Stirling läuft nicht. Was ist beim Verdränger zu beachten?

Micha O.

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Hallo zusammen,

ich hab mich jetzt mal dran gemacht und einen kleinen Stirlingmotor gebaut. Zum Anfang und zum üben erstmal nichts aufregendes. Also so einen Bausatz von E-Bay. den hier
Gestern Abend bin ich vorerst fertig geworden. (Feinheiten für die Optik kommen noch)
Alles passt genau zusammen und läuft auch sehr leicht. Dicht ist er auch. Nur läuft er leider nicht.:(
Die beiden Kolben arbeiten 90° versetzt... je nachdem wie man den Winkel einstellt (vor oder nach ) läuft er vorwärts oder rückwärts. Seh ich das richtig?
Wenn man das Glas erhitzt und den Motor langsam andreht merkt man schon das er in die eine Richtung laufen will... aber die Kraft reicht nicht aus.

Der Verdrängerkolben wird bei diesem Modell aus Stahlwolle hergestellt. Kann es sein das der Verdränger nicht effektiv genug arbeitet....also nicht genug verdrängt und einen zu großen Wiederstand für die fließende Luft darstellt?
Den Verdränger kann ich ja auch ohne weiteres aus Alu fertigen... Oder?
Auf was muss ich da achten?

Gruß

Micha
 

Volker Cseke

Moderator
Teammitglied
Hallo Micha,

90 Grad sind erst mal ein grober Anhaltspunkt, meine Motoren laufen mit Versatz zwischen 75 und 85 Grad. Zum anderen die Leichtgängigkeit im Auge behalten. Wenn der Motor kalt ist, mag er leicht gehen, wenn er dann warm wird, kann sich das ändern. Wenn es schon merklich anlaufen will, ist er auf dem besten Wege. Einfach die Flamme schön ruhig weiterheizen lassen und so alle 5 bis 10 Sekunden mal einen Anwurfschubs geben. Das Schwungrad sollte mit dem Schubs schon 2 bis 3 Umdrehungen machen. Der Motor hat nur so viel Kraft, das er erst aus der Bewegung heraus etwas beschleunigen kann.

Den Verdränger würde ich noch nicht austauschen, kenne den Motor, der läuft auch nach etwas Training (Motor und Betreiber) mit der angedachten Materialkombination.

Viele Grüße

Volker
 

Dj Nafets

Vereinsmitglied
Wie heiß?

Wie heiß?

Wie heizt du den Stirling denn?

Ich hatte bei meinem LTD Stirling auch die tolle Idee den Verdrängerkolben aus Kupferwolle zu machen um sofort den Regenerator einzubauen.

Das funktionierte einfach nicht da das Totvolumen zu groß war.

Ein guter Stirling sollte ohne Energiezufuhr und mit leichtem Andrehen wieder in die Ausgangsposition zurück federn.

Gruß

Stefan
 

Micha O.

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Hallo Volker... Hallo Stefan!

ich hab mich gestern Abend in den Keller zurück gezogen und hab mit dem Metallhaufen gekämpft.
Und was soll ich sagen.... er läuft :cool:
Alles in allem war es eine Kombination der "Problemchenchenchen" warum er nicht gelaufen ist.
Das Hauptzauberwort war wohl der Versatz... Danke Volker!;)
Als ich hier den optimalen Punkt gefunden hatte hab ich den Verdängerzylinder leicht raus und rein geschoben bis die höchste Leistung erreicht wurde...
Dann noch den Brenner auf die höchste Temperatur am Kolben eingestellt... (siehe Video) ...und fertig.

....kenne den Motor, der läuft auch nach etwas Training (Motor und Betreiber)...
Das stimmt wohl :D :D :D
Hier noch ein Clip:
http://www.youtube.com/watch?v=o5gQ225H3_M

Jetzt muss ich den Motor wieder demontieren, schön machen, putzen, färben und wieder zum laufen bringen.
Ich werde weiter berichten.

Gruß

Micha
 

Micha O.

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Hallo zusammen,

das putzen und lackieren ist abgeschlossen.
Mit dem neuen Brenner läuft er etwa eine halbe Stunde am Stück :)
So sieht nun der fertige Motor aus und wie mir scheint hab ich ein neues Hobby gefunden das mir die zu kalten Tage, die ich nicht auf de Flugplatz kann, verschönen kann.

Hier ein paar Bilder und ein Video...:cool:

http://www.youtube.com/watch?v=cmtiAAeeRPU
 

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Wie hast Du den verdränger hergestellt?

Ich habe auch einen lauffähigen Stirlingmotor hier, der allerdings einen Verdränger aus Aluminium besitzt. Ich denke darüber nach, zum Probieren einen aus Stahlwolle zu fertigen.
Der Verdrängerzylinder besteht bei mit aus Kupfer/Stahl/Kupfer/Alukühlkörper.
 

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Micha O.

