Querruderdifferenzirung bei einer 3Meter Extra

Hallo Modellflugfreunde

Eine Frage die mich schon eine Weile beschäftigt.
Ist es sinvoll bei einer 3 Meter Extra die für 3D bestimmt ist eine Querruderdiff. einzuprogrammiern?
Wenn ja stört das nicht bei der Tourqrolle?
Wenn das Qerruder oben angeschlagen ist müßte eigentlich der Ausschlag nach unten Größer sein als der nach oben, weil das querruder kleiner wird da es oben angeschlagen ist,glaube ich jedenfalls.
Was mischt ihr noch so bei einem Großmodell?

Beste Grüße Chris.
 

Gast_2482

User gesperrt
Hi

Da man ja beim dynamischen Fliegen sowieso einen anderen Flugzustand fliegt als beim 3D stellt sich die Frage so gar nicht.

Beim 3D-Fliegen ist eine Differenzierung weniger ein Thema, beim dynamischen Fliegen dagegen durchaus. Was Du bezüglich Anschlagen des Ruders geschrieben hast, stimmt so. Das Ausmass der Differenzierung hängt aber auch davon ab, ob es sich beim Modell um einen Tiefdecker oder um einen Mitteldecker handelt, folglich wie weit der Flügel von der Längsachse entfernt ist. Letztendlich musst Du die Differenzierung erfliegen. Am besten geht dies in senkrechten Passagen.

Gruss
JC
 
Querruder Differenzierung

Querruder Differenzierung

Hallo Chris,

Querruder werden differenziert um das negative Wende-Rollmoment auszugleichen. Das macht sich besonders bemerkbar bei tragenden Profilen (große Wölbung) und großer Flügelstreckung mit außenliegenden QR, also zb. bei Segelfliegern. Kommt daher das du bei Querruderausschlag nach oben die Wölbung verringerst (QR geht in den "Schatten" der Wölbung), dh den Wiederstand und Auftrieb (Cw et Ca) verringerst. Bei Querruderausschlag nach unten werden Wölbung und Wiederstand größer (Ca und Cw wachsen). Das ergiebt zb im Kurvenflug (neben dem gewünschten Rollmoment) ein Wendemoment (also um die Hochachse), das du mit Differenzierung (Extrembeispiel : Spoiler im Außenbereich) und/oder Seitenruder ausgleichst.
Im Klartext : bei Querruderausschlag schiebt ein Segelflugzeug, wenn du nicht mit Differenzierung und/oder Seitenruder kompensierst. Gilt natürlich auch für Hochdecker mit tragendem Profil (siehe Piper).

Kunstflugzeuge haben meist ein symmetrisches Profil (keine Wölbung). Die Wölbungsänderung (QR-Ausschlag oben + unten) bleibt gleich wenn das Querruder in der Mitte angeschlagen ist ==> Im Prinzip dann kein négatives Wende-Rollmoment.
Kunstflugzeuge haben zudem meist eine relativ kleine Streckung. Differenziert wird nach Versuch um möglichst gerade zu rollen (= möglichst keine Seitenruderkompensation nötig). Lässt sich am besten in vertikalen Passagen ermitteln (im Messerflug musst du ja mit dem SR "Auftrieb erzeugen", du kannst also nicht vom negativen Wende-Rollmoment unterscheiden).

Im 3D macht sich eine Differenzierung kaum bemerkbar, da zb beim Hovern oder in der Torqurolle nur der innenliegende Teil der QR angeblasen wird. Dies kann (auch und vor allem) bei richtig eingestellter Differenzierung aufgrund des geringen Abstandes der angeblasenen Fläche kaum ein Moment um die Hochachse des Fliegers erzeugen. Auch hier sind Mitteldecker natürlich noch im Vorteil. Bei Tief- oder Hochdeckern kommt durch die Geometrie der Flächenanordnung noch ein (kleines) Moment um die Querachse auf. Aber lassen wir das.

See You,
Klaus
 
Na, das hört sich aber richtig dolle an, aus was für einem Buch hast Du das denn abgeschrieben?

