Total verharzten Motor reinigen - womit?

Gast_20230

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Hi Folks,
ich will jetzt endlich mal ein paar alte Motoren wieder flott machen die lange (sehr lange!) in einer dunklen Ecke eines dunklen Kellers in einem dunklen Schrank gelegen haben.
Die Motoren sind wohl damals offensichtlich nach dem letzten Flug ohne vorherige Reinigung eingemottet worden. Da ist wirklich ALLES fest.
Da die Motoren aber optisch noch sehr gut sind würde ich sie gerne wieder flugfähig machen.
Welche Mittelchen bieten sich dafür an? Aceton? Bremsenreiniger? Kaltreiniger? Die gute Scheuermilch aus der Küche? Die WC-Ente??? :D
Ach ja, zwei der Motoren haben eine GRÜNE Pampe drin. Ich nehme an das war irgendein Synthetik-Zeugs, oder ein ominöser Spritzusatz!? Der Rest müsste m.E. noch aus der Rhizinus-Zeit stammen, sieht zumindest alles lecker braun aus.

Und wenn wir gerade dabei sind: Wie ersetzt ihr die Papierdichtungen? Immer und nur die Originalteile kaufen? Wenn's die nicht mehr gibt mit der Nagelschere aus Dichtungspapier rausfieseln? Oder Curil-C rein :eek:
Thx.
 

stobi

User
Hallo,

ich habe so alte Motoren immer mit Sprit ne weile gebadet.
Diesel, Petrolium oder Waschbenzin soll auch super funzen.
Dann mit Pinsel ordentlich schruppen und langsam lösen.
Lass der sache Zeit.
Oft sind die Lager zu wechseln....

Für angebackene Rizinussachen sollen Spülmaschinen Tabs gut funktionieren.
 
Papierdichtungen

Papierdichtungen

In der Autoindustrie/Autohändler gibt´s für kleines Geld Dichtmittel z.B für Zylinderköpfe, ist zähflüssig grün in Tuben, das benutze ich immer. Ist super in der Handhabung und macht dicht. Z.B. auch für den Auspuffflansch. Habe da so eine Tube grünes Zeug von der Marke mit dem Blitz. Falls ihr natürlich Voruteile gegen bestimmte Marken habt, könnt ihr euch natürlich gerne an die Marke eures vertrauens wenden.:D

Gruß
 

Gast_20230

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Hi Funstar,
das grüne, glibberige ist besagtes Curil-C (so geschrieben wenn ich mich recht entsinne).
Ich denke aber in feinsinnigeren Kreisen wird das als Pfuscherpampe abgelehnt :D
 
Naja jeder wie er möchte. Wie gesagt die verarbeitung sprich auftragen finde ich persönlich eben recht einfach, es dichtet sehr gut und wenn man die reste gleich mit einem tuch entfernt ist es nicht zu sehen. Da finde ich das von Hand nachschnippeln von Papierdichtungen wesentlich aufwändiger. Aber jder wie er mag.;)
 

Jan Klimaschka

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stobi schrieb:
Hallo,

ich habe so alte Motoren immer mit Sprit ne weile gebadet.
Diesel, Petrolium oder Waschbenzin soll auch super funzen.
Dann mit Pinsel ordentlich schruppen und langsam lösen.
Lass der sache Zeit.
Oft sind die Lager zu wechseln....

Für angebackene Rizinussachen sollen Spülmaschinen Tabs gut funktionieren.

das sind alles gute tipps so würde ich auch vorgehen,jedoch am Anfang kann man es sich auch leichter machen und vorallem auch schneller.
einfach den motor in eine zange oder schraubstock einspannen heissluft fön anschalten,vorher sollte der zylinderkopf entfern werden bzw die schrauben daraus,und schön mit dem heissluftfön auf die verklebten stellen richten.

irgendwann wird das rizinus so weich bis es schmilzt und du die teile problemlos auseinander nehmen kannst.
ich würde an deiner steller den ganzen motor komplett auseinander nehmen,so kannst du jedes teil sorgfältig wieder in einem top zustand bringen.
danach so machen wie der kollege beschrieben hat;)
 

Bernd Langner

Moderator
Teammitglied
Heissluft ist schon ok

Heissluft ist schon ok

Hallo

Heissluft ist schon ok aber nicht das
einfach den motor in eine zange oder schraubstock einspannen
sondern einfach Arbeitshandschuhe anziehen das reicht auch.

Ansonsten gibt es welche ohne Feingefühl die drücken dann den Motor zu fest.:) .

