"Prepregs" durch einfrieren?

Dj Nafets

Vereinsmitglied
Hallo,

ich habe gerade folgende Idee gehabt. Wäre es nicht möglich Gewebezuschnitte die man häufig braucht durch einfrieren zu bevoraten?

Konkret denke ich da an die Decklagen aus 65g Kohlefasergewebe zum Propellerbau. Diese könnten in einem Arbeitsgang dutzendfach zwischen zwei Folien vorlaminiert, ausgeschnitten und dann eingefroren werden.

Dies spart Verschnitt, Harz und vor allem Zeit da man nur noch die Rovings tränken und einlegen braucht.

Meine Überlegung beruht darauf das man überschlägig sagen kann das sich die Reaktionsgeschwindigkeit bei einer Zunahme von 10° verdoppelt. Also

tneu = talt x 2^(-ΔT/10)

tneu = Zeit der neuen Aushärtung
talt = Zeit der Aushärtung vor der Temperaturänderung
ΔT = Temperaturänderung

Bei einer Abnahme von 10° müsste sich diese ja halbieren.

Nimmt man jetzt ein Harz wie das Epicote Injektionsharz welches bei 80°C in 5 Stunden aushärtet und friert dieses bei -20°C ein, so müsste sich die Aushärtung auf 5120h verlängern. Dies entspricht 213 Tagen.

So lange wollte ich natürlich nicht lagern, aber ein paar Tage müssten doch drinn sein?!?!

Kann mir da bitte mal jemand sagen ob das derart funktioniert oder ob da ein Denkfehler drinn ist.

Gruß

Stefan
 

Jaro

User
Hallo Stefan,

ich habe da keine praktischen Erfahrungen, aber ich denke, dass es geht. Zumindest ein paar Wochen sollten möglich sein.

Ich weiß von Harzanalysen, bei denen normale Prepregs nach über drei Jahren Lagerung bei -20°C, noch Festigkeitswerte von 98 - 100% der geforderten Eigenschaften erreicht haben. Diese Prepregs werden im Luftfahrtbereich max. ein halbes Jahr gelagert.
Selbst habe ich schon mehrfach mit "vollkommen überlagerten" Prepregs (über 5 Jahre) gearbeitet und keinen deutlichen Unterschied zu Frischen Feststellen können, Messungen habe ich aber nicht gemacht.

Wichtig ist, dass Du Deine Prepregs gut einpackst, wegen der Feuchtigkeitsaufnahme. Zwischen Folie sind sie ja sowieso, aber am besten noch in eine Tüte packen - Und dann wieder in der Tüte auftauen, so dass kein Kondenswasser direkt mit dem Material in Berührung kommen kann. Nach dem Auftauen merkst Du ja sofort, wie viskos das Harz noch ist. Wenn es wieder richtig flüssig wird, brauchst Du Dir - denke ich - keine Sorgen machen.

Bitte berichte über Deine Erfahrungen!
Viele Grüße und viel Erfolg!
Jaro
 
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