Hallo Josef,
meine leichten Horten-Konstruktionen zeigen bei hinteren Schwerpunktlagen zunehmend mehr Leistung hinsichtlich der Sinkgeschwindigkeit. (Sp 3m - Strak Horten 13%-350mm auf 10% sym. 70mm bei 25 Grad Pfeilung und ca 5 Grad geo. Schränkung - rundes Flächenmittelteil - Klappen ca. t 30mm x 550mm für langsames Gleiten -5 Grad bei 2,5kg und Druckantrieb mit LRK & 12 x 2400 Zellen)
Kriterium war für mich dann mehr das Verhalten beim Abriss. Ab einer bestimmten SP-Rücklage folgte dem Abriss eine einfache halbe bis ganze Trudelbewegung. Damit ließen sich gut schnelle Wenden einleiten und dieses Verhalten kann sehr gut ins Alltags-Handling integriert werden.
Wurde der SP noch weiter zurückgelegt, wechselte die Drehrichtung nach ca. einer Trudeldrehung. Es folgte nach einem kurzen scheinbar beruhigen Phase eine weitere Drehbewegung. Diesen Zustand empfand ich im Gegensatz zum einfachen Dreher als unangenehm und fliege deshalb mit der ersten Position. Obwohl ziemlich monoton reproduzierbar doch irgendwie unvorhersehr und verunsichernd.
Die trudelsichere Schwerpunktpostion kostet nach meinen Geschmack zuviel Leistung. Sie fliege ich nur beim Einfliegen.
Bei meinen Konzepten mit kleinen zusätzlichen Winglets wurde der bisher schärfere Grenzwert erflogen. Bei wirklich nochmals deutlicher Steigerung des Gleitens und des Sinkens kam der Flieger nur durch den Schub und die anscheinend stabilisierenden Kreiselkräfte der Klappluftschraube nach dem Einschalten des Antriebes wieder in einen stabilen Zustand. Hier war jedoch nicht das Trudeln das Problem, sondern eine Bewegung, bei dem der Flügel mehr eine nach unten gerichtete Querbewegung beibehielt, bei der er verständlicherweise rasant an Höhe verlor.
Um die Hochachse verändern die Flieger dann das Ansprechen auf das Querruder. Beim hastigen Steuern entsteht eine Unruhe, die sich mit zunächst leichten Ansteuern aber problemlos dämpfen läßt. Wenn Du einige Zeit damit gefolgen bist, fällt es Dir gar nicht mehr auf.
Ich bin mir nicht sicher, ob sich meine Eindrücke auf Deine Konzepte übertragen lassen, da ich sehr gerne mit vergleichweise geringer Grundschränkung gebaut habe und das notwendige Moment durch die leicht nach oben stehenden Klappen erreichte. Daher, die Klappen stehen im Langsamflug, in der Termik etc. leicht nach oben und lassen ein Gieren bei kleinen Ausschägen nicht und bei stärkeren Ausschlägen kaum auftreten. Im Schnellflug stehen sie dann im Strak.
Bei einem weiteren Horten-NF wurde mehr geschränkt. So ca. 10 Grad. Hier trat ein seltsam schwamminger Eindruck bei den hinteren SP-Positionen auf, obwohl nach dem Abriss nur eine schwache Trudelbewegung auftrat. Also ähnlich wie bei Dir. Der Flieger war vergleichsweise leicht (1,5 kg bei Sp von 2,5m - ähnlicher Grundriss wie oben nur mir mehr Profildicke an der Wurzel).
Die Stellung der Ruder (im Strak) sollte nicht das letzte Wort sein. Letztlich wird es immer eine Geschwindigkeit geben, bei der diese Ruderposition beim Horten auftritt und bei einer veränderten SP-Lage eben wieder eine andere dazu passende Geschwindigkeit.
Leider kann ich jetzt keine Fotos anhängen. Aus irgendeinem Grund muss ich die Pixelzahl derart reduzieren, dass kaum etwa zu erkennen ist. Wenn Du Interesse hast, schick´ne Mail und ich sende Dir ein paar Fotos. Vielleicht bekommst Du sie ja auch besser in den Tread.
Gruss und berichte bitte weiter von Deinen Eindrücken