einfaches AC-Zangenamperemeter zum Motorstrommessen?

B. de Keyser

Vereinsmitglied
Hallo,

gestern wollte ich mir ein einfaches Zangenamperemeter kaufen, um die Ströme meines Mini-LRK zu messen. Die preiswerteren waren aber nur für Wechselstrommessungen-Messungen zu haben.

Kann man damit den Strom des Mini-LRK messen (an eine der drei Zuleitungen) und wie ist der gemessene Wert zu interpretieren (Wert mal irgendeiner Konstanten wegen der 3 Leitungen?)

Könnte man womöglich damit auch den Strom eines Bürstenantriebs messen, solange der Regler noch Impulse abgibt und nicht voll durchgesteuert hat?

Danke für Eure Erklärungen
Bernd
 
Der angezeigte Wert hängt stark von der Kurvenform ab und ist am genauesten bei Sinusform - wie aus der Steckdose.
Messe doch einfach mit einem ca. 10 cm Zwischenkabel den Spannungsabfall in der Zuleitung von der Batterie. Das reicht für´n Hausgebrauch und kostet fast nix. Also meines ist bei 1,5² ca. 12cm lang und 1A entspricht dann 1mV.
Für Mini-LRK würde ich eines machen mit 10mV Abfall / A. (Eichen mit einem Netzgerät, natürlich).

mfg

[ 18. Oktober 2002, 21:41: Beitrag editiert von: waldopepper ]
 
Hallo Bernd

Wenn Du mit einer Stromzange motorseitig messen möchtest, musst Du ein wenig aufpassen, das richtige zu kaufen.

Die günstigsten Stromzangen auf dem Markt können nur Wechselstrom messen. Zussätzlich ist ihr Frequenzbereich meistens auf 50Hz bis 60Hz beschränkt. Bei den Frequenzen, mit denen ein Brushless betrieben wird, erfährst Du nicht einmal die richtige Größenordnung des Stromes.

Die nächst teurere Kategorie kann auch Gleichstrom messen. Die sind für Messungen auf der Leitung zwischen Accu und Controller schon brauchbar. Meistens sind sie für recht hohe Ströme geeignet(1000A) und haben eine entsprechend große Zangenöffnung. Der Frequenzbereich ist meistens auch auf 50-60Hz beschränkt. Bei weit höheren Frequenzen misst Du nur noch Hausnummern. Meine Zange zeigt manchmal 30A und mehr, wenn ich sie nur über meine Senderantenne stülpe.

Für vernünftige Messungen brauchst Du eine Zange, die ausdrücklich für Frequenzen größer 20kHz geeignet ist. Bei ELV gibt´s eine für maximal 60A.

Die Lösung mit dem Kabel finde ich auch gut. Die Belastung des Motors wird dadurch allerdings ein wenig unsymmetrisch.

Gruß, Jochen
 

B. de Keyser

Vereinsmitglied
Hallo,

Danke erst einmal an alle, die mir geholfen haben.

An die starke Frequenzabhängigkeit hatte ich bisher noch nicht gedacht, sonder nur die AC/DC-Abhängigkeit vor dem Kauf noch soeben gesehen.

Die Idee mit dem Kabel ist sehr gut (Preistip!), über eine Mail bekam ich noch den Hinweis auf einen Shuntwiederstand von Conrad (zwar teurer als Kabel, aber da ich kein genaues Netzteil zum Ausmessen des Kabels habe, für mich wohl einfacher.)

@Jochen:
Wenn ich, wie waldopepper schreibt, in der Akkuzuleitung zum Regler messe, sollte es für den Motor doch keine unsymetrische Belastung geben, oder vertue ich mich da?

Der Zweck des ganzen sollte außerdem keine hochgenaue Analyse sein, sondern eher, um eine ungefähre Hausnummer zu bekommen und damit wenigstens etwas mehr in der Hand zu haben als nur geschätzte Ahnungen.

Beim Mini-LRK reicht auch noch mein Digi-Multimeter (20A) aus. Über die Zange hatte ich gehofft, mir das Anfertigen der Anschlüsse zum DM sparen zu können.

