Das ist es, was an Foren immer wieder so kontraproduktiv ist: da werden Fragen gestellt, die nur deshalb entstanden sind, weil an anderer Stelle ein paar selbsternannte Experten sich um Dinge gekloppt hatten, die in der Modellfliegerpraxis keine oder fast keine Rolle spielen.
Eine Ausnahme mögen da die Segler mit 6m und mehr Spannweite sein, da die sich zunehmend den physikalischen Verhältnissen der manntragenden Zunft nähern. Da mag es schon Sinn machen, auch am Modell über Dinge zu diskutieren, die sonst nur die Piloten der Vorbilder interessieren. Aber bitte, das Gros aller Modelle sollte einfach Spaß machen. Das Gros aller Modelle ist auch niemals so ausgelegt worden, dass man sinnvolle Diskusionen über vermeintliche benachteiligungen im Promillebereich führen könnte.
Nun zur Praxis eines jeden Modellfliegers, der nicht gerade intensiv am Wettbewerbsgeschehen teilnimmt:
Speziell bei der B4 ist jede Diskusion über Pro und Contra Zierstreifen absolut obsolet!
- Zierstreifen sind schräg angebracht und tauchen daher nur punktuell vor den Umschlagpunkt ein - geschenkt
- allein der Tragflächen/Rumpf-Übergang ist in aller Regel um ein vielfaches schädlicher konzipiert, ebenso wie die Kabinenhaube - vom fetten Rumpfquerschnitt wollen wir gar nicht erst reden.
- Das Gros aller verwendeten Profile ist sowieso ein "Widerstandsprofil" und kein Laminarprofil. Dort müsste man tatsächlich über jedes Fitzelchen besorgt sein. Eine Folie oder was auch immer wäre auf solch einem Profil ein Unding. Aber eine Pilatus bezieht ihren besonderen Charme aus ihrem Durchzug, der durch Gewicht erreicht wird und das Gewicht wird von einem meist eher dicken, mit viel Ca behaftetem Profil getragen.
Worauf ich hinaus will: Behaltet die Verhältnisse im Auge, dann liegt ihr auch richtig. Und gerade bei den neuen Modelen mit sehe "scaligen" Geometrien gewinnen Turbulatoren immer mehr an Bedeutung, um auch an den äusserst schmalen und dünnen Aussenflügeln noch so etwas wie Aerodynamik entstehen zu lassen.
Fazit: ich kann jeden nur ermuntern, zumindest im Bereich der Querruder mit Turbolatoren gezielt zu experimentieren. Und das sogar im Hinblick auf widerstandsärmeres Fliegen! Nanu, wie denn das? Ganz einfach: Turbulatoren können die Querruderwirksamkeit signifikant erhöhen. Das wiederum bedeutet, dass ich weniger Ausschläge für den selben Effekt benötige und weniger Ausschläge bedeutet immer auch weniger Widerstand! Es ist also nicht immer alles so, wie es auf den ersten Blick scheint.
Ach und noch was: Akademische Diskusionen kann man sich hier getrost schenken. Denn der Zweck heiligt hier die Mittel. Wenn ein Modell mit Turbulatoren endlich das tut, waas es vorher nicht tat, dann hat sich doch der Spaßfaktor vervielfacht, oder nicht? Und nur darauf kommts an! Und im schlimmsten Fall erzielt man eben nicht das erwünschte Ergebnis und lässt es wieder sein. Punkt.
PS: ich betone nochmal: bei dem Thema gibt es auch Ausnahmen, aber die Betreffenden wissen meist längst haargeneu, was sie zu tun und zu lassen haben.