Wo Querruder anlenken

Hallo Fachleute

Welches sind die machbaren Lösungen, wenn aus bautechnischen Gründen (ungenügende Profilhöhe) die Servos für das Querruder nicht auf der Höhe der mittleren aerodynamischen Klappentiefe montiert werden können? Der Gesamtkomplex der Ruderkinematik ist mir weitgehend bekannt. Doch die physikalischen Kenntnisse bezüglich Lage des Ruderhorns sind mir nicht vollkommen bekannt. Geht man davon aus, dass die Torsionssteifigkeit des Ruders durch entsprechenden Aufbau weitgehend möglichst klein wird, welche zusätzliche Auswirkung hat ein anderswo platziertes Ruderhorn/Servo?
Danke für eure Hilfe
Roman
 
Ich bin mir nicht 100% sicher, ob ich 100%ig alles verstanden habe, was du meinst. Es wäre auch von Vorteil zu wissen, um was für ein Modell es sich handelt. je anspruchsvoller, desto kleiner der Rahmen, in dem man sich mit Alternativen bewegen kann.

Sei also bitte so nett und füttere uns noch mit allem, was das Modell betrifft und was uns bei der Suche nach Lösungen behilflich sein könnte. Danke. :)
 
roman enzler schrieb:
Geht man davon aus, dass die Torsionssteifigkeit des Ruders durch entsprechenden Aufbau weitgehend möglichst klein wird, welche zusätzliche Auswirkung hat ein anderswo platziertes Ruderhorn/Servo?
Eher selten...
Man baut die Ruder so torsionssteif wie es eben machbar ist mit normalen Mitteln. Und dann wird das Servo dahingesetzt wo es ( gerade noch ) passt. Die meisten merken erst beim Fliegen, ob es gestimmt hat ( dann ist es meistens sehr spät...wenn noch Spiel dazukommt, es flattert sich zu Tode).
Also gibt es so Momente, innen angelenkt, man musste beim Pylonwettbewerbsflieger aus SU aussen die Ruder festkleben, dann verwanden sie sich beim Ruderausschlag, das Servo arbeitete gegen die Torsionsrückstellkraft des Ruders, aber anders ginge es nicht ( sagte der Importeur jedem, der den zweiten Flieger bei ihm orderte ;) ).
Also, Deine Frage ist so pauschal nicht zu lösen, klar, daß torsionsfeste Ruder und keine Speedambitionen wohl kein Problem mit weiter innen liegenden Anlenkungen haben. Wenn aber die Ruder schon mal recht dünn sind, dann sind sie auch i.d.R. weniger torsionsfest baubar. Man könnte sich - je nach Flieger - mit stärkeren Servos innen und aussen ankleben oder auch mit 2 kleineren Servos auf ein Ruder behelfen. Oder die Torsionssteifigkeit z.B. durch ein angesetztes Rohr am Ruder verbessern. Und aerodynamisch die Flatterneigung bekämpfen, Ruderspalte abdecken und auch die Anlenkungen fest und spielfrei machen.
 
Danke an alle gutgemeinten Empfehlungen. Es ging mir bei meiner Frage jedoch nicht um die Verwindung des Ruders oder wie ich am Ruderhorn anlenken soll. Das ist mir bekannt. Ich wollte wissen welche Auswirkung es hat, wenn ein Querruder nicht bei der idealsten Stelle, sprich mittleren aerodynamischen Klappentiefe, angelenkt ist. Es geht also in meiner Frage nicht um die Torsion, das habe ich bereits erwähnt.
Zu Guido. Es handelt sich um einen 5 m Segler mit gutem Durchzug, geringe Profilwölbung und -höhe, mit Verwölbung. Querruderlänge 85 cm. Die mittlere Klappengtiefe der Querruder liegt bei 40.5 cm. Eine Anlenkung ist jedoch nur bei 6 cm möglich. Meine Frage nochmals: Wie verhält sich das Kräfteverhältnis auf das Servo, wenn ich bei 6 cm anlenke und nicht wie im Idealfall bei 40.5 cm. Natürlich wirkt sich eine solche Anlenkung je nach Modell und wie es geflogen wird unterschiedlich aus. Doch die physikalischen Verhältnisse bleiben immer die gleichen und um die geht es in meiner Frage. Ich hoffe, dass nun meine Frage verstanden wird.
Gruss Roman
 
Hallo Uli
also kann ich davon ausgehen, dass es egal ist wo das Servo montiert und die Anlenkung auf das Ruder greift. Das Servo benötigt überall die gleiche Kraft, um den entstehenden Druck zu überwinden?
Gruss Roman
 
Unter idealisierten Bedingungen ja, weil es einfache Hebelgesetze bzw. Momentensätze sind. Da ist der Angriffspunkt der Kräfte egal.
Idealisiert deshalb weil die Torsion, die Durchbiegung der Flächen schon einen Einfluss haben. Lenke ich innen an, und die Fläche biegt sich durch, bekomme ich an der Scharnierlinie einen Frosch. Wird geringer bei Anlenkung in der Rudermitte, weil halbe Spannweite ist halber Frosch....gleiche Durchbiegung mal angenommen. Ist aber praktisch, theoretisch ergibt sich derselbe Frosch. Aber im einen Fall mittig festgehalten.
Wegen der immer vorhandenen Torsion würde ich immer versuchen auf Rudermitte zu gehen, oder eben doppelt.
 
