Leichtspachtel

Hallo Freunde, eine Frage :

ich musst einem meiner GFK-Flieger eine neue Nase verpassen. Um eine 1A Fläche zu erhalten muss ich nun noch einiges spachteln, habe aber keine Lust das Gewicht noch weiter nach oben zu treiben, da der Schwerpunkt dann auch zu weit nach vor käme.... Nun habe ich gesehen dass es "Leichtspachtel "verschiedener Hersteller mit nur einer Masse von ca. 1Gramm/CM3 gibt.

Haben die irgendwelche Nachteile oder kann ich die problemlos verwenden ?

Welchen würdet Ihr mir empfehlen ? Die gespachtelte Fläche müsste sich anschliessend gut schleifen und lackieren lassen.

Freue mich auf Info´s

Besten Dank und Grüße

Golo Weber
 
Hallo Golo Weber!
Wenn`s leicht werden soll, würde ich Modellierspachtel von Molto empfehlen.
Lässt sich super schleifen (trocknet aber relativ langsam aus)
Wenn du eine ältere Tube erwischen solltest (wenn die Masse nur mit grossem Druck aus der Tube zu bekommen ist), so hilft Beigabe von etwas Wasser und Durchkneten bei geschlossenem Deckel.

Gruß
Juri
 

Oli_L

Vereinsmitglied
Nee, für gröbere Arbeiten als flache Dellen und Risse auf Holz und Hartschaum auszubessern eignet sich das Modellier-Moltofill nicht so gut. Das bleibt zu bröselig und hat eher die Oberflächenfestigkeit von hartem Styropor.

Für den Zweck Nasenoperation am GfK-Rumpf würde ich eher einen 2K-Polyester-Leichtspachtel empfehlen. Gibt es von vielen Herstellern in der Autozubehörabteilung oder Fachhandel. Dieser ist nach Durchhärtung mechanisch härter und auf jeden Fall erheblich leichter als Standard Polyesterspachtel. Und er hält super auf GfK-Untergründen. Schichtdicke fast beliebig, da durch chemische Reaktion härtend. Meine letzte Dose war von PRESTO "prestolith easy" Leichtspachtel.

Allen Leichtspachteln ist gemeinsam, dass sie mit Hohlkügelchen gefüllt sind, die man beim Verschleifen öffnet. Daher muss man für eine glatte Oberfläche am Schluss noch mit einem Feinspachtel diese Poren verschliessen.

Viel Erfolg,
Oliver
 
Trick 18

Trick 18

Hallo Ihr da :)

Diese ganzen Kunststoffspachtel haben eines gemeinsam: nach dem Anrühren
schmeißt man die Hälfte weg! Warum? Weil er Dir unter den Händen hart wird!

Dosierungen von 2-4% Härter kann man immer n u r schätzen, das klappt nie so richtig, und -- Du hast keine Verarbeitungszeit.

Folgender Tip:

Rührt Langzeitharz an, gebt Bubbles hinzu und verrührt-- immer mehr Bubbles bis Ihr eine richtig cremige Paste habt. Die Konsistenz kann sich nun jeder mit mehr oder weniger Bubbles einstellen.
Die so hergestellte "Paste" läßt sich über eine halbe Stunde wunderbar verarbeiten und -- jetzt kommts -- noch besser schleifen. Muß allerdings richtig aushärten( 24H)

Gruß
 
Folgender Tip:

Rührt Langzeitharz an, gebt Bubbles hinzu und verrührt-- immer mehr Bubbles bis Ihr eine richtig cremige Paste habt. Die Konsistenz kann sich nun jeder mit mehr oder weniger Bubbles einstellen.
Die so hergestellte "Paste" läßt sich über eine halbe Stunde wunderbar verarbeiten und -- jetzt kommts -- noch besser schleifen. Muß allerdings richtig aushärten( 24H)

Gruß

Und noch schnell mein Tip dazu:
Misch ein bisschen Thixe in den Pamp damit Dir das Harz nicht rauslaufen kann. Ausserdem bleibt der Pamp dann etwas formstabiler. Nach dem Aushärten (24h!) und Zurechtschleifen dann am besten eine dünne Schicht Ahrweitex Spachtel drauf (das ist ein Kunststoffspachtel aus der Tube, den Du auch bei Obi bekommst). Der Spachtel lässt sich super nass schleifen und schließt alle kleinen Poren.

Viel Erfolg
Stefan
 

chip

User
Also ich weiß nicht was ihr für probleme mit 2K-Spachtel habt.
Das mit den 4% Härter kann man doch leicht abschätzen sowie die Menge was man braucht.
Egal ob es jetzt Spachtel oder das Harz ist. Das macht keinen Unterschied beim Anrühren.
Beim Härter von 2k Spachtel gibt es zwei Härtervarianten. Einen für Winter einen für Sommer. Sommervariante ist länger offen und man hat etwas mehr Zeit zum spachteln.
Die Zeit zum spachtel reicht eigentlich immer. An sonsten kann man es halt nicht oder man muss halt immer Stück für Stück spachteln.
 
