Idee: Y-Leitwerk

Hallo,

dies ist mein erstes Posting, darum stelle ich mich kurz vor: 21 Jahre alt, Abendschüler und freiberuflicher Werbegrafiker/Honorardozent im Bereich EDV. Sehr interessiert an Autonomie, Robotik, Physik, Bionik, Luftfahrt, CAD/CAM, CGI und Programmierung

seit einiger Zeit überlege ich einen Blimp zu bauen. Eine meiner Überlegungen habe ich hier für euch illustriert.
http://www.youtube.com/watch?v=VZkdTyW4SX8

bitte erzählt mir doch mal wie ihr diese idee findet und ob ihr sie für realistisch haltet. über jeden kommentar bin ich dankbar

als material wollte ich cnc-bearbeiteten hartschaum benutzen und diesen danach mit spannfolie (dieser folie die sich zusammenzieht wenn man sie erhitzt) oder japanpapier beziehen. evtl. könnte man auch noch taschen und aussparungen in den hartschaum fräsen um gewicht zu sparen.

Gruß Antiarbusto
 

BIGJIM

User
..überlege ich einen Blimp zu bauen

..überlege ich einen Blimp zu bauen

Hallo..

..zuerst einmal ein Herzliches Willkommen bei RC-Network in der Riege der Luftschiffinteressierten. In der Hoffnung, Du wirst etwas länger bleiben als nur einen Beitrag geschrieben zu haben...

Deine Idee für solch ein Heckleitwerk ist sicherlich eine Bereicherung.
Wie realistisch es sein kann, baue ein erstes Funktionsmodell aus Hartschaum oder Depron und dann sieht man weiter, denn es wird letztends eine Frage des Gewichtes sein und somit die Länge des gesamten Luftschiffes bestimmen.

Johannes unser Moderator ein Ingenieur in Friedrichhafen wird Dir seine Meinung sicherlich dazu schreiben.

Holger hat ebenfalls gute Ideen und bereits mehrere Videos ins Internet gestellt, schau auch mal dort http://www.rc-network.de/forum/showthread.php?t=100231

Mit freundlichem Gruß
BIGJIM - Heinz-Gottfried
 
Mahlzeit!

Mahlzeit!

Ja, also, das sieht schon hübsch aus!!! Das muss dann aber auf jeden Fall super-leicht gebaut werden, weil bei einer Stromlinienform der Hülle, der Auftriebsschwerpunkt sehr weit vorn liegt und du ja, um das Gleichgewicht zu halten, auch vorn viel Gegengewicht brauchst. Da musst du aufpassen, dass das somit insgesamt nicht zu schwer wird!
Aber nett ist das schon. Ich bevorzuge auch Y-Leitwerke, weil die das Schiff nicht so wie eine Bombe aussehen lassen...

Gruß, Holg-Air
 
Angedacht ist eine Form ähnliche wie IRIS... die Gartler-Profile interessieren mich sehr, schließlich scheinen Sie sehr gute Strömungseigenschaften zu haben und auch dem Windabtrieb durch ihre schlanke Form vergleichsweise gut zu widerstehen.

In diesem Fall müsste der Leichtpunkt (CB) recht mittig liegen. Ich habe auch schon überlegt die gesamte Technik an der Nase des Blimps anzubringen, aber ich vermute das dann Problem entstehen könnten, weil der CG zu nah am CB liegt. Aktuell sind die Überlegungen eine Gondel mit der gesamten Technik im vorderen Drittel des Blimps anzubringen.

Dazu kommt, das bei meiner bisherigen Konstruktion der Kegel-förmige Körper in der Mitte des Leitwerks etwas Technik tragen wird, u.a. ein automatisches Notablass-Ventil, den Innen und Außendrucksensor und evtl. einen GPS-Sender, wird dieser doch dort im Fall eines Crashs, durch den vermutlich wegbrechenden Hartschaum gut geschützt. Alle Sensorik wird höchstwahrscheinlich von einem Atmel kontrolliert, der die Daten digitalisiert und per I²C oder RS232 (I²C ist wahrscheinlicher) an den Bordcomputer schickt. Dieser Atmel wird auch die Ventilsteuerung übernehmen, hat aber eine eigene kleine Stromversorgung und kann also auch Gas ablassen, wenn das komplette Steuerungssystem versagt oder ausfällt.

