Im Bart auf dem "Teller" drehen?

Hallo,

da ich auf die kommende Saison einen 3m Nuri bauen möchte und dieser im Bart möglichst eng kreisen soll, die Frage: Was braucht's dazu?

Nun zum Bild:
Profil HS 522
Die Klappen stehen
Wölb +4°
Quer -2°
Verwindung -2° linear
Flächenbelastung (geplant) ca. 30 g/dm²

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wenn ich die Verwindung erhöhe, gibt es bei mir im Ranis praktisch keine Veränderung. Wäre eine größere Verwindung trotzdem besser?

Habe im Forum einmal gelesen, daß bei dieser Art Nuri (4-Klappen) eine Verwindung von 2° genügt, war ein 2m E-Nuri von H@bib gebaut. Könnte dies auch für den "meinen" zutreffen?

Grüßle Kurt
 
Das Konzept sieht eigentlich auf den ersten Blick recht gut aus. Wenn Du auf der Stelle drehen willst, brauchst Du richtige Winglets. Probiere zuerst mit Balsa Winglets die richtige Größe aus. (Das Modell sollte bei Seitenwind weder in den Wind drehen, noch mit dem Wind). Die Winglethöhe bestimmt die effektive V-Form des Modells, mach ein paar Kurvenwechsel und stutze das Winglet, bis das Modell sich nicht mehr aufbäumt. Wenn Du dann die richtige Größe herausgefunden hast, baust Du das Winglet profileirt nach und zwar mit dem Flügelprofil.

Mit profilierten Winglets kann man viel engere Kurven fliegen als mit Brettchen, das sieht auch ein Außenstehender sehr deutlich wenn man den Piloten fliegen sieht.

Gruß

Bernd
 
Hallo Kurt,

erst mal will ich meinem Vor-Schreiber widersprechen - warum kaufen, wenn man was viel schöneres :cool: selber bauen kann.

Zum Konzept eines Thermikfliegers vielleicht folgende Anregungen. (schau dazu mal auch meinen Beitrag an, da geht es genau daraum)
1) mann will möglichst hohen Maximalauftrieb erreichen, da damit unmittelbar der minimale Kreisradius sinkt. Also sucht man ein Profil das den liefert, ein TL54 ist meiner Meinung nach besser (auch sicher langsamer, muß ich zugeben, sonst steinigt mich Siggi ;) )
2) hohe Streckung verringert den induzierten Widerstand. Es macht wenig Sinn, um das letzte Zehntel Prozent beim k-Faktor zu feilschen, wenn man durch eine höhere Streckung gleich mal 10-20% beim cwi gewinnen könnte
3) gegenläufig zu 2 strebt man natürlich eine geringe Flächenbelastung an, aber mit 30g/dm^2 wird das sowieso ein rechter Floater

Mit der Verwindung geht das schon in Ordnung, 2 Grad sind bei dem HS522 sicher ausreichend. Ich persönlich finde, daß man für einen Thermikflieger noch viel mehr verwinden kann. Man muß sich ansehen, was im Schnellflug passiert, aber unter cA=0.1 braucht man eigentlich nicht. Den Durchzug bei höchsten Geschwindigkeiten tausche ich dann doch lieber gegen ein gutmütigeres Abrißverhalten ein. Das TL54 hat ein etwas größeres negatives Moment, deswegen muß (darf) man mehr verwinden.

Ganz auf der sicheren Seite ist man natürlich, wenn man was erprobtes nachbaut (CO5 oder SpinOff sind da sicher gute Kandidaten), aber wer will das schon :D
 
Ich würde bei einem reinen Thermik Flieger, der auf der Stelle drehen soll keine hohe Streckung verwenden. Man sieht es ja beim Ceo5. Niedrige Streckung wenig Pfeilung, dadurch braucht man ein cm0=0 Profil.
Ich flog den Ceo5 auch im Wettbewerb, im reinen Zeitflug war er dem Ceo7 der ja eine sehr hohe Streckung hat mindestens ebenbürtig. Der Ceo7 hat halt durch seine hohe Streckung und das auftriebsstärkere Profil bessere Hochstarthöhen.
Das einzige Argument für eine hohe Streckung sind wie gesagt der Hochstart und der Streckenflug. Wenn Du aber einen leichten Nuri mit einer niedrigen Streckung hast und ein schnelles Profil, dann kannst Du auch recht gut in die Strecke. Das Sinken bezwingst Du dann mit einer niedrigen Flächenbelastung. Genau so ist der Ceo5 aufgebaut und Dein Entwurf geht in genau die selbe Richtung.

