5030er Motor für F3A

ich möchte auch mal ein aktuelles projekt vorstellen.

der andreas keim hat mich so lange gelöchert, bis er mich trotz meiner tiefsitzenden abneigung gegen diverse wettbewerbsklassen mit ihrem sponsoring-unwesen dazu gebracht hat, ihm mal einen Motor für seinen F3A- wettbewerbsflieger zusammenzustricken.

seine vorgaben waren 10S und etwa 6000-6100 rpm mit der 21x14APC -latte.
und das ganze sollte gewichts- und leistungsmäßig gleichwertig zu seinem "neu"-getriebeantrieb sein, aber ohne das getriebegeräusch auskommen.

um das ganze etwas ambitionierter anzugehen, als die üblichen 5335 größen, war ich mir nach einigen testrechnungen sicher, dass bei gutem schnitt und angemessener materialqualität ein 5030er den gleichen job erledigen könnte.

also habe ich einen schnitt entworfen und bei meinem ideenverwerter mal nachgefragt, ob interesse an sowas bestehen könnte.

nachdem die zustimmung kam, habe ich auf mein bewährtes grundkonzept mit recht fetter, stabiler welle, hochbelastbaren kugellagern, mit dem glockenboden verschraubten rückschluss, N50EH magneten und radiallüfter zurückgegriffen, dass sich ja in der HK40XX scorpion-serie schon gut bewährt hat.
die welle ist im motorinneren 9mm dick und aussen auf 8mm reduziert.

2 prototypenwicklungen:

100209-4.jpg


die wicklung für den praktischen test mit 10x(2*1,18)YY:

010209-3.jpg


links das ist ein 40xx zum vergleich:

110209-2.jpg



die leistungskurve des prototypen für 33V:
050309-3.jpg


die blaue kurve ist schon eine umsetzung auf die verminderten möglichkeiten einer serienproduktion, die rote stößt allerdings auch noch lange nicht an meine subjektiven grenzen der wickelbarkeit.


das ist die monostrand-umsetzung der blauen kurve - da kann kühlluft strömen.....
andererseits sind für den verwickelten 1,25er draht die 100A peak noch lange keine grenzwertige belastung:

050309-6.jpg


einbau:

170209-8.jpg


170209-9.jpg


mittlerweile hat der motor einige flüge auf dem buckel und der pilot scheint voll zufrieden zu sein.
sicher wird er selber mal was dazu schreiben.
real können bei vollen zellen 6375 rpm an der 21" x 14" abgerufen werden. (100A)


inzwischen bin ich schon bei der weiterentwicklung:
die daten zeigen, dass wohl auch ein 5025 ausreichen wird, wenn er gut gemacht ist.
also wird es auch so einen prototypen geben.
den sogar mit 0,2er blechen(hier wurden erstmal 0,3er verbaut), einer 10/8er welle für noch mehr steifigkeit und einem erhöhten lüfter, um auch im hchsommer sicher sein zu können, dass es keine thermischen probleme gibt.
allerdings habe ich da schon jetzt keine zweifel - die 200° magnete und der doppelt lackierte 180° draht sind ziemlich quälbar, ohne dass ausfälle zu befürchten sind.

wenn sich ausreichender bedarf abzeichnet, könnte auch dieses projekt genauso wie die 40xx in serie gehen.

die ergebnise stützen btw. auch meine these, dass ein gutgemachter aussnläufer einem getirbeinnenläufer durchaus das wasser reichen kann.
auch die oft behaupteten brutalen kreiselkräfte der schweren glocke sind nach den aussagen des piloten (erwartetermaßen) ausgeblieben - davon ist nicht mehr zu spüren, als bei dem hochdrehenden innenläufer.
eigentlich ist das auch kein wunder: abstand zum drehpunkt (radius) und masse gehen linear in die formel ein, die drehzahl jedoch quadratisch. damit wird das ganze zum nullsummenspiel.

auch die 40er sind btw schon fast geschichte: die weiterentwickelten prototypen mit 51mm aussen- und 42mm statordurchmesser in nochmals verstärkten kugellagern (19/8/6er) zeigt die erwarteten ergebnisse.

vg
ralph
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Ralph!

Da hast du mal wieder einen sehr leckeren Motor gebaut! Wenn ich mal gross bin, dann will auch einen!

