Technische Frage!

Hallo zusammen,
baue zur Zeit eine Su35 auf und habe ein Problem mit dem Bugfahrwerksspanten bzw. mit dem verkleben.
Der Rumpf ist wie ihr seht komplett aus Kohle mit Armid, nun habe ich trotz anschleifen und reinigen (Bremsenreiniger) das Problem daß die Klebung nicht 100% ist (war). Ich habe nun alles wieder herausgerissen nochmals abgeschliffen und nun die Frage gibt es einen "Primer" den man vorab aufstreichen kann damit die Verklebung 100% ist?
Nächste Frage ist, hat jemand eine einfach Lösung für eine Anlenkung der Speedbrake?
Und noch eine, wenn ich hier fasst einbaue muß ich die Antennen komplett aus dem Rumpf herausführen?
Vielen Dank im voraus!
Gruß
Jürgen

Leider schreibst Du nicht, womit Du geklebt hast. Mit Bremsenreiniger habe ich übrigens noch nie eine Klebung vorbereitet.

Nimm für Spanten, die etwas halten sollen, Epoxyharz (Laminat, kein Epoxy Kleber). Nachdem Du die zu verklebenden Flächen benetzt hast, Spant einsetzen, den restlichen Harz mit Microballons, GFK Schnibsel oder Baumwollflocken andicken und den Spant/Rumpfübergang damit verstärken. Alternativ kann man entlang dieser Naht auch einen Roving einharzen.

So kann es aussehen (nicht lästern, ja das ist ein Boot )





Bei Fasst kommt es auf den Carbonanteil an. Ist Carbon verbaut, muss man zu mindestens das Antennenende (also das abisolierte Stück) aus dem Rumpf herausführen. Die Antennenlage so gestalten, dass der Rumpf nicht beide Antennen gleichzeitig abschirmt. Zur Not die von Robbe angebotenen langen Antennen nehmen.

Hallo Jürgen,

mit was klebst Du genau?

Also welches Harz, welcher Härter und welche Zuschlagstoffe?

Es gibt hier teilweise große Unterschiede. Ich verklebe nur noch mit Harz von Lange&Ritter Typ 285 mit Härtermix 285/500. Zusätzlich nur noch Baumwollflocken.

Hält bombig nur mit Anschleifen und reinigen mit Aceton (kein Destilat, reines Aceton!)

Hi, ich kann die zum verkleben den Montagekleber von UHU empfehlen, hält super fest und ist leicht elastich, Kartuschen im Baumarkt. Ich klebe meine Spanten immer damit im Rumpf ein.
Für den Empfänger kannst du dir die Verlängerung für die Antennen holen, gibt es fertig für ca. 15,- Euro, z.B. Schweighofer hat sie

gruss Tom

Hallo,
verkleben tu ich mit Luftfahrtharz 285/286 von R&G und als Verdickungsmaterial verwende ich Baumwollflocken, Microbaloons, Glasschnitzel und Tixopierpulver (alles je nach Anwendung) in diesem Fall Baumwollflocken. Ich verwende den Bremsenreiniger seit vielen Jahren und hatte bisher nie ein Problem, aus diesem Grund sehe ich die Ursache eher im zu verklebenden Material. Der Vorteil von Bremsenreiniger ist, daß er innerhalb kürzester Zeit absolut rückstandslos trocknet und dabei eine fettfrei Oberfläche hinterläßt.
Ok, für den nächsten Versuch verwende ich reines Aceton ist mit Sicherheit auch im Bastelkeller vorhanden.
Gruß
Jürgen

Hallo Jürgen,

schleif mal so weit an, das Du leicht das Kevlar anschleiftst. Darauf hält alles Bombig, da die Kevlar (Aramid)- Fasern nicht weggeschliffen werden können. Die flusen auf. Die Kohle- und Glasfaser wird weggeschliffen, da gibt es keinen Verbund mit der Faser, bei Kevlar schon.

Verwende einfach diesen hier, damit sind die Probleme gelöst.

"Beli-Zell"

von www.belizar.de/16411.html

der ersetzt 5 min Epoxy, Harz als Kleber, Weissleim, Hartkleber und Cynacrylat.

Klebt auch bei deinem Problem perfekt.

Erhältlich im Fachhandel natürlich auch bei auch bei uns.

Gruss

B. Zahn

Hallo,
naja dem Einkomponenten "Spielzeugkleber" traue ich nicht allzu viel zu, der Flieger wiegt fertig aufgebaut ca. 24kg und wird dann von 2 St. P120 oder 2 St P160 befeuert,
hier vertrau ich dann doch lieber auf eine 2 Komponentenlösung zumal der Spant viel aushalten muß bei einem Rasenplatz!
Ich habe heute noch die Krafteinleitung in die Außenhaut überarbeitet durch Zusatzspanten in Längsrichtung da ich den Spanten nicht formschlüssig zwischen Ober- und Unterschale einbauen kann.
Hat keiner eine einfache Lösung für die Speedbrake?
Gruß
Jürgen

j.r.b schrieb:

...anschleifen und reinigen (Bremsenreiniger)

Zum Vergrößern anklicken....