Gruß Bernd
 

Jan Klimaschka

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hi bernd

bei solch einer arbeit sollte feingefühl oberste prärorität sein!!

mit arbeitshandschuh geht das selbstverständlich auch;););)
 
Hallo

Ich mache das mit Backofenreiniger. Funktioniert prima. Allerdings dunkelt das Aluminium dabei etwas ab. Wird aber super sauber.

Zum Teil wird bei den Reinigern auch empfohlen, das Ganze warm zu machen.

Probiers mal an einer wenig sichtbaren Stelle.

Gruß

Georg
 

Gast_20230

User gesperrt
Hallo,
danke für die vielen Tipps.
Ich habe gerade im Keller noch Grillreiniger gefunden (wer brauch denn sowas? Brennt sich doch sowieso frei!? :D ). Und was für verbrannte Körperflüssigkeiten in- und ausländischer Tierarten geeignet ist...
Funktioniert super, da geht der Schmodder weg wie nix. Abgewaschen habe ich es dann mit 4-Takt Sprit von Graupner. Nicht weil der mir besonders geeignet erschien sondern weil der schon seit ca. 28 Jahren im Keller steht und sicher nicht mehr in meine Motoren kommt.
Jetzt blitzt und blinkt der Webra und wartet auf die Feile....

p.s.: Jetzt kann ich immer behaupten regelmässig Grillreiniger zu verwenden.
Ich muss ja nicht sagen wozu :p
 
Bref von Henkel

Bref von Henkel

Hat jemand schon einmal "Bref Power Fettlöser" ausprobiert? Meine ersten Versuche waren vielversprechend, aber was sagen die Experten???

Würde mich über einige Profimeinungen freuen, ob das Zeug geeignet ist.
 
Hi all

also ich lege die Motoren erstmal 1 Woche in Spiritus. Danach sehen sie schon mal besser aus; wieder saubermachen und Trocknen lassen.
Dann haben wir uns ein Ultraschallbad zugelegt. Darin werden die Motoren (10 ccm passt noch so rein) mit Bref eingelegt und mehrererererererere Minuten
gereinigt. Hat bis jetzt immer gut funktioniert
 
sirtomschmidt schrieb:
also ich lege die Motoren erstmal 1 Woche in Spiritus. Danach sehen sie schon mal besser aus; wieder saubermachen und Trocknen lassen.
(Brenn-) Spiritus kann ich nicht empfehlen. Damit habe ich schon einmal einen Cox gehimmelt. Den Motor eingelegt und vergessen (lag 1 - 2 Wochen drin IIRC). Danach war der Spiritus eine Gallerte und die Aluminiumteile hässlich oxydiert.

Kann natürlich auch an Vergällungszusätzen im Spiritus gelegen haben, oder die Legierungen der Cöxe sind speziell empfindlich. Oder Elektrokorrosion mit den Stahlteilen, was weiss ich. Ich würd's jedenfalls nicht mehr machen.


Diesel/Kerosin/Petrol bewährt sich eigentlich zum Lösen von verharztem Öl.
 
Also, man bekommt alles an Verharzungen ab,
das steht glaube ich außer Frage.
Jeder Fleck im Anzug geht auch raus, notfalls halt mit der Schere.....

Der große, kritische Punkt ist wohl, mit wie scharfen Mitteln ich
der Verharzung zu Leibe rücke. Sandstrahlen geht prima,
auch Schmirgelpapier, sagen wir mal 120er Körnung, ist klasse.
Nur wie sieht der Motor danach aus ?

Das Motto lautet wohl, so sanft wie möglich, so kräftig wie gerade nötig.

Backofenreiniger oder auch Grillreiniger enthalten Tenside, aber auch Säuren,
lässt man sie zu lange einwirken, also z.B. über Nacht, ist die metallische
Oberfläche mit Sicherheit angeriffen und zumindest ireversibel fleckig.
Daher nur im Minutenbereich einwirken lassen und dabei bleiben und beobachten, so kann man notfalls sofort reagieren und mit Wasser abspülen.
Um Metalle richtig blank zu bekommen, hat sich auch (verdünnte) Phosphor-Säure bewährt. Eine weitere Möglichkeit ist auch, einen viertel Tab für
die Spülmaschine in kochendem Wasser aufzulösen und dann die betreffenden Motor-Teile reinpacken. Das lößt auch super.

Bei den Aluteilen der Motoren würde ich aber nichts
dergleichen empfehlen. Da bei solchen Aktionen die Zeit kaum eine
Rolle spielt, kann man die Motorteile in Bio/Diesel, oder Petroleum einlegen (Biodiesel stinkt am wenigsten) und warten. Die metallischen Oberflächen werden dann garantiert nicht angeriffen.
Verscheidene Synthetik Modellmotoröle wie Aerosave oder Molsyn
lösen auch sehr gut, letztens habe ich sehr gute Erfahrungen mit Ballistol
(Waffenöl) gemacht. Das dauert zwar ein paar Tage, aber der unversehrte Motor mit "Original-Oberfläche" ist mir wichtiger als schneller Erfolg.