Gruss,

Stefan
 

johnny

User
Hi zusammen,

wie Ralph schon erwähnte hab ich ihn etwas gelöchert mal einen F3A Motor zu bauen. Nach etwas Diskussion und Berechnungen hat er das dann in Angriff genommen. Daraus ist dann dieser 5030 entstanden. Ralph, vielen Dank dafür.

Den Motor hatte Ralph sehr zügig fertig, ich bin immer wieder erstaunt, wie schnell und vorallem wie sauber er seine Motoren baut. Im F3A Flieger macht sich der erste Motor recht gut. Wir haben beim 1. Versuch schon sehr gut getroffen, so dass ich sehr zufrieden bin. Der 1. Motor wiegt 600gr, der 2. wird etwas leichter werden. Die Leistung ist sehr gut (etwas mehr als mit dem Getriebemotor), schön dosierbar und für windige Tage ist eine ordentliche Reserve vorhanden. Mit der 21x14 fliessen im Flug max 85A. Da man dabei sehr viel in Teillast herumfliegt braucht es einen gut dimensionerten Regler, der YGE 120HV hat das locker unter Kontrolle. Das Geräusch ist sehr angenehm und die Mechanik zeigt keine Schwächen wie ein Anschlagen der Glocke. Für Hitzeprobleme gibt es absolut keine Anzeichen, trotz der nicht optimalen Luftführung im Flieger(diese ist noch von Innenläufer) so dass wir einen kleineren und somit leichteren Motor (5025) auch probieren wollen. Durch den optimierten Lüfter sollte das funktionieren und es sind ein paar Gramm (ca. 50) gespart. Die diskutierten Kreiselkräfte Innenläufer vs. Aussenläufer spielen absolut keine Rolle, man kann mit dem AL genauso fliegen, der Prop hat wohl einen weit grösseren Einfluß darauf als der Rotor des Motors. Einen erhöhten Stromverbrauch im Vergleich zum NEU gibt es nicht, das Eta liegt ja auf ähnlich hohem Niveau. Alles in allem funktioniert der Motor richtig schön, vor allem ohne Getriebegeräusch im Direktantrieb.

Auf den 5525 mit 0,2er Blechen bin ich schon sehr gespannt.

Viele Grüße
Andreas
 
auch wenn das allgemeine interesse nur klein zu sein scheint:

der 2. prototyp ist fertig.
er wiegt nur noch 550g und hat ähnliche daten.

070309-1.jpg


wenn der genauso gut funzt, werde ich den nächsten als 5025 aufbauen.


vg
ralph
 
Hallo Ralph,

das Interesse ist da, nur kann man in Anbetracht des fehlenden Motorenbauers in der näheren Umgebung nicht weiter viel dazu sagen. Nicht jeder ist mit so einem begnadeten Menschen wie du gesegnet.

So bleibt nur schauen und staunen.

Grüße, Bernd
 

johnny

User
Hallo Bernd,

die Fertigung der Mechanik kommt von Scorpion. Dort gibt es die Motoren auch als Bausatz (den 50er noch nicht, aber das kann/wird sich ja ändern)

http://www.scorpionsystem.com/

Ralph sagt ja, dass so eine Wicklung extrem zeitaufwendig ist und auch bei niedrigen Lohnkosten nicht wirtschaftlich herstellbar ist. Aber wer will und die Fähigkeiten dazu hat, kann einen Top Motor daraus entstehen lassen. Natürlich sind es sehr schöne Umstände für mich, dass sich Mr. powercroco diesen Projektes angenommen hat. Er ist da sehr zielstrebig und engagiert, Ralph Respekt dafür.
Gruß
Andreas
 
bernd,

nach meinen letzten infos ist die chance recht groß, dass das mit ein paar kleinen verbesserungen an der mechanik und einigen abstrichen an der bewicklung demnächst in serie gehen kann.

mein antrieb für die entwicklung war zu zeigen, dass ein ordentlich gemachter aussenläufer auch in dieser klasse das zeug hat, es hinsichtlich leistung UND wirkungsgrad mit einem getriebeuntersetzten innenläufer aufzunehmen.

man hat in die innenläufer viel hirnschmalz investiert und ist bei den aussenläufern einfach stehengeblieben.
da hat sich in den letzten jahren nichts richtiges mehr getan.
die verwendeten schnitte stammen aus dem letzten jahrtausend, die mechanik wird immer wieder einfach vom vorgänger übernommen ohne sich da weiter gedanken zu machen, was verbessert werden könnte.
dem aussenläufer haftet nach wie vor der geruch der "billigschiene" an.

