Stromzange ok?

Hans2

User
Bin gelegentlicher E-Segler Flieger. Nach den Nachladezeiten für meine Akkus ziehen meine Brushless-Treiblinge so zwischen 20 und 50 A je nach Voll- bzw. Teillast. Nun will ich ein bißchen experimentieren und suche dafür nach einer direkten Anzeige der Stromstärke. Macht der Kauf einer Stromzange (20 Euro-Stromzangenvorsatz f. Millivoltmeter) Sinn oder sind sie zu ungenau (>10%) z. B. wegen Welligkeit oder Frequenz "unseres" Stroms? :confused:
 
eine gleichstrommesszange - und die brauchst du - ist in der regel deutlich teurer.
ich denke mal, es handelt sich um ein teil zum messen von wechselstrom. das nützt dir am akku nix.


vg
ralph
 

Hans2

User
Danke Ralph,

habe nachgesehen, der Vorsatz geht tatsächlich nur ab 40 Hz. Also wirds für mich teuerer. Ne Gleichstromzange tät es also?
 
Hans2 schrieb:
Danke Ralph,

habe nachgesehen, der Vorsatz geht tatsächlich nur ab 40 Hz. Also wirds für mich teuerer. Ne Gleichstromzange tät es also?

Die Gleichstromzangen sind für eine recht gute Abschätzung des Stroms bei deinem Antreib genau genug. Es langt sicherlich um zusehen ob du bei deinem Antrieb mit dem Strom in grünen Bereich bist und die gewählte Kombination aus Akku und Luftschraube past.
Die Genauigkeit der Stromzangen ist wegen des gewählten Messeffekts halt eben etwas ungenau (2-5%). Wenn du aber nicht vor hast deine Antriebe exakt zu vermessen um so auch Wirkungsgrad etc heraus zu bekommen bist du mit der Stromzange gut bedient. Vor allem die Messung ist einfach und schnell durchzuführen da du die Zange einfach um das Akkukabel hälst. Bei den anderen Methoden muß halt irgenwie ein Shunt Wiederstand zwischen Akku und Regler gesteckt werden.
Preise für ein halbwegst brauchbares Gerät dann so ab € 50 - € 60.

Gruß -Stephan-
 
Hi,

ich würde auch mal einen Datenlogger mit ins Kalkül einbeziehen. Hat meiner Meinung nach nur Vorteile: stationär am Boden und im Modell einsetzbar (21 Gramm Gewicht), Erfassung von allen nötigen Parametern (Strom, Spannung, Drehzahl und Temp. möglich, Höhe....), Auslesen und Auswertung am PC, und ganz sicher wesentlich genauer als ein "Schätzeisen" oder Geräte mit shunt (Eagle Tree funktioniert durch Auswertung des Hall-Effekts, Magnetfeldänderungen). Also: wenn billig, dann kannst du dir einen Shunt selber bauen (Bernd König hat auch eine ganz einfach anleitung dazu auf seiner HP), oder aber etwas Geld ausgeben - aber dann auch eine "richtige" Lösung. Ich werde mir zu Weihnachten den EagleTree E-Logger schenken lassen.

Gruß,
Peter


P.S.: Steinhard Modelltechnik bietet kalibrierte Shunts an für wenig Geld.
P.P.S.: E-Logger: http://www.eagletreesystems.com/MicroPower/4.htm
 

micbu

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@Stevie-1

5%???
So ungenau ist keine Stromzange! Wenn das so wäre, dann wären sie Schrott.
Max. 3% bei den billigen und 1% bei den besseren Geräten ist normal.
Hier ein günstiges und brauchbares Gerät:
http://www.pollin.de/shop/shop.php
Abweichung von max. 2,5%. Bei meinem Exemplar liegt die Abweichung bei 1,2% bei 50A.
Einen Datenlogger kann man nicht mit einer Stromzange vergleichen, die Handhabung einer Stromzange ist viiiiiiiiiel einfacher. Ich würde nie wieder auf eine Stromzange verzichten wollen.

@Peter

hast du schon mal solch ein "Schätzeisen" benutzt?
Du wirst überrascht sein, wie genau solch ein Schätzeisen ist!

