Hi,
nach ein paar Wochen Funkstille ist es jetzt soweit.
Zusammen mit meinem Sohn haben wir in Akkordarbeit einen F4Y-Mini und eine Light-Cat zusammengebaut. War doch einiges mehr an Arbeit, als ich zuerst dachte. Sollte aber auch ein schönes Finish bekommen. Beim nächsten mal geht's bestimmt um einiges schneller, da die kniffligen Details dann schon ausgetüftelt sind
.
Natürlich wurden beide auf transportfähig getrimmt.
Hier einige Baudetails:
- Steckung: wie vorgeschlagen zwei kurze Steckungen aus 4mm CFK-Stab. 5-6cm Messingröhrchen in Wurzelbereich vorne zwischen Akku und Empfänger und hinten mit Epoxy verklebt (Achtung: senkrecht zur Wurzel !
)
- Empfänger: rechteckiges Loch in den Wurzelbereich der Fläche geschnitten, so dass er schön versteckt ist. Habe nur eine kleine Öffnung oben vorgesehen, um den Akku später anschliessen zu können, ohne alles auseinandernehmen zu müssen.
- Akku: möglichst weit vorne Bereich ausgeschnitten für normalen 4-er AAA-Block-Akku oder 7-er Akku für Motorbetrieb. Ist von oben zugänglich damit im Motorbetrieb ein Akkuwechsel einfach bleibt. Bei Light-Cat verschwindet der Akku vollständig im Flügel
.
- Servos: auch so weit wie möglich vorne Aussparungen quer durch die Flächen geschnitten. Ist finde ich einfacher als herausauspuhlen, da man die herausgeschnittenen Blöcke dann sauber auf Mass schneiden kann. Position der Servos so, dass sie ganz in der Fläche verschwinden. Ein EPP-Block über und unter dem Servos hält dieses in Position.
- Antenne: kleiner Schlitz längs einer Fläche und Antenne hineingedrückt.
- Kabel: mit grossem Bohrer Löcher von der Akkuaussparung zum Empfänger, vom Empfänger zu den Servos gebohrt. So sind die Kabel gut versteckt und trotzdem kann alles später wieder ein- und ausgebaut werden.
- Flächenwurzel: wie vorgeschlagen mit Uhu-por eingerieben und dann zur Verstärkung Strappingtape draufgebügelt.
- Winglets: Je zwei M3-Plastikinlets in die Flächenenden verklebt. So können die Winglets später mit Plastikschrauben und kleinen Tesastreifen ruckzuck befestigt werden.
- Versteifung: etwa nach Plan um die Servoschächte herum Flächen mit Strappingtape versteift. Nase mit breitem Band schön stabil gemacht. Da braucht man nicht zu sparen: Mehrgewicht an der Flügelnase spielt keine Rolle: besser eine Lage mehr, dafür später weniger Blei notwendig. An Flächen"endleiste" und Flächenende sollte man dagegen möglichst sparsam mit Tape umgehen (wurde ja schon verschiedenst darüber geschrieben).
- Querruder mit Tesa wie vorgeschlagen von unten angeschlagen. So lassen sich die Ruder zum Transport komplett umklappen. Ruderhörner stören dabei kaum.
- Rudergestänge: Messingstab mit Feuerzeug erhitzt und dann mit ruhiger Hand von hinten bis zu den Servos durchgestossen. Löcher dürfen ruhig gross sein, damit das Gestänge später nicht reibt. 1.5 - 2mm Gestänge durch die Löcher schieben, Z-Kröpfung am Servo. Mit etwas Akrobatik beim Einhängen kann man die Servos leicht ein- und ausbauen. Fürs andere Ende habe ich noch alte Plastikgabelköpfe zum verschrauben gefunden (ob's die noch irgendwo zu kaufen gibt ?). So kann man leicht die Länge einstellen und für den Transport braucht man nur die Gabelköpfe aushängen und Ruder umklappen.
- Abdeckungen: Einfach zwei breite Strappingtapestreifen gegeneinander verklebt, wobei der eine ca 1cm länger ist. Diese Klappen dann vor dem betapen über Servo- und Akkuschächte geklebt. Nach dem Betapen dann wieder auf 3 Seiten vorsichtig aufgeschnitten. So kommt man wunderbar wieder an das Material heran. Die Klappen werden im Flug einfach mit einem Streifen Tesa zugehalten.
Nach Betapen und Einbau der Anlage wurde es dann spannend: Wieviel Blei wird notwendig sein um die beiden Nuris auzutarieren? Welch freundige Überraschung
: Der Schwerpunkt lag bei beiden nur ganz knapp hinter dem planmässigen Punkt. Also erst mal kein Blei.
Abfluggewicht: F4Y-Mini (micro6, 8g-Servos, 4er-NiMh-AAA-Akku) 220g
Light-Cat 350g (micro6, 20g-Servos, 4er-NiMh-AAA-Akku) 350g
Zerlegt nehmen die beiden wenig Platz weg (v.a. der F4Y).
Zum Transport Ruder nach unten umklappen, Winglets mit Stück mit Tesa an einer Flächenunterseite befestigen, damit man sie nicht verliert. So kann man die beiden Flächenhälften an der flachen Seite zusammenlegen. Gummi drum, das war's. Steckungen, Schrauben und Tesa nicht vergessen und los kann's gehen.
Somit gibts keinen Grund mehr seinen Nuri nicht überall dabeizuhaben (wenn nur der Sender auch zerlegbar wäre, oder als Sandwich zum Transport zwischen die beiden Flächenhälften gesteckt werden könnte
).
Am Rande bemerkt: Tesa zu Fixierung kommt mir fast etwas schwach vor. Für den Flug scheint's zu reichen. Bei etwas handfesteren Landungen
ist er des öfteren zerborsten. Das nächste Mal probiere ich transparentes Paketband.
Nach einem kurzen Einfliegen haben wir die beiden dann für ein paar Tage mit zum Wandern mit in die Alpen genommen. In die Tasche sollte man vor allem den F4Y-Mini nicht stecken. Der kam nach der Zugfahrt als Banane wieder heraus. Dank EPP haben sich die Flächen nach ein paar Stunden selber wieder gerade gebogen, nur ein paar Falten im Tape sind geblieben.
Zum fliegen sind wir natürlich auch etwas gekommen. Bei nicht ganz idealen Verhältnissen ging das auch ganz gut. Dabei merkt man bei böigen Verhältnissen, dass natürlich die Light-cat einen wesentlich besseren Durchzug hat. Aber begeistert sind wir von beiden. Und fliegen kann man wirklich fast überall, auch an Stellen wo man sich sonst wegen schlechter Landemöglichkeiten nie trauen würde. Schlimmstenfalls gibt's mal ein paar Kratzer am Tape, Beulen verschwinden von allein
.
Vielleicht kann ich bei Interesse gelegentlich mal ein paar Bilder liefern.
Also Ziel erreicht, noch Fragen ?