Segler gesucht

Hallo,

ich wollte mir eventuell im frühling einen Segler kaufen, da die Segler und Schleppmodelle immer mehr werden bei mir im Verein.
Vorraussetzungen:
-im Bereich um 3m (ca. 280-320cm)
-max. 200Euro, da ich Schüler bin.
-Ein Segler mit Vorbild (z.B.: Pilatus B4)
-Kunstflugtauglich

Also es muss kein Scale Segler sein, und Voll GFK auch nicht, einfach ein schöner Segler der in der Thermik genausogut geht wie im leichten Kunstflug.
Gibt es so einen Segler überhaupt??

Was haltet ihr von der B4 von Beineke mit 3m Spannweite? Die kostet ja nur 195 Euro. Top oder Flop??

Vielen Dank schonmal im Vorraus. Würde micch freuen wenn ihr mal ein paar Empfehlungen aussprechen könntet.:)
 
Hallo,

ich hatte mal die 3-Meter B4 von Beineke. Damals war das Modell mit einem Eppler 205 profiliert. Das entspricht Deinen Anforderungen. Leichter Kunstflug ist möglich (Rolle, Looping, Turn), im Rückenflug ist jedoch relativ schnell die Fahrt raus.

Das Modell fliegt mit dem Profil äußerst gutmütig, was auch durch die Flächengeometrie der B4 noch begünstigt wird. Es war ein wenig nacharbeit erforderlich, denn die Vorgefertigte Steckung hat leider nicht gepasst. Die Flächen waren zueinander verdreht. Dadurch hatte das Modell logischerweise auf beiden Seiten unterschiedliche Einstellwinkel.

Wenn Du ein wenig Erfahrung beim Bauen hast, ist der Mangel aber schnell behoben und bremst die Fertigstellung des Modells nur geringfügig aus (Mehraufwand ca. 30 - 45 Minuten).

Die Beineke B4 hat auch eine sehr schöne, voluminöse Rumpfform, die leider nicht bei allen, von anderen Herstellern angebotenen Modellen so gut getroffen ist. Das Modell ist also auch optisch ein guter Fang!

Allerdings muss ich dazu sagen, das ich das Modell auch schon vor ca. 15 Jahren gebaut habe. In der Zwischenzeit wurde der Baukasten vielleicht auch überarbeitet und der Fehler an der Steckung ausgebessert.

Mir war das Modell dann nach ein paar Jahren doch zu langweilig und ich habe es meinem Bruder geschenkt, der den Vogel übrigens noch immer besitzt.

Nach einer Kollision in der Luft mit einem anderen Modell war die B4 so stark beschädigt, das die Fläche komplett überarbeitet werden musste. Diese wurde dann nach der Reparatur mit Papier bespannt und lackiert. Durch die höhere Flächenbelastung läuft das Modell jetzt deutlich besser und hat dennoch kaum etwas von seiner Gutmütigkeit verloren.

Wenn Du ein wenig Spaß am bauen hast, ist die B4 auf jeden Fall empfehlenswert!

Gruß

Sven
 
Hi Sven, vielen vielen Dank für die Information:)
Das bringt mir sehr viel! Also dann weis ich schonmal über dieses Modell bescheid.

Bin mal gespannt ob noch jemand vielleicht ein anderes Modell empfehlen kann??

Gruß
 
Hallo,
das ist ja lustig. Unter 200.- Euro mit ca. 3m Spannweite wird meisst der Herr Beineke ausgegraben.

Spass beiseite. Beineke´s ASW 24 mit 3,1m Spannweite passt auch ganz gut in Deine Anforderungen. Ich hab das Modell als E-Segler und bin mit dem Preis-Leistungs-Verhältnis vollauf zufrieden.

Ein paar Abstriche musst Du allerdings machen: Die Flächen biegen sich bei Belastung ziemlich durch, d.h., richtig heftig "rumlassen" kann man die Kiste nicht. Für Looping, Rolle und Turn reicht´s aber. Die Störklappen werden von einem zentralen Servo angelenkt, was für viele Menschen als Nachteil angesehen wird. Für dieses Modell ist es jedoch ein Vorteil, weil die ohnehin schon etwas weichen Flächen nicht noch durch zusätzliche Löcher für das Störklappenservo geschwächt werden.
Die Störklappen selber sind aus Kunststoff. Man kann die aber zusätzlich ca. 1,5mm tiefer in die Flügel einlassen, mit einem 1,5mm dickem Balsarahmen wieder die Bündigkeit zur Beplankung herstellen und dann auf die Oberseite der Klappe das übliche 1,5mm Holzplättchen draufkleben, welches sich dann bebügeln lässt. Auf diese Art und Weise sieht man nur im ausgefahrenen Zustand, dass das Kunststoffklappen sind. Ich hab das bei meiner so gemacht, sieht gut aus und funktioniert hervorragend. Die Klappen wirken übrigens sehr gut.