Ok, innen kein Problem aber wie kannst du das zweite, aussen ein zuverlässiges und kräftiges Sevo mit 10.5 mm dicke montieren. Meine Fläche weist dort inkl. Beplankung noch eine Höhe von ca. 10 mm.
Gruss Roman
 

MRSPE

User gesperrt
Da wird das Servo halt 2mm überstehen !!!!!!!!!!!?????????
gibt es ja so aerodynamische Abdeckungen
ist usus bei vielen kleineren 2m Modellen dass die Servos zu dick sind
stehen dann halt vor und werden durch Plastikschalen (Servoabdeckung)
aerodynamisch günstiger verkleidet
 
Natürlich kann man Servos so einbauen dass sie vorstehen aber wenn ich das wollte und dies mein Baustil wäre, müsste ich in diesem Forum nicht nach Platz-Lösungen für den Einbau eines Servos anfragen!
Zu Kurbel. D 60 sagt mir nichts. Kannst du mir bitte den Hersteller verraten?
Gruss Roman
 
Danke allen für die Typs.
Zu Kurbel. Ja jetzt weiss ich welches du meinst. Nein solche Mini-Servos werde ich nie in meinen Grossseglern einbauen. Habe zufällig mal das Dymond 60 und noch ähliche andere geöffnet. Das D 60 zitterte und hate schlechte Stellgenauigkeit. Ist nichts für mich.
Gruss Roman
 

kurbel

User
Lustig, in F5D-Modellen reichts wür 300 Sachen und ist eines der präzisesten Servos und robust.
Ich würde lange Steuerflächen ggf. in passend kleinere teilen und dann bedenkenlos (da redundant) D60 einsetzen.

Andere Möglichkeit:
Der gute alte Umlenkhebel vorm Ruder ist flach genug machbar.
Das Servo kann dann weiter innen im Flügel liegen, da, wo es passt.
Spielfrei geht das ganz sicher, also spricht doch nix dagagen, oder?

Kurbel
 
Die zweit erwähnte Möglichkeit hatte ich bereits vorher ins Auge gefasst. Doch habe ich bis jetzt keine mögliche mechanische Variante gefunden welche Spielfrei ist. Mehr bewegliche Teile = mehr Spiel. Aber du hast schon recht mit Sicherheit wäre dies machbar. Z.B Selbstbau, passgenaue Drehachse, Kugelkopfanlenkung so wie beim Ruderhorn auch. Das wird vermutlich meine Lösung werden.
Danke und Gruss
Roman
 
Lang, lang ists her da gab es von Multiplex mit Messing ausgebuchste Umlenkhebel. So gut wie spielfrei (ich mag das Wort in absolut nicht, so etwas gibt es bei einem Gleitlager nicht), Steif und präzise.
 
Roman

wenn die Ruder torsionssteif gebaut sind kannst Du die Servo auch zur Wurzel hin plazieren, Schau mal Mueller Ellipse 3 Racing und Espada ist da auch so gemacht, (auch wenn es keine 5m Segler sind)
Wenn es undedingt ein 9-10,6mm servo sein muss wuerde ich die Futaba 3150 den D60 vorziehen:p
D60 im 5m segler ist wohl ein Witz??

Gruss
Thomas
 

kurbel

User
wakuman schrieb:
D60 im 5m segler ist wohl ein Witz??
Thomas, ich frage mich, warum nicht?
Wenn Redundanz gegeben ist (durch Teilung der Ruderfläche).
Wenn das einzelne Ruder welches vom Servo betätigt werden soll klein genug ist.
Wenn sich das Servo über Jahre in Pylonmodellen mit geringstem Spiel und ohne Ausfälle bewährt hat.

Ich würde sowas nach Gefahrenpotential und der Belastungsart entscheiden und da liegt auch ein Großsegler nicht zwangsweise über dem F5D-Modell.

Kurbel
 
Wenn Redundanz gegeben ist (durch Teilung der Ruderfläche).
Wenn das einzelne Ruder welches vom Servo betätigt werden soll klein genug ist.

Hi Kurbel,
der mehraufwand durch mehrere(2-3) servos per Ruder
durch verkabelung und das schwaechen der Flaechen durch mehrere auschnitte steht wohl im keinem verhaeltniss zu den Vorteilen (falls es welche gibt)

Aerodynamisch gesehen ist eine Anlenkung sehr unguenstig,
hat man 2-3 davon per Seite kann man sich schnell die Verluste vostellen.
Hier sieht man Servoposition bei der Espada:
esp_1062.JPG


Gruss
Thomas

PS.: ich hab selbst einen 6 Klappensegler, das kleinste Servo dort hat aber auch schon 15mm Bauhoehe.
 

kurbel

User
Ja, man kann allerdings argumentieren, dass es nicht viel Sinn ergibt, viele kleine Servos einzubauen.
Mir ging es doch nur um die recht pauschale Abkanzelung als Witz, als ob es nicht möglich sei.

Natürlich können viele kleine Steuerflächen mit jeweils kleinen Servos sinnvoll sein, aus strukturellen Gründen z. B.
Das kann den Aufwand u. U. wert sein und im Einzelfall sogar leichter sein.
Mag aber evtl. nur für extreme Modelle relevant sein.

Kurbel
 
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