B2 von Jamara

Isy81

User
Hi Leute
Habe grade bei Ebay einen B2 von Jamara mit props und Rc gekauft.
Nun eigentlich ging es mir nur um den B2
Aber folgende komponeten waren noch dabei.
Nun welche davon, würdet ihr gleich entsorgen(bei ebay) und welche sind für den b2 geeignet??
Er hat leider nicht dabei geschrieben, was für motoren drin sind. ich denke mal originale.
Komponeten:
Empfänger Micro-4 4-Kanal (Jamara) 35 Mhz, Unistecksystem
2 Micro-Empfängerquarze (35.100 MHz und 35.110 MHz)
2 Micro-Servos "Bit" (Jamara)
1 elektronischer V-Tail Mixer GWS
1 Microregler mit Anschluss für 2 Motoren (G2 von Jamara, soweit ich noch weiß)
2xAkku mit jeweils 6 Zellen 110 mAh
3 x Anschlusskabel für Akkus

Wäre über jede antwort dankbar.
Mfg
Isy
 

Isy81

User
hi
ja der mischer fliegt eh raus. sowas hat man doch schon vor jahren im sender gemischt. wußte garnicht, das es sowas überhaupt noch zukaufen gibt :)
Aber was schafft man eigentlich für flugzeiten, mit so kleinen akkus?? Bi neu im bereich slowfly und wollte mir das ganze mal angucken, weil wir zu unserem platz jetz noch regelmäßig ne halle haben.
Worauf ist bei dem gerät zu achten??
wer hat erfahrung damit??
Mfg
Isy
 
B-2 Spirit – ein außergewöhnlicher Parkflyer

Das Original

Die B-2 Spirit, im allgemeinen auch als Tarnkappenbomber bekannt, ist das ultimative Symbol der militärischen und technologischen Vormachtstellung der USA. Ein Flugzeug wie kein anderes, einzig und allein entwickelt nur für ein Einsatzprofil – Das unerkannte Eindringen in das arktische Hinterland der Sowjetunion und die Zerstörung strategischer Raketenbasen. Von den ursprünglich geplanten 132 Maschinen dieses Typs fielen nach Ende des Kalten Krieges genau 111 dem Rotstift zum Opfer.
Der Rollout des Vorbilds am 21 November 1988 war eine kleine Sensation. Jahrelang geheimgehalten, wurde an diesem Tag der Öffentlichkeit ein Flugzeug vorgestellt dessen ungewöhnliches Aussehen sich auch heute noch deutlich von der Masse abhebt und das bei seinen seltenen Auftritten stets für Aufsehen sorgt. In Anbetracht der horrenden Kosten und der damit verbundenen geringen Stückzahl von nur 21 Maschinen dürfte sich hier in Zukunft kaum etwas ändern.
Im Bereich Modellflug könnte sich dies jedoch schlagartig ändern. Seit Ende letzten Jahres bereits vereinzelt anzutreffen ist die B-2 Spirit als Slow-/Parkflyer nun ganz offiziell bei JAMARA im Vertrieb.

Das Modell

Mit ganzseitigen Anzeigen in deutschen und amerikanischen Modellbauzeitschriften wird kräftig mit der B-2 als Neuheit ’99 geworben. Perfekt vorgefertigt und lackiert, für Flugspaß von 5-10 Minuten egal ob drinnen oder draußen und sogar eleganter Segelflug – das sind hohe Versprechungen. Grund genug eine B-2 zu bauen und ausgiebig zu testen.

Aufbau / Konstruktion

Auch als Modell fällt die B-2 aus dem üblichen Rahmen:

- Gepfeiltes Nurflügeldesign mit deltaähnlichem Mittelteil (Pfeilung ca. 35°)
- Negative V-Form und extreme Schränkung von ca. 11° in den Außenflügeln
- 2-Mot Direktantrieb mit in der Fläche integrierten Druckluftschrauben

Modell und Verpackung erwecken den Anschein eines etwas zu groß geratenen Plastikmodells, aber Vorsicht, der Schein trügt. Die B-2 ist kein Anfängermodell!
Das verwendete Schaumstoffmaterial ist sehr leicht und die wenigen Teile sind recht sauber gefertigt und bedürfen wenig Nacharbeit. Auch beiliegendes Zubehör ist von guter Qualität. Die silbern lackierte Oberfläche ist härter als das Basismaterial und extrem empfindlich gegenüber mechanischen Belastungen. Kleine Druckstellen und Schrammen können zwar mit einem Folien-Fön nachbehandelt werden – aber wirklich nur mit äußerster Vorsicht.

