Flügelsteckung aufreiben

seagull1

User †
Hallo,
Vor über einem Jahr habe ich einen fast-ARF-Segler gekauft. Nun bin ich dabei diesen flugfertig zu machen. Der Flächenstahl ist ein gehärteter Rundstahl, das Gegenstück besteht aus einem Messingrohr im Flügel. Leider habe ich erst jetzt bemerkt, dass der Stahl größer als der Innendurchmesser des Messingrohres ist (wahrscheinlich nur einige Hundertstel/Tausendstel).

Da Messing weicher als Stahl ist, habe ich versucht, den Durchmesser des Messingrohres zu vergrößern. Da ich kein Zugriff auf eine (verstellbare) Reibahle habe, habe ich mir folgendes Hohnwerkzeug ausgedacht. Ich umwickelte einen runden Buchenholzstab am Ende mit ca. 2cm Schmirgelpapier, selbstverständlich das Ende des Schmirgelpapiers am Rundstab festgeklebt. Das Ganze spannte ich in einen Akkuschrauber ein und versuchte in einer Art „Hohnbewegung“ das Rohr aufzuweiten. Mehrmals musste ich dabei das Schmirgelpapier auswechseln, denn dieses trägt ja nicht über den ganzen Umfang. Nachdem ich auf etwa 1/3 steckbarer Tiefe einer Fläche angekommen und der Akku leer war, habe ich das Ganze aufgegeben.

Nun der Hilfeschrei: wer kennt eine bessere Methode für Heimwerker?
 

Mooney

Vereinsmitglied
Hi Seagull,
mess doch den Flaechenstahldurchmesser mal genau aus. Dann schnappst Du dir die beiden Flaechenhaelften, schlappst zum naechsten stahlverarbeitenden Betrieb, eine Schlosserei reicht auch. Die haben die Bohrer sehr fein abgestuft. Da koennte Dir geholfen werden.

Oder Du kaufst Dir einen entsprechenden Bohrer (Eisenthomas oder so).

Oder Du misst mal sehr genau wieviel der Stahl dicker ist wie die Bohrung und holst was vom Stahl herunter.
Geht gut mit Staenderbohrmaschine und Lappen/Lamellen Rundschleifer (Baumarkt). Nur Zeit muss man mitbringen wenns guter Stahl ist.

Bis denne

[ 06. März 2003, 13:33: Beitrag editiert von: Mooney ]
 
Hallo Seagull,

warum spannst Du nicht einfach den Flächenstahl in eine (Stand-)bohrmaschine und schleiftst diesen um die erforderlichen 100stel Millimeter ab. Ich denke, daß diese Methode selbst bei einem gebogenen Flächenstahl und daher ohne Bohrmaschine einfacher zu machen ist als die bereits eingeklebte Hülse aufzuweiten. Mit einem feinen qualitativ brauchbaren Schleifpapier führt diese Methode eigentlich immer zum Erfolg.

Fliegergrüsse,

Tobi

MFGN
 

Volker Cseke

Moderator
Teammitglied
Hallo Seagull,

auf keinem Fall versuchen, die Messingröhrchen auszubohren. Selbst mit einer Reibahle werden die Schnittkräfte schnell so hoch, dass das Röhrchen im Flügel losgebrochen und auf der Innenseite beschädigt wird. Beim Bohren mit ganz kleinen Durchmesserdifferenzen verkantet der Bohrer sofort, da ein sicheres und genaues Einspannen bei einer Tragfläche nicht machbar ist.

Besser ist ein Abarbeiten des Rundstahls. Erfahrungsgemäß liegen den Baukästen oft unförmige Rundstähle bei. Wenn Du mal mit einer entsprechenden Rundstahlstange probierst, vielleicht passt ja einfach ein Stück aus dem normalen Sortiment des Händlers Deines Vertrauens. Sogenannter Silberstahl liegt überigens immer an der unteren Grenze der Maßtoleranz. Und wenn Du keinen passenden findest, so ist das Abschleifen in der Bohrmaschine ein guter und sicher Weg um den passenden Stahl zu erhaltern. Aber bitte auf die Finger aufpassen!

Gruß

Volker
 

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