Dämmung des Schalls vom Rumpf aus (Schwingungsdämmung?)

Guten Morgen!

Ich hoffe, ich bin hier im richtigen Unterforum.
Vorausschickend: Meine letzten ModellBAUerfahrungen liegen ca. 30 Jahre zurück und waren damals schon nicht sehr umfangreich. Seit ein paar Jahren fliege ich Modellhubschrauber, meine Flugzeugerfahrung ist also Richtung Null konvergierend.

Die Suche bezüglich "Schalldämmung" hat nicht besonders viel ergeben, deswegen meine Anfrage hier.

Ich baue gerade an einer 2,10m Cessna mit spantenverstärktem GFK-Rumpf, GFK-cowling und teilbeplankten Spantenflächen. Als Antrieb wird ein 120er Viertakter dienen.
So sieht der Rumpf innen aus:



Falls es sich leicht (auch im Sinne des Wortes) machen lässt würde ich gerne schon beim Bauen Maßnahmen zur Schalldämmung ergreifen. Jener Schall, der durch die Schwingungen am Rumpf (und an der Motorhaube?) selbst entsteht.

Welche Erfahrungen habt ihr hier gemacht bzw. welche Lösungen haben Erfolg gebracht?

Dann noch eine - möglicherweise themafremde - Frage:
Vom Motorträgerspant zum "Hauptspant" (der Spant, der im Bereich der Frontscheibe ist), - hier ist er zu sehen -



... zwischen diesem Hauptspant und dem Motorträgerspant gibt es keine horizontale Verbindung aus Sperrholz. Also nur den GFK-Rumpf.
Jetzt hat man mir geraten,w egen der besseren "KRafteinleitung" hier eine Verstärkung in Form eine rVerbindung der beiden Spanten anzufertigen.
Möglicherweise übertrage ich mir dann aber erst recht die Schwingungen vom Motorspant in den Rumpf?

Wie ist eure Meinung dazu?

Kurt

Hallo Kurt,

Grundsätzlich ist die beste Maßnahme gegen Schall:

MASSE

Was schwer ist, ist auch träge, schwingt daher nicht und erzeugt oder überträgt daher auch schlechter Schall. Den GfK Rumpf von innen mit Bleiplatte zu bekleben,wäre z.b.ein sehr gute möglichkeit! Dürfte hervorragend Schwingungen entgegenwirken!

Achso, Flugzeug...

D.h. Am Rumpf kannst du eigentlich nichts machen.

Neben der Masse ist auch die Entkopplung eine Hervorragende Methode der Schalldämpfung. Z.B Einen Vernünftigen Estrich verlegt man schwimmend. Er liegt nur auf Styropor ohne Kontakt zum restlichen Haus.

Für deine Cessna heißt das: Den Motor auf Schwingummis setzen. Dies kann gut Funktionieren, aber nur nach etlichen Versuchen unterschiedlicher Gummi größen und Härten. Bei falscher Auslegung verstärken sich Schwingungen und Schall nur.
Dies ist aber eine Möglichkeit, die du versuchen kannst, wenn es dir der Aufwand wert ist.

Natürlich ist die übliche Methode nicht zu vergessen! Schalldämpfer, und zwar nicht die Serientröte sondern einen Vernünftigen 2 Kammer Dämfer! Damit kannst du einen 4-Takter wirklich flüster Leise bekommen. In der Cessna ist ja Platz. Wenn nötig legst du ihn in den Rumpf. Loch im Brandspant sieht keine und ein kleines im Rumpfboden stört auch nicht.

Gruß Lars

Hallo Kurt,

wie LarsGG schon gesagt hat, Masse wäre das beste, geht aber nicht...
Eine Dämpfung des Schalls im Vorfeld ist recht schwierig wenn du dich nicht mit Modalanalyse/ Betriebsschwinganalyse auskennst und Fourieranalysen FFT machen kannst. Das Vibrieren kommt von hörbaren Eigenfrequenzen/Resonanzen, die durch Transienten Schwingungen vom Motor..bla bla bla ... (Schwieriges Thema)



Dämpfung oder "Entkopplung" mit Gummi direkt an der Motoraufhängung oder ähnl. Kann genau das entgegengesetzte bewirken, Kommt immer auf die Kennlinien (Resonazen und Harmonischen des Gummi- Materials an und der Eigenfrequenz-en u. Resonanzfrequenz-en des Chassis (ist annähernd gleich)

Es bleibt dir nicht erspart, nach der Fertigstellung deines Fliegers einfach Versuche bei laufenden Motor zu machen und auszuprobieren..

- Versteifungen des Rumpfes (Querverstrebung)
- oder zb. Gummiplättchen auf besonders vibrierende Teile des Rupfes
kleben...
- Schaumgummi ans Chassis an div stellen..

sonst fällt mir nichts mehr ein...


Wenn du, ääh dein Flieger noch Gewicht vertragen kannt, Kannst du auch
den Motor auf eine Metallplatte vielleicht 0,5-1cm dick (Alu) schrauben und dann das Ganze mit einer Unterlage Gummi (ausprobieren) ans Flugzeug.

damit könntest du die zum Chassis durchgelassenen Frequenzen so verschieben und das dann damit die Eigenfrequenzen des Chassis nicht mehr angeregt werden.

Gruß André

Vielen Dank für eure Erläuterungen!

Natürlich ist die übliche Methode nicht zu vergessen! Schalldämpfer, und zwar nicht die Serientröte sondern einen Vernünftigen 2 Kammer Dämfer! Damit kannst du einen 4-Takter wirklich flüster Leise bekommen. In der Cessna ist ja Platz. Wenn nötig legst du ihn in den Rumpf. Loch im Brandspant sieht keine und ein kleines im Rumpfboden stört auch nicht.

