kanäle für H,S,Q,W und eventuell einen für den Motor, falls es kein reiner Segler wird.

Die Wölbklappen werden normalerweise bei Seglern auf den Gas-Kanal gelegt. So kann die Butterflystellung (benötigt Mixer) fein dosiert werden. Die Wölbklappen im eigentlichen Sinn werden überlicherweise über Flugphase gesteuert...das hat die FF-6 nicht, oder?

Wenn dich das Segelfliegen langfristig interessiert, solltest du sicher mal über eine leistungsfähigere Steuerung nachdenken.
 

marcm

User
Gibt es nicht solche Y-Kabel bei denen die Laufrichtung und Nullposition des einen Servos eingestellt werden kann?
So oder so würde ich Dir für die Zukunft eine leistungsfähigere Steuerung empfehlen. (auch wenns halt was kostet). Aber Steuerungen mit mehr Kanälen sind meist auch Softwaretechnisch ausgerüstet Segler mit Mehrklappenflügeln vernünftig zu programmieren.

Gruss

Marc
 
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