Das Modell ist sehr robust, der Rumpf extrem geräumig. Die Keule vorne ist fast schon zu dick für einen 3,1m Segler, was das Modell grösser erscheinen lässt, als es tatsächlich ist.

Die V-Form könnte für´s Thermikkreisen etwas grösser sein, ist aber gerade noch so tolerierbar.

Alles in allem, wie schon gesagt, "Preis-Wert". Highend-Produkte kosten ein vielfaches, so ist das eben.
Ich flieg gerne damit.

Ein bisschen bauen musst Du halt. Siehe mein B4 Vorredner. Die Steckung ist nur in den Flächen fertig, Messingrohr im Rumpf und Torsionsstifte sind selbst zu basteln, ist aber kein Problem. (Je nach Erfahrung halt)

Gruss Adrenalin
 
Ok. Vielen Dank für die Antwort.

Eine Frage an Sven: Wie sehr kann man die B4 belasten? Biegen sich die Tragflächen auch so stark durch wie bei Adrenalin??
 

chris64

User
Segler

Segler

Servus,
bei Staufenbiel gibts auch ne 3 Meter B4,ein Kollege hatte sie,flog echt super.

Gruss,Chris
 
Hallo,

der B4 sind natürlich fliegerisch Grenzen gesetzt. Aber eben hauptsächlich durch das Profil.

Das Modell ist doch schon recht stabil gebaut. Natürlich ist im Verhältnis die Flächentiefe bzw. der Flächeninhalt auch größer als bei einer ASW 24 mit der gleichen Spannweite. Dadurch wird das ganze auch bei einfacher Bauweise stabiler.

Mein Bruder quält die Kiste schon ganz schön extrem an der Hangkante entlang und ich hab mir schon öfter gedacht "das war´s jetzt". Aber die Flächen halten! Auch mit dem ehemaligen Folienfinish war die Stabilität ok. Die Flächen bogen sich beim Anstechen mit anschließendem Looping oder Turn leicht durch. Aber das ist bei einem Segler normal und wie Du schon richtig bemerkt hast: Wenn Du eine Carbon D-Box Variante haben möchtest, ist das natürlich auch eine andere Preisregion.

Ich bleibe bei meiner Meinung: Zum Schleppen und zum normalen Fliegen mit leichten Kunstflug Einlagen ist das ein super Modell zum kleinen Preis.

Alternativ kannst Du hier: http://www.rc-network.de/forum/showthread.php?t=98906&page=4&highlight=salto

ein paar Informationen über einen Salto in ähnlicher Größe finden. Von meinem Modell finden sich auf den letzen beiden Seiten des Threads auch ein paar Fotos und zwei Flugvideos von dem Modell.

Alles in allem kommst Du damit sogar günstiger weg, denn der Salto ist bereits fertig gebügelt. Allerdings muss auch in diesem Fall ein wenig Nacharbeit in den Bausatz investiert werden. Ich denke jedoch, das die B4 für Deinen Einsatszweck besser geeignet wäre, denn der Salto hat nur eine Vollbeplankte Rippenfläche und ist dadurch auch nicht so stabil. Fliegerisch ist er allerdings im Kunstflug schon ne Nummer besser.

Gruß

Sven
 
ein guter Flieger

ein guter Flieger

Hallo Julian,

natürlich sind die einfachen Beinecke-Modelle nicht bespannt, ähnlich übrigens
wie die Flieger von Rippin. Qualitativ weisen die Rippin-Flieger vielleicht noch ein bischen
mehr Festigkeit vor, das ist aber ganz subjektiv.

Vorteil bei den Beinecke-Fliegern ist halt, daß Du noch sehr viel Eigeninitiative
ergreifen kannst, aber Arbeit steckt da noch ne ganze Menge drin, irgendwo
muß der günstige Preis ja herkommen.

Die kleine B4 wird Dir gefallen, ich hab letztes Jahr die größere Schwester gebaut
( 3,75 m ) und nun 1 Saison geflogen. Tolle Thermikleistung und für einfachen Kunstflug gut geeignet.
Tip: um Gottes Willen keine zentrale Anlenkung der Störklappen, das ist letztes
Jahrtausend. Wenn Du da Hilfe brauchst, sprich mich an.
Die Flächenverbindung ( elektr.) über sub-D-Stecker und mechanisch mittels
Multilocks. Wenn Du nicht weißt, was das ist, kann ich dir gern mal ein paar Fotos einstellen.

