Profilentwurf

Eben in einem Link im K8 Thread gefunden:
The AG35..38 airfoils on the Allegro-Lite have been specially designed for built-up construction. All parts of the airfoil with open covering are flat by design. This completely eliminates the airfoil modifications due to covering sag and thus avoids the associated performance penalties. Wider than usual rib spacing can also be safely used.


Das hat mich jetzt ins Grübeln gebracht. Ich halte normalerweise viel von Mark Drela, aber schüttet man hier nicht das Kind mit dem Bade aus? Sicher eliminiert man so die Problematik der einfallenden Rippenfelder, aber:

Ist der Kompromiss, den man mit langen geraden Profilanteilen zwangsweise macht, nicht grösser?
 
Hallo Markus,

bei den kleinen Reynoldszahlen ist die Grenzschicht so stabil und die Knicke in der Profilkontur zudem so klein, dass man hier keine Ablösung der Grenzschicht erwarten muss. Die mit xfoil gerechneten Polaren sehen zudem ja auch sehr vielversprechend aus. Da sich die Bespannung bei Modellflugzeugen offenbar nur sehr wenig unter den Luftkräften verformt, kann man von einer prima Idee sprechen, den Duchhang der Folie durch Knicke zu minimieren.

Bei bespannten manntragenden Fliegern ist es zum Teil so, dass durch die beschleunigte Strömung auf der Tragflügeloberseite der dort gegenüber dem im Flügel herrschende verringerte Druck ausreicht, die Bespannung nach außen zu verformen. Hier hat man sozusagen das entgegengesetzte Problem.

Viele Grüße,
Benjamin
 

Hans Rupp

Vereinsmitglied
Hallo,

bitte auch bedenken, dass es ich um einem kleine K8 mit 2m Spannweite handelt. Und da kann es Sinn machen, mal die Profile auch gut zu bauen sind.

Hans
 
deftones schrieb:
bei den kleinen Reynoldszahlen ist die Grenzschicht so stabil und die Knicke in der Profilkontur zudem so klein, dass man hier keine Ablösung der Grenzschicht erwarten muss.
Schon klar. Nur frage ich mich, ob die Fehler, die man durch geblähte oder eingefallene Bespannung sich einhandelt nicht in einer ähnlichen Grössenordnung sind wie die Nachteile durch eine abschnittweise gerade Profilkontur.

Noch dazu, weil eben das Druckproblem dazu kommt: eine Bespannung ist nicht beliebig straff. Um Druckkräfte zu übertragen (ist ja schliesslich ihre Hauptaufgabe) MUSS sie sich deformieren.
 
Hallo Markus,

MarkusN schrieb:
Schon klar. Nur frage ich mich, ob die Fehler, die man durch geblähte oder eingefallene Bespannung sich einhandelt nicht in einer ähnlichen Grössenordnung sind wie die Nachteile durch eine abschnittweise gerade Profilkontur.
Welche Nachteile? Rechne das Profil mal selbst nach und Du wirst sehen, dass solche nicht vorhanden sind. Der Punkt ist, dass man bei den kleinen Reynoldszahlen ohnehin einen sehr langen und möglichst schwachen Druckanstieg auf der Profiloberseite einbauen möchte. Wieso dann keine geraden Abschnitte verwenden, die das Einfallen der Bespannung verhindern?

MarkusN schrieb:
Noch dazu, weil eben das Druckproblem dazu kommt: eine Bespannung ist nicht beliebig straff. Um Druckkräfte zu übertragen (ist ja schliesslich ihre Hauptaufgabe) MUSS sie sich deformieren.
Hä? Das ist ungefähr so eine gute Idee wie mit einem Seil eine Druckkraft übertragen zu wollen...
Neben der Hauptaufgabe der Formgebung erhöht die Bespannung die Torsionssteifigkeit etwas.

Viele Grüße,
Benjamin
 
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