Kreiselfrage

Knut

User
Hallo,

habe mir einen ACT Fuzzy Professional gekauft und möchte damit die Querachse bei meiner Z37, 2,30 m
Spannweite stabilisieren. Damit möchte ich sie am springen hindern was doch ab und an passiert.
Sicher wird es auch an meinen Flugkünsten liegen.
Nun meine Fragen. Welcher Modus ist dafür optimal?
Normal oder Headingmodus?
Wie sollte das Modell beim einlernen stehen?
Mit dem Heckrad auf dem Boden ? Ich würde eher dazu neigen die Längsachse ca. in die Waagerechte zu bringen und dann einzulernen. Ansonsten müßte ich im Flug ja ständig drücken.
Wie gestaltet sich jetzt der Start? Bisher beim Gasgeben etwas Höhe und wieder nachlassen. Beim Heckanheben entspechend ziehen.
Und nun ? Ist es jetzt genausso ?

Vielen Dank für Eure Antworten.

Tschüß Knut

[ 12. August 2004, 11:59: Beitrag editiert von: Knut ]
 

Weste

User
Hallo Knut,

richtige Entscheidung, und der Kreisel kann das machen was Du willst, von daher kein Problem.

Aber, lies nochmal in der Anleitung, der Kreisel stabilisert immer die letzte Position, in die gesteuert wurde, sowohl im NORMAL- als auch im HEADING-Modus. Du mußt also nicht dauernd drücken. Das Einlernen ist nicht für die Lageposition da. Der Einbau muß so sein, daß die zu stabilsierende Achse des Modells mit der Drehachse des Kreisels übereinstimmt.

Vielleicht das Ganze mal in die Hand nehmen und so die Wirkungsweise ausprobieren.

Ich würde dann bei dem Kreisel zunächst die NORMAL-Funktion mal probieren, damit Du mit dem "neuen Gefühl" zurechtkommst, und dann wenn das alles geht und "erfahren" ist, dann probier mal Heading. Aber, nicht dauernd mit Kreisel fliegen, sondern im Betrieb auch mal ausschalten, denn nicht in jeder Situation ist der Kreisel auch hilfreich.
 

Knut

User
Hallo Weste,

vielen Dank für Deine schnelle Antwort.
Das er im Normalmodus immer die zuletzt gesteuerte
Richtung beibehält habe ich wohl überlesen.
Habe es nur für den Headingmodus gelesen.

Tschüß Knut
 

Knut

User
Hallo Weste,

habe nun die letzten Tage den Kreisel, Gott sei Dank, erst einmal in meinem Trainermodell getestet. Es ist noch ganz.
Mit dem Normalmodus komme ich klar, und das scheint auch zu funktionieren.
Nur der Heading Hold gibt mir zu denken. Die Wirkrichtung der Ruder ist ok, das läßt sich beim drehen des Modells um die Querachse gut beobachten.
Schalte ich im Flug von Normal auf Heading um, fliegt der Flieger erst mal normal weiter. Gebe ich jetzt Höhe, folgt er dem Ruder, beim loslassen des Knüppels nimmt er dann aber die Nase nach unten. Je mehr ich nun Höhe gebe um so trastischer wird die Geschichte. Es wird immer mehr Tiefe daraus.
Zu Hause noch mal angeschaut, geht z.B. der in der Anleitung beschriebene Test 2 nicht, d.h. das Ruder kehrt beim loslassen des Knüppes sofort in die Neutrallage zurück. Wiederhole ich das ganze mehrmals steht das Ruder irgendwann komplett auf Tiefe. So wie im Flug.
Vieleicht kannst Du mir noch mal einen Tip geben.
Im übrigen stimmen in der Beschreibung mitunter die Dipschalter nicht mit denen im Text genannten überein. So gehört DIP 1 zu Ausgang 2 und DIP 4 zu 1. Dann auf Seite 5: "Im Heading Betrieb (MODE 2, DIP 3 in ...")Ist da nicht DIP 2 gemeint?

Vielen Dank schon mal für Deine Antwort, wenn andere noch Hinweise haben, bin ich natürlich ebenfalls dankbar.

