Titan Flächenverbinder Bezug?

Hallo Segelflugfreunde

Ich würde für gerne für meinen LET Ventus und DG 1000 den Kohleverbinder durch einen Titanverbinder ersetzen. Bei Let Model ist ein Verbinder in Titan auch erhältlich. Nur wollte ich von euch wissen, wo man so etwas in Deutschland am besten bezieht und welche Legierung oder welchen Gütegrad man nimmt? Der Stab muss einen Durchmesser von 18mm haben.

Vielen Dank

Gruß Markus
 

UweH

User
Hallo Markus,

ich würde von Titan als Flächenverbinder eher abraten. Ich benutze das Material gerne für Ruderhörner, Hochstarthaken und Hochstartringe weil es zäh und fest ist, aber ab einem gewissen Kraftaufwand auch gut zu biegen. Es läßt sich u. a. mit Epoxy oder Sekundenkleber ausgezeichnet kleben. Die Härte des Oberflächenbereichs ist aber nicht so toll und bei großen Belastungen biegt sich ein Verbinder plastisch. Legierungen schneiden da sicher besser ab, aber ein Verbinder aus vergütetem Werkzeugstahl ist einem aus Titan außer beim Gewicht überlegen, aber wenns leicht sein soll würde ich ein Faserverbundmaterial vorziehen. Bei Titan rechtfertigen meiner Meinung nach die Gewichtsvorteile zusammen mit den Materialnachteilen nicht den hohen Preis, außer Du fliegst durch die Hölle bei über 500°: die Zunderbeständigkeit und Warmfestigkeit von Titan ist ausgezeichnet:D

Viele Grüße,

Uwe.
 
Ich bin dabei, Kohle mit Stahl zu kombinieren. 1mm Stahlrohr komplett mit Kohle verfüllt (eingeharzter Kohlestab). Ich verspreche mir eine leichte und robuste Steckung. Kohle allein bricht halt zu gerne wegen der nicht unerheblichen und unvermeidbaren Kerbwirkung. Die entfällt mit einer Stahlummantelung.
Alternativ sollte gutes Alu ebenfalls schon eine erhebliche Verbesserung bringen. Lediglich die Zugfestigkeit ist halt geringer. Aber zum Schutz der Kohle reichts.

Die teuerste Variante dürfte wohl eine Ummantelung aus geflochtenem Kohlerohr sein. Ebenfalls wieder mit normalem Kohlestab verfüllt.
Eine Möglichkeit, relativ günstig an sowas ranzukommen, könnte der Helibereich sein. Deren Heckrohre sind oft aus geflochtenem und damit gegen Kerbwirkung besser geschütztem Rohr oder aber hochwertigem und dünnem Alu. Hab nur keinen Schimmer, ob da was in deiner Größe existiert.

Aber was auch immer, ich kann dir da noch nicht mit praktischen Erfahrungen dienen, erst nächste Saison werde ich da ein paar materialien über längere Zeit in der Praxis im Einsatz haben. Sieh es also bitte einfach nur als Ideensammlung an.
 
Flächenstab

Flächenstab

Hallo Markus,

ich denke auch, dass Beste ist ein Alurohr (Kerbwirkung), gefüllt mit Kohlefasern.
Ich habe da mal 'ne Excel- Tabelle zur Berechnung der Anzahl Rovings gemacht, angestoßen durch eine Baubeschreibung in der FMT.
Bei Interesse bitte PN mit E-mail- Adresse schicken, dann schaue ich mal nach, wo ich das abgespeichert habe.

Gruß Bernhard
 

CG-Willi

User
Hallo,

ich verstehe nicht wieso man einen Kohlestab in ein Stahlrohr einfügt?

Mir ist bisher erst ein Kohle Verbinder abgebrochen hier weis ich jedoch nicht genau warum, kann durch Kerbwirkung sein oder durch mangelde Qualität des Kohleverbinders.

Wir fliegen auf unseren Grosseglern normale Kohlestäbe von guter Qualität diese brechen selbst bei Abstürzen aus 50 m nicht auseinander.

Ebenso die sind die Verbinder bei den F3B Maschinen durchgänig voll Kohle. Hier gibt es auch keine Probleme mit diesen Verbindern.

Für mich gibt es nur einen Grund ein Alu Rohr mit Kohlerovings zu füllen, das ist bei Grosseglern um sich selber einen Verbinder zu bauen ohne das man eine Form besitzen muss. Das ist jedoch meiner Meinung auch nur die zweit beste Lösung, es gibt doch am Markt fertige Verbinder mit V-Form.

Viele Grüße

Claus
 

UweH

User
CG-Willi schrieb:
Hallo,

ich verstehe nicht wieso man einen Kohlestab in ein Stahlrohr einfügt?

Weil man sich dann die extrem aufwändige Arbeit des entgratens und verrundens des Aufnahmerohrs an der Trennstelle spart:D
Ansonsten:

Für mich gibt es nur einen Grund ein Alu Rohr mit Kohlerovings zu füllen, das ist bei Grosseglern um sich selber einen Verbinder zu bauen ohne das man eine Form besitzen muss.