am meisten tut mir leid, dass in deutschland keinerlei interesse an derartigen weiterentwicklungen besteht - auch wenn sie nix gekostet hätten.
da musste man bis um die halbe welt gehen um einen mann zu finden, der das risiko eingehen wollte, solche ideen umzusetzen.
ich bin ja nur frontmann und kein einzelkämpfer- da gibt es ein kleines fachforum als ideenschmiede, wo leute unterwegs sind, die auf ihrem gebiet echte könner sind. ich will hier nur mal den martin (FEMM) und den pierre (CAD) nennen.

auch dieses teil:
www.powercroco.de/megacroco.html
wird in nächster zeit in 55 und 65mm statordurchmesser sowie diversen längen und angepasster mechanik (die langen typen dünnringgestützt) in serie gehen.

für die helis arbeite ich gerade an der nächsten evostufe der schon jetzt ziemlich erfolgreichen 40XX serie. auch da ist es ja gelungen, den innenläufern ebenbürtige leistungen herauszukitzeln.
die 42er werden noch al einen tick besser sein - stabiler und leichter bei gleicher leistung.

auch eine kleinstserie dieses motors:
http://www.rc-network.de/forum/showthread.php?t=120362
ist fast fertig.

auch diese 5030er motoren wird es wieder als bausätze geben aus denen jeder SEIN PERSÖNLICHES maximum rauskitzeln kann - und das war das ziel, mit dem ich vor einigen jahren angefangen habe, motoren zu basteln und ist heute die einzige bedingung für die kostenlose verwertung der ideen.

wer's nicht selber aufbauen kann - ich kenne da btw. eine ganze horde junger wilder, die wickeltechnisch auf augenhöhe agieren und sich gern mal ihr taschengeld aufbessern... :)

vg
ralph
 
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Hallo Ralph

In den 1960er Jahren gab es Slotcar Autorennbahnen (Wiki: Autorennbahn). Die Autos wurden mit 12V Bürstenmotoren ausgerüstet. Man hat damals bereits versucht die Motoren zu tunen. Eine gängige Praxis war, dass man die Kupferdrahtwicklung mit Silberdraht ersetzt hat. Man konnte solchen Draht sogar in der Spielwarenabteilung kaufen.

Silberdraht ist mir seither nie mehr begegnet. Warum ist noch niemand auf die Idee gekommen, die Wicklung mit Silberdraht zu machen ?

Spezifischer Widerstand in Ω • mm2/m
Kupfer: 17,8 ∙ 10-3
Silber: 15,9 ∙ 10−3
 
toni,

slowflyworld und cyclon arbeiten mit silberdraht.

für einen flugmotor ist es ein nullsummenspiel:
ich erkaufe mir eine maximal 10% bessere leitfähigkiet (die zahlen schwanken da zwischen 5 und 10% je nach quelle) mit einer 10% höheren dichte = höherem gewicht.

solange man die wickeltechnischen reserven nicht aufgebraucht hat (slotfüllung) macht es keinen sinn, silber zu nehmen. die füllgradreserven einer mono- gegen eine multistrandwicklung liegen bei etwa 25-30% !!!
erst dann ist es der einzige weg, bei gegebener motorgröße eine steigerung des leistungsdurchsatzes unter inkaufnahme eines größeren gewichtes zu erzielen.
beim 10kW speedmotor habe ich in der tat über eine wicklung aus silber nachgedacht.
oder man baut den ganzen motor bei gleicher leistung kompakter, wie holger das im DW-Ag praktiziert.

dem deutlich höheren preis steht sonst nur die anmutung der höheren "wertigkeit" beim geschätzten publikum gegenüber. auf dieser welle schwimmt fabien le roux momentan ganz gut. :cool:

für einen flugmotor wäre dagegen aludraht interessanter: die halbe leitfähigkeit bei einem drittel des gewichtes!
in der summe also besser.
leider findet man alulackdraht nur noch auf alten ddr-trafos und es lässt sich bescheiden verarbeiten.
man kann das zeugs zwar mittlerweile löten, aber aufwand und nutzen stehen auch da in keinem verhältnis.

vg
ralph
 

plinse

User
powercroco schrieb:
...

für einen flugmotor wäre dagegen aludraht interessanter: die halbe leitfähigkeit bei einem drittel des gewichtes!
in der summe also besser.
...