Gestern habe ich dann schon einmal ein bißchen herumgemessen und bin dabei schon auf (für mich) verblüffende Werte gekommen:

Akku : Sanyo Twicell 700, 8 Zellen (9,6V)
Regler: TMM 18e+3ph, Vers. 2.33

1. APC 11X4,7
3360 Umdr./min.
4,6 A
6,0 V Spannung
28 W Eingangsleistung
12 W Wellenleistung (berechnet)
43 % Wirkungsgrad (berechnet)
179 g Standschub (berechnet)
6,7 m/sek (berechnet)
Anscheinend bedingt durch den starken Spannungseinbruch schaltet der Regler beim 2. oder 3. Hochfahren auf Fehler und muß neu initialisiert werden. Eine derartige Latte (oder auch 10X6) hatte ich früher auf einem Slowy an einem 280er mit Getriebe und dachte, der Mini-LRK schafft diese dann auch, nur halt ohne externes Getriebe.

2. leichte Holzlatte 8x6
5050 Umdr./min.
4,2 A
7,5 V Spannung
32 W Eingangsleistung
15 W Wellenleistung (berechnet)
46 % Wirkungsgrad (berechnet)
165 g Standschub (berechnet)
12,8 m/sek (berechnet)
Dr Reglerfehler tritt hier anscheinend nicht mehr auf. Wäre wohl für meine Parkflyer Me109G interessant, bisher von einem 280er mit Getriebe 1:4,7 und Dreiblatt (9X5?) angetrieben.

3. Originalantrieb Chubby-Lady (280er mit 1:3? Getriebe und Zweiblatt 9X6?)
2890 Umdr./min.
2,6 A
7,6 V Spannung
19.8 W Eingangsleistung
5,4 W Wellenleistung (berechnet)
27 % Wirkungsgrad (berechnet)
96 g Standschub (berechnet)
7,34 m/sek (berechnet)
Der Motor ist aber schon älter und damit wahrscheinlich mittlerweile ziemlich abgebrannt.

Für weitere Messungen muß ich mir erst noch Luftschrauben besorgen bzw diese an den Mitnehmer anpassen.

Bernd
 
Hallo Bernd,
Du hast Recht, hab ich nicht richtig gelesen. Unsymmetrie nur auf der Motorseite.

Der Einschaltstrom beim Anklemmen des Controllers an den Accu kann kurzzeitig sehr hoch sein. Ein Multimeter kann hier u.U. schon den Heldentod sterben. Gute Multimeter haben zum Schutz eine flinke Sicherung. Wenn ich solche Strom -messungen mache, schließe ich das Multimeter für den Einschaltmoment mit einer kurzen Laborstrippe kurz.

Gruß, Jochen

[ 28. Oktober 2002, 21:24: Beitrag editiert von: spaceman spiff ]
 

Ulrich Horn

Moderator
Teammitglied
Hallo,

ich messe auch lieber mit einem Shunt und einem Voltmeter (Multimeter oder Oszilloskop/Datenlogger). Shunts kann man sich ala waldopepper recht preiswert selbst basteln, nur muss man dann ein wenig darauf achten, wieweit man Einstrahlungen misst statt Ströme. Bei 10 cm/ 1mV hätte ich da Bedenken, 1m und 10 mV scheinen mir solider.

Solange es um zwei Zuleitungen geht (Akku -> Regler) ist eine Strommessung trivial. Bei BL-Motoren kann ich aber nur den Strom auf einer von drei Leitungen messen.. gibt es da eine Beziehung zur gesamten Stromaufnahme?

Grüße, Ulrich Horn
 
Hallo,
Je länger ich drüber nachdenke desto unsicherer. Betrag im Mittel 2/3 des Eingangsstroms? :confused:

Gruß, Jochen

[ 30. Oktober 2002, 23:06: Beitrag editiert von: spaceman spiff ]
 

AJ

User
Hi,

ich dachte mir, bevor ich einen weiteren Thread aufmache, frage ich hier nochmal nach :)

Ich möchte nämlich auch den Motorstrom bei meinem Brushless messen, will mir aber kein teures Zangen-Amperemeter anschaffen. Ein einfaches Messgerät (damals von COnrad, geht bis 100A) habe ich, mitsamt von mir angelöteten Steckern, um zw. Akku<->Steller den Strom zu messen. Die Frage ist, wieviel kommt davon am Motor an ? Gibts eine Art "Wirkungsgrad" beim Regler, und kann man den irgendwie pauschalisieren ?
Wenn zw. Akku und Regler 35A fließen, wieviel kommen beim Motor an ?
 
Ansicht hell / dunkel umschalten
Oben Unten