Also mal ehrlich, wie kann man nur Laminierharz mit Füllstoffen als Spachtel empfehlen?
Für kleine Stellen mag dies VIELLEICHT noch gehen, aber auf keinen Fall für größere. Ich habe das erst kürzlich erfahren müssen: eine größere Fläche mit Füllstoffen versetztem Harz eingestrichen und versucht, nach dem Aushärten zu schleifen.
Berge und Anhäufungen von Harz lassen sich sehr schnell wegschleifen, aber wehe es ist dann eben und man versucht auf der kompletten Fläche mit einer Schleifleiste was wegzuschleifen!
Keine Chance! Nicht mit 100er Körnung, welche sich auch zu schnell zugesetzt hat, noch mit 60er oder sogar 40er.

Einen positiven Effekt hats aber: da die Konsistenz so gut einstellbar ist, habe ich es mit einem Lineal wunderbar verziehen können. Das hat nachher genau gepasst, da musste nichts mehr nachgespachtelt werden.
Wenn ich aber zu viel aufgetragen hätte, hätte ich die Fläche im schlimmsten Fall entsorgen können.

Ganz schlimm wird das ganze, wenn du nur eine dünne Schicht aufträgst! Das Harz erwärmt sich dermaßen schnell, dass es einfach nur noch schmiert, von schleifen kann da keine Rede mehr sein.

Meine Empfehlung: 2k Poliester Leichtspachtel. Lässt sich vergleichsweise super schleifen. Das mit der Härterzugabe kriegt man mit der Zeit auch raus.
Generell meine ich sagen zu können, dass man auf der sicheren Seite ist, wen man etwas mehr Härter hinzugibt. Auch wenn sich die Verarbeitungszeit drastisch verkürzt, ists immer ausreichend ausgehärtet.
Beim Anmachen versuchen, mit dem Härter dem Spachtel ganz leicht rosa zu verfärben, dann sollte es passen.
Bei zu wenig Härter wirds da eher kritisch.
Zu Achten ist auch auf die Temperatur. Im Winter im kalten Keller darfs ruhig mehr Härter sein, die Verarbeitungszeit ist wegen der Temperatur kein Problem.
Bei hohen Temperaturen härtet das Zeug aber so schnell aus, da lieber etwas weniger Härter.

Übrigens: der Presto Leichtspachtel hat eine sehr angenehme Eigenschaft. Er verfärbt sich je nach Grad der Aushärtung!
Am Anfang weiß (das Anrühren muss schnell gehen, da er sich schnell verfärbt und man die Härterzugabe über die Rosaärbung nicht mehr abschätzen kann), dann wird er langsam hellblau (hier ist er noch gut zu verarbeiten), dann wird der Farbton etwas stärker (hier ist er schon am Aushärten).
Dann sollte man aufhören.

Gruß

Heinz
 

micbu

User
Die Empfehlung mit Langzeitharz ist goldrichtig!
An Styropor- und Balsamodelle kommt bei mir nur Molto Modellierspachtel und an GFK Teile nur Langzeitharz eingedickt mit Microballons und etwas Baumwollflocken. Reparierte stellen sind so von gleicher Stabilität wie die Originalstruktur und das Modell wird NICHT schwerer als vorher, da auch die Wandstärke, bei einer Reparatur nicht zunehmen muß.

Viele Grüße, Michael
 
Na hier habe ich ja eine regelrechte Beratunsgslawine losgetreten, dankeschön !

...wobei wie bei alten Eheleuten geht es ja schon einmal schnell eher darum wer recht hat und nicht worum es eigentlich ging...grins...anyway.

Mein Dank geht an beide Tipplager, ich habe hier aber nun eine Dose Presto Leichtspachtel vor mir stehen und werde es damit einmal probieren. Mit Laminierharz+Ballons habe ich auch schon gearbeitet, sehr hier aber aufgrund der trotz Ballons immer noch vorhandenen Viskosität bei meinem Einsatzgebiet ein Problem, da die Spachtestelle ringsherumläuft, und die Gravitation hier somit ein zerlaufendes Szenario wie bei einer >50jährigen mit deutlichem Übergewicht auslösen dürfte...

Werde das nun mit Leichspachtel angehen und berichten wie es war.

