Feiner Haarriss im Gelcoat wie "unsichtbar" machen

Hallo, gibt es ausser lackieren irgendein Mittelchen, womit man einen Haarriss in einem GFK Rumf unsichtbar machen kann? Der Riss befindet sich im Gelcoat. Mit Zahnpasta und polieren bin ich nicht weit gekommen. Vielleicht hat irgendwer nen Geheimtip?
 
Gibt keines. So ein Riss unterbricht die optische Struktur des Werkstoffs (der ist ja teiltransparent), der wird auf keine Art und Weise "unsichtbar", ohne ihn zu überdecken oder zu entfernen (herausschleifen und aufspachteln).
 
Zuletzt bearbeitet:
Nach Zahnpasta und polieren geht m.E. nun leider nichts mehr.
Nur den Riss kann man mit dünnem Sekundenkleber und dann 1600er Nassschleifpapier sowie danah aufpolieren gut verschwinden lassen ( bis die Deckschicht daneben irgendwo wieder reisst...weil sie zu dick, zu spröde und vor allem das Laminat drunter zu instabil ist)
Die Hinterlassenschaften des ( Zahnpasta-)Poliermittels oder irgendein anderes Mittel setzen sich in den Haarriss, und das Polieren macht die Kanten unscharf, also geht der Riss nicht weg.
Also jetzt entweder den Riss auffräsen und verfüllen, schleifen, polieren oder Aufkleber drüber.
 

Gideon

Vereinsmitglied
Hilmar Lange beschrieb einmal eine Schönheitsreparatur mit Wachs-Kitt von Clou. Das kommt von der Farbe recht gut an das UP-Vorgelat ran und ist sehr einfach zu verarbeiten
 
Gideon schrieb:
mit Wachs-Kitt von Clou.

wird von Schreiner verwendet.
aber für einen Haarriss: man kann es erhitzen unmd drauf tropfenlassen, aber es hat doch nicht wirklich Platz für etwas?
Wo soll das halten?
Wie o.e. wenn überhaupt, dann richtig reparieren, aber einen Grund hat der Riss ja...
 
Vielen Dank für Eure Tips!

Der Microriss ist an einem nagelneuen GFK-Rumpf - Transportschaden? Ich vermute einfach, dass das Material (Gel) zu sproede ist - jedenfalls hat sich der Riss unter relativ starken mechanischen Beanspruchungen nicht weiter vergroessert. Vielleicht tut er dies aber noch nach den ersten harten Landungen. Das Laminat scheint ubeschaedigt - ist eben nur aergerlich... Ich werde es mal mit duennfluessigem SeKu versuchen und dann polieren. Prinzipiell brauchts nur einen Tropfen Lack, der in den Riss kriecht - "danebengelaufens" muesste man doch wegpolieren koennen... hmmm?!?!?...

Nachtrag - ich schaue morgen mal im Schreibwarenbedarf - vielleicht gibts ja einen weiss/cremefarbenden "Filzstift" Mit reichen schon ein paar Farbpigmente, die den dunklen Riss überdecken...
 
Zuletzt bearbeitet:
Nowawes schrieb:
Nachtrag - ich schaue morgen mal im Schreibwarenbedarf - vielleicht gibts ja einen weiss/cremefarbenden "Filzstift" Mit reichen schon ein paar Farbpigmente, die den dunklen Riss überdecken...

stimmt: Tippex-Stift (korrekturstift)
 

Stefan Kreuz

Vereinsmitglied
Hallo,

das Clou Wachs hält wesentlich besser als man ihm zutraut. Läßt sich sogar
lackieren. Ist auf jeden Fall einen Versuch wert. Habe damit in mehreren Rümpfen
die ehemaligen Durchbrüche der 35 Mhz Antennen geschlossen. Wirklich eine
einfach Sache.

Gruss

Stefan
 

plinse

User
Moin,

pass auf, oft hinterlassen so Minireparaturen mehr Spuren, als vorher mit dem Riss da waren.

Es gibt auch so weisse eddingähnliche Stifte. Das könnte funktionieren, die Reste müssten weg poliert werden. Aber all das wegen eines Haarrisses? Ist das ein Flieger oder ein Nahbetrachtungsobjekt ;) ?
 

jstremmler

User gesperrt
Mich stören die Haarrisse auch.

Mich stören die Haarrisse auch.

