Dann will ich mal kurz antworten...
Dann will ich mal kurz antworten...
und vorab was zu meiner Person sagen.
Wie kam ich dazu, mich zu Profilen zu äussern?
Im Jahr 2000 hatte ich Kontakt zu Michael Kiefer und wir haben beschlossen zusammen ein Scalemodell mit F3B-Auslegung zu bauen (Form ist fertig, mein Modell nicht). Dazu haben wir ein Profil gesucht, wovon ich damals wenig Ahnung hatte. Michael dagegen schon und zu der zeit erschein ein Artikel von Wilhelms (extension) Erfahrungen mit einem modifierten MH32. Wir haben mit Xfoil rumgerechnet und am Ende stand ein Strak auf Basis des SA7035 mit Anpassung wie von Wilhelm angeregt.
Ich „spiele“ seit damals mit verschiedenen Programmen herum und habe mich mit vielen „wissenden“ Personen unterhalten. Mein Flugrevier ist die Teck, also Hangflug.
In der ganzen Zeit versuche ich die Erfahrungen – hier vor allem auch viele Infos aus Beobachtungen, Unterhaltungen mit Piloten verschiedener Modelle - mit den Ergebnissen meines Rechenhobbys zu einem stimmigen Gesamtbild zusammenzubringen. Es gibt da durchaus ein paar Ecken, die sind noch nicht ausreichend gefüllt. Ich gehöre zu den Leuten, die Theorie nicht als überflüssig, aber auch nicht als allein selig machend ansehen. Ich sehe mich nicht als Profilguru, -papst, Messias oder sonst irgendein allwissendes Wesen, im Gegenteil, ich zähle mich zu den Suchenden.
Leider stehe ich viel zu wenig in der Werkstatt und am Hang. Schade finde ich auch, dass ich zwar schon etliche Auslegungen für andere gemacht habe, aber meistens wenig verwertbare Rückmeldungen bekomme. Immerhin war noch nie jemand unzufrieden.
Nun zu der Frage HQ-DS oder nicht HQ-DS
XFOIL mag die HQW und auch die HQ-DS Auslegung nicht so. Es sagt vorher, dass die Ablöseblasen zu groß sind. Nur in der Praxis gibt es doch fast ausschließlich gut gelaunte, zufriedene HQW-Piloten. Gut, mit der Querruderwirkung hadern sie manchmal, aber mit einem Turbulator unten bei 70% ist das schnell behoben. XFOIL will dagegen auch einen Turbulator oben, den die Piloten aber bisher nicht entdeckt und für nötig befunden haben.
In Styro-Abachi ist das HQW offensichtlich sehr unkritisch und wird in seinen Eigenschaften als sehr angenehm empfunden. Im Bereich Grosssegler Voll-GfK-gefrässte Formen ist ein Trend zu alternativen Auslegungen (MH32 aufgedickt... ) zu sehen, auch die Piloten sind mit ihren Modellen sehr zufrieden und was die Theorie auswirft, bessere Fahrtaufnahme beim Andrücken scheint sich zu bestätigen. Je höher die Flächenbelastung, desto mehr wird die Eigenschaft des HQW bei hohen Ca-Werten sein Widerstandsminima zu haben geschätzt und desto weniger fällt die kleine Schwäche beim Fahrtaufnehmen auf. Je kleiner die Flächenbelastung ist, desto thermiklastiger werden die Modell empfunden.
Das deckt sich auch mit meinen Erfahrungen, Hauptbeobachtungsbjekt ist hier mein Masterpiece mit HQW 2,0, ein F3B Modell mit Leergewicht 2,5kg und auf 4,8kg aufballastierbar. Leer fliege ich den kaum, fast immer ab 3kg aufwärts. Zu schwer geht fast gar nicht. Er will immer etwas schneller geflogen werden als andere F3B-Modelle (Europhia2, Estrella, Energija um meine zu nennen).
Mit diesem Vorwissen schaue ich mir dann die Polaren des HQ-DS an.
Erst mal eine statische Polare bei re=200.000 aus XFOIL
HQ-DS 2,5/12 ohne (rot) und mit Turbulatoren (dunkelgelb) oben und unten bei 70% (eigentlich ist nur der obere laut XFOIL notwendig; bitte im Hinterkopf behalten, dass XFOIL für den Turbulator an sich keinen Widerstand berechnet, den wir sagen dem Verfahren ja nur, dass dort der Umschlag stattfindet) ist hier verglichen mit einem Entwurf von mir ohne Turbulator (hellgelb), dafür einmal mit der Wölbklappe 3° (grün mit blau drüber wegen der Sichtbarkeit) ausgeschlagen.
Nach XFOIL ist mein Entwurf in der einhüllenden Polare gleichgut und nicht so pingelig was die WK-Stellung angeht. Fahrtaufnahme ist besser.
Jetzt schauen wir mal was JavaFoil dazu meint.
Hier der Vergleich HQ-DS gegen HR-GS3-WK bei verschiedenen Re-Zahlen ohne Turbulator. Nach JavaFoil braucht man den nämlich nicht. Hier sind die Profile gleich auf, wenn man unbedingt eines vorne sehen will dann meinen Entwurf bei höheren Rezahlen. Aber in FLZ-Vortex wird sich die Modellleistung wenn JavaFoil recht hat wenig unterscheiden.
Das ist jetzt auf die Schnelle in meiner virtuellen Mittagspause entstanden, also bitte auch mehr als lose Gedankensammlung verstehen, die als Entwurf runtergeschrieben wurde und nicht als ausgearbeiteten Vortrag. eigentlich sollte man jetzt auch die dynamischen Polaren vergleichen, aber dazu fehlt mir gerade die Zeit
Ich weiß nicht welche Verfahren Herr Dr. Quabeck benutzt, aber aus seiner Seite schließe ich dass er Zugang zu Informationen der TU Delft hat, evt. auch zu deren Verfahren. Vielleicht sieht es da anders aus. Ich habe großen Respekt vor seiner Erfahrung und bitte daher die ganze Ausführungen als das zu nehmen was sie sind, Vergleiche auf Basis theoretischer Rechenmodelle. Sage mir was rauskommen soll, es wird sich das passende Rechenmodell schon finden lassen
Hans
P.S. Konturenvergleich HQ-DS 2512 (blau) mein Entwurf (weiß) :