Im Kunstflug wird differenziert, wenn der Flieger beim Rollen eiert. Hebt es den Flieger nach oben aus, dann bringt der Flügel mit Ausschlag nach unten etwas zuviel Auftrieb, also muss das andere etwas mehr nach oben ausschagen. Und umgekehrt ...

Das hat man ruck-zuck erflogen, da braucht man keine theoretische Herleitung, die bei Adam und Eva beginnt!
 
Vielen Dank für die Blumen, ist aber nix abgeschrieben. Wurde in einem früheren Leben etwas Lust- und Traumfahrt geschädigt.
Du hast natürlich Recht, zur richtigen Anwendung muß man nichts von warum und wieso verstehen. Man muß ja heute auch nicht mehr bauen können... selbst Airbus lässt ja bald in China bauen.
 
Sei mir nicht böse, alles schön geschrieben, ist halt nicht der Grund, wieso im Kunstflug differenziert wird!

Der Flieger rollt nicht sauber, sondern "eiert", weil ein Flügel mehr Auftrieb bringt, als der andere (mit negativem Vorzeichen) - das wird weg differenziert!

Glaube mir, ich bin "vom Fach", deshalb erkläre ich das NICHT wie in irgendeiner Vorlesung vorgekaut, sondern so, dass man was in der Praxis damit anfangen kann.

So am Rande: von mir aus können die Chinesen die alten Blechbüchsen nachbauen, viel schlimmer ist, dass die Franzosen die "schwarze" Bauweise ganz an sich gerissen haben ...
 
Yo, bin dir doch gar nicht böse. Ein Flieger eiert (schiebt) halt in erster Linie weil ein Flügel mehr Wiederstand hat als der andere, Kunstflug oder nicht.
 

Steffen

User
Und ein Segelflugzeug schiebt auch mit Differenzierung.
Das Ruder im Windschatten hat ebenfalls wenig damit zu tun.
Das Hauptmoment ist das Rollgiermoment, nicht das Querrudergiermoment.

Aber lassen wir das wirklich lieber ;)
 

FamZim

User
Moin

Kunstflieger fliegen doch zu 50 % im Rückenflug oder??
Da hab ich aber ein Problem mit Differenzierung.
Wenn in Normalfluglage und Rollen rechts das rechte Ruder grösser ausschlägt macht es das auch in Rückenlage .
Da ist es aber Links nach unten ausgeschlagen, und das linke Querruder hat dann auf der rechten Seite einen "kleinen" Ausschlag nach oben.
Dann ist die Differenzierung in Rückenlage ja falsch herum :D .
Oder müssen irgendwelche Eierbewegungen die durch das Seitenruder provoziert werden (ähnlich durch Motorsturz und Seitenzug) ausgeglichen werden ??

Frage von Aloys .
 

Steffen

User
Hi,

bei Kunstfliegern dient die Differenzierung dazu, dass durch Querruderauschläge keine Auftriebsänderung entsteht.

Bei symmetrischen Fliegern heisst das Differenzierung=0.
Da aber die Flieger nie ganz symmetrisch sind, differenziert man halt soviel, dass der Flieger nicht "aushebt", "schultert", "taumelt" oder wie auch immer man das nennen will.

Mit dem Interesse an der Anpassung des negativen Wendemomentes hat das nichts zu tun.

Ciao, Steffen
 
Versuch macht kluch...

Versuch macht kluch...

Yo, hab es noch mal "praktisch" probiert.
Bei stark falscher Differenzierung : Flieg ich von mir weg und ich rolle nach rechts und es hebt den Flieger nach oben und rechts aus der Geraden, dann schlägt das Querruder links zu weit nach unten aus (oder das QR rechts zu wenig nach oben). Ist nichts von einem Wenden um die Hochachse zu bemerken. Es geht bei der Differenzierung um Auftriebsausgleich.
Also Asche auf mein Haupt und das nächste Mal werd ich keinen theoretischen Sc... erzählen.
@+, Klaus
 
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