"ARCUS" von Robbe: Schwerpunktlage?

Hi!

Ich - als nach 35 Jahren Wiedereinsteiger ins Hobby - hab mir auf dem Flohmarkt einen Arcus erstanden :D
Er ist flugfertig, aber der Schwerpunkt scheint mir weit hinten.

Kann bitte jemand so nett sein und mir das Schwerpunktmaß nennen?

Ich habe ihn heute mal testweise am Boden ohne Motoreinsatz geworfen. Er zeigt fast Null Reaktion auf den Ruderausschlag, obwohl der maximal mögliche ausschlag steuerbar ist.
Ist das bei euren ARCUSsen auch so? Oder ist das einfach so, weil er darauf nicht ausgelegt ist?

Kurt
 

kuvera

User
Hallo Kurt

Die Antwort ist vielleicht reichlich spät. Aber vielleicht dient er auch anderen Forums-lesern.
95mm, wie er in der Anleitung steht, ist definitiv zu weit hinten. 82mm ist gut, fängt sich nur noch in einem weiten Bogen ab, aber eben genau richtig. Für Anfänger ist wohl 75mm noch etwas einfacher zu fliegen.

Allerdings ist der EWD auch falsch. Auch bei 82mm muss man ziemlich viel nach UNTEN nachtrimmen. Bei Erstflug, nicht sparen mit nach unten Ausschlägen in der Trimmung...

Hab gerade gestern steckbare Höhenruder gebaut (für den einfacheren Transport) und den EWD korrigiert. Mal schauen, wie es dann nachher geht. Viel besser wird er wohl nicht fliegen dann, weil...

Der Arcus fliegt eh schon einfach phantastisch. Ist 100% weiterempfehlenswert. Auch Kunstflug macht er mit, einfach die Ausschläge vergrössern, vor allem bei Quer und wie immer: Expo dazumischen.

Gurss aus CH
Severin

PS: wenn jemand Bilder der steckbaren HLW sehen will, mach ich welche und stelle diese rein. GFK mit Trink-Strohalmen als Aufnahme, GFK-Epoxi-Gewebe als Verstärkung bei der Seitenleitwerksaufnahme, super leicht und stabil.
 
Hallo Kurt,

ich habe ähnliche - eher schlechte - Erfahrungen mit dem Arcus gemacht. Ich hatte den Akku - 1300mAh Lemon - oben in die Kabinenhaube eingebaut um mit dem Schwerpunkt hinzukommen. Dann flog er mit wenig Tiefe getrimmt, mit Motor aus, akzeptabel. Mit Motor an, musste aber immer noch kräftig gedrückt werden - der notwendige Sturz kann nicht erreicht werden. Das habe ich dann mit einem Mischer Gas - Tiefenruder behoben. Fliegen tat der Arcus dann allerdings wirklich gut.

Aktuell habe ich einen Easy Glider Elektro in der Pro Version. Der braucht zwar auch wg. des zu geringen Motorsturz einen Mischer Gas+Tiefe, ist aber bezgl. der Schwerpunktlage stimmig und vor allem kann ich nun unterschiedliche Akkus, z.B. 2500 mAh und 1300 mAh einschieben ohne dass ich die Trimmung verändern muss, da sie immer schön im Schwerpunkt liegen. Für mich ist der EGE Pro daher ganz klar die bessere Wahl - wenns drum geht wer mitkommt zum Fliegen ... ;)

Gruß
Paul
 

kuvera

User
Hallo zusammen

Der Vergleich zw. Easy-Glider und Robbe Arcos scheint mir etwas müssig. Fliegen tut der Arcos fantastisch (Video: http://www.robbe.com/video.php/en_play-mms.php?videofile=1-3117.wmv).
Eine breite Palette von einem mit Segler möglichen Acro-Kunstflugprogrammen kann abgeflogen werden, und dies mit einem enorm gutmütigen Flieger, der ebenso enorm stabil ist. Bei uns im Club sind beide Flieger vertreten, und ich kann keinen "Sieger" ausmachen. Jeder hat so seine Vorteile, sie sind sonst aber ziemlich nahe bei einander.