Reinigen mit Bremsenreiniger bringt nix. Da ist irgendein Zeug drin, was gut trennt. Einfach ordentlich anschleifen und 24h-Harz nehmen. Das hält dann mehr als das Laminat

Bezüglich der Bremse schau mal hier in meinem Bericht, ich habe die kleinere SU 35 von Jetwelt gebaut:
http://www.rc-network.de/forum/showthread.php?t=84230

Gruß
brosi

Also moderne Polyurethanklebstoffe/Konstruktionskleber sind wohl sehr gut geeignet um Spanten und ähnliches auf Faserverbundlaminate zu kleben.
Die Haftung ist sehr gut und der Kleber wird nicht sprödhart, sondern zäh.

Aber auch EP ist immer noch eine sehr gute Wahl, und zwar mit Tixotropiermittel/Aerosil und Baumwollflocken.

Fett- und ölfrei sollte alles schon vor dem Anschleifen sein!
Sonst reibt man sich immer wieder die Seuche in die angeschliffene Fläche hinein.
Anschleifen am besten mit maschineller Hilfe, oder sehr gründlich von Hand (wenns mühsam ist, tendiert man dazu zu früh mit schleifen aufzuhören...).
Frisches und nicht zu feines Schleifpapier oder -leinen nehmen (40er bis 120er Körnung).

Ins Aramid schleifen bringt auch nicht mehr, als einfach so anständig anzuschleifen.
Aramid lässt sich ansich gar nicht richtig kleben, angeschliffenes EP-Harz schon.

Wenn vor dem Anschleifen alles Fettfrei war, auch das Schleifpapier, dann muss und sollte man vor dem Kleben gar nix mehr abwischen!
Es ist sauber und man kann es jetzt nur noch schlimmer machen, Aceton, Wasser, Lösungsmittel kriechen die Aramidfasern entlang und nehmen allen möglichen (gelösten) Sch..ß tief mit hinein.

Angeschliffene Stellen vorm Kleben mit nicht eingedicktem Harz dünn anpinseln um den Staub zu binden.

Und bitte keine Rovings und schon gar keine Kohlerovings entlang der Klebenaht legen!
Glasrovings bringen bestenfalls keine Nachteile aber genausowenig Vorteile.
Kohle schwächt sogar die Verklebung, da die Faser senkrecht zur Belastung liegt und dann ist sogar reines Klebeharz besser, als das.
Also lieber die Kehle mit Baumwollharz füllen.

Gerade wenn doch alle immer betonen, dass es hier schließlich um keine kleinen Spielzeuge geht (denn es sind tatsächlich große, teure und gefährliche), sollte man ein paar grundlegende Dinge wissen und ernst nehmen und wenigstens keinen Unsinn verbreiten (wenn man möglicherweise mal keine Ahnung hat).

Kurbel

@brosi
die Lösung für die Speedbrake sieht simpel aus werde nachher mal ein CAD-file erstellen und was fräsen. Mein Problem sind die "Zungen",da sie bei meiner Speedbrake wesentlich länger sind und ich deshalb den Drehpunkt weiter nach vorne und unten legen muß (denke ich)!?!?
Gruß
Jürgen

Aramid lässt sich ansich gar nicht richtig kleben, angeschliffenes EP-Harz schon.

Zum Vergrößern anklicken....

Hi Kurbel,

wieso lässt sich Aramid nicht kleben?

Da hier nach Tipps gefragt wird:

Ich verklebe die Spanten nicht nur, sondern laminiere sie richtig ein. Dazu wie schon beschrieben den Untergrund gut anschleifen (ich nehm 60er Schleifpapier). Dann den Spant mit Laminierharz einkleben. Die Klebenaht mit angedicktem Harz (Baumwollflocken und Microballons) ausrunden. Darüber laminieren ich immer 2 bis 3 Lagen dünnes Gewebe. Ich schneide mir aus 80er Köber 3cm breite Streifen und verbinde somit den Spant und den Rumpf. Natürlich muß man dann den Rumpf entsprechend breiter anschleifen und auch den Spant anschleifen (falls der aus Gfk/CfK ist, bei Holz geht's natürlich auch so).

Auf die Art kann man sogar sehr dünne Spante verwenden, da die eigentliche Steifigkeit und Festigkeit aus dem GfK der Verklebung entsteht.

Gruß
Chris

markus33 schrieb:

wieso lässt sich Aramid nicht kleben?

Zum Vergrößern anklicken....

