Abschirmung lange Zuleitung Regler zum Motor

Hallo Zusammen!

Ich benötige mal einen Rat oder Tipp von den Fachleuten der Reglerszene.

In meinem Nimbus 4D kommt ein JK-Klapptriebwerk. Die beiden Antriebsakkus sitzen aus Gründen des Schwerpunktes vorne in der Rumpspitze, ebenso der Regler.
Die Zuleitung vom Regler bis zum Motor beträgt gut einen Meter.
Eingesetzt wird ein YGE 120 HV. Im Telefonat sagte mir Heiko Jung: " Kabel verdrillen und wenn möglich mit einem Kupfergeflechtschlauch überziehen. Kupferschlauch mit Minus des Antriebsakkus verbinden." Leuchtet mir alles ein, aber wo bekommt man solch einen Kupfergeflechtschlauch her? Google zeigt zwar Lieferanten, die aber alle nur ab einer Mindestlänge von 100 m liefern.
Da ich nicht vorhabe noch 99 weitere solcher Modelle zu bauen, suche ich einen Lieferanten.

Könnt ihr mir da helfen? Oder wie macht ihr es bei solch langen Zuleitungen?

Viele Grüße

Dieter
 
Die Zuleitung Regler-Motor sollte eher kurz sein. Besser ist es, die Leitung Akku-Regler zu verlängern. Dann entsprechend Elkos mit in die lange Leitung löten.

Gruß
Heiko
 

FamZim

User
Hallo Dieter

Ich habe auf dem Prüfstand einfach mal ein 1m Verlängerungskabel zusätzlich zum Motor angestöpselt.
Das ging ohne Probleme.
Die drei Adern sollen nur fest aneinander liegen da sich dann ihre Magnetfelder(Streufelder) weitgehendst aufheben. (Biefilar gegensinnig) .
Durch verdrillen geht das ganz gut.
Ich habe nur Klebeband drumm gewickelt.

Gruß Aloys.
 
Hallo Heiko,

Heiko Mannertz schrieb:
Die Zuleitung Regler-Motor sollte eher kurz sein. Besser ist es, die Leitung Akku-Regler zu verlängern. Dann entsprechend Elkos mit in die lange Leitung löten.
Komisch, bisher habe ich immer Gegenteiliges gehört, also das die Länge der Kabel zwischen Motor und Regler unkritischer sei als die zwischen Regler und Akku.

Was gilt denn nun und warum?

Gruß, Karl Hinsch
 
Karl Hinsch schrieb:
Komisch, bisher habe ich immer Gegenteiliges gehört, also das die Länge der Kabel zwischen Motor und Regler unkritischer sei als die zwischen Regler und Akku.
Unkritischer ist wohl richtig. Allerdings geben viele Hersteller eine maximale Länge der Kabel bis zum Motor an, daher meine Meinung.
Ich selbst habe beides schon relativ lang gehabt. Bei einer 2-Mot waren die Kabel zwischen Regler und Motor ca. 50cm lang, bis zum Akku dann noch einmal ~40cm. Zum Motor hin hatte ich die Kabel in regelmäßigen Abständen mit Isolierklebebband umwickelt. Die Kabel waren nicht verdrillt.

Gruß
Heiko
 

Julez

User
Ich habs auch andersrum gehört: Leitungen zum Motor sind unproblematisch, in Industrieanwendungen können sie sogar viele Meter lang werden.
Akkuleitungen sollen allerdings kurz gehalten werden.
Der einzige Regler, der mir bis jetzt kaputtgegangen ist, hatte lange Akkuleitungen, komisch.
 
Julian Holtz schrieb:
Ich habs auch andersrum gehört: Leitungen zum Motor sind unproblematisch, in Industrieanwendungen können sie sogar viele Meter lang werden.
Akkuleitungen sollen allerdings kurz gehalten werden.
...

So ist es im Prinzip richtig und bei Bürstenmotoren auch die simplere Variante, wobei ich bei BL öfters den Regler beim Motor platziere und lange Akkukabel verwende.

:) Jürgen
 
Die Leitungen zum Motor mögen für die Überlebenswahrscheinlichkeit des Regler unkritisch sein. Aber sie führen mit den Rechteckimpulsen Hochfrequenz. Damit sind Abschirmmassnahmen schon angebracht.
 

Michael Brakhage

Vereinsmitglied
hi

die rechteckimpulse hast du allerdings auch in der leitung vom akku zum motor. netzrückwirkung heisst das zauberwort. im größeren stile befasse ich mich damit seit über 10 jahren beruflich. aber mehr im hochleistungsbereich.

zwischen motor uns regler kannst du die abstrahlende störstrahlung durch verflechten der kabel (einfacher zopf) recht wirkungsvoll eindämmen. eine abschirmung kann segen oder fluch sein. denn an der falschen stelle geerdet oder mit dem minus verbunden kann es sein das du eine sendeantenne aufbaust und richtig störungen verursachst. genau das gegenteil von dem was du willst.
also im zweifelsfall einfach weglassen.

bei der zuleitung zwischen akku und steller sind das limitierende element die leitungsimpedanzen. also der blindwiderstand der leitungen. der widerum ist abhängig von der länge und der frequenz des stromes welcher den leiter durchfliesst. also höchst variabel.... hier kann man nur mit entsprechenden kondensatoren versuchen die blindleistung zu veringern. prinzip kompensation.

