D-Box für Rippenflügel

Moin,

ich suche Informationen zur Dimensionierung einer D-Box für einen Rippenflügel ("Climaxx"). Die entsprechenden Freiflugseiten kenn ich. Hat hier vielleicht mal jemand sowas bei einem RC-Segler (Spw 2,5m+) gebaut?

2x 180er Kohle-Aramid im Mittelteil und 1x im Außenflügel ist das was ich mir momentan überlegt habe, aber reicht das aus?
Muss die D-Box mit Capstrips kombiniert werden?

Gruss,
Bernd

Merlin schrieb:

Muss die D-Box mit Capstrips kombiniert werden?

Zum Vergrößern anklicken....

Das ist zunächst mal unabhängig. Die D-Box nimmt die Gesamt-Torsionskräfte auf den Flügel auf; die Cap-Strips die lokalen Biegekräfte vom Auftrieb auf die Endfahne. Wenn die Endfahne mit ihren Rippen steif genug ist, brauchts die Cap-Strips nicht, sonst schon. Ist eine Frage der Gewichtsoptimierung der Rippen. (Kann ich durch das leichtere Zwieback-Balsa das ich bei Cap-Strips verwenden kann, soviel Gewicht sparen, wie die Cap-Strips kosten?)

Deine Dimensionierung der D-Box erscheint mir saftig. Ist wahrscheinlich eher wegen der Grabbelfestigkeit nötig. Für die reine Torsionsauslegung klingt das nach Overkill. Verwendest Du zusätzlich noch Holmgurte, oder muss die Schale auch Biegekräfte aufnehmen? Dann siehts wieder anders aus.

Hallo Bernd,

als erstes eine Buchempfehlung:
Dolch, Stefan: Rippenflügel aus Faserverbundwerkstoffen
Schwerpunkt sind zwar Flügel mit Rohrholmen, auf die D-Box geht er aber auch ein

2*180er Gewebe ist für 2,5m schon recht habhaft. Wir bauen unsere habhafte F3B-Version
bei 3,1m mit 200er CFK, Stützstoff 1,2mm Herex, 80er GFK-Innenlage.

Das Problem der 180er Lage bei Dir ist das Beulversagen bei Druckbelastung. Solange nichts beult reicht 1 Lage 180er um auch die Druckbelastung aufzunehmen. Dh., eigentlich solltest Du die D-Box wie einen Schalenflügel mit Stützstoff und Innenlage (49er Glas) bauen.

So wiegt 1,0mm leichtes Balsa (100gr./Liter) + 49er Innlage rd. 200 gr./qm, eine Lage deines Handlaminats aus 180er Gewebe als rd. 160gr./qm mehr.

Oder Du baust die D-Box in mit Rippen in geodätischer Bauweise.

Capstrips zusätzlich sind im Bereich der D-Box unnötig, hinten brauchst Du sie gegen das Flattern trotzdem.

Hans

Ich habe die D-Box bei einem Modell folgendermaßen gebaut.
- Styropor oder besser Roofmatekerne mit vollständiger Nase schneiden.
- 93g/m² C-Gewebe auf einer dünnen PE Folie tränken
- die Folie mit dem getränkten Gewebe um den Kern legen und mit Klebeband stramm sichern.
- nach dem Aushärten die D-Box auf die richtige Tiefe schneiden.
- in die Schittfläche den Holm einkleben
- jetzt die halben Rippen in der Negativschale des Styropors an die D-Box kleben und ein CFK Endleistenprofil ankleben
- die Rippen mit Capstrips versehen

Auf dem Foto ist das Gewebe auf dem Styroporkern aufgebracht und die D-Box noch nicht auf Maß geschnitten.

Danke erstmal Der Climax hat einen Rohrholm und im Nasenbereich doppelt so viele Rippen wie im hinteren Bereich. Wenn die D-Box verklebt ist, dann sollten die halben Rippenabstände doch für eine deutlich erhöhte Beulsteifigkeit sorgen.
Eine Sandwichschale zu bauen, hatte ich auch überlegt, allerdings dicken wir so das Profil auf - und dann ist fast schneller ganz neu gebaut...

Weiss von euch jemand, was auf den Modellen von Vladimirs (Organic) als D-Box verbaut wird?

@Christian: d.h. Du lässt den Schaumkern in der Nase?

Gruß,
Bernd

Hallo,

ach Du willst einen Baukasten pimpen und die Rippen verwenden.
Dann sind aber 2 Lagen = rd. 0,6mm auch schon zu dick.
Die engen Rippenabstände helfen auf jeden Fall.

Hans

Hallo Merlin,
ja, ich lasse den Kern drin! Ist viel besser was Grifffestigkeit und Profiltreue betrifft.
Ich habe neben meinen Eigenkonstruktionen den Zenit Evolution mit der D-Box und Rippenflächen von CHK. Hier wurde vom Hersteller auch nur eine Lage CFK verwendet. Es sieht ebenfalls nach einer Lage 93g/m² aus. In der D-Box ist aber die doppelte Rippenanzahl wie im hinteren Teil der Fläche. Das Modell ist jetzt 5 Jahre alt und jede Rippe zeichnet sich jetzt durch die D-Box ab.