Das HLW-Problem mit dem zu starken EWD lässt sich mit ca. 1h Arbeit und ein paar Kohlestangen, 2 Trinkhalme, Epoxi und Glasfasermatten lösen. Siehe Bilder unten. Primär wird damit jedoch das Transportproblem gelöst (Leitwerke sind enorm voluminös und es herscht Bruchgefahr), und der Arcos wird zum perfekten Immerdabei-Urlaubflieger, der mit Flügel, Leitwerken und Rumpf einfach in eine gebastelte Kartonschachtel passt.

Grüsse aus CH
Severin

steckbaresHLW_Arcus_1.jpg


steckbaresHLW_Arcus_2.jpg


steckbaresHLW_Arcus_3.jpg
 

kuvera

User
Betr. Schwerpunkt und Akku verstehe ich das Problem nicht. Ich hab einen leichten Axi 2212/26 verbaut, dazu einen leichten 740mAh 3S Kokam (20C), der gerade mal 60g wiegt. Dazu kommt ja noch das Mehrgewicht im Heck durch die Kohlestäbe/Glasmatten-Konstruktion im HLW.
Dennoch geht das mit dem Schwerpunkt. Ganz minim Blei war noch nötig um die 82mm zu erreichen. Aber wer nur schon einen 1000mAh 3S Lipo nimmt, kommt ohne Blei aus.

Dass man bei Vollgas etwas manuell nachdrücken muss, oder aber via Sender eine Korrektur programieren muss... wen stört sowas?

Liebe Grüsse Severin

Hier meine simple Lösung mit dem Akku vorne unter der Haube auf einem Brettchen mit etwas Klett. Geht tadellos.

steckbaresHLW_Arcus_4.jpg

steckbaresHLW_Arcus_5.jpg
 
kuvera schrieb:
Betr. Schwerpunkt und Akku verstehe ich das Problem nicht. ...
Liebe Grüsse Severin

Hier meine simple Lösung mit dem Akku vorne unter der Haube auf einem Brettchen mit etwas Klett. Geht tadellos.

nur damit das Problem klar wird:

Der vom Hersteller vorgesehene Platz für den Akku beginnt da - nach hinten unter die Fläche - wo Du den Empfänger liegen hast, der laut Bauplan unter dem Akku liegen soll. Da wo Du nun den Akku liegen hast, habe ich ihn ebenfalls hinlegen müssen - eben ganz deutlich vor dem Schwerpunkt.
Wenn Du nun einen anderen, größeren Akku verwenden willst, passt eben der Schwerpunkt wieder nicht.
Dies ist für mich eben ein klarer Vorteil an Flexibilität beim EGE Pro - bei starkem Wind nehme ich den 2500er und fetze durch die Luft und bei schwachem Wind nehme ich den 1300er und gleite schön langsam und ruhig und nutze kleinste Aufwinde - und mit beiden Akkus muss ich keine einzige Raste umtrimmen - da hat der Konstrukteur seine Arbeit eben gut gemacht!

Das der Arcus dennoch - richtig ausgetrimmt - gut fliegt, bestreite ich ja nicht, besser wäre es aber, wenn der für den Akku vorgesehene Platz auch nutzbar wäre ;)

Gruß
Paul
 
Guten Morgen!

Freut mich, dass hier doch noch etwas Leben reinkommt :D

Der Arcus fliegt mittlerweile, wenn auch nur durch die Hilfe eines erfahrenen Klubkollegen.
Naja, er flog schon vorher, allerdings sehr mühsam. Kurvenflug ging nur mit Seitenruder und gegenläufigem Querruder :confused:

Eine gute Portion Blei hat den Vogel nun flugfähig gemacht.

Ich habe die Schwerpunktposition jetzt nicht mehr nachgemessen, er liegt aber im Bereich "Übergang 1. Drittel / 2. Drittel".

Der Akku (1400 oder 1700 NiMH) ist unter der Fläche positioniert. Der Empfänger ist in der Haube.

Mit der Flächenbefestigung habe ich kein (wirkliches) Problem. Der Akku ist gerade so dick, dass er die Fläche ein wenigen nach oben klemmt. Die Tragflächen gehen ab und zu ein wenig auseinander, das habe ich mit zwei Neodymmagneten an den "Wurzelrippen" beseitigt.

Das Problem mit der EWD ist bei mir insofern "nicht aufgetaucht", als mir die fliegerische Erfahrung dazu fehlt :)

Mein Arcus hat alle Ruder in Normalstellung und fliegt im Vollgas mit mittelmäßigem Steigflug (mit ein wenig drücken im tiefen Vorbeiflug schön gerade, ohne zu pumpen).

