Ist R&G L-Harz = L285?

Hi,

ich bin gerade beim Resteverarbeiten. Ich habe noch etwas L285/H285 von EMC und steige nun auf das L-Harz von R&G um. Irrtümlich habe ich L-Harz in die noch nicht ganz leere (ca. 1/4 Liter) Flasche mit L285 geschüttet. Ich habe dann gleich zwei Testmischungen gemacht. Eine mit H285 in 100:38 und eine mit L-Härter in 100:40. Beide wurden hart. Beide Mischungen standen vor einem kleinen Heizlüfter und waren daher ca. handwarm. Auffällig war eine subjektiv längere Topfzeit. Was ich aber noch nicht gemacht habe war eine Laminatprobe, d. h. eine dünne Schicht.

Daher meine Frage: wieweit gleichen sich L-Harz und L285?

Sepp
 

Gideon

Vereinsmitglied
Epoxydwerte beider Harzsysteme

L 285: 0,59-0,65 ≈ 0,63 100/Äquivalent

L: 0,56 100/Äquivalent

Aminäquivalent des Härters 285: 64 g/Äquivalent

Aminäquivalent des Härters L: 71 g/Äquivalent



Mischungsverhältnisse auf 100 Gew. Teile Harz

0,63 x 64 = 40,32 ≈ 40 (L 285 + H 285)

0,56 x 64 = 35,84 ≈ 36 (L + H 285)

0,56 x 71 = 39,76 ≈ 40 (L + L)

0,63 x 71 = 44,73 ≈ 45 (L 285 + L)

Das dürfte bei geringen Zugabemengen noch in der Toleranz von +/- % Mischungenauigkeit liegen. Ansonsten besser gleich gänzlich entsorgen
 
Boah, eyh, Stefan....ich bin sprachlos. Vielen Dank für die Infos!

Diese besagt Flasche mit L285/L-Harz werde ich mit L/H285-Härter für untergeordnete Sachen aufbrauchen. Alles Andere wird mit L-Harz oder mit meinem neuen 55er Harz von HP-textiles (war das billigste.....) gemacht werden.

BTW und auch OT: ich habe jetzt erstmals selbst die Unterschiede von Silan- zu FK144-Schlichte feststellen können: bis einschließlich 163er-Gewebe ist für mich KEIN Unterschied in der Verarbeitung feststellbar. Bei den von mir derzeit für den Formenbau verwendeten schwereren Geweben (380er und 570er) ist der Unterschiede schon deutlicher, vor allem beim 380er. Dieses läßt sich gar nicht gut tränken. Das grobe 570er (alle Gewebe sind von HP-Textiles) läßt sich aber wieder recht gut tränken. Sollte ich für meine Rümpfe ein ca. 280er Gewebe benötigen, dann werde ich wahrscheinlich doch ein FK144 o. ä. verwenden. Beim Formbau ist's mir aber derzeit egal, ob sich ein Gewebe super oder nur so lala tränken lässt.

Stefan, Deine "Abhandlung" über Epoxydwerte & Aminäquivalente werde ich mir ausdrucken und in meiner Werkstatt aufhängen......


Sepp
 
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