Wirkungsgrad bei (BL-) Reglern ?

X-Wing

User
Hi ihr,

Wieso werden (vor allem BL-) Regler bei Teillastbetrieb warm?

"Erfahrungsgemäß" weis ich, wenn Wärme entsteht, dann kommt die auch von irgendwo, also irgendwo arbeitet etwas nicht mit einem 100% Wirkungsgrad... (Bestes Beispiel: Glühlampe) :D

Also haben die Regler auch einen Wirkungsgrad... OK. Aber wieso ist das nicht auch ein wichtiges Kaufkriterium, denn wir Modellflieger sind doch so schöne Fanatiker in diesem Gebiet ?!

Wie auch beim Autofahren kann man am meisten Energie sparen, wenn man nicht nur an der Technik, sondern auch an sich "rumoptimiert"...

Was ist das beste, und so ziemlich stromsparendste Flugverhalten?

Klar, keine großen Kunststückchen, aber wie sollte man sich verhalten, ich ging immer davon aus, wenn ich mit 1/3el Gas 'rumtucker, dann würde ich Strom sparen... Aber ist es dann besser, wenn ich mal kurz Vollgas gebe, und dann alles absegel, dann wieder Vollgas, usw... ?

Naja, trotzdem 'nen guten Rutsch !
 

Snoopy

User
Wieso werden (vor allem BL-) Regler bei Teillastbetrieb warm?
Primär liegt es wohl an den Schaltverlusten, dadurch entstehen, das der Steller die Spannung "zerhackt". Bei Kontronik gibts den sogenannten aktiven Freilauf, wie genau er funktioniert kann ich Dir auch nicht erklären, aber mein Smile40 (ohne aktiven Freilauf) wurde unter den selben Bedingungen immer deutlich wärmer als der alte 3SL und der neue Jazz (beide mit akt. Freilauf).
Bei anderen Herstellern habe ich noch nichts geöhrt, dass man sich dieses Problems annehmen würde.
Überhaupt glaube ich wird den Stellern/Reglern zu wenig Bedeutung beigemessen, wenn ich sehe, mit was für Stellern manche High End Motoren kombiniert werden.

Welche Flugweise nun die längste Flugzeit ergibt hängt vom Modell ab. Bei Elektroseglern wirds wohl in der Regel Vollgassteigen und dann abgeliten sein, wenn nicht irgendeine Fehlanpassung vorliegt.
 

X-Wing

User
Ok... Also doch wie ich gedacht habe... Hauptsache ein Teurer Motor, der Regler wird's schon mitmachen... :( :o

Und das mit der Flugweise hab' ich mir auch schon halb gedacht...
 

haschenk

User †
Hi Snoopy,

"aktiven Freilauf" gibt es nicht nur bei Kontronik; die Selbstbau-SBLs haben dieses feature auch.

Dabei geht es um folgendes:
Jedesmal, wenn im Phasenverlauf in einer der Wicklungen der Strom abgeschaltet wird, muß die in der Induktivität der Wicklung gespeicherte Energie kontrolliert abgebaut werden. Hierzu dienen sog. "Freilauf-Dioden" (in der Praxis werden dafür oft die in den Endstufen-MOSFETs ohnehin vorhandenen Schutzdioden verwendet). Durch diese Dioden kann der Strom noch kurze Zeit weiterfließen, bis die magnetische Energie abgebaut ist.

Die bekannten Schottky-Dioden über die Motoranschlüsse bei Bürstenmotoren sind auch nichts anderes als Freilaufdioden (und nicht "Entstör-Dioden", wie oft behauptet).

Diese Dioden sind aber keine "idealen" Dioden (voll durchlässig in Durchlassrichtung), sondern an ihnen entsteht noch ein Spannungsabfall; ca. 0,6 V bei Si-Dioden und ca. 0,3 V bei Schottky-Dioden. Durch diesen Spannungsabfall entsteht Verlustleistung, die zur Erwärmung führt.

Beim "aktiven Freilauf" verwendet man die ohnehin in der Endstufe vorhandenen MOSFETs, um den Strom noch kurzzeitig weiterfließen zu lassen. Dazu müssen die entsprechenden MOSFETs sehr genau getimed ein- und wieder ausgeschaltet werden. Da die eingeschalteten MOSFETS sehr niederohmig sind, entsteht im Vergleich zu den Dioden viel weniger Spannungsabfall und Verlustleistung.

Da man gewissermaßen "aktiv" in die Vorgänge eingreift und dazu "aktive" Bauteile (die MOSFETS) verwendet -im Gegensatz zu den "passiven" Dioden-, heißt das Ganze dann aktiver Freilauf.

Der Nachteil dabei ist, daß die zusätzliche Ansteuerung der MOSFETs sehr genau sein muß und zusätzliche Rechenleistung vom Microcontroller verlangt wird. Es wird aufwendigere Software und ein leistungsfähigerer Controller notwendig, und/oder die maximal mögliche Drehzahl verringert sich.

Gruß,
Helmut
 
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