Ich bin mittlerweile sehr zufrieden, auch wenn er mir schon zu langsam wird - ich bin offenbar von der schnellen Fraktion.

Kurt
 

kuvera

User
PSchneider schrieb:
Der vom Hersteller vorgesehene Platz für den Akku beginnt da - nach hinten unter die Fläche - wo Du den Empfänger liegen hast, der laut Bauplan unter dem Akku liegen soll. Da wo Du nun den Akku liegen hast, habe ich ihn ebenfalls hinlegen müssen - eben ganz deutlich vor dem Schwerpunkt.
Wenn Du nun einen anderen, größeren Akku verwenden willst, passt eben der Schwerpunkt wieder nicht.
Dies ist für mich eben ein klarer Vorteil an Flexibilität beim EGE Pro - bei starkem Wind nehme ich den 2500er und fetze durch die Luft und bei schwachem Wind nehme ich den 1300er und gleite schön langsam und ruhig und nutze kleinste Aufwinde - und mit beiden Akkus muss ich keine einzige Raste umtrimmen - da hat der Konstrukteur seine Arbeit eben gut gemacht!

Hallo Paul
Ja, genau so sehe ich das auch. In diesem konstruktivem Detail scheint der EasyGlider wirklich besser durchdacht zu sein. Für mich zählt letztendlich das Fliegen. Ich hab 3 Identische Lipo-Akkus, und daher tritt bei mir das "leichter/schwerer-Akku"-Schwerpunktproblem (das man in vielen Seglern hat) nicht ein.
Insofern bin ich mit dem Arcus 100% zufrieden.
;-)
Severin
 
Hi,
hätte mal 2 Fragen:
1) wie sieht es mit nem 3Zellen 2100 LiPo aus? passt der?
2) welche Servos habt ihr drin?

Mfg Jannik
 
gibts auch nen paar billigere Servo-Lösungen? :D
was brauch ich denn so als Stellkraft?

MfG Jannik
 
torqu-n_roll schrieb:
gibts auch nen paar billigere Servo-Lösungen? :D
was brauch ich denn so als Stellkraft?
...

Wie teuer kommt ein Crash wegen zu billiger Servos? Selbst eine schlechte Stellgenauigkeit nervt beim Fliegen.

Stellkraft - wie leichtgängig sind Ruder und Anlenkungen? Welche Schläge kommen auf die Servogetriebe?

Ich würde für ein Modell wie den Arcus mind. 2 x HS81 (HR und SR) und 2 x HS55 (QR) einplanen.

:) Jürgen
 
Hallo Kurt
betreffend des Schwerpunktes: ich fliege den Arcus mit einem Himax 200W Motor und einem 2100mah Lipo 11,1V. damit ergiebt sich ein Schwerpunkt von ca. 70mm . Der Arcus fliegt damit sagenhaft gut, keine Nachtrimmungen erforderlich. Wenn Du einen 2100mah nehmen wilst, empfehle ich einen mit ca. 21mm Dicke ( z.B. Align ect. ). Das hat den Vorteil, das der Rumpf nicht nachgearbeitet werden muss. Der Akku kann liegend bis an den Anschlag nach hinten geschoben und mit einem Stück EPP ( ca. 8mm Dicke ) gesichert werden. Weiter hat es den Vorteil, das gleichzeitig etwas Schwerpunktsneutrale Gewichtszulage dazu kommt.Dadurch wird er wohl etwas schneller, ist gleichzeitig aber auch ruhiger im Flugverhalten. Ich habe die Erfahrung gemacht, lieber ewas mehr Gewicht als zu leicht, so reagiert er auch nicht mit unkontrollierten Bewegungen auf jedes etwas frischer aufwehendes Lüftchen. Am Hang kannst Du in das Kohlerohr ( Tragflächenverbindung ) einen M6 Gewindestab einlegen ( dies ist auch wieder Schwerpunktsneutral. Der Gewindestab ist ca. 1m Lang und gibts in jedem Baumarkt für ca. 3-4 sFr. also ca. 2,50.- Euro ), der hat ca. 186gr. Damit lässt sich der Arcus auch bei stärkerem Wind sehr gut fliegen.
Hoffe Dir etwas geholfen zu haben.

