CD Motor 204/4,5 direkt, Wicklung?

jweber

User
Hallo CD-Rom-Plünderer :D ,
ein frohes neues Jahr wünsche ich allen Wickelgeschädigten.
Ich habe einen Motor aus einem Lite on Laufwerk ausgebaut mit folgenden Werten:
Stator:
Durchmesser 20,4 mm, Höhe 4,5mm, 9 Nuten
Glocke:
Magnetmaterial hart und hellgrau, 12 Pole
Der Motor soll auf Kugellager umgebaut werden.

Was kann ich mit den Originalmagneten erreichen?? Und welche Wicklung brauche ich dazu?

Mein Wunsch wären Schub 120g - 150g bei max 3-4 A und zwei Zellen Lipo im Direktantrieb. Luftschraube z.B. 8x4,3(GWS)
Diesmal frage ich lieber erst, mein letzter Motor lief mit Originalmagneten nur bis etwas über Halbgas. (HP-Streamer 345/5 mit 28 Windungen 0,5er Draht pro Zahn, Sternschaltung)

Vielen Dank und viele Grüße
Jörn
 

Sebastian Scheinig

Vereinsmitglied
Hallo,

schau mal in den anderen CDR Thread, hab grade meinen 21mm stator mit 6,5mm Dicke gewickelt. Der bringt rund 180gr Schub bei 4,6A. Denke dass du auch mal mit 20Windungen 0,3-0,4mm Draht anfangen solltest. Habe den gleichen Motor wie du hast auch hier rumliegen... mir fehlen noch die Kugellager, dann wird der auch gewickelt...
Wenns mit originalmagneten nicht gescheit geht, lass ich mir eh ne neue glocke drehen, dann kannst du auch eine zum materialpreis haben...
Werde wenn dann die Magnete vom Strecker (5*4*2mm) einbauen.
Mit einem ähnlichen Motor und Güntherprop habe ich schon knapp 110gr Schub bei knapp 5A und originalmagnetring erreicht.
 
Hi,

ich habe die letzten Tage meinen CDR-Motor fertigestellt und ausprobiert. Nach den Daten die Jörn genannt hat müßte es sich um den gleichen Motor handeln. Ich wollte auch größere Luftschrauben direkt antreiben und habe deshalb 35 Wdg. / 0.3mm in Sternschaltung ausprobiert. Wird zwar ziemlich eng, mit etwas Geduld und einem Trick geht es aber ganz gut.
Die Daten:
TMM-Steller, APC-Slow-Prop 9*3.8, I=2.2A, Standschub ca. 167gr. Drehzahl habe ich im Moment nicht im Kopf,
(Wirkungsgradmäßig ist das Ergebnis wahrscheinlich nicht so berauschend ... :( )

Noch kurz der Trick:
Das Zählen von 9*35 war mir zu nervig und fehlerträchtig. Also habe ich ausgemessen wie lang der Draht eines Poles zu sein hat und die entsprechende Drahtlänge von Markierung zu Markierung gewickelt.

Ausführliche Beschreibung:
Einen Polzahn mit der gewünschte Anzahl Windungen bewickeln und den Drahteintritt (genau vor dem Polzahn) und den Drahtaustritt (wieder genau am Polzahn) mit einem Farbstift markieren (Silber sieht man sehr gut).
Dann den Draht wieder vom Polzahn abwickeln und die Länge zwischen den Markierungen genau gemessen.
Jetzt diese Länge mal drei nehmen und noch ca. 20cm zugegeben. Das ist jetzt die Drahtlänge die auf drei Pole muß.
Als nächstes diesen Gesamtdraht zuschneiden, genau mittig markieren (ist nur Hilfsmarkierung) und jeweils die Hälfte der Länge einer Einzelpolzahnwicklung links und rechts der Mittenmarkierung anzeichnen (gut sichtbar mit Silberstift).
Die erste Markierung am Polzahn 4 anlegen (es ist der mittlere Pol einer Dreiergruppe) und sauber drauf los wickeln bis die zweite Markierung am Pol erscheint (wenn man die falsche Seite des Drahtes wickelt erscheint sie nie ;) ).
Das rechte Drahtende zum Pol 1 führen, Drahteintritt markieren, Einzelpollänge dazu markieren und wieder sauber drauf los wickeln bis Markierung erscheint
Das linke Drahtende zum Pol 7 führen, Drahteintritt markieren, Einzelpollänge dazu markieren und wieder sauber drauf los wickeln bis Markierung erscheint
und dann nach das Ganze für die anderen Phasen wiederholen ...

Ist schon ein Stück Arbeit! - Wenn der Motor aber auf Anhieb funktioniert ist alles vergessen!