Nicht wirklich ;) .

Welche Nutfüllung erreichst du jetzt und was wäre mit Aludraht erreichbar - auch nicht mehr Nutfüllung oder ;) ?

Klar, eine Wicklung mit Aludraht wiegt bei gleicher Wickellänge und gleichem ohmschem Widerstand weniger, du bekommst sie wegen des größeren Querschnittes aber nicht mehr in den gleichen Motor rein.

Die "Sau mit dem Aludraht wird regelmäßig wieder durchs Dorf getrieben". Regelmäßig kommt dabei raus, dass Kupfer sinnvoller ist. Leitwert, Gewicht des gesamten Motors, Verfügbarkeit und Kosten (sonst wären wir beim Silber).

Wenn ein Speed-Motor bei dir so ~300gr wiegt, wie viel davon ist dann Kupfer? Würdest du die gleiche Flussverkettung mit einem kürzeren Motor hin bringen, dürfte der Draht gerne etwas mehr wiegen. Man kann eigentlich von einer konstanten Nutfüllung ausgehen, du wickelst ja bei deinen Speed-Motoren auch jetzt schon alles rein, was rein geht. Die Verkürzung auf den 5025 willst du ja auch über eine besser füllende Wicklung erreichen, da du beim 5030 noch Luft hattest. Da steckst du ja auch mehr Gewicht in die Wicklung bezogen auf die Motorenlänge, dafür wird der Motor kürzer und in Summe leichter.

Die Wicklung selbst wiegt halt nicht so viel, verglichen mit dem Lamellenpaket, Rotor, Magneten, ... was alles mit der Länge wächst...

Der Rest sind "weiche Faktoren". Kupferlackdraht bekommt man in allen Variationen, Temperaturbeständigkeiten, mit Mehrfachlackschichten, ...

Andere Materialien sind da schwieriger, weil sie kaum wer in der Art einsetzt.
 
kommt eben drauf an wofür...

bei diesem 5030 ist ( mit absicht) soviel platz in den slots übrig, dass es ginge. zudem würden die oberflächen weiter wachsen, was für die wärmeabfuhr sinn machen könnte.
ich sehe das k.o. kriterium für eine aluwicklung in der verarbeitbarkeit.

lackierungen:
da habe ich mit schrecken feststellen müssen, dass gewerblich (!) im modellbau häufig nicht doppelt gelackter 2 schichtdraht wie in der "echten" motorenherstellung benutzt wird.

aus gründen des profits (geht schneller und einfacher) wird da doch wirklich einfach und lötbar lackierter draht eingesetzt.
da ist eine überhitzung logisch sofort der supergau.

eine gute 2- schicht lackierung kann völlig verbrannt aussehen, ohne dass die isolation verloren gegangen ist. siehe der 18N20P vom sandy). auch "asche" isoliert eben.


im modellbau wird dem kunden eben doch einiges höchst fragwürdige "untergeschoben". ich sage dazu gern "nachkaufoptimiert" :cool:


auch hier gibt es eine rühmliche ausnahme:
im pyro ist (wohl erstmals in einem käuflichen modellmotor) ein 300° stabiler- 2 schicht polyimid ("kapton") lackierter draht verwickelt.


vg
ralph
 
Hallo,

schönes Projekt mit sehr schönem Ergebnis.

Ich will das hier ja nicht ins OT ziehen, aber kann man auch einen ähnlichen Antrieb für ein 5Kg 3D Modell mit 8s bauen ?

10s langen immer, würde aber gerne mal 8s machen da Akkus sowieso vorhanden und die 2m Seba SU wird ja auch mit 6s geflogen, allerdings an der Grenze.

Als Angabe :

8s , LS 18x8-20x10, max. 65-70A, erhoffter Schub um die 8,5 - 10 Kg

geht sowas mit 8s ?

Gruß, Ralf
 
was die latten mit 27V * 70A = 1850W *80% = 1500W wellenleistung an schub bringen weis ich nicht.
aber was den motor angeht, sehe ich da keine echten probleme.

vg
ralph
 

plinse

User
powercroco schrieb:
kommt eben drauf an wofür...

bei diesem 5030 ist ( mit absicht) soviel platz in den slots übrig, dass es ginge. zudem würden die oberflächen weiter wachsen, was für die wärmeabfuhr sinn machen könnte.
ich sehe das k.o. kriterium für eine aluwicklung in der verarbeitbarkeit.