Aus Angst vor Verfälschung und Missweisung durch elektromagnetische Strahlung der Komponenten überlege ich weiterhin evtl. den elektronischen Kompass an der Spitze des oberen Leitwerks anzubringen, da dies die weitest mögliche Entfernung von den Akkupacks und den Motoren ist.
 

FamZim

User
Hallo Antiarbusto

Da der Schwerpunkt so eingestellt wird das das Luftschiff ohne Antrieb wagerecht liegt, muss alles endsprechend verteilt werden.
Wenn nur wenig Gewicht mitgenommen wird muss es sowieso, um ein schweres Leitwerk auszugleichen, weit nach vorn, und somit eigendlich kein Nachteil !
Das hällt auch das Luftschiff ruhiger um die Querachse.
Wenn ein solches Gewicht noch nach links und rechts aufgeteilt wird, beruhigt es auch noch, gegen rollen, um die Längachse.
Der Ruderdruck ist auch nur beim Einleiten einer Richtungsänderung etwas grösser, und bei "Kurvenweiterfahrt" nicht höher als wenn das ganze Gewicht in der Mitte liegt.
Dei " Y " sieht sehr gut aus, Spannweite etwa Durchmeser ????

Gruß Aloys.
 
da ich bisher noch keine exakten Überlegungen zu Form und Volumen gemacht habe, habe ich bewusst alles was auf Abmessungen hindeuten könnte weggelassen. Es geht aber definitiv in einen Bereich >5m³ Hüllenvolumen

Derzeit bin ich noch am kalkulieren der Elektronik und Akkupacks um möglichst genau feststellen zu können, was ich nachher wirklich an Auftrieb benötige.
 

Johannes Eissing

Moderator
Teammitglied
Hi Antiarbusto,

schickes Leitwerk! Lambda oder inverted Y Leitwerke hat Goodyear schon erfolgreich an Navy Blimps ausprobiert. Ein Vorteil ist die Bodenfreiheit, ein weiterer dass es weniger Probleme mit Schneelasten gibt.

Wie schon gesagt wurde, Gewicht und Schwerpunkt sind bei Luftschiffen immer ein grosses Thema.

Wenn Du die Hülle durch einen dünnen Heckkonus nach hinten verlängerst, kannst Du das Leitwerk theoretisch kleiner auslegen, das stimmt schon. Das Trim- Moment aus Leitwerks- Gewicht mal Hebelarm bleibt in etwa gleich, also auch das benötigte Gegengewicht im Bug. Aber es gibt mehrere Gründe, die gegen so einen Ausleger sprechen:

1. Du benötigst längere Kabel, das bedeutet mehr Gewicht
2. Du musst den Ausleger irgendwie am Heck befestigen und die Kräfte einleiten, noch mehr Gewicht.
3. das Gewicht aus Punkt 2. musst Du durch Gegengewicht am Bug austrimmen. Dadurch macht das Luftschiff tendeziell einen Buckel (englisch: Hogging).
4. Gewicht in Heck und im Bug bringt den Schwerpunkt CG nach oben. Das macht das Flugverhalten schwieriger.
5. Das ganze Gerät wird bei gleichem Volumen grösser, also schwieriger zu handhaben (Transport, Hangar etc)
6. Die stabilisierende Wirkung von Luftschiff- Leitwerken basiert nicht nur auf der reinen Leitwerkskraft. Vielmehr wird die destabilisierende Strömung um das Heck gestört, die das Luftschiff querstellen will. Dieses "Munk Moment" zieht den Bug nach Lee (in Strömungsrichtung) und das Heck nach Luv (der Strömung entgegen). Bei einem Ausleger Leitwerk kann sich diese destabilisierende Strömung am Heck frei entfalten.

Ein Japaner namens Onda hat vor einigen Jahren solch ein "Sting" Luftschiff projektiert und ich glaube auch gebaut. Auf die Schnelle finde ich aber keine Referenz.

Was den "Windabtrieb" angeht: Ein klassisches Luftschiff kann -im Gegensatz zu einen Flugzeug- nicht "Schieben", also schräg seitwärts fliegen. Bei Wind von der Seite muss man "vorhalten", also einen Punkt in Luv des Zieles ansteuern. Relativ zur Erde schiebt das Luftschiff, der tatsächliche Fahrtwind kommt aber immer genau von vorn.

Halte uns auf dem Laufendem!
Viele Grüsse, Johannes
 
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