Gruss Adrian
 

mikesch

User
Schwerpunkt und EWD

Schwerpunkt und EWD

Hallo Gemeinde,

ich verstehe nicht, was der Schwerpunkt mit dem Motortyp zu tun haben soll.

Generell ist es so: Ein Flugzeug dreht sich (z.B. bei Höhenruderbewegung) um den Schwerpunkt. Ist dabei "zuviel Flugzeug" vor dem Schwerpunkt (also der Schwerpunkt zu weit hinten), dann versucht der Fahrtwind diesen Vorderteil des Fliegers nach hinten zu drehen (= Windfahneneffekt). Dies äußerst sich darin, daß das Höhenruder viel zu stark wirkt (bzw. im Extremfall der Flieger rückwärts weiterfliegt). Deshalb muß immer der richtige Anteil des Fliegers vor bzw. hinter dem Schwerpunkt sein. Richtig heißt, der Flieger muß "normal" auf das Höhenruder reagieren.

Merke:
Liegt der Schwerpunkt zu weit hinten -> Höhenruder wirkt zu stark.
Liegt der Schwerpunkt zu weit vorne -> Höhenruder wirkt nahezu nicht. Flugzeugnase geht nach unten.

Ist der SP nur minimal zu weit vorne, wird "Flugzeugnase geht nach unten" durch Ziehen des Höhenruders kompensiert, d.h. die EWD wird erhöht. Dann fliegt der Flieger wieder gerade aus.

Daraus folgt, daß die Lage des Schwerpunkts und die EWD voneinander abhängen: SP weiter vorverlegen -> EWD vergrößern = Höhe ziehen

Es gibt also mehrere richtige Schwerpunktlagen, je nach Stellung des Höhenruders = EWD.

Ein Flugzeug mit großer EWD bremst im Flug mehr: Schwerpunkt weit vorne + Höhenruder gezogen = viel bremsen = schlechte Thermikleistung = automtisches Abfangen im Schnellflug.

-> Bei neuen Modell mit Schwerpunkt eher zu weit vorne anfangen und ggf. Höhe ziehen. Dann langsam zurückverlegen und Höhe runtertrimmen. Damit steigt dann die Thermikleistung, die Geschwindigkeit nimmt zu, das autom. Abfangen nimmt ab, die Empfindlichkeit des Höhenruders nimmt zu.

Fröhliches ausgraben
Mikesch
 

kuvera

User
Schwerpunkt und EWD

Schwerpunkt und EWD

Zitat aus ganz unten im Thread:

kuvera schrieb:
... 95mm, wie er in der Anleitung steht, ist definitiv zu weit hinten. 82mm ist gut, fängt sich nur noch in einem weiten Bogen ab, aber eben genau richtig. Für Anfänger ist wohl 75mm noch etwas einfacher zu fliegen.

Allerdings ist der EWD auch falsch. Auch bei 82mm muss man ziemlich viel nach UNTEN nachtrimmen. Bei Erstflug, nicht sparen mit nach unten Ausschlägen in der Trimmung...

Hab gerade gestern steckbare Höhenruder gebaut (für den einfacheren Transport) und den EWD korrigiert....

@Adrian: Mit 70mm geht das bestimmt auch noch ganz gut. Mein erflogener Erfahrungswert liegt bei 82 mm als Ideal. Und danke betr. Tipp mit der M6-Gewindestange.

@Mikesch: Natürlich hast Du Recht mit Deinen Ausführungen und Belehrungen.


Und eben an alle: EWD ist beim Modell ab Werk nicht korrekt, da negativ eingestellt. Abhilfe siehe Bilder weiter unten.

Gruss
Severin (alias kuvera)
 

kuvera

User
torqu-n_roll schrieb:
Ist das Problem inzwischen behoben, oder liegt es immernoch vor?
MfG Jannik

Welches Problem? Das mit dem falsch eingestellten EWD (Einstellwinkeldifferenz im Höhenleitwerk)?

Falls Du das meinst, dann findest Du das ganz einfach heraus: Stelle den Schwerpunkt auf 82mm ab Flügelvorderkante ein.
Testflug.

Wenn der Flieger nun stark nach oben wegzieht, dann ist der EWD falsch.
2 Lösungsvarianten:
- mit Trimmung das Höhenleitwerk so anpassen, dass es passt
- HLW steckbar bauen (wie ganz unten beschrieben) und dabei den EWD korrigieren.

Gruss
Severin
 
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