Der Zusammenbau ist mit Hilfe der reichlich bebilderten Anleitung (inkl. 3-Seiten-Ansicht) kein Problem und erfordert lediglich ein scharfes Balsamesser, Schleifklotz, Klebeband und 5-Minuten Epoxy. Leider fehlen Angaben zum Einbau von Empfänger, Antriebsakku und Regler (Steller für die Benutzer von Schulze Produkten). Hierzu später mehr.

Abweichend von der Bauanleitung wurde das Flächenmittelstück komplett fertiggestellt und auch das Abtrennen und bewegliche Anbringen der Klappen an den Außenflügeln erfolgte vor dem Verkleben.
Die Bearbeitung der empfindlichen Teile wird dadurch erheblich vereinfacht. Im Profilbereich der Seitenleitwerke wurde kein Kleber aufgetragen. Wurde sauber gearbeitet halten diese durch einfaches Einschieben und können auch nachträglich jederzeit montiert bzw. demontiert werden. Wer das Modell mit einem anderen Finish versehen möchte, sollte als Scharnier ein mattiertes Klebeband (z.B. Scotch Magic Tape) verwenden. Darauf haftet später die Farbe besser. Speziell beim Anbringen des Scharnierbands der inneren Klappen stören einige kleine Spritzkrater. Werden diese mittels 400er Schleifpapier entfernt ist auch die schön lackierte Oberfläche ruiniert. Unauffälliger ist hier das individuelle Entfernen mit einem Mikrofräser.

Auf den Einbau der Fahrwerksverstärkungen wurde verzichtet. Die Fahrwerksbeine finden auch so ausreichend Halt im Schaumstoff und als Schreibtischmodell gibt es ohnehin geeignetere Modelle.
Die Servoabdeckungen aus Schaumstoff sind zwar leicht, aber viel zu dick. Es geht auch ohne, bzw. mit etwas Selbstklebefolie.

RC-Einbau

In der Bauanleitung ist ein Antriebsakku mit 6V, 50-100mAh angegeben. Im Gegensatz dazu werden in der RCM (Radio Control Modeler) drei Typen Akku für die B-2 erwähnt: 4/110mAh, 5/110mAh und 6/110mAh. Die 4 und 5 Zellen Akkus sind für Indoor Flying ohne Regler! Für höhere Geschwindigkeiten und Outdoor Flying wird der 6 Zellen Akku empfohlen.
Da BEC in Verbindung mit 5 Zellen nicht ganz unproblematisch ist, kamen äußerst preisgünstige 110mAh Restpostenakkus von Conrad Electronic zum Einsatz. Achtzellige SANYO Inline-Packs lassen sich wunderbar einfach auf 6 Zellen reduzieren da die Zellen mit Lötfahnen verbunden sind. Leider sind diese nicht mehr im Angebot. Aber auch mit den 4/110mAh Panasonic Stangen läßt sich problemlos ein preiswerter Antriebsakku anfertigen.

Um das Fluggewicht gering zu halten wurden zwei 6g Servos vom Typ HiTec HS50 eingebaut. Leider sind deren Anschlußkabel dermaßen kurz, daß für den Empfänger nur zwei Einbauorte möglich sind:
a) Empfänger vor Kabelaustritt im Rumpf – Antriebsakku dahinter, oder
b) Empfänger hinter Kabelaustritt im Rumpf – Antriebsakku vorn
Die Entscheidung fiel zugunsten der Lösung mit der geringsten Bleizugabe. Ja, richtig gelesen – Bleizugabe! Zum Erzielen des angegebenen Schwerpunkts mußte bei Verwendung des Inline-Packs ein 5g Klebegewicht am Rumpfende angebracht werden.