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Hallo elektroniktommi,

zuerst wird eine Drahtschlaufe gebogen auf der der Verdrängerkolben dann sitzt.
Man schneidet einen Streifen Stahlwolle mit etwas Übermaß ab und wickelt einen ganz festen Kern. Dieser Kern wird dann mit dem Draht verbunden. Das restliche Material wird etwas lockerer um den festen Kern gewickelt. Nun muss man das ganze immer wieder über den Tisch rollen und drücken bis es passt.
Das geht ganz gut... ist leichter als ich dachte...

Gruß

Micha
 

arocc

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Optimierung der Laufeigenschaften beim Stirling

Optimierung der Laufeigenschaften beim Stirling

Hallo!
Habe eure Berichte jetzt erst gelesen, deshalb meine leicht verspätete Reaktion... (Bin übrigens Neueinsteiger u. beruflich überhaupt nicht vorbelastet) und arbeite nach dem Learning-by-Doing-Prinzip;) )
Ich habe mir vor wenigen Tagen den gleichen Stirling zugelegt wie Micha O. - ich will hoffen, daß ich das Teil auch zum Laufen bekomme. Was mich ein wenig stört, ist die Ausführung des Verdrängerkolbens mit der Stahlwolle. Kann man das nicht irgendwie optimieren???
Was ich jetzt schon geändert habe u. was die Laufeigenschaften positiv beeinflußen wird: Die Pleuelstangen habe ich aus Alu (weil leichter) gefertigt. Im Lagerbock habe ich Kugellager eingesetzt. Was sicherlich zusätzlich machbar wäre: die Schwungräder sind recht schwer. Man müßte noch mehr Material )spez.aus der Radmitte) entfernen, um das Gewicht zu verringern.....
Ansonsten ist dieser Bausatz ein sehr schöner Einstieg in´s Thema - habe mir gleich einen zweiten Bausatz bestellt, um evtl. Fehlerquellen beim Erstbau bei der zweiten Maschine zu verringern/eliminieren. Mal schauen, wie weit ich komme....

Über weitere Reaktionen würde ich mich sehr freuen. Vielleicht können wir das Thema ja hier noch mal ein wenig aufleben lassen??

Gruß,
Ingolf
 

Micha O.

User gesperrt
Hallo Ingolf,

Du solltest den Motor so bauen wie er nach Plan angedacht ist sonst besteht die Gefahr das er nie laufen wird.
Es macht absolut keinen Sinn einen Motor zu optimieren der noch nie gelaufen ist.(ist ja in deinem Fall so)
Der Verdränger aus Stahlwolle ist perfekt da er gleichzeitig als Regenerator arbeitet. Wenn Du dann noch Material/Masse aus den Schwungrädern entfernst verlieren diese dann auch noch ihre Funktion...Und das die Kugellager leichter als die originalen Buchsen laufen kann ich mir kaum vorstellen.

Also lass mal die Finger vom verbasteln und bau den Motor nach Plan. Da wirst Du schon genug zu tun haben bis er läuft.;)

Gruß

Micha
 

arocc

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Hallo Micha!
Danke für deine schnelle Reaktion....
Die Optimierung mit den Kugellagern las ich in einem Bericht eines Besitzers - er bestätigte eine deutliche Verbesserung gegenüber den Messinglaufbüchsen. Ich habe den Lagerbock und die beiden fertig bearbeiteten Schwungräder mit Welle vormontiert - und die Unterschiede sind deutlich. Diese Optimierung ist ja keine einschneidende Änderung in der Gesamtkonzeption - folglich sollte das der ganzen Sache nicht schaden. Nun, und wenn ich die Pleuelstangen statt aus Eisen aus Alu mache, ist es - finde ich - prinzipiell genau wie bei der ersten Optimierung. Ich habe die Bauteile nicht verändert, sondern habe nur leichteres Material gewählt.....
Ansonsten werde ich den Motor - so wie es in der Bauanleitung vorgesehen ist - aufbauen. Ich bin jetzt mal ein wenig optimistisch und denke, daß ich das Viech zum laufen bringe. Falls nun wider Erwarten was schieflaufen sollte, habe ich einen zweiten Bausatz in Reserve und kann evtl. Fehler beim Erstbau - hoffentlich - ausschließen.
Wenn du mit dem Verdrängerkolben (Stahlwolle) gute Erfahrungen gesammelt hast, werde ich daran natürlich nichts verändern.
Gruß,
Ingolf
 
Hallo elektroniktommi,

zuerst wird eine Drahtschlaufe gebogen auf der der Verdrängerkolben dann sitzt.
Man schneidet einen Streifen Stahlwolle mit etwas Übermaß ab und wickelt einen ganz festen Kern. Dieser Kern wird dann mit dem Draht verbunden. Das restliche Material wird etwas lockerer um den festen Kern gewickelt. Nun muss man das ganze immer wieder über den Tisch rollen und drücken bis es passt.
Das geht ganz gut... ist leichter als ich dachte...

Gruß

Micha

Ich habe jetzt mal einen Stahlwolleverdränger gebaut, der Motor läuft bedeutend stabiler bei wechselnden Temperaturen, aber nicht mehr so schnell.
 
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