Hallo Steffen
Du wirst sicher wissen welches Modell Du elektrisch betreiben willst. Deshalb mal ein paar "Auge x Pi"-Tipps die sich in der Praxis bewährt haben.
Beginne mit der Leistung.
Welche Leistung (Watt) für welches Gewicht?
Erfahrungswerte für den Hausgebrauch:
100 Watt/kg für gemütliche Handstart-E-Segler,
200 bis 250 Watt/kg für Bodenstart Trainermodelle,
300 bis 450 Watt/kg für Kunstflugmodelle,
alle anderen Arten von Modellen kann man dazwischen oder auch weiter oben ansetzen.
Natürlich ist Leistung durchs nichts zu ersetzen, außer durch mehr Leistung.
Aber irgendwo muss diese herkommen und um das zu berechnen legt man folgendermaßen los:
Nehmen wir mal an Du willst ein zwei Kilo schweres Trainermodell fliegen.
Der Leistungsbedarf liegt ca. bei 400 bis 500 Watt.
Das Leergewicht bei ca. 1,2 kg mit Anlage und ohne Antriebsstrang. Für Akku, Motor und Regler stehen also 800 g zur Verfügung.
Nun suchst Du dir zunächst die Gewichte in Frage kommender Motoren in den einschlägigen Internetshops. Das Gewicht für einen Motor mit der Leistung, wird irgendwo bei ca. 300 bis 400 g liegen. Für den Regler pauschal 50g und das Akkugewicht darf folglich bei ca. 350 bis 450g liegen.
Soweit die Gewichte - jetzt zu Spannung und Strom:
Nehmen wir mal 400 Watt Leistung im Beispiel. Ein guter dreizelliger 4000er Lipo-Akku wiegt ca. 350 Gramm und liefert ca. 10 V bei mittlerer Belastung. Das wären bei 400 Watt allerdings auch 40 Ampere. Die benötigst Du aber nur bei Vollgas-Passagen.
Jetzt kannst Du rechnen ob ein vierzelliger Akku evtl. noch in Dein Gewichtslimit passt und wie der Strom bei der erhöhten Spannung sinkt. Das Gewicht für den vierzelligen Akku liegt dann bei ca 450 g, die Spannung erhöht sich im Mittel um nicht ganz 3V. Der Strom liegt bei ca. 32 A.
Dein Akku ist nun ein 4s 4000er. Du solltest möglichst nicht mehr als 3200mAh entladen. Folglich hast Du 192 Ampere/Minuten (3,2 A x 60 Minuten) Teilst Du nun Deinen Vollgasstrom durch die 192 A/Minuten hast Du eine zu erwartende Vollgas-Flugzeit von 6 Minuten.
Du wirst aber garantiert nicht vor zehn Minuten landen
Soweit die Grundberechnung unseres Beispielmodells Jetzt gilt es Motoren auszusuchen, Akkus zu bestimmen, Luftschrauben-Empfehlungen zu vergleichen. Vereinskollegen oder
-User fragen, gehört ebenso dazu wie gute Motor-Kalkulations-Programme zu durchstöbern oder in Fachzeitschriften vergleichbare Tests zu lesen.
Der Link zu Gerd ist ebenfalls empfehlenswert um sich in die Materie zu lesen.
Das ist zwar aufwändig. Doch je mehr man in der Materie steckt, um so mehr Spaß macht das. Und immer zwischendurch rechnen. Denn der erst Gedanke ist zwar meistens richtig, aber auf dem Weg zum optimierten Modell, findet man manchmal noch andere Lösungen.
Das Wichtigste jedoch ist die Gewissheit mit perfekter Vorbereitung den Erstflug mit Bravour zu meistern - zumindest leistungstechnisch