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Hättest du da einen Link für mich, wo ich mich weiter informieren kann oder über ein Produkt was lesen?

Wenn du, ääh dein Flieger noch Gewicht vertragen kannt, Kannst du auch
den Motor auf eine Metallplatte vielleicht 0,5-1cm dick (Alu) schrauben und dann das Ganze mit einer Unterlage Gummi (ausprobieren) ans Flugzeug.

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Warum Alu und nicht Eisen/Stahl?

Ich hab mich vor dem Kauf des Modells intensiver in diversen Foren informiert und zu 95% brauche ich noch mächtig viel Gewicht vorne.

Wäre es eine richtige Vorgangsweise (falls ich wirklich jede Menge Gewicht brauche), einnfach mal Eisen/Stahl an den Motorträger zu montieren und sich davon schon mal einen (nicht "spür"baren, da ja keine Erfahrung vorhanden) positiven Effekt zu erwarten?

Kurt

Moin Kurt fahre in den Baumarkt.
Da kannst Du 5mm Schaumstoff auf der Rolle bekommen.
Schön in handliche Stücken schneiden (einpassen) und Stück für Stück mit UHU Kraft aus der Büchse einstreichen (natürlich den Rumpf einstreichen) und schön verkleben. So habe ich meine Giles 202 von Elster Modellbau super leise bekommen mit nicht viel MEHRGEWICHT!!! Und dann noch zum genialen Preis.

Gruß Sven

Hallo Kurt,
natürlich nicht vergessen den Motor mit Enni Richters Motorhalterungen verschrauben. Macht eine Menge aus in Sachen Geräuschdämmung.

Findest Du hier im Forum oder schau bei EBAY nach. Tankventile oder Motorhalterungen von Enrico Richter.


Gruß Sven

DerMitDenZweiLinkenHänden schrieb:

Vielen Dank für eure Erläuterungen!



Wäre es eine richtige Vorgangsweise (falls ich wirklich jede Menge Gewicht brauche), einnfach mal Eisen/Stahl an den Motorträger zu montieren und sich davon schon mal einen (nicht "spür"baren, da ja keine Erfahrung vorhanden) positiven Effekt zu erwarten?

Kurt

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Wie gesagt, hat jedes Material irgendwelche Eigenfrequenzen, wenn die durch z.b. einen Motor angeregt werden( oder der Motor in sich selber) kommt es eben zu Schwingungen. Hier gibt es in der Industrie eben Mathematische Formeln/Gleichungen um dieses zu berechnen und zu visualsieren und dahin gehend auszulegen das sie nicht zum Schwingen anregen, oder eben durch Probieren...
Je mehr Masse (ganz platt ausgedrückt) desto höher die Eigenfrequenzen/ Resonanzen... deine Vibrationen werden nicht im Kiloherz Bereich sein, vermutlich...
Also verschiebt man diese Erregerfrequenzen anhand Dämpfung /Versteifung dorthin wo die Eigenfrequenz des Chassis nicht sind. Also wird sie auch nicht angeregt...

wenn du noch ein Kilo vertragen kannst, dann nimm Eisen, ist sogar noch besser...

Eine genaue Analyse ist eben nur mit wissen aller Kenndaten, Resonanzfrequenzen, Schingungsformen, ermessen einer Transmissibilität... Bla bla bla...

....probieren... die Macht ist mit dir...
Motor fest (spielfrei) an Metallplatte dahinter Gummiunterlage und dann an den Flieger, Schrauben müssen zum Motorspant natürlich auch entkoppelt werden...

Also den Depron "Abfalljäger" den ich gebaut habe der vibriert so stark
das der einen richtigen Sound hat... also eher gewollt zufällig krach macht..
Das nennt man dan Sounddesign... ich sollte zu Porsche gehen.....

Wegen dem 2-Kammer dämpfer habe ich jetzt leider kein Link parat. Der Dämpfer für meinen großen 4-takter enstand,wie der gasamte Motor auf Drehbank und Fräse.

Gibt es Merker noch? Die haben früher sehr gute Schalldämpfer gebaut. Must du mal Googeln.

Das mit dem Gewicht ist zwar wirkungsvoll, aber nicht ernst gemeint. Das ist ein Flugzeug und schwere Flugzeuge fliegen sch...

Svens Schaumstoff ist auf jeden Fall eine Wirksame Methode. Ich habe nicht gleich dran gedacht. Ein Freund von mir entwickelte genau das für Passagierflugzeuge als Diplomarbeit. Natürlich genau abgestimmt hinsichtlich Plattengröße, Schaumstoffgewicht,etc..

Es sollte ein sehr fester Schaumstoff oder Depron/Selitron sein, nichts besonders flexibeles, eher fest mit guten Dämpfungseigenschaften.

Gruß Lars

Danke für die rege Beteiligung und eure Tipps!



Als Newbie würde ich gerne mehr über Merker erfahren, vor allem Testberichte, technische (Dämpfungs-)daten. Detto bei Richter. Die Suche spuckt da aber nicht viel aus und z.B. Merker schreibt auf seiner Homepage auch nur recht allgemein über die Leistung seiner Schalldämpfer.

Wisst ihr genaueres?

Kurt

moinsen allerseits,

ich hätte da auch noch eine idee... geht aber beim modell nicht wirklich... nimm das motorgeräusch mit einem mikrofon auf und laß es direkt live über einen druckkammerlautsprecher in genau der gleichen lautstärke des motors wieder richtung motor zurückschallen.

2 gleiche kräfte heben sich auf...

da gibt es glaub ich auch ein patent für einen autoauspuff.

gruß andy

Dann brauchst noch nen Drehzahlmesser, denn die Frequenz muss auch immer genau stimmen.