Viel Erfolg
Klaus
 
georg66 schrieb:
Hallo

Ich mache das mit Backofenreiniger. Funktioniert prima. Allerdings dunkelt das Aluminium dabei etwas ab
:eek: :(

Es gibt Backofenreiniger, der speziell auch für Alu geeignet ist. ;) Das steht dann auf der Dose drauf.
Da verfärbt sich dann nix.:)

Gruß
Oliver
 

R_P

User
Hallo,

ich dachte - das hatten wir schon mal hier mit drag-drop ...

ATF ist die beste Idee. Was 100% klappt und sehr preiswert ist, ist die folgende Methode (Ich gehe so vor, d.h. Praxis erprobt, keine Theorie):

1. Schritt

Mit Caramba oder WD 40 zu spritzen, 1 Woche in einer luftdicht verschlossenen Plastiktüte(verschweißter Gefrierbeutel) auf die Heizung legen, nicht den Motor drehen, den Vergaser abnehmen und in ein Ultraschall-Reinigungsgerät legen. Hier folgende Lösung ansetzen:
40% Wasser
40% Spülmittel
20% Stahlfix o.ä.
ca. 20 Minuten behandeln und mit Bürstenzahnstochen Drosselküken, etc. reinigen.

2. Schritt:

den zugelaufenen Motor entleeren. Den Motor nun mit Nähmaschinenöl (z.B. Ravenol erhältlich bei real für 1,59 Euro) und WD 40 zulaufen lassen. Bei starker Verharzung nochmals eine Woche auf die Heizung. Vorsichtig den Motor drehen, ohne Luftschraube, bei harten Stellen sofort aufhören zu drehen, den Motor zerlegen und im Ultraschallbad s.o. reinigen. Läßt er sich drehen, ohne dass er sich hakelig anfühlt, mit Nähmaschinenöl zulaufen lassen. Der Motor ist für den ersten Testlauf bereit.

Vorbeugende Maßnahmen.......

50/50 ATF und 5W40 Synthöl ansetzen und nach JEDEM! Flugtag diese Afterrunlösung einfüllen. Säuren etc. werden dadurch neutralisiert.

R_P
 
Ist zwar schon älter der Tread, aber will Euch nicht meine Erfahrungen ersparen.

Unlängst getan, also auch nicht aus der Mode:

Das geheimnis ist die Temperatur!
Ihr braucht keinerlei chemische Keulen oder gar Tage oder Wochen.

Schon in den 80-er Jahren so gemacht:
Ihr nehmt Einen Topf mit Wasser, einen Spritzer Spülmittel dazu und zum Kochen bringen.
Ihr könnt den Motor zerlegen, oder einfach im Ganzen hineinlegen.
Den Motor im Wasser 10 Min auskochen.

Nach 10 Min ist der Motor fast blitzeblank.

Für Hartnäckige Motoren hilft ein Geschirrspültab! Einfach in dieses Wasser dazu reinschmeißen
und den Motor nochmal für 5min kochen.
Auch eine Zahnbürste hilft hier zur Schmutzentfernung!

Alles was jetzt noch am Motor hängt lässt sich nur noch mechanisch reinigen!

Im Anschluss den Motor oder Teile gründlich mit klarem Wasser spülen und ausschütteln.
(im zusammen gebautem Zustand Schuss WD40 ins Vergaserloch bei offener Kurbelwelle und nen Schuss
bei UT/OT Kolben in den Abgasflansch und dann einfach in die Sonne oder auf die Heizung legen.

FERTIG!

Gruß
Wolfgang, der schon viele Motoren gereinigt hat und die noch in meinem Besitz sind laufen alle immer noch!
 
...nur, weil es immer wiederholt wird:
Vorsicht mit Empfehlungen von WD40 und Ballistol als Korrosionsschutz in Hohlräumen. Beides enthält Petroleum. Ganz prima zum Reinigen, aber es greift langfristig Bunt- und Leichtmetalle an, wenn keine ausreichende Belüftung vorliegt. Bei Wolfgang mag es wegen der Heizung/Sonne ohne Korrosion funktionieren, bei anderen ruiniert es z.B. das Pleuellager.
Gruß Andreas
 
Zuletzt bearbeitet:

matt

User
Hallo,

mit Auskochen in Spüli wäre ich vorsichtig, so ist mir mal ein OS FS91 im Zeitraffer ergraut. Das Zeug greift bei der Temperatur scheinbar das Alu an.

Gruß Andreas
 
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