LRK mit Getriebe!?

Hallo LRK,ler,

nachdem ich mich schon des öfteren negativ zu dem Thema geäussert habe, wollte ich es nun wissen.

Ich habe einen 350/15/16,5 mit einem Getriebe 2:1 gekoppelt und an 14 GP 3000 Zellen angeschlossen. Als Regler kam ein Jeti 70 3p opto zum Einsatz.
Erste Latte eine 15x6 Menz drehte mit 6000U/Min. bei 24 Amp.
Zweite Latte eine 17x6 Menz drehte mit 5400U/Min. bei 31 Amp.
Es ist also sehr wohl möglich das ohnehin schon große Drehmoment zu erhöhen um eine bessere Anpassung zu erreichen ohne gleich einen neuen Motor zu bauen.
Dabei ist mir allerdings aufgefallen, daß sich die Glocke des Motors bei Volllast nach hinten zieht. Vorher war das nicht möglich, weil der Propellerzug das verhinderte. Die Magnete sind richtig eingeklebt und fluchten mit dem Stator.
Ist etwas ähnliches schon jemand anders aufgefallen und woran kann es liegen und warum ist das so?

Gruß Gerhard

[ 04. September 2002, 14:26: Beitrag editiert von: Gerhard Würtz ]
 
Hi Gerhard,
als erstes gratulier ich Dir zu deinem Versuch der denke ich bei manchen den Stein ins rollen bringt.Mit einem 10 Poler und höheren Motordrehzahlen sind so sehr leichte Antriebe möglich bis zum Hubi.
Zum rückzieher der Glocke muss ich erst mal etwas
nachdenken.
 

haschenk

User †
Hallo Gerhard,

du sprichst mit deinem posting eigentlich den Punkt "Anpassung von Motor und Propeller" an.
Insbesondere seitens des Propeller-Verständnisses liegt da oft noch Einiges im Argen.

Ohne große Hintergrund-Theorie hier nur eine Faustregel und eine kleine Formel dazu. Ich spreche hier auch nur von Props für den "normalen" Flug, nicht solchen für´s hovern oder torquen.

1.
Wenn immer das H/D (Steigung/Durchmesser) des Props bei Werten so um die 0,5 bis 0,6 liegt, bestehen gute Chancen, mit einem Getriebe einen besseren Prop-Wirkungsgrad zu erzielen. Die "Tür" zu guten bis sehr guten Propwirkungsgraden geht erst bei H/D ab etwa 0,75 auf, noch besser bis 1,0 oder darüber.
Der Preis dafür ist eine schwierigere Anpassung an den Motor, da diese Props mehr Drehmoment benötigen, das auch ein LRK (noch ?) nicht ohne Getriebe liefern kann.

2.
Ich hab´s in anderen Foren schon mehrfach geschrieben, aber offenbar ohne große Resonanz: Es gibt einen Kennwert, der sehr viel aussagt über den erreichbaren Propellerwirkungsgrad.

cs = v*(4440/P/n^2)^0,2
mit
v = Fluggeschwindigkeit [m/s]
P = Leistung an der Propellerwelle [W]
n = Drehzahl der Propellerwelle [Upm]

Wenn dieser Kennwert 0,5 oder gar darunter erreicht, wird aus dem Antrieb nichts Gutes mehr. cs = 0,7 wäre eine Mindestforderung, noch besser 1,0 oder darüber.
Problemlos ist die Sache, wenn v groß genug ist (rechne mal ein paar Beispiele), aber nicht jeder kann oder will mit 40 m/s oder mehr fliegen. Bei z.B. 10 m/s oder darunter (Parkflyer) wird´s eng. Wenn man da noch gute Prop-Wirkungsgrade erreichen will, hilft nur ein Getriebe und/oder ein Hochdrehmoment-Motor. Daß die zugehörigen Props dann quasi automatisch wieder ein hohes H/D bekommen, zeigt sich, wenn man die Sache rechnerisch weiterverfolgt (lasse ich hier weg).

Mit den gegenwärtigen LRKs sind wir für die Mehrzahl der Anwendungen hinsichtlich des Drehmoments noch nicht dort, wo wir "aus Propellersicht" hinkommen sollten. Über die Aussichten zum Hochdrehmoment-Motor könnte ich nur spekulieren, da hohes Drehmoment oft auch hohes Gewicht und möglicherweise auch einen schlechteren Motorwirkungsgrad bedeutet. Also doch Getriebe ?

Da warten noch einige Optimierungsaufgaben auf uns.

Grüße,
Helmut
 
Hallo Gerhard

Um ein laufen der Glocke zu verhindern, kann man ein Messing oder Aluröhrchen auf der Welle zwischen vorderen Lager und dem Ritzel (vom Getriebe) einsetzen.
 
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