Sagen wir es mal so: So richtig gut lässt sich beides nicht kleben. Ausschlaggebend ist die aktive Fläche. Bei unseren Verklebungen sind in erster Linie die Adhäsion und in zweiter die mechanische Verzahnung von Bedeutung. Wenn wir erstmal nur EP als Matrixharz betrachten, so wäre eine nichtangeschliffene Oberfläche die beste Lösung. Leider befindet sich auf dieser Oberfläche nach der Aushärtung jede Menge "Restmaterial", Fette, Öle und anderes Zeug, was unsere Klebung stört.
Idealerweise klebt man hier bevor das Harz ausgehärtet ist, da dann noch viele aktive Moleküle unterwegs sind an denen unser Kleber angreifen kann.
Also was tun ? Runter mit dem Zeug und frische, aktive Oberfläche schaffen. Da man die Restderivate nicht mit komplett mit Aceton (bringt aber schon mal eine Menge) beseitigt, schleift man das Zeug halt runter. Idealerweise nimmt man dazu ein grobes Papier um eine rauhe Oberfläche zu schaffen. Werden Fasern dabei mit aufgerissen, so kommt uns das entgegen, da sich hier die mechanischen Verzahnungseffekte sehr gut ausbreiten können. An genau dieser Stelle kommt der Unterschied zwischen Glas und Aramid ins Spiel. Wie stark sich die Verzahnungseffekte ausbilden hängt nämlich im Wesentlichen von der Benetzbarkeit der Fasern ab. Und eben diese Benetzbarkeit ist bei bei ungeschlichteten Aramidfasern wesentlich miserabeler als bei ungeschlichteten Glasfasern.
Zur Erklärung der Schlichte: Dies ist eine chemische Beschichtung der Fasern (meist auf Silan-Basis) die für eine Benetzbarkeit der Fasern sorgt. Die Oberflächenspannung der Fasern wird dadurch drastisch herabgesetzt. Beim Anschleifen verliert man diese Schicht etwas- Die Haftung der Schlichte auf Glasfasern ist aber höher als auf Aramid, und so ist die Chance hoch, auch im angeschliffenen Laminat die Schlichte zu behalten.
Interessanterweise macht der Effekt der mechanischen Verzahnung nur etwa 1% der Haftung aus, manche Literatur geht auch von noch weniger aus. Der relative Haupteffekt - die Adhäsion - wird im Wesentlichen durch a) die Menge der aktiven Flächen und b) durch die Polarität des Klebstoffes bestimmt. Deswegen klebt auch EP besser als Weißleim

Ich hoffe damit etwas beigetragen zu haben,
Gruß
brosi

Hi Brosi!

Du machst es Dir immer etwas zu einfach mit Deinen Antworten

Sehr eindrucksvoll. Also sollte man für solche Verklebungen lieber keinen weißleim nehmen, richtig?

Gruß,

David

röööchtöööööööch

alles mit mindestend zwei Kompinenten ist schonmal gut.

Hallo Jürgen,

so als "Spielzeugkleber" kann man das nicht stehen lassen. Wenn du wüsstest was alles mit dem Kleber unter einem anderen Namen geklebt wird, hättest du keine Vorbehalte mehr.

Ein guter Kleber und ohne Probleme bei deinem Untergrund ist auch:

Pattex-Montagekleber für:

Spiegel-Glas und Metall

Haftet super auf allen Untergründen und behält eine gewisse Elastizität, d.h., der Kleber kann sich vom Untergrund nicht durch Druck-oder Zugeinwirkung lösen.

Gruss
B. Zahn

Das "BeliZell"-Zeug ist sicher gut geeignet, ist weitestgehend dasselbe wie PU-Konstruktionsleim und für viele Dinge sehr gut geeignet. Ich klebe selber viel damit. Sehr schön sind Verklebungen bespielsweise von Verkastungen an Balsaflächen, da der Klebstoff selber nach Aushärtung ähnliche Schleifeigenschaften wie Balsa hat. Aber "micromousierend" und "nanoverzahnend" ist marketingtechnischer Blödsinn.
Für den hier angesprochenen Klebefall würde ich aber das Risiko nicht eingehen. Die Adhäsion ist zwar gigantisch, kritischer ist hier allerdings die Kohäsion, nämlich die Festigkeit des Klebers in sich. Nur wenn Spant und GfK-Haut fast H7-mässig zusammenpassen mag das halten. Aber dann würde ich auch Sekundenkleber nehmen.

GRuß
brosi

soso !!... Blödsinn hmmmmm!!

soso !!... Blödsinn hmmmmm!!

.....der "Blödsinn" wie Du es nennst..mach den kleinen aber wichtigen Unterschied zu einem herkömmlichen PUR-Leim aus

Es freut mich und das ganze Team das Du zufrieden bist mit meinem Produkt

Gruß Belizar

Dann bitte ich doch einmal um eine technisch und wissenschaftlich fundierte Erklärung dieser zwei Begriffe. Weiterhin frage ich mich warum Sicherheitsdatenblatt sowie technisches Datenblatt auf Ihrer Seite zwar verlinkt sind, aber nicht angezeit werden können. Ebenso würde mich interessieren was an einem solchen Produkt "ständig weiterentwickelt" wird ?

Gruß
brosi