Mir sind runde 8 mm Vollkohleverbinder schon öfter gebrochen und da verwende ich jetzt lieber Stahl oder Glas, bei größerem Durchmesser ist das vielleicht weniger ein Problem. Ein Nachteil des Kohlestabs im Metallrohr ist, daß man nicht kontrollieren kann, ob bei einer Überbelastung, die zum Verbiegen des Rohres führt, die Fasern gerissen sind. Man muß das Teil wegschmeißen während ein Vollkohlestab sich nur elastisch verformt hätte und O.K. wäre.
Aber das ist alles kein Grund um auf Titan auszuweichen, außer wegen der Exklusivität des Materials, aber dann sollte der Ballast schon auch aus Gold oder Platin sein;) :D

Viele Grüße,

Uwe.
 

CG-Willi

User
Hallo Uwe,

ich denke das Problem ist der Steckungshülse begründet, bei einem Kohlestab als Steckung sollte man meiner Meinung nach eine GFK/ CFK/ AFK Hülse verwenden.

@Uwe
Bei welchem Modell ist Dir die Steckung gebrochen?

Viele Grüße
Claus
 

UweH

User
CG-Willi schrieb:
@Uwe
Bei welchem Modell ist Dir die Steckung gebrochen?


Hallo Claus,

bei diesem 2 m-Brettnurflügel mit 4-teiligem Flügel ist mir das mittlere 8mm, C-Roving-gefüllte Kohlerohr mehrmals bei harten Landungen gebrochen:

http://www.rc-network.de/forum/showthread.php?t=80917

Führungsrohr ist Messing, sorgfältig entgratet.
Dann hab ich Glasstäbe rein gemacht und es war Ruhe. Die biegen sich bei Überlastung und nehmen damit viel Energie auf.

Viele Grüße,

Uwe.
 
Hallo

Danke für die Anregung. Ich verspreche mir eine stabilere Steckung als beim Kohlestab. Beim Fliegen ist mir aufgefallen, daß sich die Flächen eigentlich nur an der Steckung verbiegen und nicht die Flächen selbst.
Der Gewichtsunterschied von Titan zu einem Stahlstab ist ja nicht unerheblich. Da ich mit Klapptriebwerk fliege will ich einfach ein gutes Verhältnis zwischen Gewicht und Stabilität erreichen. Ich dachte beim Titanstab auch eher an eine Legierung als an reines Titan, da das wie ich gelesen habe anscheinend zum Kaltverschweissen neigt. Keine Ahnung warum das so ist.
 
titan ist elastisch wesentlich verformbarer als stahl, auch in grade 5.
und gegen cfk wird sich titan bei gleichem querschnitt ganz deutlich mehr durchbiegen.


vg
ralph
 
Aus eigener Erfahrung

Aus eigener Erfahrung

Der MPX Milan (Spannweite 340 cm) hat serienmäßig einen 10mm Kohlestab eingeharzt in einem 12mm Stahlrohr. Solange man nicht an der Elektrowinde startet, ist das OK. An der Elektrowinde ist die Biegekraft aber so groß, dass sich der Verbinder bleibend verbiegt und damit unbrauchbar wird.

Nach dem dritten verbogenen Kohle-/Stahlrohrverbinder habe ich mir bei Titan-Concept einen 12mm-Titanstab gekauft, Länge 200mm. Seitdem ist Ruhe. Der verbiegt sich auch an der Winde nicht. Da würden eher die Tragflächen brechen.

Zu den Gewichten:

Kohlefaser im Stahlrohr: 79,5g
Titan: 102g
Stahl: 179

Wie man sieht, bietet ein Titanstab das günstigste Gewicht bei hinreichender Festigkeit.

Gruß
Gerald
 
biegen ud brechen......

nochmal:

titan biegt (verformt) sich mehr als stahl, aber elastisch - es geht hinterher wieder in die ursprungsform zurück.

aber es ist eben deutlich weniger steif.
und es wird eher nicht brechen, nur krumm, wenn man es übertreibt.

vielleicht sollte man einfach mal ich werkstoffeigenschaftstabellen gucken!
 
powercroco schrieb:
nochmal: titan biegt (verformt) sich mehr als stahl,

Hat denn jemand das Gegenteil behauptet? Ich vermute, du setzt gleichen Querschnitt voraus.

powercroco schrieb:
und gegen cfk wird sich titan bei gleichem querschnitt ganz deutlich mehr durchbiegen

Würdest du es auf da Gewicht beziehen, könnte ich zustimmen. Aber bezogen auf den Querschnitt möchte ich deine Aussage bezweifeln.

Gruß
Gerald
 
Was interessiert mich die Theorie, wenn der Titanstab gerade bleibt, während der Kohle-/Stahlrohrverbinder versagt?

Gruß
Gerald
 
Weyershausen schrieb:
Was interessiert mich die Theorie, wenn der Titanstab gerade bleibt, während der Kohle-/Stahlrohrverbinder versagt?
Der OP hat aber am Kohleverbinder die (elastische) Durchbiegung im Flug bemängelt. Für ihn düfte Titan daher eher nicht die Lösung sein.


Wobei, er redet auch von einer "stabileren" Verbindung. Mit den Begriffen nimmt er es also eher nicht so genau.
 
gerald,

unabhängig davon, dass ich persönlich die einleitung deines letzten statements für ausgesprochen dumm halte, ist es zudem sachlich falsch.

der titanstab BLEIBT nicht gerade, er wird es nach der belastung wieder. eben, weil er elastischer ist und keine bleibende verformung davonträgt wie die stahlhülle des kohlestabes.
 
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