Danke an den gesamten Trupp

Golo
 

Alt-F4

User
Leichtspachtel aus Laminierharz

Leichtspachtel aus Laminierharz

Hallo Golo,

Golo_Weber schrieb:
... aufgrund der trotz Ballons immer noch vorhandenen Viskosität bei meinem Einsatzgebiet ein Problem, ...
Zum Einstellen der Viskosität gibt es Thixotropiermittel.

Die Mikroballons sind lediglich Füllstoff und dicken das Harz nicht ein. Auch wenn es auf den ersten Blick so aussieht. Das Harz bleibt trotzdem flüssig.

Die Schleifbarkeit kann durch Zugabe von Talkum noch verbessert werden.

Für die glatte Oberfläche nehme ich den oben schon genannten Ahrweitex-Spachtel von Jansen (OBI).

:)

Zum Polyester-Leichtspachtel:
Bei kleinen Mengen ist es fast unmöglich, die richtige Menge Härter abzuwiegen. Und dann wird die Spachtelmasse oft schon beim Anrühren hart. Außerdem stinkt das Zeug bestialisch. Just my 2ct.
 
Spachtelmasse aus Langzeitharz

Spachtelmasse aus Langzeitharz

Die weiter vorn von mit angesprochene Methode mit Langzeitharz und bubbles
hab ich mir nicht aus den Fingern gesogen - sie kommt aus der Großfliegerei
und ist ein ganz probates Mittel bei der Akaflieg.
Entgegen den diversen Aussagen hier ist man sehr wohl in der Lage, eine richtig
dicke Paste herzustellen, da läuft nichts mehr. mit zugesetztem Thixotropier-
mittel wirds natürlich noch besser - und es ist absolut gut zu schleifen.

Aber bitte, es ist nicht meine Absicht irgend jemanden zu überzeugen, ich gebe
lediglich m e i n e Erfahrung weiter. :)

viel Erfolg, ich werde heute nicht spachteln sondern fliegen!!! :) :)

Gruß
 
Hi,
ich muss zugeben, dass ich selbst lange Zeit vehementer Anänger von Leichtspachtel war! Ich nutze Sie zum Teil immer noch (wenn's mal schnell gehen muss!). Aber nachdem ich den Tip mit dem angedickten Harz selbst ausprobiert habe, mache ich alle größeren Reperaturarbeiten auf diese Weise. Das angedickte Harz lässt sich super leicht schleifen! Man kann auch die geschliffene Fläche 2-3 mal mit Clou einpinslen, nochmal leicht drüberschleifen und direkt lackieren! So habe ich z.B. die Einlauflippen meines Eliminator Impellers perfekt hinbekommen!

@Heinz: Wenn es bei Dir das Schleifpapier sofort zugesetzt hat, war anscheinend das Harz noch nicht ausgehärtet!

Ich empfehle mal einfach ausprobieren!

Grüße
Stefan
 

micbu

User
Oder er hat Trockenschleifpapier benutzt. Es sollte klar sein, daß solche Stellen mit Nassschleifpapier behandelt werden.

Viele Grüße, Michael
 
hm... wobei ich solche Stellen auch schon mit Trocken-Schleifpapier vorgeschliffen habe bis die Form halbwegs gepasst hat (kommt davon, wenn man zuviel drauf spachtelt... Aber manchmal ist das auch besser als permanent kleine Macken wieder nachzubessern - vor allem bei der langen Härtedauern!). Bei mir ging das eigentlich problemlos. Allerdings empfehle ich unbedingt den Schleifstaub während des schleifens gleich abzusaugen.

Stefan
 
Hallo,


ja, ich habe Trockenschleifpapier verwendet.

Um das klar zu stellen: ich habe für eine Urmodellfläche einen Spachtel benötigt. Es ging hier nicht darum, kleine Dellen oder so auszugleichen, sondern großflächig bis zu 1 mm aufzuspachteln! Also viel Material, Oberflächengüte völlig egal.
Mit Nassschleifpapier bin ich da ja in zehn Jahren noch nicht fertig, bekomme dafür eine schöne Oberfläche, welche ich aber nicht brauche.

Gruß

Heinz
 
Ich wundere mich, daß hier jeder von Polyester- Spachtel redet. Ich habe schon viel mit Epoxy, z.B. West- Epoxy, gearbeitet, einmal ein 7 1/2 Meter- Aluminiumboot damit grundiert und gespachtelt, und benutze es auch viel bei Modellen. Ich finde die Eigenschaften viel, viel besser: läßt sich gut einwiegen oder abmessen (mit Injektionsspritzen), stinkt nicht, klebt nicht, läßt sich mit den bekannten Zuschlagstoffen ganz nach Wunsch einstellen zum Beschichten, Kleben, Spachteln, auch an senkrechten Flächen. Hält auf Polyester. Ist etwas teurer, das dürfte aber bei den kleinen Mengen keine wesentliche Rolle spielen. Gruß Michael
 
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