Negative V-Form am HLW

Niklas Fischer schrieb:
Moin,

ich überlege gerade warum einige flugzeuge ein hlw mit negativer v-form haben.
zum beispiel hier:

http://www.airventure.de/reno2004/reno04_show_f4.jpg
(airventure.de)

was ist der grund für die auslegung (z.b. bei der gezeigten f4)?

greets, Nik

Hallo Nik,

warum dieser Post im Cafe Klatsch? Möchtest Du eine aerodynamische Erklärung, oder lustige Anekdoten? ;)

Die negative V-Form des Stabilizers hat vereinfacht dargestellt den gleichen Effekt, als wenn man es tiefer montiert hätte - das geht bei der Phnatom allerdings nicht, weil es dann im Abgasstrahl der Triebwerke liegen würde.
Durch die negative V-Form liegt auch nie das gesamte Leitwerk gleichzeitig in den Verwirbelungen der Tragfläche.

:) Jürgen
 
Es gibt die Anekdote, dass Hanno Prettner der gewerblichen Curare aus Konkurenzgründen ein negatives Leitwerk verpasst hat. In Wettbewerben soll Hanno ein grades Leitwerk geflogen haben.

Alte RC-1 Hasen behaupten, dass die Curare mit geradem Leitwerk besser ging.

Ob´s stimmt??? Ich finde, das negative Leitwerk der Curare hat was, und die meisten Piloten werden den Unterschied vermutlich nicht bemerken.
 

Steffen

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Moin,

für die V-Form des Höhenleitwerkes gibt es ungefähr so viele Gründe wie für die V-Form des Flügels, ein einzelner reicht nicht ;)

-Leitwerk aus dem Triebwerksstrahl bringen (zB Cessna Citation XLS+, VFW 614 bzw ATTAS).

-Leitwerk tiefer legen, zB Phantom F4

-bei einzeln ansteuerbaren Ruderflächen die als QR verwendet werden, mit dem QR-Ausschlag eine SR-Wirkung aufbringen.

-Schiebenickmoment beeinflussen, damit der Flieger im Messerflug geradeaus geht (die alten RC1-Flieger wie Blue Angel, Curare, Minare, Magic)

und noch ungefähr 20 weitere potentielle Gründe, was der Entwerfer sich so gedacht hat.

Alte RC-1 Hasen behaupten, dass die Curare mit geradem Leitwerk besser ging.
Aber sicher nicht im Messerflug :)

Ciao, Steffen
 
Steffen schrieb:
...
-Schiebenickmoment beeinflussen, damit der Flieger im Messerflug geradeaus geht (die alten RC1-Flieger wie Blue Angel, Curare, Minare, Magic)
...
Ciao, Steffen

Hallo Steffen,

Curare, Minare (40er Version der Curare) und Magic (Nachfolgemodell) hatten Leitwerke mit negativer V-Form. Die Blue Angel nicht.

:) Jürgen
 

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udogigahertz

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Also für mich hat eine negative V-Form am Höhenleitwerk immer so etwas ...... Negatives.


Grüße
Udo
 

Steffen

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Jürgen Heilig schrieb:
Curare, Minare (40er Version der Curare) und Magic (Nachfolgemodell) hatten Leitwerke mit negativer V-Form. Die Blue Angel nicht.
Der Bausatz vielleicht nicht, ich habe aber definitiv Fotos von Yoshioka gesehen, in denen der Blue Angel V-Form im Leitwerk hatte.

Und die Minare war doch der Vorläufer der Curare und deren Vorläufer war Super Sycroly

Wenn ich mich recht erinnere war der wesentliche Unterschied Minare zu Curare die Snap Flaps...
Aber die Größe auch?

Aber es ist lang her.

Gruß, Steffen
 
Steffen schrieb:
Der Bausatz vielleicht nicht, ich habe aber definitiv Fotos von Yoshioka gesehen, in denen der Blue Angel V-Form im Leitwerk hatte.

Und die Minare war doch der Vorläufer der Curare und deren Vorläufer war Super Sycroly

Wenn ich mich recht erinnere war der wesentliche Unterschied Minare zu Curare die Snap Flaps...
Aber die Größe auch?
...

Hallo Steffen,

je nach Blickwinkel kann man sich bei dem stark gepfeilten HLw auch täuschen. Die Blue Angel hatte definitiv keine V-Form im HLw - siehe Bilder bzw. Plan.

