Bremsklappen mit Querruder und Höhe: rauf oder runter?

Hallo zusammen!

Ich hatte mich schon informiert und das Thema dann im Club diskutiert. Herausgekommen ist - die große Verwirrung :confused:

Die Gegebenheiten:
ich habe eine nicht mehr ganz moderne ASW 22B mit E-Antrieb, 2,8m Spannweite und Querruder ohne Klappen.

Wie stelle ich die Ruder beim Landen: rauf oder runter?
Und: wieviel Grad ungefähr?
Und: das Höhenruder gleich- oder gegensinnig dazu?

Besonders diskutiert wurde: Querruder hoch, Höhenruder gegensinnig, also tief. Da geht dann doch das Heck nach oben und bringt den Segler in den Steilflug. Oder wie...?

Vielen Dank für eure Tipps!

Kurt
 
Eigentlich will man beim Landen ja langsam sein, also würde sich QR runter anbieten. Hat aber zwei gravierende Nachteile:
  • Ausser bei Streifenquerruder bekommst du so aussen stark positive Schränkung. Nicht gut im Landanflug, wo Kontrollverlust bei Strömungsabriss tödlich ist.
  • Die Querruderwirkung geht fast vollständig verloren, weil das weiter nach unten gehende QR kaum mehr Auftrieb liefern kann.

Also QR nach oben. Wenn du keinen 4-Klappen-Flügel hast, recht steil, um eine Bremswirkung zu bekommen. So ca 30°. IDR wird durch den resultierenden "S-Schlag" die Trimmung dann zu stark 'Nase hoch' sein, also mit Tief kompensieren. Wieviel muss man erfliegen.
 
Wenn du eine Fläche die eine relativ hohe Landegeschwindikeit erfordert hast
würde ich die Querruder nicht nach oben ausfahren da sich dadurch der Auftrieb verringert und du noch schneller landen musst.

Ich habe einen Hotliner und jeder hat mich vor der hohen Landegeschwindigkeit gewarnt ( Querruder nach oben) habe darauf hin
die Querruder beim Landeanflug nach unten gestellt und ich kann nun meinen Flieger Handzahm landen

Höhenruder muss dabei leicht nach unten gemischt werden.
Die verringerte Querruderwirkung kann vernachlässigt werden da du beim Landeanflug eh nur leichte Korrekturen der Richtung vornehmen musst

Einfach mal in grösserer Höhe ausprobieren

Gruss
Matthias
 

Everything that flies

Vereinsmitglied
Hallo Kurt,

der genannte Segler hat zwar eine etwas höhere Grundgeschwindigkeit, ist aber normal auch ohne hochstellen der Querruder gut zu landen. Ich hatte es mal mit hochstellen probiert, war aber eher schlechter, da die Zumischerei von Tiefe immer ein wenig ein Glücksspiel war. Ich lande meinen Big Excel z.Bsp. auch generell ohne Landehilfe, man muss sich nur ein wenig an den passenden Landeanflug herantasten, das geb ich zu. So in "Ameisenkniehöhe" schon von weitem hereinzukommen, kitzelt am Anfang schon etwas am Nervenkostüm. Bei wenig Platz zum landen mag das Ganze eventuell dann natürlich etwas anders aussehen. Wenn, dann aber landen mit den Querrudern in jedem Fall nur satt nach oben, wie MarkusN ja schon geschrieben hat.

Grüsse
Didi
 
hi Matthias, das sind zwei grund verschiedene Flieger: die ASW der Thermikflieger, eher langsam, muss nur Widerstand erhöhen, keine Fahrt reduzieren.
Wenn dein Flitzer etwas zu schnell ist, kriegst du ihn nicht runter, zu langsam geht er in Standardkonfiguration nicht, sonst liegt er unten.
Also erhöhst du an deinem Flitzer den Auftrieb durch die Ruder nach unten: er wird zahm...
Bei den "grossen" schnellen ( Segelflieger) ist das glaube ich ähnlich.

Der Big Excel muss aber schon sehr weit tief angeflogen werden?!
Meine 4m SB10 (ohne Hilfsmittel) wollte am Ebersberg fast nicht runter.
 