Ich mache das dann so : (Warnung siehe unten)

-vorsichtiges Nachkratzen der Gelcoatschicht längs des Haarrisses mit dem umgedrehten Cuttermesser (ähnlich, als ob wir eine Klapptriebwerksklappe aus dem Seglerrumpf herausschneiden wollten)
- jetzt haben wir aufgrund der Vertiefung im Gelcoat genügend Fläche/Volumen um mit einem Zweikomponentengelcoatfiller (gibt es im Bootsbauhandel) den Riss aus zu füllen.

- dann polieren, polieren, polieren und der Haarriss ist nicht mehr zu sehen.

Einziges Problem ist oftmals das Weiss des Gelcoatfillers. Wenn das nicht zur Rumpffarbe des Seglers passt, dann sieht man nachher mehr als vorher. Also dann bitte die Finger davon lassen. Aber auf jeden Fall ist der Haariss so für alle Zeiten beseitigt. Wenn man anschließend sowieso lackieren will, gibt es das Problem ohnehin nicht.

mfg

Jürgen
 
Hey gut, dass ich noch nicht angefangen habe! Jürgen - super Tip - vielen vielen Dank!!! Nun muss nur noch die Farbe passen... Ich wusste bis dato nicht, dass es solche Filler gibt. @Plinse: weisst doch ich bin extremst pingelig... :-)
 

Gideon

Vereinsmitglied
jstremmler schrieb:
- jetzt haben wir aufgrund der Vertiefung im Gelcoat genügend Fläche/Volumen um mit einem Zweikomponentengelcoatfiller (gibt es im Bootsbauhandel) den Riss aus zu füllen.

Warum denn Gelcoat-Filler? Wenn, dann gleich UP-Vorgelat. Da passt dann auch die Farbe. Die Reparaturstelle muss vorher aber schon aufgeraut und entfettet werden, sonst hält da nichts vernünftig drauf
 
ui ui ui - jetzt bin ich wieder verunsichert... vermutlich werde ich den riss erstmal so lassen und dann schauen, ob er sich evtl. vergrößert. dann kann ich ja immer noch mit hammer und meissel ran! ;-) dennoch, eure tips sind klasse - schoen dass es diese community gibt!
 

plinse

User
Nowawes schrieb:
ui ui ui - jetzt bin ich wieder verunsichert... vermutlich werde ich den riss erstmal so lassen und dann schauen, ob er sich evtl. vergrößert. dann kann ich ja immer noch mit hammer und meissel ran! ;-) dennoch, eure tips sind klasse - schoen dass es diese community gibt!


Denke da machste was richtig ;) . Ganz unpingelig bin ich auch nicht, andererseits habe ich auch das eine oder andere auch mal verschlimmbessert. Haarrisse siehst du aus 2m Entfernung nicht mehr. Reparaturen mit leicht anderer Farbe, ... hingegen schon.

Ich gehe halt danach vor, dass ich nur Stellen repariere, wo auch was kaputt ist ;) . Da zählen Haarrisse für mich nicht dazu.

Die Gelcoat-Reparaturen stammen halt von den Booten und haben dort einen anderen Sinn. Dort zieht Wasser durch Gelcoatschäden ins Laminat und verursacht Osmose. Gerade bei Wasserliegern, die das ganze Jahr im Wasser sind. Das ist was anderes als ein Modellflieger, der am Wochenende halt mal 2h draussen ist, meistens im trockenen. Bei meinen Jollen gehe ich auch immer sofort bei - da muss die Aussenhaut dicht sein. Da sieht man halt von einer Reparatur eines Risses oft mehr als vorher, es verhindert aber Folgeschäden, die weitaus größer wären.
Jetzt nach dem Winterlager, wo alles schön trocken ist, steht gerade an meinem "neuen gebrauchten" Cat einiges an Arbeit an.

Nach ein paar Jahren wird dann halt mal das ganze Boot fein geschliffen und poliert, wenn es richtig übel ist, muss man es dann mal lackieren. Dann sollte das Boot aber auch seine 20 Jahre auf dem Buckel haben, da nachträgliches lackieren bei Booten einem Leichentuch gleich kommt und arg wertmindert ist ;) . Ähnlich wie bei einem Auto - überlackiert wird eigentlich nur wegen Unfall. Deshalb halt Gelcoatreparaturen, so lange es geht und kein Lack, der auch dichten würde.
 
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