Die Minare kam nach der Curare und war lediglich eine verkleinerte Curare - natürlich ohne "Hi-Tech Schnick-Schnack" wie Snap-Flaps o.ä.. Siehe auch Reihenfolge bei den FMT Bauplänen:

http://www.vth.de/shop/modellbau.html?tx_ptgsacategories_pi1[filter]=34

Super Sicroly 73 - 3200644
Curare - 3200731
Minare - 3200742

:) Jürgen
 

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H.F

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hi niklas fischer,

die erste mc donnald douglas F-4 hatte weder flügel noch höhenleitwerk stark gebogen. bei testflügen wurde starke instabilität festgestellt, daraufhin wurde die tragfläche aussen nach oben geknickt während das höhenleitwerk nach unten gestellt wurde.
das höhenleitwerk wurde aus den schon genannten gründen relativ hoch angesetzt (ungewöhnliche heckform), wanderte so aber ab einem gewissen anstellwinkel hinter wirbelzöpfe der tragfläche.
durch das nach unten drehen bleibt ein teil des leitwerks angeströmt.
theoretisch hätte man das leitwerk auch als hohes "T" ausführen können, warscheinlich hätte dazu aber die ganze zelle grundlegend neu aufgebaut werden müssen.
beispiel f-104, da wurde es dann so gemacht.. ;) die tragfläche negativ "V" und ein "T" hinten drauf, weit weg der wirbelzöpfen.

moderneres beisbiel ist die hawk und ihre neueren nachfolger, nur begreife ich hier nicht wieso das höhenleitwerk nicht einfach tief angesetzt wurde, wie früher z.b schon bei der corsair II und crusader, bei der hawk musste dann trotzt negativer pfeilung am höhenleitwerk noch mit hilfspanelen nachgebessert werden.

..würden die ingenieuere erst mit uns modellbauern plaudern würden sie manche überaschung eliminieren können.. :D ;) (war ein scherz!)

mfg hugo
 
H.F schrieb:
hi niklas fischer,

die erste mc donnald douglas F-4 hatte weder flügel noch höhenleitwerk stark gebogen. bei testflügen wurde starke instabilität festgestellt, daraufhin wurde die tragfläche aussen nach oben geknickt während das höhenleitwerk nach unten gestellt wurde.
...

Sicher? Mit McDonald's hat der Hersteller McDonnell Douglas zumindest nichts am Hut. ;)

After much wind-tunnel testing, it was found that the new McDonnell fighter would encounter severe stability problems at high speeds and would as a result probably be limited to speeds below Mach 2. In order to correct these problems, several important changes had to made. One of these was the application of 23 degrees of anhedral to the all-flying tailplane, which became known as a *stabilator*. This gave the necessary degree of stability but still left the tailplane free of the jet exhaust. Another change was to the outer wing panels. The center section of the wing had originally been envisaged as a single unit spanning 27 feet from wing fold to wing fold. It was decided to give the outer (folding) panels twelve degrees of dihedral, and a dog-tooth leading edge was fitted. Another change was to the air intakes. The intakes had originally had a fixed geometry, but it was now decided to fit movable ramps to the sides of the air intakes. These ramps could be adjusted in flight to admit the optimal airflow to the engines at various speeds and angles of attack. These changes took time to incorporate in the design, and initial structural release was not authorized until December 31, 1956.

:) Jürgen
 
H.F schrieb:
...
nur begreife ich hier nicht wieso das höhenleitwerk nicht einfach tief angesetzt wurde, wie früher z.b schon bei der corsair II und crusader, bei der hawk musste dann trotzt negativer pfeilung am höhenleitwerk noch mit hilfspanelen nachgebessert werden.
...

Hallo Hugo,

die Hawk ist ein Tiefdecker, Corsair II und Crusader sind Schulterdecker. Hätte man bei der Hawk das HLw tief gesetzt, läge es im Normalflug ständig in den Turbulenzen der Tragfläche.

:) Jürgen
 

Steffen

User
H.F schrieb:
..würden die ingenieuere erst mit uns modellbauern plaudern würden sie manche überaschung eliminieren können.. :D ;) (war ein scherz!)
ich würde eher tippen, dass man dann noch immer so einen Pilotenverschleiss hätte wie in den 50ern...
 

H.F

User
oder die schleudersitze würden auf den wiesen rumliegen wie steine.. ;)
so schluss jetzt, alles off topic, sorry!
 
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