Gruß

Dieter

[ 13. Januar 2004, 14:48: Beitrag editiert von: Dieter59 ]
 

Sebastian Scheinig

Vereinsmitglied
Hallo Dieter,

wieviele Zellen hast du? ich denke mal 3Lipos oder so, denn sonst würde man wohl kaum bei 2,2A soviel Leistung schaffen....

Noch ein optimierungstipp, nimm eine GWS 9*4,7, die wiegt weniger (was das laufverhalten, grade von den kleinen CDRs doch sehr positiv beeinflusst) und hat auch einen etwas besseren Wirkungsgrad als die APC...
 
Hi,

genau, ich habe keine Spannung oder Zellenzahl angegeben!
Meine Versuche habe ich mit 8*KAN350 und 8*Twicell750 durchgeführt. Die KAN-Zellen hatten offensichtlich kurzzeitig eine etwas bessere Spannungslage, die Drehzahl war anfangs geringfügig höher.

Ich habe mehrere Props ausprobiert (den Motor richtig gequält) und die ermittelten Werte notiert:
APC 10*4.7, 3210Upm, 2,9A, Schub 164g
APC 9*6, 3270Upm, 2.6A, Schub 149g
APC 9*4.7, 3900Upm, 2.5A, Schub 162g
APC 9*3.8, 4320Upm, 2.2A, Schub 162g (<- habe ich oben irrtümlicherweise mit 167g angegeben)

GWS 10*4.7 3120Upm, 2,8A, Schub 162g
GWS 9*7, 3240Upm, 3.1A, Schub 142g
GWS 9*4.7, 3800Upm, 2.5A, Schub152g

Leerlaufdrehzahl des Motors: 9420Upm, 0.22A

Die Meßwerte sollen mir nur als Orientierungshilfe dienen. Schon bei der Betrachtung der in größeren Zeitabständen gekauften APC- und GWS-Props fällt auf, das die Geometrie unterschiedlich ist und deshalb die Werte nur bedingt vergleichbar sind. Es wird aber deutlich, das der Motor mit kleinerer Luftschrauben mit geringer Steigung einen besseren Wirkungsgrad hat.

Gruß

Dieter
 

jweber

User
Hallo Sebastian, hallo Dieter,
das klingt ja alles schon sehr gut. Sebastian, vielen Dank für das Angebot, im Zweifelsfall komme ich da gerne drauf zurück.
Ziel ist aber, das Motörchen ohne Zusatzaufwand zum Laufen zu bringen.
Die Daten von Dieter klingen aber vielversprechend. Das wäre genau das, was ich bräuchte.

Ich habe gestern abend nochmal 0,35er Draht (also 0,3 +Lack) auf einen Zahn gewickelt. 35 bekomme ich da aber nicht drauf. Aber: Versuch macht klug und Übung noch viel besser!
Ausserdem habe ich auch nicht ganz so viel Spannung zur Verfügung.

Ich möchte mit dem Motor möglichst leicht bleiben und mit zwei Lipo´s (Kokam 700 oder 350) eine Stubenfliege artgerecht "befeuern".

Mit neuen Magneten und neuer Glocke kommt man Gewichts- und Leistungsmäßig ja schon in die Shockflyer-Klasse. Auf der anderen Seite ist meine Outdoor-Styro-Extra inzwischen ziemlich weich und bröselig und könnte einen Nachfolger zum Rumturnen vertragen.

Noch was zum Umbau: Der Stator hat eine Bohrung von 7mm. In meinem Fundus habe ich ein Alurohr mit aussen 8 und innen 6 gefunden. Ein Stück davon habe ich an einem Ende auf 7 aufgebohrt und das andere Ende in der Bohrmaschiene auf aussen 7 "abgedreht" ;) .
In den Stator kommt erst ein Kugellager 7x3x3 und dahinter dann das Rohr mit Uhu-Plus. Auf die andere Seite des Rohres das andere Kugellager. Die Welle habe ich bereits aus der Glocke ausgedrückt und eine längere aus den Führungen des Laserschlittens eingepresst.
Das mache ich ebenfalls mit der Bohrmaschine im Bohrständer. Die Welle wird ins Bohrfutter eingespannt und die Glocke darunter plan aufgelegt. Jetzt kann ich bei stehender Bohrmaschine ohne zu verkanten die Welle senkrecht einpressen. Die alte Welle geht genauso raus, nur das ich da ein Kurzes Stück Welle mit etwas geringerem Durchmesser zum Rausdrücken verwende.
Huch, das ist jetzt lang geworden. Aber vielleicht hilfts ja jemand oder vielleicht mache ich auch was falsch. Kommentare sind herzlich willkommen.

Viele Grüße
Jörn
 
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