Viele Grüße, Michael
 
wenn man auch in flight daten haben möchte - und nur da sieht man, was wirklich sache ist (peakbelastungen etc) - ist eine stromzange etwas unpraktisch.

ich nutze seit es ihn gibt den unilog von SM_modellbau (inkl. bl-drehzahlsensor) und bin sehr zufrieden damit. die auswertung mache ich mit logview. erst damit wird das bild vollständig (freie skalierbarkeit aller achsen)

vg
ralph
 

micbu

User
Das ist ja eine ganz andere Anforderung.
Wenn der TE nach einer Stromzange fragt, dann wird er das wohl kaum vorhaben. Wie bereits geschrieben, man kann diese Geräte nicht vergleichen.
Die Flugdaten interessieren, mich persönlich, gar nicht. Der schlimmste Fall ist am Boden, da muß alles passen, dann passt es im Flug erst recht.

Viele Grüße, Michael
 
3% bei einer Stromzange - bei 40 A muß man meist auf den größeren 400 A Meßbereich umschalten, und die 3 % wären dann ja plusminus 12 Ampere, oder sehe ich das falsch ? Wenn ich also 72 Ampere verbrate, zeigt mir die Stromzange irgendwas zwischen 60 Ampere und 84 Ampere an - und ist damit nach Herstelleraussage hinreichend genau :eek:

MfG Peter
 

micbu

User
Ja, das siehst du völlig falsch!
3% von 72A sind ca. 2,1A welche die Zange falsch anzeigen dürfte (nach Herstellerspezifikation). Du mußt vom realen Wert ausgehen und nicht vom maximal möglichen. Die tatsächliche Genauigkeit ist meistens aber viel viel besser, daher auch die Aussage über mein Exemplar. Ich bin in der glücklichen Lage solche Geräte genau kalibrieren oder vermessen zu können. Mein Gerät zeigt bei 50A +1,2% zuviel an, also 50,6A. Bei 150A ist bei mir der Fehler +0,5%. Die Anzeige beträgt dann also 150,8A. Über 200A habe ich nicht kalibiert, da dieser Bereich für mich unbedeutend ist.
Für mich persönlich ist diese Genauigkeit !mehr! als hinreichend!
Die 3% aus dem Beispiel sind aber generell schon ein sehr schlechter Wert. So ziemlich alle Zangenamperemeter sind da, real, deutlich besser.
Mir persönlich ist noch kein Gerät untergekommen welches so schlecht war.
Die Genauigkeit ist also wahrscheinlich sogar höher als mit einem Datenlogger, denn man kann entweder Stromrichtig oder Spannungsrichtig messen. Beides geht mit solch einem Shunt Datenlogger nicht, das ist physikalisch nicht möglich bei einer Shunt Messung.

Eagle Tree funktioniert durch Auswertung des Hall-Effekts, Magnetfeldänderungen
Was denkst du denn, wie eine Stromzange funktioniert?

Viele Grüße, Michael
 

Hans2

User
na, da habe ich ja eine schöne Diskussion losgetreten. Danke Euch allen für die vielen für mich neuen Infos. Tatsächlich geht es mir allein um Messungen bei v= 0 also am Boden. Da reicht eine einfache Messzange.
Viele Grüße
Hans
 

micbu

User
Dafür ist das Forum doch da. Jeder kann seine Meinung mitteilen und du als TE kannst das für dich passende raussuchen. So soll es sein!

P.S.: wundere dich bei einer Stromzange nicht darüber, daß bereits ohne Last, bei Gleichstrom, ein Wert angezeigt wird.
Stromzangen haben dafür eine "Delta" Taste über welche vor der Messung genullt werden kann.

Viele Grüße, Michael
 

spacy

User
das Watts Up
http://www.unitedhobbies.com/UNITED...ct_Name=Watt_Meter_&_Power_Analyzer_(Watts_up)
bekommt man bequem in oder an nicht allzu kleinen Modellen unter und es speichert die jeweils höchsten erreichten Werte, bis der Akku wieder ausgesteckt wird.
Wenn man drauf verzichtet, mit Vollgas zu starten zeigt es hinterher die Peak-Werte der Flugphase an. Und sowieso immer den aktuellen Wert, zu einem recht günstigen Preis wie ich finde und für den Hausgebrauch ausreichend.
 