Alternativ kannst du auch das gleiche Volumen an Kupferdraht verbauen, die ohmschen Verluste noch weiter senken (ok, Mehrgewicht) aber auch besserer Wirkungsgrad. Letztendlich kannst du das Spiel, was du mit dem Aludraht treibst, auch immer mit dem Kupferdraht treiben, du bekommst dann die gleiche Oberfläche und erzeugst weniger Abwärme. Also läuft der Motor kühler.

Auf einen höheren Wirkungsgrad hat noch niemand gespuckt, der einen Antrieb aus einem Akku betreibt ;) ...

Die Verarbeitbarkeit von Alu ist halt echt schlecht. Knick, Knack - ab.

Bei einem bestehenden Motor mit dem Ziel, das Gewicht zu senken, ohne an die Konstruktion ran zu gehen, kann Alu die letzte Option sein, das Gewicht zu senken. Wäre auch nicht das erste mal, dass etwas elektromagnetisch zweifelhaftes aus irgendwelchen Randbedingungen heraus durchgesetzt würde ;) . "Das Modell muss wegen Reglement 10gr leichter!" Das hat aber mit der allgemeinen Motorauslegung nichts zu tun, viel mehr mit der vielseitigen Anpassbarkeit. "Da geht noch was, die Kröte mit verschlechtertem Wirkungsgrad wäre halt zu schlucken!" - "Ist jetzt grade das kleinere Übel, machen!" Kommt vor sowas ;) .

powercroco schrieb:
lackierungen:
da habe ich mit schrecken feststellen müssen, dass gewerblich (!) im modellbau häufig nicht doppelt gelackter 2 schichtdraht wie in der "echten" motorenherstellung benutzt wird.

...

eine gute 2- schicht lackierung kann völlig verbrannt aussehen, ohne dass die isolation verloren gegangen ist. siehe der 18N20P vom sandy). auch "asche" isoliert eben.


im modellbau wird dem kunden eben doch einiges höchst fragwürdige "untergeschoben". ich sage dazu gern "nachkaufoptimiert" :cool:

Naja, im Modellbau ist doch wichtig, dass alle Drehteile schön bunt sind, ...

Wer so wie die Modellbauer einkauft, der will verarscht werden. SSKM

Ich weiss, von welchen Herstellern ich Motoren kaufe. Dazu probiere ich nicht alles aus, nur weil es was neues am Markt gibt - muss schon besser sein als das bewährte und ich muss verstehen warum ;) .

powercroco schrieb:
auch hier gibt es eine rühmliche ausnahme:
im pyro ist (wohl erstmals in einem käuflichen modellmotor) ein 300° stabiler- 2 schicht polyimid ("kapton") lackierter draht verwickelt.


vg
ralph

Mir reicht 0815 Doppellackdraht auch aus ;) . Weisst du wie besch***eiden der Leitwert von Kupfer bei 300°C ist? Wir betreiben unsere Motoren immer noch aus Akkus. Da ist mir der Wirkungsgrad nicht dermassen egal, als dass ich einen Motor so aufheizen würde. Vorteil eines solchen Drahtes ist allein eine extreme Fehlertoleranz s.o. Modellbauer ohne Ahnung vergreift sich total. Da sterben dann halt Akku und Steller, der Motor hält halt verdammt lange durch. Gut für den Motorenhersteller, den Ärger hat dann eine andere Baustelle ;) . Wenn dazu der gleiche Hersteller noch sehr gute Steller mit funktionierender Übertemperaturüberwachung herstellt, verlagert sich die Baustelle zum Akku ;) - PAL ... :D und mit Glück merkt der Modellbauer, dass die Flugzeit nicht stimmt und verdoppelt als Konsequenz nicht die Kapazität vom Akku ;) ... soll es ja alles schon gegeben haben ;) ...
 
da die temperatur im motor nicht gleichmäßig verteilt ist, sondern es heisse und kalte zonen und regelrechte hotspots gibt, macht es schon sinn, den punkt temperaturfestigkeit nicht ganz aus dem auge zu verlieren.

dazu kommt, dass die absolut höchsten temperaturen nicht während sondern kurz nach dem einsatz auftreten, wenn der lüfter nimmer kühlt und die wärme sich staut.