Tschüß Knut
 
Hallo Knut,

wenn das Höhenruder im Heading Lock Modus tendenziell nach unten geht, dann gibt es drei Möglichkeiten:

1. Trimmung zeigt etwas nach unten
2. mechanisches Spiel in der Sendermechanik.
3. elektronische Drift (entweder im Sender oder im Kreisel)

Grund: Im HL-Mode steuerst Du den Kreisel, nicht das Servo. Gibt man also Höhe, sagt man damit dem Kreisel: "Rotiere mit einer meinem Knüppelausschlag proportionalen Rate!" Tut der Flieger das dann nicht oder nicht schnell genug, wird der Kreisel sukzessive immer mehr Höhe geben, bis die gewünschte Rate erreicht ist. Analoges gilt für Tiefenruder. Wenn also der Kreisel permanent den Befehl bekommt, ständig ein wenig nach unten zu rotieren, ohne daß man ihm irgenwann "sagt", daß er damit aufhören soll, wird der Kreisel natürlich das Ruder immer mehr auf Tiefe trimmen, bis der Endanschlag erreicht ist. Egal ob man das nun wollte oder nicht...

Versuche es zunächst einmal mit etwas mehr Höhentrimmung, oder gib ein oder zwei Prozent mehr Höhe bei der Servomittenlage. Ist das Problem damit aus der Welt, hast Du's.

Ist dagegen am anfang noch alles OK, d.h. das Ruder steht stabil und beginnt erst nach unten auszuschlagen, wenn Du ein paarmal am Knüppel gespielt hast, dann hat die Sendermechanik zuviel Spiel oder das Knüppelpoti hat eine Macke.

Ist das Problem dagegen unabhängig vom Knüppelspiel und tritt erst nach einer gewissen Zeit auf, dann hast Du ein Driftproblem. Teste den Kreisel aber zunächst mit einer anderen Fernsteuerung, bevor Du ihn einschickst.

Gruß, Bernd.
 

Knut

User
Hallo Bernd,

vielen Dank für Deine Antwort.
Das mit dem Servotrimmen habe ich gerade mal probiert. Hatte es vorher mehr auf Tiefe getrimmt.
Damit flog das Modell im Normalmodus einwandfrei.
Auf Mitte, bzw. noch ein Stück auf Höhe getrimmt, brachte keinen Erfolg.
Das es am Sender liegt glaube ich eher nicht. Habe Höhe mal auf die Seite genommen. Gleiches Spiel. Auch wenn ich das Modell waagerecht halte, dann auf Heading umschalte (Soll, Ruder neutral)und das Modell dann mehrmals (5-10 Mal) um die Querachse bewege, geht das Höhenruder immer mehr auf Tiefe. Um also das Ruder wieder auf neutral zu bringen, steht das Modell dann auf dem Kopf.
Habe auch schon eine E-Mail vor zwei Tagen an ACT geschickt, aber leider noch keine Antwort erhalten. Insbesondere auch wegen dem Test 2 der Beschreibung. Der funktioniert ja bei mir auch nicht.

Tschüß Knut
 
Heading Mode in einem Flächenflieger speziell auf Höhe solltest Du, glaub ich, besser vergessen.
Du gibst gewissermaßen einen Sollwinkel vor, welcher stabilisiert werden soll. Selbst wenn alles 100%ig funktioniert glaube ich nicht, dass damit ein Modell fliegbar ist.
Z.B. ziehst Du etwas, erreichst 20° Pitch und lässt dann den Steuerknüppel los.
Soweit ich es verstanden habe, versucht der Gyro im Heading Mode nun den 20° Pitch aufrecht zu halten. Mit einer Biene und voll Schub vielleicht kein Problem, aber ein normales Modell wird da irgendwann so langsam, dass es vom Himmel fällt.

Wenn Du die Höhenruderfunktion stabilisieren willst, solltest Du besser die Speed als Messgröße verwenden.