Hoch gestreckte Modelle sind aufwendiger und benötigen entweder komplizierte Flügeltiefen/Verwindungsverläufe, oder Profilstraks, damit sie leistungsfähig und unkritisch sind. Beispiele hierfür sind der Ceo7, Ceo9 (von Hans Jürgen Unverferth), Aurora Evo Vespertilio (von mir) es gibt da viele Beispiele und viele Lösungsansätze. Auch mein Draco2 (den ich nur deshalb erwähne weil das TL54 angesprochen wurde), der ein TL54 verwendet, benötigt einen 6-Klappen Flügel mit einer komplizierten Verwindungsverteilung. Bleib bei Deinem Entwurf, Du kannst noch überlegen ob Du auf 3° Verwindung gehst und habe Spaß.

Gruß

Bernd
 
Hallo D@vid,

das wäre durchaus eine Möglichkeit, aber wenn ich sehe, wie laaaange mein neuer HLG (Falco V) schon auf dem Baubrett liegt :( ... mangels Motivation einen fertig konzipierten einfach fertig zu bauen ;)
ist es sinnvoller, denke ich, wenn ich den "eigenen" 3m Nuri (Milan 300, von Buggy) baue, zumal dieser gegenüber meinem Milan 160 (siehe extra Tread) zirka 30% (dreissig Prozent!) bessere Gleit- und Steigleistung hat und die Sinkgeschwindigkeit dementsprechend besser ist :D

Grüßle Kurt
 
Hallo Bernd,

danke für Deine Tipps!

Werde 3° Verwindung einbauen, da sich die Gleitzahl nur um den Wert 0,5 - die Steigzahl um 0,03 (nach Ranis) verschlechtert.

Die Winglets sollte ich etwas zurücksetzen, denke so 2 cm hinter der Nasenleiste beginnend. Wäre die Winglet-Form wie bei meinem Milan 160 "akzeptabel", was denkst Du? (Bild im Tread Milan 160 vom Buggy)

Was den Spaß betrifft:
Konnte heute bei sehr schwachen Bedingungen mit dem Milan 160 ordentlich mithalten und eine Leistungssteigerung (theoretisch) von ca. 30% beim Milan 300 hört sich doch :D :D an.

Grüßle Kurt
 
Hallo Ulf,

danke für Deine Tipps, habe Deinen Beitrag gelesen, eine Sichel kann man eben "nicht überall kaufen" und wenn sie dann auch noch zufriedenstellend fliegt...
Verwindung von 3° und HS522 stehen nun fest,
die V-Form wahrscheinlich -1°

Grüßle Kurt
 
Na ich hoffe doch , daß sie ordentlich fliegen wird. Im Moment hab ich erst mal damit angefangen, was ich an Nurflügeln hasse - einen Rumpf zu bauen. Meinen ersten Versuch den im Positiv über einen Styro-Kern zu laminieren hab ich gestern in die Tonne gesteckt. Die Folie des Vakuum-Sacks war zu steif und hat das Gewebe in Falten geschoben. ... nächster Versuch

Ich denke dein Entwurf wird auf jeden Fall fliegen, 3 Grad Verwindung finde ich auch besser, das wird insgesamt gutmütiger und heizen willst du damit sowieso nicht - bei der Flächenbelastung.
 
Die Winglets sollte ich etwas zurücksetzen, denke so 2 cm hinter der Nasenleiste beginnend.
Lies Dir am besten noch mal den Artikel von Martin Hepperle durch. Die Dicken des Wingeltprofils und des Hauptflügels müssen richtig entkoppelt werden. Laß das Winglet also an der größten Dicke des Hauptprofils beginnen oder weiter hinten. Das Winglet steht dann hinten über die Flügelendleiste heraus.

Gruß

Bernd
 
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