Gruß
 
Hi Kalle,

danke für das nette Angebot, hört sich auch echt gut an was ich bis jetzt von dem Flieger gehört habe.:)
Ich denke wenn ich noch en bissl spare wirds der werden.:cool:

Bilder sind immer gut, nur her damit.

Frage noch: Zum Bespannen wird ja wohl Oracover am besten geeignet sein. Reicht eine Rolle aus? Und wo kann man diese bestellen??
 
Oracover

Oracover

Ja, Oracover solltest Du nehmen. Für einen 3m-Flieger sollten 4,0 m reichen,
für beide Flächen oben und unten, Seitenruder und Höhenleitwerk. Wenn Du
zweifarbig bespannen willst, dann halt je 2m. Ich streiche die Flächen und
Leitwerke vor dem Bespannen immer mit Parkettlack ( baumarkt ). Gibt hohe
Oberflächenfestigkeit und garantiert keine Blasen.
Ich schick Dir morgen ein paar Fotos.

Gruß
 
Oracover Folie kannst Du bei fast jedem Modellbauhändler kaufen.

Für ne B4 empfhiehlt sich ja ein dreifarbiges Design mit den klassischen Kunstflugstreifen. Mit zwei Metern Weiss und je einem Meter Rot und Blau solltest Du hinkommen, wenn Du Dir Schablonen für die Streifen anfertigst und nicht Folie auf Folie bügelst. Außerdem sieht das auch besser aus, als einfach die Steifen auf die andere Folie aufzubügeln.

Wenn Du ein ein oder zweifarbiges Design haben möchtest, reichen sogar drei Meter Folie für das Modell.

So wie es sich anhört, hast Du ja noch nicht gebügelt. Lass Dir das wenn möglich von einem Modellfliegerkollegen aus Deinem Verein zeigen. Ganz wichtig: Vorher die Fläche mittels eines großen Schleifklotz mit einem sauberen Feinschliff versehen!

Gruß

Sven
 
Ich habe auch gerade mal ein paar alte Bilder als Designvorlage rausgesucht.


Hier der Beineke Pilatus. Schon im Besitz von meinem Bruder. Das Bild ist ca. 8 Jahre alt. Auffällig ist das große Höhenleitwerk. War damals so aber original im Baukasten:

b4-1.jpg



Hier im Flug: Schöner Rumpf, schönes Flugbild. Auf diesem Bild bereits mit lackierter Fläche. Deshalb sind die Streifen anders.

b4-2.jpg


...und dann nochmal ein weiterer B4 von mir. Diesmal mit Eigenbau Flächen mit Ritz1. Das Modell ging bei guten Bedingungen wie Sau. ;) Den Hersteller des Rumpfs weiss ich nicht mehr genau. Rippin, Rödel? Irgendwas mit R... Das Modell wurde aufgrund von akutem Platzmangel verkauft. Vielleicht fliegt es hier im Forum ja noch irgendwo.

b4-3.jpg


Gruß

Sven
 
kallefly schrieb:
Tip: um Gottes Willen keine zentrale Anlenkung der Störklappen, das ist letztes
Jahrtausend.

Aha. Was müssen denn die Störklappen machen? Richtig, ein-und ausfahren.
Und zwar immer schön gleichmässig. Da muss nichts differenziert werden o.ä. und auch sonst sind keinerlei Spirenzchen gefordert, die ausschliesslich 2 Servos erledigen könnten.

Wenn also der Rumpf dick genug ist, kann ich 1 zentrales Servo direkt hinter der Haube platzieren, wo ich ganz locker die 2 Anlenkungen der Störklappen einhängen kann. (Klappt bei der Beineke ASW24 sehr gut)

Ich spare mir 1 Servo (bedenke, der Threadersteller ist Schüler, da zählt jeder Euro), ich habe nicht nochmal 2 lange Kabel und ich schwäche die Flügel nicht zusätzlich mit den Störklappenservoausschnitten.


Die zentrale Anlenkung ist zwar heutzutage keine gängige Praxis mehr, aber sooooooooo aus dem letzten Jahrtausend ist das auch nicht.

Gruss Adrenalin
 
Bei den Störklappen sehe ich auch keinen Nachteil durch die zentrale Anlenkung.

Außerdem verriegeln die Klappen ja auch. Selbst durch die Tolleranz der Züge und das Servospiel können diese also nicht unkontrolliert ausfahren. Im B4 Rumpf ist auch genügend Platz für diese Einbauvariante und man kann die Gabelköpfe auch ohne Werkzeug problemlos einhängen.
 
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