Everything that flies

Vereinsmitglied
hänschen schrieb:
Der Big Excel muss aber schon sehr weit tief angeflogen werden?!
Meine 4m SB10 (ohne Hilfsmittel) wollte am Ebersberg fast nicht runter.
In der Tat, dem ist so! War am Anfang wirklich gewöhnungsbedürftig. Da ich aber nur die 2 Klappen Version habe, ist Butterfly kein Thema und Quer hoch brachte nichts entscheidend besseres.
Grüssle
Didi
 

Knut

User
Hallo Kurt,

QR,ca. 45°, schon nach oben. Probiere es in ausreichender Höhe einfach aus. Du wirst dann merken das du Tiefe zumischen musst, nicht Höhe.
Sorry, habe ich nicht richtig gelesen. "Höhe ein bischen tief". Warum spricht man eigendlich immer vom HR und nicht vom TR?

Tschüß
Knut
 

GeorgR

Vereinsmitglied
Querruder hoch, Höhenruder gegensinnig, also tief. Da geht dann doch das Heck nach oben und bringt den Segler in den Steilflug. Oder wie...?
So ist es. Das nennt man SnapFlap. Wäre es nicht so, dann wäre die Einstellung SnapFlap nicht ihrem Sinn entsprechend.

IDR wird durch den resultierenden "S-Schlag" die Trimmung dann zu stark 'Nase hoch' sein, also mit Tief kompensieren.
Wenn die Querruder oder die Flaps nach oben gehen, dann verkleinert sich der Anstellwinkel. Wieso die Nase dann nach oben gehen soll, ist mir schleierhaft.
 
Wenn die Querruder oder die Flaps nach oben gehen, dann verkleinert sich der Anstellwinkel. Wieso die Nase dann nach oben gehen soll, ist mir schleierhaft.
Georg,
du musst das einfach hinnehmen. Es ist so.
Sicher gibt es eine wissenschaftliche Erklärung.
Ich stelle mir einfach einen Nurflügler vor:
was passiert, wenn bei ihm die Klappe(n) hochgefahren wird?
Er "nimmt die Nase hoch".
Gruss Jürgen
 

Chrima

User
Hi
Versuchs mal auf Hand- und Fusssprache;
Ein gewölbtes Profil möchte von Natur aus vorne runter ! Zum stabilen Geradeausflug brauchen wir deshalb das HLW, welches dies verhindert, indem es den Schwanz des Flugzeugs hinten runter drückt.

Nimmt man nun durch Wölbklappen oder hochstehende QR die Wölbung weg, verkleinert sich dieses Moment und das HLW wird (beinahe) arbeitslos.

Es muss also seinen Arbeitswinkel anpassen und dies ist eben "weniger Höhe".

Grüsse
Christian
 

Chrima

User
Sorry ! Ist Quark. :eek:
Hab nur S-Schlag gelesen...

Den grösseren Einfluss hat doch das Verändern der Profilsehne und damit auch die Aenderung des Anstellwinkels des Flügels. Soll heissen das HLW steht nicht mehr im gleichen Winkel zum Flügel und gibt deshalb etwas Tiefe.

Also müsste man wenn schon, dann etwas hoch trimmen. Dies stimmt dann auch wieder mit einem Wölbklappenflieger überein, wo ich bei der Speed-Stellung ja auch ein paar Zacken Höhe zumischen müsste, wenn man den Flieger nicht laufen lassen will.

Im Fall des Themenstarters, wo es um den Landeanflug geht würd ich das allerdings nicht tun, man zieht eh manchmal etwas (zu-) viel. Und die Bremswirkung ist auch grösser, bei mehr Fahrt.

Grüsse
Christian
 
Zuletzt bearbeitet:
maagner schrieb:
...
Ich habe einen Hotliner und jeder hat mich vor der hohen Landegeschwindigkeit gewarnt ( Querruder nach oben) habe darauf hin
die Querruder beim Landeanflug nach unten gestellt und ich kann nun meinen Flieger Handzahm landen
wenn das so ist dann hast Du keinen Hotliner. Zumindest keinen, wie er mit 75 g Flächenbelastung geflogen wird. Nach unten verwölben wäre zum handzahm landen tödlich, nach oben wird auch der Widerstand größer, der Flieger geht schneller runter.
Ich glaube Ihr verwechselt was: Die Landegeschwindigkeit wird nur langsamer wenn der Auftrieb steigt bei sinkender Geschwindigkeit. Das bedeutet aber auhc mher Widerstand, also entweder mehr Motorleistung ( beim Motorflieger Schleppgas...) oder steiler/schneller. Wo soll antriebslos sonst die erforderliche Energie herkommen.
Ein echter Wettbewerbshotliner lässt sich mit QR deutlich nach oben ( also ruhig so 45 ° und ggf. auch drüber) wie ein Fallschirm nach unten fliegen, man kann auch zur Landung sehr stark anstellen, er kann fast nicht mehr abreissen, weil das Profil aussen so hoch geschränkt ist. Und lenken kann man ihn mit DiffRed immer noch passabel. QR nach unten könnte er - wenn es sich nicht mehr um einen Softie handelt - dann nämlich schnell in die andere Richtung abreissen, und beim Gegensteuern schmiert er dann ab...
 