eine allgemeine lösung wird es wohl nie geben. aber viele wege führen nach rom !


etwas offtopic

im energieversorgungsbereich gibt es das thema auch schon bestimmt 20 jahre. es hat nur nie jemanden so richtig interessiert, bis die computer auf einmal schneller wurden. denn da wurden sie auch empfindlicher gegenüber der umwelt und ihren einflüssen. bei uns in der firma ging stellenweise kein netzwerk (tokenring) mehr und die computer stürzten ab. erst als wir die komplette energieversorgung so abgeändert hatten wie es eigentlich hätte sein sollte ging es wieder. die normen und vorschriften der vde und andere schriften kannten das problem nicht. seit ein paar jahren aber wendet sich das blatt und netzrückwirkung und emv sind in aller munde.
wir hatten damals eine sehr interessante und aufregende zeit.
 

eges

User
Abschirmung

Abschirmung

Hallo

beim Fliegen meines Parkmasters treten extreme Wackler auf und zwar immer dann wenn Sender-und Empfängerantenne ungünstig zueinander stehen.
Der Regler hat eine 30cm Leitung zum Empfänger. Hilft es hier einen Ferritkern einzuwicken?

Gruß eges
 
@ alle
Zunächst einmal vielen Dank für Eure Mühe. Es scheint doch nicht so einfach zu sein, was hier der richtige Weg ist.

@ Michael Brakhage

Was ist eine falsche Erdung oder was ist die falsche Stelle?

Noch eine weitere Frage: Hat man mit 2,4 Ghz auch diese evtl. Empfangsprobleme?

Danke für die Antworten

und schön, dass es solches Forum gibt.

Viele Grüße

Dieter
 

Michael Brakhage

Vereinsmitglied
hi

zitat von eges
beim Fliegen meines Parkmasters treten extreme Wackler auf und zwar immer dann wenn Sender-und Empfängerantenne ungünstig zueinander stehen.
Der Regler hat eine 30cm Leitung zum Empfänger. Hilft es hier einen Ferritkern einzuwicken?

schaden kanns nicht :) wird von manchen herstellern sogar empfohlen !! aber bitte dann direkt in der nähe vom empfänger ! (max 5cm abstand)

zitat von dieter
Was ist eine falsche Erdung oder was ist die falsche Stelle?

nunja. in der richtigen leistungselektronik oder im emv-gerechten schaltschrankbau werden die abschirmungen immer einseitig auf masse gelegt. diese masse ist dann mit allen metallisch leitenden objekten verbunden. hiermit wird ein gewichtiger gegenpol zu der störstrahlung aufgebaut. es muss in der realität aber oft empierisch(durch versuche try and error) ermittelt werden welche variante die wirklich beste ist. kommt immer auf die umgebenden zustände an.

ich würde auf eine abschirmung wenn möglich immer verzichten und einen schönen engen zopf flechten ! wichtig dabei ist möglichst viele schlingungen zu haben also nicht einmal alle 10cm... das ist zu wenig. hochfrequenz ist eine eigene welt und verhält sich meist total anders wie man sich das eigentlich vorstellt. und alles ab 30khz ist für mich hochfrequenz, weil alles ab 30khz nicht mehr kabel(kupfer)gebunden ist. das strahlt dann durch die luft und kann zu störungen führen.


schon wieder offtopic :)

sitzt ihr in eurer werkstatt auch unter einer langfeldleuchte mit elektronischem vorschaltgerät ? (sorry für die fachwörter... ich komme aus der leuchtenindustrie :) )
bei den meisten fabrikaten neuerer bauart sitzt man dann unter einer mit 35-80 watt strahlenden rundstrahlantenne :) ganz schön heftig....
hat mal in einer französischen großbank in verbindung mit metaltischen zu verbrennungen an den oberschenkeln der mitarbeiter geführt !!
und da regen sich manche über einen elektrischen wecker am bett auf wegen elektrosmog :) hahahahaha
 

PIK 20

User
Hallo Michael,

Deine Ausführungen sind ja sehr interessant. In deinem letzten Beitrag hat mich der nachstehende Absatz schon etwas irritiert:

sitzt ihr in eurer werkstatt auch unter einer langfeldleuchte mit elektronischem vorschaltgerät ? (sorry für die fachwörter... ich komme aus der leuchtenindustrie )
bei den meisten fabrikaten neuerer bauart sitzt man dann unter einer mit 35-80 watt strahlenden rundstrahlantenne ganz schön heftig....
hat mal in einer französischen großbank in verbindung mit metaltischen zu verbrennungen an den oberschenkeln der mitarbeiter geführt !!
und da regen sich manche über einen elektrischen wecker am bett auf wegen elektrosmog hahahahaha


Das würde ja übertrieben heißen, dass die für die Zukunft als alleinige Lichtquelle geplante Leuchtstoffröhre auch nicht ganz ohne Probleme die gute alte Glühlampe ersetzen kann.

Heinz
 

eges

User
Hallo Michael

ich habe den Ferritkern direkt in der Nähe des Empfängers angebracht.
Heute morgen bei eisiger Kälte gleich den PM getestet. Die Wackler sind vollständig weg.
Danke für den Tip.

Gru eges
 
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