und stimmt! - mir ;) ist es lieber, der motor überlebt steller und akku im falle des GAU.
ich baue nämlich keine steller und verkaufe keine akkus.....
 

steve

User
Vorteile gezielter ausbauen

Vorteile gezielter ausbauen

Hallo,
lese hier schon eine Weile leise mit und hätte nun doch die eine oder andere Anmerkung.
Wie es der Zufall so will, trainiert bei uns im Verein auch ein F3A-Bundesliga Pilot ziemlich fleissig.
Gewicht spielt nach allem was ich dabei aufschnappen konnte, inzwischen nicht mehr die ganz entscheidende Rolle. Deshalb würde ich der beginnenden Diskussion zur Wicklung mit Alu oder Kupfer nicht zu viel Raum geben. Dennoch glaube ich, dass der Antrieb bei 1,5kw insgesamt noch kompakter ausgelegt werden könnte.
Drehzahlsteifigkeit - auch im Leerlauf, also den Abwärtspassagen - scheint aber ein ganz wichtiger Punkt zu sein. Und hier hat der Aussenläufer einige entscheidende Vorteile. Den würde ich noch etwas mehr ausbauen, bzw. die Experten mal fragen, wie steif der Antrieb hier am optimalsten wäre.
Zusammen mit der Kühlung und modernen Lipos bekäme man über die gesamte Flugzeit eine sehr homogene Leistung zur Verfügung gestellt. Das ist dann schon etwas das sticht...

Grüsse
 

plinse

User
powercroco schrieb:
da die temperatur im motor nicht gleichmäßig verteilt ist, sondern es heisse und kalte zonen und regelrechte hotspots gibt, macht es schon sinn, den punkt temperaturfestigkeit nicht ganz aus dem auge zu verlieren.

dazu kommt, dass die absolut höchsten temperaturen nicht während sondern kurz nach dem einsatz auftreten, wenn der lüfter nimmer kühlt und die wärme sich staut.
...

Eben und die Wicklung ist ein (der) HotSpot. Die wird auch nicht mehr viel heisser, so dick sind unsere Drähte nicht, dass es in denen einen großen Temperaturgradienten gäbe. Deren Heizleistung fällt auch nach dem Betrieb direkt weg. Einen richtigen Flashover erleben vor allem die Magnete, im Betrieb gut gekühlt und dann steht denen plötzlich der heisse Stator gegenüber und nix ist mehr mit Kühlluft. Nach dem Betrieb gibt die Wicklung vor allem Wärme ab allein das Nutkupfer heizt noch etwas die Wickelköpfe nach...
 
nun gibt es ja eine werbevorschau auf die inzwischen tatsächlich zustandegekommene serienausführung dieses motors in der größe 5030 die 2010 in den markt kommen soll.

siehe:
http://www.ringelmodellbau.de/Werbung/Scorpion-Neuheiten-2010-HK4225-HK5035-HK5025-S5030-S2503.pdf


ich baue grade an einer optimierten bausatzgestützten variante für "meinen" wettbewerbspiloten - kürzer, leichter, leistungsfähiger.
genauer: ein 12N14P in 5026 mit 12+13 x 1,25D für 10S und passender ns für die 21"x14" wie schon den letzten prototypen (siehe oben)

bei den (hier in der länge angepassten) serienteile sind offenbar einige verbesserungen umgesetzt worden:
stabilerer glockenboden,
wendefähige 10-8er welle mit feingewindepropelleraufnahme und schraubscherung für vorspantmontage,
dicke 19-10er NMB-lager,
einkonstruierte antiwanderlippe!

010110-2.jpg


die antiwandelippe über den segmentmagneten:
010110-3.jpg


der glockenboden mit stabilen rippen wie bei der aktuellen "S" serie.
oben links sieht man die wuchtmasse in der dynamisch gewuchteten glocke.
010110-4.jpg


die ausgeführte wicklung:
010110-1.jpg


wie man sieht, habe ich einen anderen wickelmodus angewandt, der die slots aussen ziemlich offen lässt - gut für die kühlung bei dauerlast.
ich denke da so an 100A und 120A peak bei brauchbarem wirkungsgrad.

die rückseite:
010110-5.jpg


das ganze ding wiegt komplett mit der propaufnahme und 12cm langen anschlussdrähten (wie gezeigt) 580g.

vg
ralph
 
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