GeorgR

Vereinsmitglied
Georg,
du musst das einfach hinnehmen. Es ist so.
Sicher gibt es eine wissenschaftliche Erklärung.
Ich stelle mir einfach einen Nurflügler vor:
was passiert, wenn bei ihm die Klappe(n) hochgefahren wird?
Er "nimmt die Nase hoch".
Gruss Jürgen
Bei einem Nurflügler stellen die Klappen das Leitwerk dar.
D. h: Klappen hoch = gezogenes Höhenruder.
Es ist so, wie Du es sagst, bei einem Nurflügler eben.

Wenn das so ist, wie Du es meinst, wie funktioniert dann Snap Flap?
Der entgegengesetzte Ausschlag der Flaps und Querruder bewirkt eine
starke Unterstützung des Höhenruders.

Auch bei den Flugphasen Thermik und Speed trimmt man das Leitwerk
in die gleich Richtung, damit das Modell weiterhin im Horizontalflug bleibt.
Also, Thermik = Klappen runter und etwas Tiefenruder, in der Speedstellung
umgekehrt.
 
Hi Kurt!

Die Frage war schon X Mal.
Jedes Mal wird u.A. behauptet nach unten sei richtig, was falsch ist.
Grund ist, daß nicht versucht werden soll mehr Auftrieb zu erzeugen sondern durch erhöhen des Luftwiderstands schlicht und einfach zu bremsen.
Das geschieht am sinnvollsten mit Ruder nach oben, zumal sich mit Ruder oben auch ein Zustand einstellt, der das Modell überziehfester macht, sich wie eine Schränkung auswirkt.
Dazu lässt sich ein Modell mit Ruder oben auch noch sehr gut steuern, selbst "Split" reicht da völlig aus.(eines der Ruder geht bei Quer_voll bis auf neutral während das Andere stehen bleibt)

Höhenruderbeimischung ist meist nicht erforderlich, die Modelle, die ich bisher eingestellt und geflogen habe hatten das fast nie nötig. (wenn, dann war es auf tief, aber minimalst)
Ich empfinde es als angenehm wenn sich das Modell selbst etwas ausbremst - es bleibt aber Geschmackssache und da kann jeder beimischen wie er mag.
Trimmen halte ich für völlig daneben, denn wenn ich die Querruder hochstelle, wohl meist beim Landen, dann muss ich die setzen, wieder wegnehmen und ggf. wieder setzen >können< ohne irgendwelche Trimmkorrektueren.
Sonst würde es ja nie etwas mit einer Punktlandung.;)

Und nun dennoch der Hinweis - eben exakt dieses Thema kehrt etwa 1/4jährlich wieder. Immer die selbe Frage und eigentlich auch immer die selben Antworten.
Wenn das der Modi zusammenfasst, dann wäre das ein ziemlich langer Thread...:D
Also ruhig mal nach den vorangegangenen Beiträgen suchen, es kann nicht schaden!:)
 
Martin Greiner schrieb:
Die Frage war schon X Mal.
Also ruhig mal nach den vorangegangenen Beiträgen suchen, es kann nicht schaden!:)
jo.

nur ein kleiner hinweis, weil ich glaube manch ein mißverständnis zu dem thema steckt da (kam auch schon öfter, mit dann anschließendem "aha"):

wenn das ein durchgehendes querruder ist, also eines bis zum rumpf, flaperon,
dann kann es sinn machen *etwas* nach unten zu fahren und etwas mehr maximalauftrieb zu erzeugen. das problem dabei: es bremst nicht.

hannes
 

Everything that flies

Vereinsmitglied
Kurt, Du hast die entscheidende Antwort bekommen, zuletzt von Martin. Probier es zuerst in Sicherheitshöhe aus, dann siehst Du wie der Flieger darauf reagiert. Wenn es nach Deinem Gefühl nicht passt, die Landung ohne hochstellen machen und dann am Boden Einstellungen korrigieren(Du siehst ja ob Tiefe dazu müsste oder ob zuviel Tiefe dabei ist am Flugverhalten beim Test in Sicherheitshöhe). Aber wie gesagt, bei einigermassen normal großer Landefläche ist die ASW auch gut ohne jegliche Landehilfe zu landen.
Viel Spaß und berichte dann bitte!

Grüsse
Didi
 
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