Hallo

zuerst habe ich alle meine Messungen mit der Stromzange gemacht. Da hat man einen guten Anhaltspunkt.

Später habe ich mir dann doch noch einen "mitfliegenden" Dattenlogger besorgt; man will ja wissen wie die Strombelastung im Flug ist.

Ist diese im Flug und bei fortgeschrittenem Entladen gleich ??

Zumindestens in der Impellerfliegerei ist dies nicht so;

Mit Akkuerwärmug und verschiedenen Lipos von anderen Herstellern kann so ein Antrieb dann ganz schön übers Limit gehen. Es ist auch interessant (als Liponeuling), wenn man sich im Frühjahr mit der Lipofliegerei beginnt, am Start "nur" so um die 90A zieht. Im Sommer dann die Stromaufnahme so locker über 110A im Flug steigt. Da muß man vorsichtig mit dem Gas-Knüppel umgehen.

Gruß
Thomas
 
genau das habe ich gemeint.

es gibt durchaus antriebskonstellationen, wo die stromaufnahme im fluge höher ist, als im stand.

allein, weil die lipos warm und damit deutlich reaktionsfreudiger werden.

oder wo bei bestimmten manövern die propellerlast größer wird, als im stand (abruptes herausbeschleunigen ).

was ich meine, sieht man schon daran, wenn man sich mal anguckt, was in der beschleunigungsphase des motors ohne last passiert, bevor sich die leerlaufbalance eingestellt hat. da treten im sekundenbereic ströme auf, die mehr als doppelt so groß sind, wie der nominale leerlaufstrom.
unter last geht das genauso.

und gerade diese strompeaks sind eminent wichtig für das überleben des stellers bzw. das saubere funktionieren des antriebes in JEDER situation.

ich glaube, die meisten unterschätzen diese geschichte noch viel zu sehr!

vg
ralph
 

micbu

User
Verstehe ich dich jetzt richtig? Du möchtest sagen, daß die Belastung im Flug höher sei als am Boden? Dann stimmt bei deiner Messung am Boden etwas nicht! Du darfst nicht Äpfel mit Birnen vergleichen.
Wenn du nur kaltes Frühjahr mit warmem Sommer vergleichen möchtest, dan hast du Recht. Bei Kälte geben die Akkus deutlich weniger Leistung her als im warmen Sommer.

@powercroco
dann hast du den Strom am Boden nicht richtig gemessen. Um den Maximalstrom zu bestimmen muß der Akku natürlich schön mollig warm sein, das ist klar.

was ich meine, sieht man schon daran, wenn man sich mal anguckt, was in der beschleunigungsphase des motors ohne last passiert, bevor sich die leerlaufbalance eingestellt hat. da treten im sekundenbereic ströme auf, die mehr als doppelt so groß sind, wie der nominale leerlaufstrom.
unter last geht das genauso.
Das ist richtig und sollte nicht unterschätzt werden. Diese Peaks können von enormer Höhe sein, sollten einem vernünftigen Regler aber absolut nichts ausmachen.


Viele Grüße, Michael
 
ich meine natürlich nicht dauerhaft.

einfaches beispiel:

eine am boden stallende luftschraube hoher steigung nimmt tatsächlich im fluge in dem moment mehr strom auf, wenn sie dann richtig greift.

auch beim indoorslowfly mit verstellprop ist beim zügigen schubwechsel (von +pitch auf -pitch) der strom höher als im stand.

und glaube mir, nach einigen 100 selbstgebauten und noch mehr vermessenen (antrieben) motoren weis ich so ungefähr, wovon ich rede.

btw kann man sogar auf der bremse durch extrem hohen rückstrom selbst hochwertigste steller zerstören.
bremse mal einen aussenläufer mit einer 250g schweren glocke im F5B modus von 30.000rpm innerhalb 0,5sek auf 0rpm.



vg
ralph
 
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