Optimal ist diese Lösung sicher nicht, insbesondere weil Empfänger und Regler eigentlich zu nahe beieinander liegen, und die Antenne läuft auch noch daran vorbei. Es spricht für die Qualität der verwendeten Komponenten, daß es trotzdem funktioniert!

Erste Versuche

Auf dem Bild in der RCM ist die B-2 ohne angelenkte Klappen in den Außenflügeln abgebildet. Da die englische Bauanleitung diese Anlenkung ebenfalls quasi als Option beschreibt, und um eine Aussage über die damit erzielbaren Flugeigenschaften machen zu können, erfolgten die ersten Flüge nur mit Hilfe der inneren Klappen. Die äußeren Klappen wurden innen mit einem Stück Klebeband in Neutral fixiert und die mechanischen Verbinder noch nicht eingeklebt. Mit den relativ kurzen Servohebeln der HS50 ergeben sich bei einer Anlenkung im mittleren Loch des Ruderhorns Ausschläge von ca. 8 bzw. 9 mm (unten/oben) gemessen an der Endleiste.
Wie zu erwarten, obwohl der innere Teil der Klappen im Luftschraubenstrahl liegt, reagiert die B-2 in dieser Abstimmung recht träge auf Steuereingaben. Bei sehr ruhigem Wetter und ausreichend großem Gelände kann dieses Flugverhalten für einen weniger erfahrenen Piloten eventuell sogar von Vorteil sein. Turbulenzen, speziell in Bodennähe, und größere Schräglagen sind jedoch zu meiden. Die im Vergleich zu üblichen Slow-Flyern deutlich höhere Grundgeschwindigkeit, die geringe Eigenstabilität und das gewöhnungsbedürftige Flugbild setzen eine gewisse Erfahrung im Fliegen voraus. Überraschend gut ist der Gleitwinkel und natürlich der Sound der beiden Mikromotoren.

Fliegen mit allen vier Klappen

Klebeband entfernt, Klappenverbinder eingeharzt, neuen Akku zusammengelötet (drei mal zwei Zellen übereinander) um die 5g Trimmblei loszuwerden - und schon ist das Wetter wieder zu schlecht! Eine Woche später der nächste Testflug. Die Anlenkung der äußeren Klappen verwandelt die B-2 vom trägen Bomber zum agilen Fighter. Nur mit dieser Steuerbarkeit ist überhaupt ein Fliegen in der Halle denkbar. Auch mit abgeschalteten Motoren ist jetzt noch eine ausreichende Ruderwirksamkeit gegeben und auch die Schwerpunktlage ist unkritischer. 161 mm sind trotzdem eher das hinterste Maß.

Flugeigenschaften / Flugleistungen

Die Flugeigenschaften der B-2 ähneln denen eines Deltas – Langsamflug und enges Kreisen erfordert hohe Anstellwinkel verbunden mit einer deutlichen Zunahme des aerodynamischen Widerstands. Bei zuviel Höhenruder nimmt die Fluggeschwindigkeit ab, das Modell wird “schwammig” und geht in einen Sackflug über. Auch dieser Flugzustand ist im Prinzip nicht kritisch solange keine weiteren Störfaktoren auftreten. Seitenwind oder Böen können zu heftigen Flugrichtungsänderungen führen.
Weiträumiges schnelles Fliegen liegt der B-2 eindeutig mehr, aber was ist eigentlich schnell hier? Mangels geeigneter Meßgeräte müssen hier Schätzwerte herhalten: Horizontale Fluggeschwindigkeit ca. 4 - 6 m/s, Steigrate ca. 0,5 m/s, Sinkgeschwindigkeit ca. 0,8 m/s, Bester Gleitwinkel ca. 1:5.
Die erzielbaren Flugzeiten liegen bei ca. 3 Minuten. Das ist deutlich weniger als die von JAMARA angegebenen 5 – 10 Minuten, aber durchaus ausreichend. Akkus, Regler und Motoren bleiben cool (zumindest im Winter), und ein Akkuwechsel ist in Sekundenschnelle erledigt.
Die B-2 fliegt auch Loopings und Rollen, “rastet” jedoch gerne in Rückenfluglage kurz ein um dann mit eine heftigen Rollbewegung in die Normalfluglage zurückzukehren. Im Bahnneigungsflug wirkt die Sache deutlich eleganter. Das Entfernen der beiden Seitenleitwerke sorgt für eine weitere Reduzierung der Flugstabilität. Abrupte Richtungsänderungen bei Seitenwind, Turbulenzen und Überziehen sorgen für zusätzliche Adrenalinschübe. Aber es funktioniert und bringt das Modell optisch dem Original näher.