Dietrich
 

Knut

User
Hallo Dietrich,

das so etwas wie Du schreibst, im Landeanflug mit Schleppgas nicht geht, ist klar. Letztendlich soll das Modell auch nur am gelegendlichen Springen beim Landen gehindert werden. Ob und wie das funktioniert muß ich noch probieren.
Im übrigen habe ich meinen Kreisel noch mal zu ACT geschickt. Beim probieren mit einem Professionell V2 funktionierte dann auch die Heading Hold Funktion so wie es sein sollte.
Wollte ich 10,-€ sparen und hätte dafür fast mein Modell eingebüßt. Aber sicher funktioniert auch noch der Kreisel mit der alten Software. Ich habe eben nur Pech gehabt.

Tschüß Knut
 

Claus Eckert

Moderator
Teammitglied
Hallo Knut,

ich frage mich gerade was denn passiert, wenn ein Modellflugzeug beim Aufsetzen springt?

Das erste Aufsetzen dürfte in der Regel zu hart sein. Die Energie wird vom Fahrwerk abgefangen und zum Teil beim Ausfedern wieder an das Modell zurückgegeben. Beim nächsten Hüpfer passiert das selbe, nur mit inzwischen geringerer Geschwindigkeit, usw. usw.
Stimmt das so?

Gehen wir mal zurück in den Landeanflug. Da gibt es verschiedene Möglichkeiten.
Nehmen wir mal folgende Situation an. Das Modell wird im Endanflug, möglichst mit der Nase nach unten, auf Geschwindigkeit gehalten. Vor dem Erreichen der Aufsetzmarke wird die Energie aus dem Fahrtüberschuss durch langsames aber stetiges Ziehen (Höhe geben) herausgenommen. Knapp über dem Boden lässt man das Modell ausgleiten, bis es sich von alleine hinsetzt.
Wenn jetzt aber die Landung verunglückt und das Modell vor Erreichen der Aufsetzgeschwindigkeit auf die Piste "knallt", dann dürfte man vermutlich noch am Höhenruderknüppel gezogen haben.
Jetzt meine Fragen:
Was macht dann der Kreisel im Heading-Lock Modus? Bleibt dann das Höhenruder auf Höhe und das Modell schießt mit der Restenergie nach dem Aufsetzen in die Höhe und schmiert dann ab?
Oder gibt der Kreisel über das HR-Servo Tiefe um die neutrale Fluglage wiederherzustellen? Reicht das aber um die "Ausfederungsenergie" zu kompensieren?
Fragen über Fragen oder habe ich einen Denkfehler und die Praxis zeigt das es doch funktioniert.

[ 31. August 2004, 10:31: Beitrag editiert von: Claus Eckert ]
 

Knut

User
Hallo Claus,

ehrlich gesagt hätte ich mir auch gewünscht, das sich mal jedemand mit Praxiserfahrung meldet.
Als ich mir den Kreisel gekauft hatte ich auch einen Denkfehler. Ich dachte, der Kreisel stabilisiert die von mir eingelernte Lage.
Im meinen Fall also die Längsachse waagerecht, es sei denn ich übersteuere den Kreisel. Damit wäre dann also kurz vor dem Aufsetzen nur der Steuerknüppel auf neutral zu stellen und das Modell rollt aus bis das Heck nach unten kippt.
Dem ist aber nun nicht so, d.h. der Kreisel will die zuletzt gesteuerte Lage beibehalten. Gebe ich nach dem Aufsetzen nun zuviel Höhe um zu verhindern das ein Kopfstand draus wird, wird meiner Ansicht nach das Modell, vorausgesetzt es ist noch genügend Geschwindigkeit da, wieder abheben, bis zum abschmieren wie Du schreibst. Leider ist man oft nicht schnell genug mit dem nachdrücken. Da hilft dann nur dosiert Gas.
Im Normalmodus habe ich es ja schon an meinem Trainermodell ausprobiert und hatte schon den Eindruck das es geht. Nach dem waagerechten Aufsetzen nichts mehr an Höhe tun und es klebt am Boden.
Am besten ist schon wie Du schreibst: Kurz über dem Boden Abfangen und aushungern bis es sich von selbst möglichst auf alle drei Räder gleichzeitig setzt. Aber wem gelingt das schon immer ?
Wen der Kreisel zurückkommt werde ich noch mal ein bischen testen.

Tschüß Knut

[ 01. September 2004, 11:49: Beitrag editiert von: Knut ]
 

Toddi

User
Moin,

ich denke ein Kreisel ist der falsche Ansatz um ein Springen des Flugzeugs beim Aufsetzen zu verhindern. Sinnvoll ist ein gedämpftes Fahrwerk, das die vertikale kinetische Energiekomponente schluckt und nicht wieder an das Flugzeug abgibt. Allerdings muss der Dämpfer auf das Masse(Flugzeug) Feder(Fahrwerksbeinchen) System abgestimmt werden. Nicht zu hart, nicht zu weich, ein kleiner Überschwinger beim Ausfedern ist erlaubt.

beste Grüße, Toddi
 
Weiss jetzt garnicht - 2Beinfahrwerk ?
Wenn ja - vieleicht das Fahrwerk näher an den Schwerpunkt rücken ?
Sässe das Fahrwerk IM Schwerpunkt, würde der Flieger wohl nicht mehr springen, da der Landestoss linear vom Fahrwerk abgefangen würde und sich nicht in Nickbewegungen entladen.
Aber das gueht nicht ohne Grenzen, da es ja konstruktiv nicht immer möglich ist und der Flieger ja nicht immer Kopfstand machen soll.
 

Weste

User
Hallo zusammen,

ich glaube Ihr müßt das mal ausprobieren.
Wenn man mit Normalmodus "kreiselt" auf dem Höhenruder gibt es kein Springen mehr bei der Landung. Springen ist eine Drehbewegung um die Querachse, dann drückt der Kreisel so schnell wie es ein Pilot nie könnte.

Das sieht dann ganz ulkig aus, wenn man etwas zu steil hereinkommt und eigentlich das Modell dann hüpfen würde, es bleibt im Prinzip mit "Nase unten" am Boden und rollt aus.

Mit Heading geht das nicht, aber probierts doch einfach mal.... :)
 

Knut

User
Hallo,

Es ist schon so wie Weste schreibt. Man kann fast mit der Nase nach unten ausrollen. Springen ist nicht mehr, es sei denn man zieht wieder.Am Trainermodell habe ich es schon ausprobiert.
In der Z37 leider noch nicht. Aber ich denke mal dort wird es auch gehen. Das Fahrwerk läßt sich im übrigen nicht so einfach versetzen. Ist in der Fläche drin.
Übrigens noch mal vielen Dank an Weste für den überaus schnellen Umtausch meines Professionells in einen V2.

Tschüß Knut

[ 28. September 2004, 19:56: Beitrag editiert von: Knut ]
 

Knut

User
Hallo,

Habe gerade eine äußerst interessante Webseite, bedreffs Landungen mit Spronrad gefunden. Ist zwar aus der großen Fliegerei, aber trotzdem, oder gerade auch für uns interessant.
Bei der sogenannten Radlandung, wie beschrieben ist, wird klar denke ich, zu was der Kreisel auf Höhe gut sein kann.

http://www.ultraleichtflugschule.de/profis.html

Im übrigen, nicht nur diese Beitrages wegen lesenswert.

Tschüß Knut

[ 06. Oktober 2004, 18:22: Beitrag editiert von: Knut ]
 
Hallo

Ich bin zufällig hier vorbeigekommen. Vielleicht kann ich noch etwas dazu beitragen.
Seit etwa drei Jahren fliege ich einen Heading Kreisel auf meinem Schlepper (Piper Pawnee), um die unerwünschten wilden Lageveränderungen auf der Querachse, verursacht durch die suboptimale Seilbefestigung, zu dämpfen.
Im Schleppbetrieb funtioniert die Sache bestens. Zum Landen schalte ich immer auf Normalbetrieb um. Das Anfliegen und Abfangen im Headingbetrieb ist ungewohnt und verlangt sehr viel Aufmerksamkeit. Vergisst man umzuschalten, wird man im Endanflug überrascht, indem der Flieger nicht zu Boden will, bis er vom Himmel fällt.
Übrigens: Starten sollte man nie im Headingbetrieb!!

Gruss Marcel
 
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