Verbesserungen

Die Verwendung von Servos mit längeren Anschlußkabeln ermöglicht die Plazierung des Empfängers weit vorn unter dem Rumpfdeckel. Dadurch ist der Einbau des Flugakkus genau über dem Schwerpunkt möglich und es können verschiedene Akkus ohne Lastigkeitsänderungen geflogen werden. Ein Riesenvorteil, besonders für jene die die B-2 auch als PSS Hangsegler mit 4/5 Zellen oder mit leichten 250 mAh Akkus ausprobieren möchten. Auf das beiliegende Fahrwerk sollte man besser verzichten und dafür lieber elegantere Servoabdeckungen beilegen.

Zusammenfassung

Die B-2 ist eine echte Bereicherung der Park-Fly Szene. Für relativ wenig Geld (in den USA wird der Bausatz deutlich billiger angeboten) erhältlich, stellt das Modell mit üblichen 9 g Servos und “Restposten-Akkus” wohl eine der günstigsten Einstiegsmöglichkeiten überhaupt dar.
Das Fliegen mit der B-2 macht Spaß und ist wirklich fast überall möglich. Es ist schon erstaunlich was die beiden winzigen Antriebsmotoren leisten. Der 2-motorige Direktantrieb mit über 22.000 U/min und gestörter Zu- und Abströmung sorgt für einen unverwechselbaren Sound. Verbogene Wellen und abgebrochene Luftschrauben sind bei diesem Modell praktisch unmöglich. Sobald Motoren und Luftschrauben auch als Ersatzteile lieferbar sind, könnten sich diese zum Renner entwickeln. Dieses Antriebskonzept könnte der Webereiter für eine neue Generation vorbildähnlicher Flugmodelle werden. Wie wäre es zum Beispiel mit einer Avro Vulcan mit vier Triebwerken? Auch HLG`s könnten mit minimalen Aufwand durch an der Endleiste der Tragfläche angebrachte Motoren in Elektroflieger umgerüstet werden.

Fact-Box

Spannweite: 840 mm (Angabe 860 mm)
Länge: 380mm
Fluggewicht (Test): 130 - 138 g
Flächeninhalt: 12,8 qdm
Flächenbelastung: ca. 11g/qdm
Tragflächenprofil: E180 mod.
RC-Funktionen: Quer/Höhe kombiniert (Elevon)
Drehzahlsteuerung Motoren
RC-Ausrüstung Multiplex PICO4/5, HiTec HS50,
Schulze slim 08e
Motoren Fabrikat unbekannt, 2 x 5 g
Luftschrauben Fertigteil 65 x 13 mm (ca. 2,5 x 0.5”)
Flugakku SANYO 6/110 mAh bzw.
Panasonic 6/110 mAh
Motorlaufzeit bis ca. 3 Minuten
Gesamtflugzeit: identisch mit Motorlaufzeit
 

Isy81

User
HI Jürgen
Besten dank für diesen Ausführlichen bericht. Ich hoffe, das das modell am montag kommt. Dann bin ich ja mal gespannt.
Alles in allem hört sich das in deinem bericht extrem gut an.
Habt ihr mal versuche mit lipos gemacht für langere akku laufzeiten??
mfg
Isy
 
Die Flugzeit reicht selbst mit NiCds für die Halle aus - die Motoren sollen ja auch nicht zu heiss werden. Mit LiPo's wird das Modell natürlich wesentlich leistungsfähiger.

:) Jürgen
 

Isy81

User
HI Jürgen
na gut. da er heut gekommen ist, wirds ne lange bastel nacht. Dann werd ich mal die 110er akkus versuchen.
Besten Dank
Isy
 
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